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Veröffentlicht am 24.10.2022

Unterhaltsamer Psychothriller mit hauchdünnem, teils unglaubwürdigen Plot und ahnungsloser TSTL Heldin, die einem den letzten Nerv rauben kann

Gewittermädchen
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Emily ist eine junge, verträumte Frau mit Schauspielerambitionen. Dumm nur, dass ihr Lampenfieber bei Vorsprechen zu groß ist, als dass sie jemals eine Rolle bekommen würde. Überhaupt läuft einiges schief ...

Emily ist eine junge, verträumte Frau mit Schauspielerambitionen. Dumm nur, dass ihr Lampenfieber bei Vorsprechen zu groß ist, als dass sie jemals eine Rolle bekommen würde. Überhaupt läuft einiges schief in ihrem Leben, was auch die Liebe einschließt. Als sie auch noch ihren „normalen“ Bürojob verliert, ist sie am Boden zerstört und weiß nicht weiter. Doch durch einen Wink des Schicksals, scheint ihr, läuft sie kurz nach ihrer Kündigung ihrem Chef in die Arme, der sie geistesgegenwärtig davor rettet von einem Bus überrollt zu werden.
Emily ist hingerissen, trotz ihrer Lage, denn sie fühlt sich sehr von ihrem Ex-Chef angezogen. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sie ein neues Jobangebot dass er ihr unterbreitet bereitwillig, beinahe glücklich, annimmt.
Emily soll in Zukunft als eine Art Hauswart und Mädchen für alles im Haushalt von Scotts Frau arbeiten. Emily glaubt bereits, sie hätte das große Los gezogen, denn das luxuriöse, abgelegene Anwesen befindet sich direkt an der französischen Küste.

Als Emily dort eintrifft, ist sie fasziniert von dem Gebäude, aber auch von Scotts Ehefrau Nina, die sich herzlich und freundlich um sie bemüht. Außerdem lebt dort noch Scotts und Ninas kleine Tochter Aurelia, die ihr ein wenig schwierig erscheint. Aurelia spricht nicht, hat unkontrollierte Wutanfälle und ist zudem mit einer rätselhaften Sonnenallergie geplagt, die sie davon abhält, lange im Freien zu verweilen.
Aber auch Aurelia schließt Emily schnell in ihr Herz, wäre da nicht der undurchschaubare Gärtner, der sie auf Schritt und Tritt zu überwachen scheint…

Ich habe eine Schwäche für gutgemachte Psychothriller und freute mich daher sehr, als ich dieses Buch bei einer Verlosung gewann. Nun, nach dem Lesen bin ich etwas hin und hergerissen, ob meiner Bewertung. Zum einen ist „Gewittermädchen“ durchaus ein Roman, der sich gut lesen lässt und die Neugierde seiner Leser zu schüren vermag, wenn auch in der ersten Hälfte der Story nicht so viel geschieht im „Paradies“.
Wären da nicht die unsympathischen Romanfiguren, die es einem sehr schwer machen, überhaupt einen Funken Sympathie für sie zu entwickeln.
Während man praktisch schon auf den ersten Seiten erfährt, dass Scott überaus manipulativ ist, umgibt zumindest Nina noch der Hauch des Geheimnisvollen. Mit Emily hingegen, hat die Autorin eine Hauptfigur geschaffen, die einem den letzten Lesenerv rauben kann.
Sie als naiv zu bezeichnen, wäre beschönigt, denn Emily ist eine dermaßen furchtbare TSTL (Too stupid too live/too dumb too die) Heldin, dass ich zwischenzeitlich versucht war, einige Romanseiten zu überlesen.

Zugegeben, das Romankonstrukt verlangt nach einer naiven Person, weil es sonst unglaubwürdig wirken würde, aber manche von Emilys Handlungen und Gedankengängen sind einfach nicht mehr nachvollziehbar für einen Menschen im Erwachsenenalter.

