Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Wieder ein wunderschöner Roman der Autorin!

Ein betörender Earl
0

Einige Jahre zuvor:
Die junge und schöne Viviana ist im Begriff, ein Star an englischen Opernhimmel zu werden. Eines Tages begegnet sie dem noch jungen und ungestümen Draufgänger Quin Hewitt, der von adliger ...

Einige Jahre zuvor:
Die junge und schöne Viviana ist im Begriff, ein Star an englischen Opernhimmel zu werden. Eines Tages begegnet sie dem noch jungen und ungestümen Draufgänger Quin Hewitt, der von adliger Herkunft ist. Quin umwirbt sie mit stürmischem Eifer und so gibt sich Viviane, die sich zudem ihn verliebt hat, geschlagen und lässt sich, wie er glaubt, auf eine stürmische Affäre mit ihm ein. Quin jedoch ahnt jedoch nichts von Vivianas tiefen Gefühlen für ihn und glaubt, sie wäre ganz zufrieden damit, seine Mätresse zu sein. Als sie ihm schließlich einen Heiratsantrag macht, weigert sich Quin nicht nur, er stellt sogleich klar, dass er niemals eine Bürgerliche heiraten wird, sondern eine ebenfalls adlige Braut zur Frau nehmen muss, da er dies seiner Familie schuldig sei.
Zutiefst verletzt verlässt Viviana England und kehrt zurück in ihre Heimat Venedig, um dort einen italienischen Comte und Gönner ihres Vaters zu heiraten.

Gegenwart:
Viviana, mittlerweile dreiunddreißig ist nun Witwe und Mutter von zwei Töchtern und einem Sohn. Sie kehrt mit ihrem Vater, auf Wunsch eines engen Freundes ihres Vaters zurück nach England. Doch dort kreuzen sich auch wieder die Wege zwischen ihr und Quin- und das zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Quin hat sich bereits verlobt und zwar mit der jungen Esmee; bald soll die Hochzeit sein. Und das stürzt beide in ein wahres Gefühlschaos…

Der bereits dritte Teil um Freunde, die sich nach einem Vorfall bei einer Wahrsagerin damit konfrontiert sehen, dass ihre Vergangenheit sie tatsächlich einholt, wie ihnen prophezeit wurde, ist, um es vorweg zu nehmen, für mich der bislang beste Teil der Serie. Gerade bei dieser Reihe kann man behaupten dass sich die Autorin Band für Band gesteigert hat und zudem auch die deutsche Übersetzung, die im ersten Teil noch sehr mäßig war, wunderbar mit dem Schreibstil der Autorin harmoniert. War es jedoch im ersten und auch zweiten Teil noch so, dass die Romane eher leichte und humorvolle Liebesromanlektüre boten, ohne dass es abwertend klingen soll, denn auch zumindest der Vorgängerband ist ebenfalls sehr empfehlenswert, stimmt diesmal alles- der Roman ist einfach perfekt und hat für mich wahren Keeperstatus erreicht!

Die beiden Hauptfiguren sind Viviana Alessandri, eine junge, impulsive und temperamentvolle Sängerin mit italienischen Wurzeln und der wenige Jahre jüngere Quin, der ihr in Sachen Temperament in nichts nachsteht. Die Autorin beschreibt zunächst ihr letztes Beisammensein und ihren verhängnisvollen Streit, wobei besonders Quin noch sehr unreif, arrogant und unsympathisch wirkt, doch bei ihrer nächsten Begegnung, Jahre später, versäumt es Liz Carlyle nicht, auch ihrem männlichen Protagonisten Leben einzuhauchen, Einblick in seine innere Gedanken und Gefühlswelt zu geben, was ihn sogleich sympathischer und lebhafter macht.

Aber auch Viviana ist eine interessante Romanheldin. Sie hat in den Jahren seit ihrer Trennung von Quin einiges mitgemacht, neigt aber dazu, allerdings aus verständlichen Gründen aus ihrer Sicht, sich zu verschließen und ihre wahren Gefühle zu verbergen. Dennoch sprühen auf Anhieb abermals die Funken zwischen Quin und ihr, wobei man als Leser schnell ahnt, dass noch nicht alles zwischen ihnen geklärt ist, was für einige prickelnde Momente sorgt. Obwohl beide „Kampfhähne“ nicht einfach klein beigeben wollen, gelingt es Liz Carlyle, ihnen auch klärende Dialoge auf den Leib zu schreiben, die, trotz aller verletzenden Dinge die sich das Heldenpaar an den Kopf wirft, verdeutlichen, dass sich beide immer noch sehr verbunden sind. Beide reden miteinander, diskutieren ihre Probleme nach und nach aus und gewinnen langsam wieder Vertrauen zueinander, was für viele romantische Momente in dem Roman sorgt. Neben dem sehr gelungen beschriebenen Heldenpaar, haben die Protagonisten aus den Vorgängerbänden erneut wieder kleine Auftritte, was ein besonderer Pluspunkt für mich war. Aber auch Quins Schwester Alicia, ihre Kinder, sowie andere Familienangehörige und natürlich auch Vivianas Kinder wirken nicht nur wie schmückendes Beiwerk, sondern sind sehr liebevoll und dreidimensional beschrieben, so dass man beim Lesen fast das Gefühl bekommt, man lerne alle in dem Roman agierenden Personen persönlich kennen.

Das süße Lied der Liebe ist ein historischer Liebesroman, der alle Zutaten vereint, die ein Buch lesenswert machen. Eine fesselnde Geschichte, ein interessantes Heldenpaar, das im Laufe der Zeit dazulernt, gepaart mit einer romantischen Geschichte sorgen für wunderbare Lesemomente. Ich neige immer dazu, recht kritisch zu sein, doch hier kann und will ich keine negativen Punkte nennen, da der Roman einfach perfekt ist und mich restlos begeistert hat.
Wer Romane von Autoren wie Lisa Kleypas, Julia Quinn oder auch Gaelen Foley schätzt, wird sicherlich auch mit diesem Roman seine helle Freude haben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Tolle Historical Romance!

Ein charmanter Schuft
0

Alasdair MacLachlan, Bruder Merrick und Quin Hewett gelten zusammen als ein regelrechtes "Teufelsgespann".
Wo sie auch sind, geben sie sich zügellos den Vergnügungen des Lebens hin, doch eines Tages hat ...

Alasdair MacLachlan, Bruder Merrick und Quin Hewett gelten zusammen als ein regelrechtes "Teufelsgespann".
Wo sie auch sind, geben sie sich zügellos den Vergnügungen des Lebens hin, doch eines Tages hat Alasdairs Glück prompt ein Ende, als er nach einem Stelldichein mit einer jungen Schönen abrupt flüchten muss, da deren Ehemann äußerst ungehalten reagiert, als er Alasdair und seine Frau in flagranti erwischt.

Um sich zu verstecken betreten die drei Männer das Zelt einer Wahrsagerin, die besonders an Alasdair kein gutes Haar lässt. Sie sagt ihm auf dem Kopf zu, seine Sünden würden ihn bald einholen. Obwohl Alasdair nicht daran glaubt, staunt er einige Zeit später nicht schlecht als ihn eine resolut auftretende junge Schottin mit einem kleinen Kind um eine Aussprache bittet.

Esmee, so heißt diese junge Frau, erzählt ihm eine unglaubliche Geschichte. So soll Alasdair knapp zwei Jahre zuvor bei seinem Besuch in Schottland Esmees Mutter geschwängert haben. Eigentlich will Alasdair der jungen Frau keinen Glauben schenken, wären da nicht die gleichen blauen durchdringenden Augen des Kindes, die die Nachkommen der MacLachlans oft auszeichnen und die Tatsache, dass er sich zur Zeit der Zeugung tatsächlich in Schottland befand. Auch besuchte er den betreffenden Ball bei dem er Esmees Mutter kennen gelernt haben soll ebenfalls- und zwar in stark alkoholisiertem Zustand.

