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Veröffentlicht am 22.02.2025

war okay

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
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„Dieses Schiff und ich, wir sind Teil eines Ganzen. Schon als ich als junger Lehrling bei Harland & Wolff angefangen habe, habe ich von so einem Schiff geträumt. Irgendwann, das nahm ich mir damals vor, ...

„Dieses Schiff und ich, wir sind Teil eines Ganzen. Schon als ich als junger Lehrling bei Harland & Wolff angefangen habe, habe ich von so einem Schiff geträumt. Irgendwann, das nahm ich mir damals vor, würde ich so einen Giganten der Meere bauen. Ich würde das schönste Schiff erschaffen, das es zu dieser Zeit geben würde. […] Titanic, das Schiff der Träume.“ (S. 375)

Lilly deGray und ihr Vater können mit Hilfe eines kleinen Zahnrads und Muttermalen in einer bestimmten Anordnung auf der Hand durch die Zeit reisen. Geleitet werden sie durch den Familienkodex, der nicht nur für die Sicherheit der Familie sorgen soll, sondern auch strenge Regeln bezüglich des Verhaltens in der Vergangenheit hat. So erforderte jede Reise absolute Anpassung an die Begebenheit und eine ausführliche Recherche.
Als Lilly auf die Titanic 1912 reist, nimmt sie eine Stelle bei einer Gräfin als Dienstmädchen an. Obwohl dies ihr die gewünschte Anonymität auf dem Tisch verschafft, zieht sie die Aufmerksamkeit von Ray auf sich, dem Sohn des Schifferbauers. Doch Ray ist nicht, wer er vorgibt zu sein.

Zeitreisen mag ich sehr, vor allem, wenn etwas Magie im Spiel ist. Das Schicksal der Titanic kennen wir alle, so war von Anfang an klar, daß Lilly nicht ewig für ihren Auftrag Zeit haben wird. Umso mehr wundert es, wie nachlässig sie zuweilen ist. Für viele Konflikte kann sie nichts, da die Menschen um sie herum teilweise sehr speziell sind, aber verpasste Gelegenheiten gab es genug. So wurde es am Ende nicht nur ziemlich spannend, aufgrund des Untergangs der Titanic, sondern irgendwie auch ein bisschen lächerlich. Trotzdem war ich beeindruckt, wie sehr Lilly stets in ihrer Rolle blieb, wie einfach und professionell sie zumindest diese Umstände ihrer Mission hinbekommen hat, trotz ihres Alters.
Nichtsdestotrotz war ich froh, als es zu Ende war. Ich werde diese Reihe nicht fortführen, obwohl Band 2 bereits erschienen ist. Der sich anbahnende Konflikt, mit dem das Buch endete, bestärkt mich nur noch in dieser Entscheidung.

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Veröffentlicht am 03.02.2025

Dahlias Entscheidung Cleo das Talent zu geben ist fragwürdig

Kiss of the Nightingale
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„Ich fühle mich, als wäre auch ich nur ein makelloses Gefäß, dessen einziger Zweck es ist, die Menschen um mich herum mit meinem Talent zu unterhalten und zu verzaubern.“ (Kapitel 14, 40%)

Als Cleodora ...

„Ich fühle mich, als wäre auch ich nur ein makelloses Gefäß, dessen einziger Zweck es ist, die Menschen um mich herum mit meinem Talent zu unterhalten und zu verzaubern.“ (Kapitel 14, 40%)

Als Cleodora voller Verzweiflung ein Schmuckstück stehlen möchte, um ihre kranke Schwester zu retten, wird sie von Madame Dahlia ertappt, ihrerseits selbst Diebin. Dahlia ist eine berüchtigte Talentediebin und Cleo wäre ihr unwissenderweise fast zuvor gekommen. Da Dahlia das nicht auf sich beruhen lassen kann, überredet sie Cleo dazu, das gestohlene Talent und damit das Leben der dazugehörigen Operndiva zu übernehmen. Im Gegenzug wird Cleos Schwester Anaella medizinisch versorgt.
Talente sind Edelsteine, die von Eltern an ihre Kinder vererbt werden. Sie enthalten das Können von Generationen und verhelfen ihren Trägern, zu den besten zu gehören. Leider hat Cleos Vater es nicht geschafft, sein Talent vor seinem Tod an Cleo weiterzugeben, sodaß sie zwar die Schneiderei geerbt hat, aber keine Kunden halten konnte. Anaella hat das Talent ihrer Mutter erhalten, kann mit den Kleider-Entwürfen aber kein Geld verdienen.

Über Nacht wird Cleo die neue Lady Adley und nur eine Woche später der neue Opernstar. Doch mit ihrem Ruhm kommt auch ein Auftrag von Dahlia, und Cleo möchte der sinnlichen Madame unbedingt gefallen.

Es ist schon ziemlich fahrlässig, jemandem ein Gesangstalent zu geben, ohne jegliche Ahnung von Musik. Zwar wirkt die Magie des Talents bei bekannten Stücken, doch um etwas neues zu singen, braucht Cleo Vorwissen, das sie nicht hat. Außerdem tut sie sich schwer, um sich unter der gehobenen Gesellschaft zurecht zu finden. Madame Dahlia hat zwar für eine glaubwürdige Geschichte zu Cleos unverhofften Auftauchen gesorgt, aber für Benimmunterricht hat es nicht mehr gereicht?
Cleo verspürt Dahlia gegenüber eine immense Anziehung, möchte ihr alles Recht machen und ihr gefallen. Ganz offensichtlich hat Madame Dahlia ein Talent, daß ihr dabei hilft. Cleo ist leider zu naiv und weltfremd, um die Anzeichen richtig zu deuten. Die „Gefühle“ von Cleo gegenüber Dahlia wirken einfach unecht und aufgesetzt. Die Interaktionen zwischen den beiden missfällt mir.

Bei 48% habe ich aufgegeben. Cleo macht keine nennenswerte Entwicklung durch, bemüht sich nicht, in ihr neues Leben hineinzufinden, oder den Auftrag zu erfüllen. Sie lässt sich von allen herumschubsen und ist Dahlia gegenüber extrem unterwürfig. Wie oben schon erwähnt ist Dahlias Entscheidung Cleo das Talent zu geben schon fragwürdig, und alles, was darauf folgt, gibt dieser Einschätzung nur Recht.
Ich hatte mir mehr erhofft, klingt der Klappentext doch ganz unterhaltsam. Der Vicomte Lenoir hat bisher auch nicht mehr zu bieten als „Der Vicomte ist unerträglich arrogant, doch zugleich hat er etwas Anziehendes.“ (Kapitel 15, 44%) Schade.

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Veröffentlicht am 20.01.2025

irgendwie alles seltsam

We hunt the Flame
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„An diesem fernen Tag hatten sie mehr als nur die Magie verloren. Ihre Landschaften waren zu unzähmbaren Bestien verkommen. Mauern hatten sich zwischen den Kalifaten erhoben, und ein dunkler Wald pirschte ...

„An diesem fernen Tag hatten sie mehr als nur die Magie verloren. Ihre Landschaften waren zu unzähmbaren Bestien verkommen. Mauern hatten sich zwischen den Kalifaten erhoben, und ein dunkler Wald pirschte sich jeden Tag näher an die Einwohner heran.“ (Kaiptel 5, 14%)

Arawiya war einst ein Reich, das von fünf Schwestern regiert wurde. Jeder Mensch hatte eine magische Begabung, denn die fünf Kalifate von Arawiya florierten durch Magie. Doch vor 90 Jahren verschwanden die Schwestern und mit ihnen die Magie. Seitdem breitet sich ein dunkler Wald, der Arz, aus und jedes Kalifat hat seine eigenen Probleme.