Und das Showdown gegen Ende der Story wirkt ebenfalls wie eine unglaubwürdige Mär, mit der Anna Downes wohl kaum einen Leser überzeugen wird. Emilys Bedenkzeit, bis sie das Richtige tut, dauerte mir ebenfalls viel zu lange, aber immerhin passte es zu ihrem bisherigen Verhalten. Lediglich das Geheimnis das Scott, Nina, die Tochter und das Anwesen umgibt, ließ mich neugierig weiterlesen und tatsächlich gelang es der Autorin letztendlich noch, mich diesbezüglich zu überraschen. Nur allein aus diesem Grund habe ich vier von fünf Lesepunkten bei meiner Bewertung vergeben, also mit viel Wohlwollen aufgerundet.
Empfehlen würde ich diesen Psychothriller wohl nur Lesern, die keine Probleme mit naiven Romanheldinnen oder Helden haben und stets das Falsche tun.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer Psychothriller mit hauchdünnem, teils unglaubwürdigen Plot und ahnungsloser TSTL Heldin, die einem den letzten Nerv rauben kann.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Gut geschriebene, aber auch recht modern wirkende Historical Romance

Die Lady und der Leibwächter
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Die verwitwete Lady Violet Greycliff ist Vorsitzende eines Clubs für Damen. Viele Gerüchte ranken sich um diesen exklusiven Kreis von Frauen, doch die Wahrheit ist noch unglaublicher. Die Damen frönen ...

Die verwitwete Lady Violet Greycliff ist Vorsitzende eines Clubs für Damen. Viele Gerüchte ranken sich um diesen exklusiven Kreis von Frauen, doch die Wahrheit ist noch unglaublicher. Die Damen frönen weder dem Kaffeeklatschkult noch fertigen sie diverse Häkelarbeiten an. Stattdessen finden sich im Club Frauen ein, die sich der Wissenschaft verschrieben haben. In einer von Männern dominierten Welt bietet der Club den Damen einen diskreten Rückzugsort, wo sie in aller Ruhe ihren Studien nachgehen können. Dass die Damen erfolgreicher sind, als die Herren der Schöpfung stößt einigen jedoch sauer auf. Als ein Anschlag auf den Club verübt wird, engagiert Lady Violets Stiefsohn einen Leibwächter für Lady Violet, der diese Schritt für Schritt bewachsen soll, während sie an der Ausarbeitung einer wichtigen Formel arbeitet.

Arthur Kneland hat in seinen Jahren für den Geheimdienst und als Personenschützer viel Ruhm und Ehre, aber auch Argwohn einheimsen können. Der Schutz Violets soll sein letzter Auftrag werden, bevor er sich zurückzieht aufs Land. Und eine seiner Regeln, die er strikt befolgt ist, sich niemals ablenken zu lassen, selbst wenn die zu schützende Person noch so attraktiv ist. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn es ist nicht nur die äußere Hülle die ihn anzieht, sondern vor allem auch ihr Wesen und ihre Klugheit…

Kürzlich erschien mit „Die Lady und der Leibwächter“, der erste Teil der neuen „Secret Scientists of London“ Reihe der Autorin Elizabeth Everett. Zeitlich angesiedelt wurde die neue Trilogie um 1842 und im Fokus der Story stehen eine Reihe von Damen, die sich der Wissenschaft verschrieben haben.
Zugegeben, es sind eine ganze Reihe von Nebenfiguren, die sich in diesem ersten Teil tummeln und es fällt einem anfangs ganz schön schwer, alle auseinanderhalten zu können. Denn neben Lady Violets engsten drei Freundinnen, gibt es noch viele weitere Damen in dem Club, die diversen wissenschaftlichen Untersuchungen nachgehen, sich aber von ihrer Art sehr ähnlich sind. Die Autorin bemüht leider ein typisches Klischee bei der Charakterisierung ihrer weiblichen Akteure- sämtliche Wissenschaftlerinnen sind überaus schusselig und ehrlich gesagt nervte mich dieser Punkt schon ein wenig. Vor allem, weil damit die Grundlage für humorige Szenen geschaffen werden sollte, was mir zu platt erschien.

Dazu fällt auf, dass immer mehr Autorinnen und Autoren historischer Stoffe, damalige Zeiten verklären, bzw. ihre Figuren moderner erscheinen lassen möchten, als es der Wirklichkeit entsprach. Doch so sehr ich mir starke Heldinnen auch wünsche, es muss in die damalige Zeit passen und ab und an schießt die Autorin hier ein wenig über ihr Ziel hinaus, wenn ich die Romanidee an sich auch spannend finde. Wie kann man aus Fehlern, die in der Vergangenheit gemacht wurden, lernen, wenn man diese nun in Büchern mit historischem Kontext ausradiert?

Das Heldenpaar ist sympathisch gestrickt, wenn ich auch noch ein wenig mehr über Arthurs persönlichen Hintergrund erfahren hätte. Immerhin schleppt er ja ein kleines Trauma mit sich herum, das sich eigentlich nicht so schnell in Wohlgefallen auflösen dürfte, wie es hier der Fall ist. Immerhin werden Violets Minderwertigkeitskomplexe stärker thematisiert und auch die Auflösung des Ganzen wird plausibel dargeboten. In Sachen Liebesszenen geht es hier erotischer zur Sache.

Abgesehen von meinen Kritikpunkten ist der erste Teil der neuen Trilogie durchaus lesenswert und gut geschrieben, wenn man sich damit arrangieren kann, dass man hier einen moderner konzipierten Historical bekommt und obwohl ich nicht die volle Punktzahl vergeben möchte, möchte ich aber dennoch dranbleiben an der Reihe.

Secret Scientists of London:

1. Teil: Die Lady und der Leibwächter
2. Teil: A Perfect Equation
3. Teil: A Love By Design



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Veröffentlicht am 30.09.2022

Humoriger, unterhaltsamer dritter Teil der Cosy-Crime Reihe, allerdings etwas schwächer als der Vorgängerband geraten

Der achtsame Mr. Caine und der Mittwinter-Mord
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Shanti Joyce fällt aus allen Wolken, als sie von einem Kollegen, der in der Nähe des Steinmonumentes Stonehenge lebt erfährt, dass es bei den Mittwinterfeierlichkeiten am Steinkreis einen Toten gegeben ...

Shanti Joyce fällt aus allen Wolken, als sie von einem Kollegen, der in der Nähe des Steinmonumentes Stonehenge lebt erfährt, dass es bei den Mittwinterfeierlichkeiten am Steinkreis einen Toten gegeben hat und kein geringerer als ihr Kollege Caine, bereits in den Startlöchern steht, um mit ihr die Ermittlungen vor Ort aufzunehmen. Ist es doch normalerweise stets sie die Caine dazu überreden muss, aus seiner selbstgewählten einsamen Enklave, den Weg ins Revier anzutreten um ihr zu helfen.
Als Shanti jedoch die näheren Umstände des rätselhaften Falles in Erfahrung bringt, ist ihr gleich alles klar. Ein unbekannter Toter, ein Riese gar, der sich in das grüne Gewand eines heidnischen Gottes gehüllt hatte, liegt direkt auf einem der Decksteine.

Caine, der schon lange ein offenes Ohr hat für die buddhistische Lebensweise und dazu eine äußerst sensible Seele besitzt, fühlt sich hingezogen zu den friedfertigen Menschen, die das Mittwinterfest feiern wollten. Außerdem lebt in der Nähe ein Professor, der einst eine Jugend-TV Serie für Kinder über die Steinzeit abdrehte, den Caine auch heute noch sehr bewundert.
Shanti kann mit all diesem heidnischen Brimborium nicht wirklich etwas anfangen und auch der Professor, der so lebt, als wäre er ein Steinzeitmensch, ist ihr überaus suspekt.
Nur kurz nach ihrer Ankunft klärt sich die Identität des Ermordeten, dem die Kehle durchgeschnitten wurde. Und diese verleiht dem Fall eine neue Brisanz, denn der Mann war ein Adliger und sein Sohn ist ein hochrangiger Politiker. Werden Shanti Joyce und Vincent Caine den Mord aufklären können? Und wer hatte ein Interesse daran, den Mann zu töten. Hatte er sich vielleicht sogar Feinde gemacht mit seiner außergewöhnlichen Lebensweise?

Die Reihe um die beiden Ermittler Shanti Joyce und Vincent Caine geht nun bereits in die dritte Runde und dieses Mal müssen die beiden an einem der spektakulärsten Orte der Geschichte ermitteln. Wie immer herrscht der trockene Humor des Autors Laurence Anholt vor, über den ich mich wie immer köstlich amüsieren konnte. Aber darüber hinaus ist es auch witzig, die Dialoge des Ermittlerduos zu lesen, die dermaßen unterschiedlich gestrickt sind, aber zusammen clever kombinieren können.
Auch dieses Mal bekommt man einen Cosy-Krimi geboten, der atmosphärisch wirkt und mit zahlreichen skurrilen Nebenfiguren punkten kann. Sicherlich, manchen davon mag der nötige Tiefgang völlig abgehen, aber dennoch kann ich mich mit diesem Kritikpunkt eigentlich noch ganz gut arrangieren, weil die Krimireihe halt locker flockig geschrieben ist und der Humor und die Unterhaltung im Vordergrund stehen. Genauso wie das Ermittlerduo.
Obwohl ich erneut viel Lesespaß hatte mit dem dritten Fall des Heldenpaars, komme ich nicht umhin anzumerken, dass mir die Handlung gegen Ende doch ein wenig aus den Fugen geriet. Dazu fehlten mir mehr Spannungselemente, denn das Showdown wurde, für meinen Geschmack, leider viel zu fix abgehandelt. Nichtsdestotrotz ist „Der achtsame Mr. Caine und der Mittwinter-Mord“ durchaus ein humoriger dritter Band und ich hoffe sehr, dass noch weitere Bücher der Reihe folgen werden. Mein bisheriger Favorit bleibt allerdings immer noch „Der achtsame Mr. Caine und das allerletzte Lied“, weil er in Sachen Schwarzhumorigkeit“ noch ein bisschen mehr zu bieten hat.

Kurz gefasst: Humoriger, unterhaltsamer dritter Teil der Cosy-Crime Reihe, allerdings etwas schwächer als der Vorgängerband geraten.


Caine & Joyce Reihe:

1. Teil: Der achtsame Mr. Caine und die Tote im Tank
2. Teil: Der achtsame Mr. Caine und das allerletzte Lied
3. Teil: Der achtsame Mr. Caine und der Mittwinter- Mord

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Würdiger, lesenswerter Abschlussband der „Lütteby“ Reihe, der viel Wohlfühlatmosphäre verströmt

Das Wunder küsst uns bei Nacht
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„Ich habe dich unendlich lieb“, flüstert meine Mutter. Ich erwidere leise:“ Ich dich auch.“
Mehr gibt es in diesem Moment nicht zu sagen. Denn Liebe ist alles. (Zitat, S. 242 aus „Das Wunder küsst uns ...

„Ich habe dich unendlich lieb“, flüstert meine Mutter. Ich erwidere leise:“ Ich dich auch.“
Mehr gibt es in diesem Moment nicht zu sagen. Denn Liebe ist alles. (Zitat, S. 242 aus „Das Wunder küsst uns bei Nacht)

Vieles prasselt, zur Zeit, auf die arme Lina ein und sie kommt kaum dazu, mit den Veränderungen, auch im familiären Bereich, klar zu kommen. Dass ihre Mutter plötzlich wieder da ist, ändert alles, aber es wirft auch Fragen auf.
Warum nur hat ihre Mutter sie damals Hals über Kopf verlassen und allein in der Obhut ihrer Großmutter gelassen? Und hatte sie überhaupt jemals Gefühle für sie? Dazu stellt sich Lina eine weitere Frage- wer nur mag ihr Vater sein und warum hat er sich nie zu ihr bekannt?

Aber auch die übrigen Bewohner von Lütteby stehen vor gewaltigen Veränderungen. Besonders der ehrgeizige Bürgermeister Falk plant Ümbrüche, die keinesfalls von allen Dörflern getragen werden. Als Falk Lina einen Job anbietet, zögert sie. Zum einen klingt das Jobangebot finanziell äußerst lukrativ. Dazu hätte sie die Möglichkeit, sozusagen vor Ort, auf den Bürgermeister einzuwirken und manche seiner Entscheidungen zu hinterfragen. Aber es würde ihr auch den Zorn von Menschen einbringen, denen sie nahe steht.
Währenddessen schwebt Linas beste Freundin, die Pfarrerin im Ort, Sinje auf Wolke Sieben. Doch ihre große Liebe scheint nicht der Mann zu sein, den sie schon bald heiraten wollte…

Der dritte Band der bezaubenden Buchreihe um eine junge Frau, die in einem beschaulichen Örtchen am Meer lebt, geht in die dritte und entscheidende Runde. Endlich werden die noch offenen Familiengeheimnisse gelüftet und so wird die Neugierde der Leserschaft nun gestillt. Es ist ein würdiger Abschluss der Reihe und neben den vielen noch offenen Handlungssträngen, die diesmal verknüpft werden, erfährt man auch mehr über Linas Mutter und ihre Erkrankung.
Gerade die Momente zwischen Mutter und Tochter gehen einem sehr unter die Haut und rühren an und natürlich ist es auch schön, dass Freunde des Happy Ends zu ihrem Recht kommen.

Es gibt allerdings auch ein kleines „aber“, das mich von einer noch höheren Bewertung abgehalten hat.
Und zwar fand ich es schade, dass ein paar durchaus einschneidende Ereignisse im Leben von Linas Bekannten relativ fix und eher nebenher abgehandelt wurden. Gerade Sinjes Werdegang hat mich eigentlich genauso sehr interessiert, wie der von Lina, die dieses Mal etwas zu kurz kommt. Und auch die Liebesgeschichte zwischen Lina und Jonas hätte ruhig noch etwas intensiver geschildert werden können, für meinen Geschmack. Abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten ist aber auch der Abschlussband der „Lütteby“ Reihe sehr lesenswert.

Kurz gefasst: Würdiger, lesenswerter Abschlussband der „Lütteby“ Reihe, der viel Wohlfühlatmosphäre verströmt.

Zauberhaftes Lütteby:

1. Teil: Die Liebe tanzt barfuß am Strand
2. Teil: Das Glück kommt in Wellen
3. Teil: Das Wunder küsst uns bei Nacht

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Unterhaltsame Mystery- Story auf zwei Zeitebenen spielend…

Georgianas Gemälde
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Gegenwart:

Die Archäologin Sam befindet sich mit ihrer Crew bei den Ruinen der legendären Burg Tintagel in Cornwall. Schon immer liebte Sam die Sagen, die sich um die Burg und um König Artus ranken und ...

Gegenwart:

Die Archäologin Sam befindet sich mit ihrer Crew bei den Ruinen der legendären Burg Tintagel in Cornwall. Schon immer liebte Sam die Sagen, die sich um die Burg und um König Artus ranken und so machte sie irgendwann ihre Liebe zum Beruf.
Doch ihr Förderer und enger Freund ihres verstorbenen Vaters, macht ihr eines Tages klar, dass er ihr den Geldhahn abdrehen wird, sollte sie innerhalb der nächsten drei Tage weiterhin keine entscheidenden Funde machen. Dabei ist sich Sam sicher, dass etwas dort liegt.

