Platzhalter für Profilbild

Hainbuche

Lesejury-Mitglied
offline

Hainbuche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hainbuche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2020

Vollständig unvollständig

Das Reich der Grasländer 1
0

Die Nornenkönigin Utuk'ku erstarkt und dem Reich droht ein neuer Krieg. Noch herrscht Frieden, aber an allen Ecken gewinnt der Feind an Boden und bereitet den Angriff vor.

Dies ist die erste Hälfte des ...

Die Nornenkönigin Utuk'ku erstarkt und dem Reich droht ein neuer Krieg. Noch herrscht Frieden, aber an allen Ecken gewinnt der Feind an Boden und bereitet den Angriff vor.

Dies ist die erste Hälfte des 2. Bandes des Originals, im deutschen wurden die Bände halbiert und es ist somit der 3. Band. Leider liest es sich auch so: nichts Halbes und nichts Ganzes; keine einzige der dargestellten Episoden ist am Ende des Buches irgendwie abgeschlossen und so bleibt das Lesevergnügen letztendlich auf der Strecke. So viele Cliffhänger sollte man keinem Buch zumuten, auch nicht, wenn es ein mittlerer Band ist.

Zunächst einmal ist es gut, wenn man sich in Osten Ard bereits ein wenig auskennt. Ich kenne den ersten Band der neuen Serie nicht (bzw. die ersten beiden der deutschen Übersetzung), aber ich habe den Drachenbeinthron und die drei Folgebände gelesen und so sind mir nicht nur die Welt, sondern auch viele der Hauptpersonen bereits bekannt.

Zu Beginn werden die vorangegangenen Ereignisse zusammmengefasst. Dieser Abschnitt ist sehr komplex, war anstrengend zu lesen, und hat mich schlicht überfordert. Aber es ist gar nicht nötig, sich alles zu merken, man kommt als Kenner von Land und Leuten auch ohne der Zusammenfassung mit dem Buch klar oder kann bei Bedarf später noch einmal nachlesen.

Das Buch besteht aus vielen einzelnen Erzählsträngen, die überwiegend unabhängig von den anderen sind und nur in das große Ganze eingebettet.
Am besten gefallen haben mir die (eher unspannenden) Abschnitte mit dem verlorenen Prinzen: Prinz Morgan verirrt sich zu Beginn des Buches im Wald. Er scheint ein etwas naiver Charakter zu sein, aber vielleicht fehlen im auch nur ein paar Lebensjahre; er trägt zwar Schwert und Kettenhemd, kommt einem aber doch recht kindlich vor. Außerderm ist er ein Säufer, Partyvogel und Jammerlappen, also nicht gerade eine sympathische Erscheinung.
Der Grund, warum ich den verlorenen Prinzen am liebsten mochte, ist die Tatsache, dass es hier nicht, wie in fast allen anderen Erzählsträngen, nur so von Gewalt und Intrigen, von widerwärtigen Personen und grausamen Völkern wimmelt.

Fazit: Ich kann das Buch niemandem empfehlen, der sich nicht in Osten Ard bereits auskennt. Auch den Kennern kann ich es nicht empfehlen, wenn sie nicht bereit sind, die ganze Serie zu lesen. Ob die Serie in Gänze, wenn sie denn mal erschienen ist, empfehlenswert ist, vermag ich anhand eines halben mittleren Bandes nicht zu beurteilen. Spannung ist jedenfalls reichlich vorhanden, aber die Unzulänglichkeiten abgebrochener Handlungsstränge überwiegen leider.

Veröffentlicht am 18.03.2020

Zu dritt durch dick und dünn

Monty, Castor und der Findelfuchs
0

Der Waschbär Monty und sein Freund Castor, der Biber, oder, wie Monty ihn nennt, der trottelige Schwimmhamster mit der schwabbeligen Wampe, finden in Schnee ein halb verhungertes Fuchskind und bringen ...

Der Waschbär Monty und sein Freund Castor, der Biber, oder, wie Monty ihn nennt, der trottelige Schwimmhamster mit der schwabbeligen Wampe, finden in Schnee ein halb verhungertes Fuchskind und bringen es in ihre Höhle.
Nach einem langen Schlaf erwacht es und macht sich sofort auf den Weg in den Stadtpark. Der fürsorgliche Castor jedoch mag den kleinen Fuchs nicht alleine gehen lassen, sehr zum Missfallen von Monty, der nur sich selbst der nächste ist und sich keinen Deut um den Findelfuchs kümmern mag. Seinen Freund Castor aber will er auf keinen Fall verlieren, und so machen sie sich zu dritt auf den beschwerlichen Weg. Unterwegs gibt es viele Schwierigkeiten zu meistern, die die drei letztendlich zusammenschweißen.

Die gewitzten Ideen des kleinen Fuchses und Montys sarkastische Kommentare und sind amüsant zu lesen. Castor ist derjenige, der die Gruppe zusammenhält, ein gemütlicher, sympathischer Charakter, für den die anderen beiden immer Lösungen finden müssen, denn er kann nicht klettern oder springen und ist zu dick um durch enge Löcher zu passen. So ist er auch derjenige, der tatsächlich unterwegs verloren geht.

Das Buch ist mit vielen schönen Bildern versehen, alle Tiere sind liebevoll ihrem Character gemäß gezeichnet.
Die Gesichtsausdrücke von Monty und dem Fuchs sind faszinierend, nur Castors bleibt aufgrund des massigen Biberkörpers ein wenig dahinter zurück - mit Ausnahme des Bildes auf S. 112, wo er von Monty geknutscht wird. Köstlich!

Veröffentlicht am 27.02.2020

Partner wider Willen

Im Schatten des Kronturms
0

Das Buch erzählt die Geschichte von Hadrian und Royce, Partner wider Willen, die gemeinsam ein Buch aus einem Turm stehlen sollen, sowie die von Gwen und ihren Mitleidensgenossinnen, die dem Kneipenwirt ...

Das Buch erzählt die Geschichte von Hadrian und Royce, Partner wider Willen, die gemeinsam ein Buch aus einem Turm stehlen sollen, sowie die von Gwen und ihren Mitleidensgenossinnen, die dem Kneipenwirt und Zuhälter Grue entfliehen und ein eigenes Bordell eröffnen - in einer Ruine direkt gegenüber der Kneipe!
Lange Zeit fragt sich der Leser, wie die beiden Geschichten, die das Buch erzählt, wohl am Ende verknüpft werden.

Das Zusammenspiel von Hadrian und Royce erweist sich als schwierig, denn der wortkarge Royce, Dieb und Mörder, ist das genaue Gegenteil des aufgeschlossenen sympathischen Hadrian.

Während Hadrian ein typischer Schwertkämpfer der Superklasse ist, wie es sie in vielen Fantasy-Abenteuern gibt, ist Royce ein wirkliches Unikat: verschlossen, egoistisch, skrupellos. Die Disharmonie, die sich aus dem Gespann ergibt, sowie die daraus folgenden witzigen Dialoge, machen den Reiz des Buches aus.


Das Cover wirkt wie ein Filmplakat - Werbung durch die Hauptdarsteller - und spricht mich überhaupt nicht an. Da ich die vorhergehende Riyria-Serie nicht kenne, hat es für mich auch keinen Wiedererkennungseffekt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich würde auch die Fortsetzungen lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover