Platzhalter für Profilbild

HK1951trucks

Lesejury Star
offline

HK1951trucks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HK1951trucks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wispern im nebligen London oder Peter, die Dritte

Ein Wispern unter Baker Street
0

Ein toter Kunststudent, dessen Vater als Senator weitreichenden Einfluss hat, so dass internationale Verwicklungen quasi schon vorprogrammiert sind.

Und als sei das noch nicht genug, wird Peter Grant ...

Ein toter Kunststudent, dessen Vater als Senator weitreichenden Einfluss hat, so dass internationale Verwicklungen quasi schon vorprogrammiert sind.

Und als sei das noch nicht genug, wird Peter Grant noch die Agentin Kimberley Reynolds vom FBI zugeteilt, die ihn mit Religiösem nervt.

Der arme Peter Grant ! Der junge Police Constable und Zauberlehrling möchte doch im Grunde genommen nichts mehr als sich endlich mal wieder mit normaler Polizeiarbeit zu beschäftigen, auch wenn die Magie ihn schon fasziniert. Aber wieder muss er sich mit Übernatürlichem beschäftigen, denn im Untergrund London wispert es geheimnisvoll...

Wieder spitze ! Von Anfang an interessant und fesselnd geschrieben, wie schon die Vorgängerbände ›Die Flüsse von London‹ und ›Schwarzer Mond über Soho‹. SO muss ein Buch sein, dass ich den Alltag Alltag sein lasse und mich ganz dem Buch widme.

Kimberley Reynolds als Gegensatz zu Peter war sehr unterhaltsam und hat das Buch noch aufgepeppt.

Dasselbe gilt auch für das Cover, das sich gut in die Vorgängerbände einreiht.

Auch bei Band 3 bin ich gerne durch die Baker Street gestreift und Peter durch´s neblige London gefolgt ! Ich freue mich schon auf Band 4, der hoffentlich folgen wird !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderische Bretagne voller Sünder

Sehet die Sünder
0

Nach „Vom anderen Ende der Welt“ nun das zweite Buch von Liv Winterberg und mit mir hat sie nun einen Fan mehr !

In der Bretagne geschehen um 1440 schreckliche Morde – Menschen verschwinden und werden ...

Nach „Vom anderen Ende der Welt“ nun das zweite Buch von Liv Winterberg und mit mir hat sie nun einen Fan mehr !

In der Bretagne geschehen um 1440 schreckliche Morde – Menschen verschwinden und werden brutal ermordet im Wald wieder aufgefunden. Die Dorfbewohner sind erschüttert und bald misstraut jeder jedem...
Mit der einst so idyllischen Dorfgemeinschaft ist es vorbei. Die Haushälterin des Pfarrers und der junge Bauer Mathis wollen den fürchterlichen Vorfällen auf den Grund gehen und der Weg führt sie schnurstracks zum Schloß...

Ich hatte eine bestimmte Vorstellung, bevor ich das Buch zur Hand nahm und erhoffte mir einen spannenden Roman, der nicht nur Wert auf die korrekte Wiedergabe von historischen Daten legt, sondern auch gut unterhält – und genau das hat Liv Winterberg geliefert !

Die Spannung ist von Anfang an greifbar und die Spannungen zwischen den einzelnen Personen gibt die Autorin beklemmend wieder. Sie schreibt sehr flüssig und trotz der (für mich zumindestens) stolzen Seitenzahl von 432 hatte ich das Buch rasch durch, denn ich konnte es kaum aus der Hand legen.

Von mir kann es daher nur ein „Urteil“ geben: volle Punktzahl und die Vorfreude auf Ihr nächstes Buch, Frau Winterberg !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gäste zum Geburtstag

Der ungeladene Gast
0

So hatte sich die älteste Tochter des Hauses ihren 20. Geburtstag sicherlich nicht vorgestellt...
Sterne, der Landsitz ihrer Familie Torrington, ist vom Ruin bedroht und die Familie versucht, wenigstens ...

So hatte sich die älteste Tochter des Hauses ihren 20. Geburtstag sicherlich nicht vorgestellt...
Sterne, der Landsitz ihrer Familie Torrington, ist vom Ruin bedroht und die Familie versucht, wenigstens halbwegs normal Geburtstag zu feiern.
Doch es kommt anders als geplant, denn ein Zugunglück lässt ungebetene Gäste auftauchen, die den Geburtstag und das Leben der Familie Torrington gehörig durcheinander wirbeln...

Sadie Jones bedient sich einer schönen Sprache, die anfangs ein wenig schwierig für mich war (wie für viele andere Leser anscheinend auch...), aber dann wusste ich sie durchaus zu schätzen und fand sie sogar schön. Diese Sprache passt zum alten englischen Landadel und war von daher für dieses Buch auch unabdingbar.

Das Cover passt ebenfalls hervorragend zur Geschichte, drückt die Eleganz aus, die die Familie Torrington einst ausgemacht hat, immer noch irgendwie auszeichnet, aber doch langsam nachlässt/verblasst.