So bleibt ihm nichts anderes übrig, als Esmee und Sorcha, so heißt seine angebliche Tochter aufzunehmen. Esmees offene auch zunächst ziemlich schroffe Art verwirrt den lebenslustigen Alasdair, dem bisher alle Frauen zu Füßen lagen. Zudem wächst ihm die quirlige Sorcha schnell ans Herz. Gerade als sich Esmee und Alasdair beginnen zusammenzuraufen, steht eines Tages Esmees Tante wutschnaubend vor der Tür. Esmee soll umgehend aus Alasdairs Haus ausziehen, um ihren Ruf doch noch retten zu können. Außerdem will die Tante Esmee gut verheiraten. Ausgerechnet Quin, Alasdairs bester Freund zeigt nun plötzlich Interesse an Esmee und stürzt den Frauenhelden in tiefste Verwirrung und großes Gefühlschaos...

Bisher war ich von Romanen der Autorin nicht unbedingt begeistert, doch dieses Mal hat ihre Geschichte um Alasdair und Esmee mich gepackt.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr leicht und eingängig geraten und erinnert eine wenig an Bücher von Teresa Medeiros.
Ich denke, gerade die Protagonisten machen das Buch sehr besonders. Da wäre einmal Alistair, der nichts anbrennen lässt und sich zügellos Ausschweifungen aller Art hingibt, ohne jemals an eventuelle Konsequenzen zu denken. Zwar mag das kein schöner Zug für einen Liebesromanhelden sein, jedoch gelingt der Autorin dennoch das Kunststück ihn für den Leser trotzdem sympathisch zu gestalten. Außerdem besitzt er jede Menge Humor und neigt zur Selbstironie.
Esmee ist zwar eine Jungfrau, dennoch weiß sie was sie will und vor allem mit wem sie es will! Sie lässt sich nicht überrumpeln und bietet Alistair jederzeit Paroli. Zudem lässt sie sich nicht von seinem attraktiven Äußeren blenden und sagt Alistair ungeschminkt die Wahrheit über seine angeblichen inneren Werte.

Die Wendung vom Saulus zum Paulus geht mir allerdings ein wenig zu schnell vonstatten, als dass sie besonders glaubwürdig wirkte und auch in Sachen Kindererziehung lernte der gute Alistair ein wenig zu schnell ein "Superpapa" zu werden.

Der dritte kleine Kritikpunkt hängt mit Alistairs ewiger innerer Selbstkasteiung hinsichtlich seiner Bedenken über den Altersunterschied zwischen ihm und Esmee zusammen. Auch das hätte die Autorin ein wenig abkürzen können, aber ansonsten bietet "Der süße Preis der Sünde" gute Unterhaltung und ich konnte das Buch auch nicht zur Seite legen, bis ich es ausgelesen hatte. Besonders positiv anmerken möchte ich die Übersetzung. Im Gegensatz zum Vorgängerband ist es diesmal sehr gut geglückt Liz Carlyles flüssigen, lockeren Schreibstil ins Deutsche zu übertragen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Wunderbarer historischer Liebesroman!

Ein geheimnisvoller Gentleman
0

Zwölf Jahre zuvor:
Der Schotte Merrick MacLachlan lernt die junge siebzehnjährige Engländerin Madeline kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Doch deren Vater hält Merrick, der nur ein Baron ist, ...

Zwölf Jahre zuvor:
Der Schotte Merrick MacLachlan lernt die junge siebzehnjährige Engländerin Madeline kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Doch deren Vater hält Merrick, der nur ein Baron ist, nicht für standesgemäß genug. Daher brennt das Liebespaar bei Nacht und Nebel nach Gretna Green durch und heiratet dort.

Ein paar Stunden später, als sie zurückfahren wollen, werden sie jedoch von Madelines Vater und seinen Schergen eingeholt. Madeline und Merrick werden getrennt. Während sie in der Kutsche ihres Vaters zurück nach England gebracht wird, lassen sich die Handlanger ausgiebig an Merrick aus. Sie schlagen ihn zusammen und verletzen den jungen Mann so schwer, dass er beinahe seinen Verletzungen erliegt. Doch er überlebt und schürt in den folgenden Jahren seinen Hass auf Madelines Wankelmütigkeit und ihren grausamen Vater.

Als sich ihre Wege nun wieder kreuzen, kommt es zunächst zu einigen unschönen, hitzigen Diskussionen zwischen beiden, denn Merrick muss feststellen, dass Madeline, nun Witwe, kurz nach ihrer gemeinsamen Eheschließung erneut geheiratet und sogar später einen Sohn bekommen hat. Eine Ehe, die eigentlich für ungültig erklärt werden müsste, da Madeline laut der gültigen Eheschließung mit ihm, eigentlich Bigamie betrieben hat.

Madeline behauptet jedoch beharrlich, dass ihr Vater die vor zwölf Jahren in Gretna Green geschlossene Ehe annullieren lassen hat und alles mit rechten Dingen zuging. Sowohl Merrick als auch Madeline sind stolze Charaktere, die jeder für sich, eine andere Vorstellung davon haben, was damals wirklich geschah. Werden sie ihre Missverständnisse ausräumen können und wird nach so viel vergangener Zeit der Bitternis überhaupt noch eine Chance auf Versöhnung zwischen beiden bestehen?

Der vierte und letzte Teil der Reihe erzählt nun die Geschichte zwischen Alisdairs Bruder Merrick, der auch bereits in den Vorgängerbänden einige durchaus amüsante Auftritte hatte und seiner einstigen großen Liebe Madeline.
Beide sind kleine Hitzköpfe und unglaublich stolz, erschwerend kommt dazu, dass sie während ihrer Eheschließung noch sehr jung und beeinflussbar waren. Obwohl man als Leser durchweg zwischen den Zeilen lesen kann, dass beide nie aufgehört haben sich zu lieben, steht ein großes Missverständnis zwischen ihnen beiden, das ausgeräumt werden muss. Doch beide halten den jeweils anderen nicht unbedingt für vertrauenswürdig und haben sich im Laufe der Zeit in ihrer Vorstellung ein ganz anderes Bild voneinander geschaffen, dass auf Aussagen Dritter beruht.

Als Madeline jedoch nach zwölf Jahren mit ihrem Sohn Geoff nach London kommt, da es so scheint, als ob ihr Sohn von einer rätselhaften Gemütskrankheit heimgesucht wurde, ist es ausgerechnet Geoff, der das ehemalige Liebespaar immer wieder zusammentreibt. Geoff ist ein wunderbarer, sehr einfühlsamer Nebencharakter der dem Roman zusätzliche besondere Lesemomente verleiht.

Obwohl Liz Carlyles Schreibstil im letzten Band der Reihe wieder wunderbar, flüssig und sehr ausdrucksstark ist und sie mit Merrick als auch Madeline ein interessantes, erwachsenes Paar geschaffen hat, dessen tragische Liebesgeschichte Jahre zuvor den Leser nicht kalt lassen wird, fehlte mir jedoch nach dem unglaublich starken Vorgängerband hier wieder ein wenig das gewisse Etwas, das aus einem sehr guten Liebesroman einen Keeper macht. Während man viele interessante Einblicke in Madelines Inneres gewinnt, wird Merricks Seelenleben ein wenig stiefmütterlich behandelt, sieht man einmal von gewissen Momenten in der ersten Hälfte des Romans ab. Gerade weil Merrick ein sogenannter „tortured hero“ ist, hätte ich mir ein wenig mehr Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt gewünscht, die seine Heilung noch plausibler gemacht hätte. Zudem ähneln sich die Handlungen im dritten und vierten Teil stellenweise sehr- auch wenn mir beide Romane sehr gut gefallen haben, bleibt es dennoch ein kleiner Kritikpunkt, den ich bei meiner Bewertung nicht außer Acht lassen möchte.

Abgesehen davon hat die Autorin abermals einen wunderbaren historischen Liebesroman geschaffen, der berührt und unterhält und in dem auch die Protagonisten der Vorgängerbände wieder einige Auftritte haben, was mir immer besonders gut gefällt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Sehr lesenswerter, romantischer erster Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe

Der Teufel trägt Kilt
0

Ranulf MacLawry lebt zusammen mit seinen Geschwistern in Schottland. Er ist Clanoberhaupt und sich seines bedeutenden Postens wohl bewusst. Viele Nachbarn würden sich zu gerne Landbesitz aneignen, doch ...