In Demenhur ist die Wüste einem ewigen Schnee gewichen und die Menschen hungern. Doch es gibt einen Jäger, der sich in den Arz traut und so den Hunger etwas stillen kann. Zafira gibt sich seit dem Tod ihres Vaters als Jäger aus, denn sie ist die einzige, die aus dem Arz wieder herausfindet. Unbeschadet. Doch in Demenhur sind Frauen das Böse, denn immerhin haben die fünf Schwestern die Magie geraubt und so für Unglück gesorgt.
Eines Tages kommt Zafira aus dem Wald und findet eine Frau in einem Silbernen Umhang vor sich. Die silberne Hexe nennt Zafira Jägerin, obwohl sie unter dem Umhang nicht zu erkennen sein sollte, und hinterlässt eine Einladung zu einer Mission. Die Jägerin ist die einzige Person, die die verschollene Magie wiederbeschaffen kann. Dazu soll sie auf die Insel Sharr, wo einst das Böse hinverbannt wurde. Zafira begibt sich auf diese Reise, doch betritt sie nicht allein die Insel.

Nasir ist der Kronprinz des gesamtem Reiches, und der Prinz des Todes. Als Haschaschine schickt der Sultan ihn regelmäßig aus, unliebsame Menschen lautlos zu töten. Doch nun schickt der grausame Sultan Nasir auf die Insel Sharr, um den Jäger nach erfolgreicher Mission zu töten. Und Nasir lässt keinen Auftrag offen.

We hunt the Flame ist sehr durchwachsen. Die Charaktere sind vielfältig, einige mit fragwürdigem Humor. Die Interaktion der jeweiligen Protagonisten war für mich jedoch immer fremd: wie sie miteinander reden, auf einander reagieren, miteinander umspringen. Niemand schien eine ganz normale Person zu sein, denn jeder hatte eine Emotion, die überwiegte: der mürrische Prinz, der ständig fröhliche General, die wütende Jägerin, ...
Die Abenteuer auf der Insel Sharr haben mich das Buch weiterlesen lassen, doch den zweiten Teil werde ich nicht anrühren. Ich war froh, als We hunt the Flame endlich ein Ende fand. Zu seltsam war das alles, dass ich nicht mal richtig in Worte fassen kann, was mich stört.

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Veröffentlicht am 12.01.2025

Das Buch hält nicht, was der Klappentext verspricht

Das kleine Nähcafé am Fluss
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„Ich möchte einen Toast auf Hettie ausbringen. Gründerin des Nähcafés, Ideengeberin, Stoffzauberin und vor allem: eine gute Freundin. Bei ihr liefen alle Fäden zusammen.“ (S. 174)

Maura ist eine Karrierefrau, ...

„Ich möchte einen Toast auf Hettie ausbringen. Gründerin des Nähcafés, Ideengeberin, Stoffzauberin und vor allem: eine gute Freundin. Bei ihr liefen alle Fäden zusammen.“ (S. 174)

Maura ist eine Karrierefrau, wie sie im Buche steht: schick gekleidet, teure Frisur, und immer auf Zack. Sie hat keine Geduld mit ihrer Kollegin Tessie und einen Maulwurf in der Redaktion, der alle Ideen an die Konkurrenz weitergibt. Als dann der Anruf kommt, dass ihre Tante Hettie, bei der sie nach dem Tod ihrer Mutter aufwuchs, verstorben ist, schwingt sie sich ins Auto, um das Erbe zu klären.
Obwohl Maura nach der Schule Rockenbrook fluchtartig verlassen hat, hat das Dorf sie nie richtig losgelassen. Nun dort wieder zu sein, bringt alte Erinnerungen hoch. Und nicht alle sind erfreulich. Ebenso unerfreulich ist die Familie Tossen: der Bürgermeister, sein Sohn Thore und dessen Frau Tinekken. Der Bürgermeister hat ein Auge auf das Grundstück von Tante Hettie geworfen und tut alles, um es Maura abkaufen zu können. Und da Maura fest entschlossen ist, Rockebrook so schnell wie möglich hinter sich zu lassen, ist sie einem Verkauf nicht abgeneigt.
Doch dann taucht ihr Sohn Quist bei der Beerdigung auf und bringt alles durcheinander. Er scheint der einzige zu sein, dem Maura etwas Zuneigung entgegenbringt. Ansonsten wirkt sie von Beginn an extrem unsympathisch. Sie bezeichnet sich selbst als Diamant auf zwei Beinen und genau so ist sie auch: hart und eiskalt.