Die Spannung hält sich das ganze Buch über und die Geschichte ist geeignet, einen Leser derart zu fesseln, dass er das Buch rasch durchlesen möchte.
Ich fand das Buch phantastisch und werde es Freunden empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein außergewöhnliches Buch

XY
0

Ich habe mich sehr gefreut, Sandro Veronesi´s "XY" vorablesen zu dürfen, denn es trat das ein, was die Leseprobe schon vermuten ließ: es handelt sich dabei um ein sehr außergewöhnliches Buch. Eines, das ...

Ich habe mich sehr gefreut, Sandro Veronesi´s "XY" vorablesen zu dürfen, denn es trat das ein, was die Leseprobe schon vermuten ließ: es handelt sich dabei um ein sehr außergewöhnliches Buch. Eines, das ich so noch nicht fand bisher und das mich sehr nachdenklich gemacht hat.

Zugegeben hatte auch ich so meine Probleme anfangs, denn der Autor schreibt recht anspruchsvoll und detailliert, was manche Leser als langatmig auslegen werden; für mich war genau das der Reiz an diesem Buch.

So ungewöhnlich wie der Anfang (detailgetreue Beschreibung des Dorfes und seiner Bewohner) geht es auch weiter; Veronesi bleibt seinem Stil treu: schlicht und einfach ist nichts bei ihm, noch nicht einmal die Handlung. Denn - wie bei Krimis ja eigentlich üblich - präsentiert der Autor uns keine direkte Lösung. Das wirkte zuerst auch ein wenig befremdlich auf mich, solche Krimikost ist man einfach nicht gewöhnt. Aber es lohnt sich, diesem Buch eine Chance zu geben und es zuende zu lesen. Zumindestens für die Krimileser, die mal etwas Anderes lesen möchten als die 08/15-Krimikost, bei dem man schon nach 50 Seiten ahnt, wer der Mörder ist bzw. wie es weitergeht.

Ein weiterer Positivpunkt waren für mich die verschiedenen Todesarten, die auf den ersten Blick so unwahrscheinlich wirken - wie Vieles in diesem Buch. Veronesi spielt gekonnt mit dem Leser, lässt ihn immer wieder zappeln, das hat mir persönlich viel Spass und Spannung bereitet.

Auch die zwei Erzählperspektiven haben mir gut gefallen; das gab dem Ganzen noch eine Würze, die es nicht mehr gebraucht hätte eigentlich, aber es schadete nun auch wirklich nicht.

Fazit: Für Krimileser, die einen absoluten Abschluss der Geschichte erwarten, wird dieses Buch wohl eher eine Enttäuschung sein. Für mich war es eine neue Art Krimi, den ich sehr genossen habe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Buch geht tief

Elf Leben
0

Chris Cotswold zieht von Australien nach London und nennt sich von da an Xavier Ireland. Einfach, weil ihm der Name gut gefällt und XI zudem die Zahl elf ist, die ihn schon sein Leben lang begleitet.

Xavier ...

Chris Cotswold zieht von Australien nach London und nennt sich von da an Xavier Ireland. Einfach, weil ihm der Name gut gefällt und XI zudem die Zahl elf ist, die ihn schon sein Leben lang begleitet.

Xavier ist Mitte 30 arbeitet als Berater beim Radio – er gibt schlaflosen und verzweifelten Menschen Tipps für ihr Leben. Ein Job, der für ihn geschaffen zu sein scheint, denn Xavier ist ein netter, liebenswerter und hilfsbereiter Kerl, der gern für seine Mitmenschen da ist.

Als er bei einem Spaziergang einem Jugendlichen, der angegriffen wird, nicht wirklich helfen kann, gerät er ins Nachdenken. Über sein Leben, seine Vergangenheit, seine Zukunft...

Bei einem Speed-Dating lernt er Pippa kennen, die mit ihrer sonnigen Art sein Leben nachhaltig beeindruckt und verändert.



Man kann hier schnell zuviel verraten, deshalb nur wenig vom Inhalt, denn das Buch sollte mehr Leser finden, so wunderbar ist es !

Mark Watson´s Roman wurde mit „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls verglichen und auch wenn ich diesen Vergleich nicht in vollem Umfang unterstützen kann, handelt es sich bei „Elf Leben“ um ein ebenso warmherziges, berührendes Buch, das einem noch lange nach der Lektüre im Gedächtnis bleiben wird.

Mark Watson beginnt mit der Erwähnung vieler Personen, was einem den Einstieg in das Buch ein wenig schwierig macht, aber wer „dran bleibt“,wird ein sehr schönes Buch erleben, das nicht nur gut unterhält, sondern auch sehr nachdenklich macht...



Elf Schicksale, die nicht direkt miteinander verbunden sind und doch miteinander zu tun haben.

Ein sympathischer, junger Protagonist, der noch mit Mitte 30 viel über das Leben lernt.

Ein Autor, dem es gelingt, mit schöner Sprache und genauer Beobachtung dem Leser das Gefühl zu vermitteln, Xavier sei ein Freund, den man schon länger kennt und den man gern auf seinem weiteren Lebensweg begleiten möchte. Dem man sein Glück gönnt, mit dem man leidet, mit dem man lacht.

Ein Buch, das tief geht und sehr beeindruckt !