Als sie in der darauf folgenden Nacht sogar von dem Ort träumt und in ihrem Traum eine schöne, rothaarige Frau sieht, die am Fuße der Ruinen steht, lässt sich Sam noch in der Nacht von ihrer Intuition leiten und gräbt an genau dem gleichen Ort. Und siehe da, sie stößt auf eine verborgene Kammer, tief unten unter der Erde. Ihre Crew ist genauso begeistert wie sie, denn in dem abgeschlossenen Raum finden sie schließlich die menschlichen Überreste einer Frau aus dem Mittelalter. Sam treibt nun nur noch eine Frage um, wer war die Frau und wieso nur war sie eingesperrt in der Kammer?

An der Küste im Jahre des Herrn 1224:

Die schöne Georgiana gehört zusammen mit ihrem Vater und ihrem jüngeren Bruder zum Hochadel. Daher ist der jungen Frau klar, dass sie niemals auf eine Liebesheirat hoffen kann. Und schon bald nach ihrem sechzehnten Geburtstag verspricht sie ihr Vater dann auch gleich einem viel älteren Mann. Nach der Hochzeit muss sie sogleich ihren geliebten Bruder und ihre Heimat verlassen, ein Abschied der ihr sehr schwer fällt. Zumal ihr Angetrauter keinerlei Interesse an ihr hat, wie sie schnell feststellen muss. Aber er hat einen attraktiven, sehr feinfühligen Sohn…

Schon immer hatte ich eine Schwäche für Romane, die auf zwei Zeitebenen spielen, die Historie und Gegenwart verbinden, aber vor allem auch eine Prise Mystery verströmen. So liebe ich etwa die Geschichten und Romane von Autorinnen wie etwa Barbara Wood oder Barbara Erskine sehr, die unter anderem Reinkarnationsplots mit Liebesgeschichten verweben.
Die Autorin Claudia Romes, hat hier ein ähnliches Handlungskonstrukt gewählt; stellt gleich zwei Frauen in den Fokus, die beide lernen müssen, sich durchzusetzen und sich zu behaupten. Der Mysteryanteil ist verschwindend gering, wer also keinen Hang zu Schauerromanen haben sollte, kann hier genauso zugreifen.
Der Mann, in den sich die Romanheldin des historischen Handlungsstranges verliebt, ist eine historisch verbriefte Figur. Allerdings ist die Liebesgeschichte leider nur fiktiv.
Der Roman hat eigentlich alle Zutaten für eine packende Geschichte, doch obwohl die Autorin einen durchaus flüssigen Schreibstil besitzt und ihre Grundstory gut durchdacht wirkt, fehlte es mir für eine Höchstbewertung an emotionalem Tiefgang.
Das mag jetzt vielleicht etwas hart klingen, doch ist es gar nicht mal so schwerwiegend, wie es in meiner Rezension nun klingen mag. Mir fehlten einfach mehr tiefschürfende Gespräche zwischen den jeweiligen Heldenpaaren, dazu wurden wichtige Momente eher nüchtern aus dem Off geschildert, so als hätte die Autorin ihre Geschichte plötzlich gestraffter erzählen müssen. Man bleibt leider immer etwas außen vor, als mittendrin zu sein im Geschehen.

Der Leser leidet vor allem mit Heldenpaaren mit, wenn er sie zuvor besser kennenlernen kann. Doch abgesehen von Georgianas Liebe zu ihrem kleinen Bruder, den sie sehr vermisst als verheiratete Frau, erfährt man nicht viel über ihr Leben. Dazu hat sie eher die Lebenseinstellungen einer Frau der heutigen Zeitepoche, was nicht ganz passt für die Zeit, in der der Roman spielt.

Zumindest ist das im Falle von Sam der Archäologin etwas anders. Dafür bleiben die Herren der Schöpfung dagegen ziemlich blass, leider, was leider auch für die Liebesgeschichten gilt.
Ich fand das so schade, denn man hätte aus diesem Roman, aus dieser Grundidee, noch so viel mehr machen können mit einigen Seitenzahlen mehr und einer tiefgründigeren Charakterisierung der Akteure. Da ich aber die Grundidee des Romans sehr mochte, vergebe ich dennoch vier von fünf Punkten.

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