Kaum in Rockenbrook angekommen wird schnell klar, dass Maura ein enormes Paket ungeklärter Konflikte mit sich herum trägt, angefangen mit ihrer ehemals besten Freundin Hilkka. Durch die Zeitsprünge in die Vergangenheit wird schnell klar, daß der Konflikt künstlich entstanden ist. Das Problem ist, wie meistens, fehlende Kommunikation.
Der nächste Konflikt ist Familie Tossen, die von Hilkkas Tochter Erla auch gerne „Die toxischen Ts“ (S. 63) genannt wird. Bei den Gesprächen mit dem Bürgermeister oder Tinekken zweifle ich stark an Mauras Menschenkenntnissen: daß Tinekken nicht ganz ehrlich ist, sollte klar sein, sobald sie den Mund auf macht; daß der Bürgermeister Tossen nur seinen Vorteil im Auge hat, sollte am wenigsten Maura überraschen.

Das kleine Nähcafé am Fluss klingt wie ein phantastischer Ort und übt eine gewisse Magie, auch auf Maura, aus. Schade, dass es nur ein Nebenschauplatz ist und das Nähthema nicht so präsent war, wie erhofft. Zudem habe ich selten so viele überspitzte unsympathische Charaktere in einem Buch erlebt. Ich war froh, daß am Ende alles gut geworden ist, aber der Weg dahin glich einem harten Ritt auf einem Diamanten, obwohl man auch gemütlich die Fähre hätte nehmen können. Das Buch hat leider nicht gehalten, was der Klappentext versprochen hat.

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Veröffentlicht am 06.01.2025

unsympathische Protagonistin

Spark of the Everflame
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„Vielleicht musste ich nicht gegen jemanden kämpfen, sondern brauchte etwas, wofür ich kämpfen konnte.“ (Kapitel 12, 35%)

Diem Bellator hat weiße Haare und graue Augen, was für einen Menschen, genannt ...

„Vielleicht musste ich nicht gegen jemanden kämpfen, sondern brauchte etwas, wofür ich kämpfen konnte.“ (Kapitel 12, 35%)

Diem Bellator hat weiße Haare und graue Augen, was für einen Menschen, genannt Mortal, sehr ungewöhnlich ist. Denn die Menschen in Emarion haben alle braune Haare und braune Augen.
„Mortals konnten nur braune Augen tragen, eine weitere Folge des Forging Spells.“ (Kapitel 1, 4%)
Andere Augenfarben lassen auf die Descended zurückführen, die von den Göttern abstammen und die Menschen beherrschen. Diem hatte allerdings als Kind eine schlimme Krankheit, die ihr alle Farbe entzogen hat. Oder zumindest ist das die Geschichte, die sie darüber erzählt. Niemand darf wissen, wer genau ihr Erzeuger ist; nichtmal Diem weiß es. Das ist nur eines von vielen Geheimnissen ihrer Mutter. Als sie dann auch noch verschwindet, bricht bei Diem Chaos aus.

Ich habe das Buch bis 39% gelesen. Diem ist ein unsympathischer Charakter. Obwohl sie eine Heilerin ist und alles für ihre Familie, vor allem für ihren Bruder Teller geben und tun würde, ist sie ein absoluter Hitzkopf, reagiert impulsiv und ohne Rücksicht auf Verluste. Sie muß ständig zeigen, wie toll ihr Vater, der ehemalige Commander der Armee, sie ausgebildet hat und daß sie keine zahme, stille Frau ist. Sie weiß sich zu wehren, kann aber nicht einschätzen, wann sie sich lieber zurückhalten sollte.
„Ich konnte nicht widerstehen, einen Blick über die Schulter auf die Wachen zu werfen, und ihre finsteren Blicke mit einem triumphierenden Lächeln zu erwidern.“ (Kapitel 13, 39%)
Sie lebt in einer Welt voller Descended, ihre Mutter behandelt diese im Palast, ihr Bruder geht mit ihnen zur Schule, und trotzdem hat sie überhaupt keine Ahnung von den kleinsten Dingen.
„Du weisst doch, dass die Descended ihre Magie nicht außerhalb ihres Heimatreichs einsetzen können […].“ (Kapitel 2, 10%)

Diem erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und da sie mich mit ihrem Verhalten nur aufregt, und nicht auf die gute Art, habe ich mich zum Abbruch entschlossen.

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