Ranulf MacLawry lebt zusammen mit seinen Geschwistern in Schottland. Er ist Clanoberhaupt und sich seines bedeutenden Postens wohl bewusst. Viele Nachbarn würden sich zu gerne Landbesitz aneignen, doch bislang gelang es Ranulf und seiner Familie stets, diverse Übergriffsversuche zu vereiteln. Doch mit hohen Verlusten. So wurde vor einigen Jahren Ranulfs Vater von seinen Feinden feige ermordet, was eine Clanfehde nach sich zog, da Ranulf sich gezwungen sah, seinen Vater zu rächen.
Der momentane Frieden stellt sich jedoch als überaus trügerisch heraus, als Ranulfs Schwester Rowena, weil ihr eine Saison in London verwehrt wurde, heimlich die Flucht ergreift und Ranulf sich in der Hauptstadt nun von seinen Feinden umzingelt fühlt. Seine Bedenken, seine Schroffheit und seine Übervorsichtigkeit, hält Lady Charlotte Hannover jedoch zunächst für übertrieben und sie versucht Ranulf zu maßregeln.

Der ist erstaunt, dass eine so kleine Frau solch ein freches Mundwerk besitzen kann und so kreuzen die beiden von Beginn ihrer Bekanntschaft an ihre Klingen. Jedoch können weder Charlotte noch Ranulf ihre leidenschaftliche Gefühle füreinander verleugnen, doch müssen sie ihr Tendre füreinander zunächst geheim halten, da Charlottes Eltern alles andere als begeistert wären, würden sie herausfinden, das Charlotte für Ranulf zärtliche Gefühle hegt, die dieser auch erwidert.

Denn Ranulf fürchtet, dass seine Feinde in London sich womöglich auch an Charlotte vergreifen könnten, sollten sie erfahren, dass er in Liebe für sie entbrannt ist.
Rowena jedoch würde ihren Bruder und ihre Freundin zu gerne miteinander verkuppeln, da sie ihre erzwungene Saison in London sehr genießt…

Zwar mag das Cover des Romans dem Leser suggerieren, dass er es mit „Der Teufel trägt Kilt“ mit einer waschechten Highlanderromance zu tun bekommt, doch ist es eher ein Regency, der hauptsächlich in London angesiedelt wurde. Die Geschwister MacLawry entstammen einer Ehe zwischen einem schottischen Laird und einer englischen Adligen, sind also eigentlich ein Gemisch beider Welten. Jedoch haben sie die Engländer im Laufe der Jahrzehnte zu verachten gelernt, was besonders für Ranulf gilt. Jedoch ist Rowena aus einem ganz anderen Holt geschnitzt. Zwar besinnt sie sich durchaus auf ihre zum Teil schottischen Wurzeln, will jedoch auch die andere Welt kennenlernen, was zunächst zum Disput zwischen ihr und ihren Brüdern führt. Die Beziehung zwischen den MacLawry Geschwistern kann man aber dennoch als überaus liebevoll bezeichnen und so sorgt die warme familiäre Atmosphäre zwischen ihnen dann auch für viel Lesespaß; besonders wenn sie sich untereinander necken.

Ranulf zur Seite gestellt, der sehr stattlich, barsch und mit sehr viel Durchsetzungsvermögen beschrieben wird, wurde Lady Charlotte, die genau wie Ranulf auch, sehr intelligent gestrickt ist, aber im Gegensatz zu Ranulf ein alles andere als aufbrausendes Wesen besitzt, auch wenn sie sich zu gerne Streitgespräche liefert. Charlotte hat einen guten Grund dafür, Männern die überstürzt handeln aus dem Wege zu gehen, denn auch ihr verstorbener Verlobter gehörte zu dieser Gattung Mann, der nur aus diesem Grunde seinen Tod bei einem Duell fand.
Jedoch findet Charlotte im Laufe des Romans heraus, dass Ranulf gute Gründe dafür besitzt, so zu handeln, wie er es tut und ich fand es wunderschön zu lesen, wie beide sich einander öffnen und ineinander verlieben.

Ich kannte bereits einige zeitgenössische Romane von Suzanne Enoch in deutscher Übersetzung sowie ihre englischen Historicals und wusste daher bereits um ihren humorigen und guten Schreibstil, den sie zum Beispiel bei ihrer grandiosen S. Jellicoe Reihe eingesetzt hat.
Doch ihre bislang nur im englischen Original herausgegebenen Historical Romances sind einfach wunderbar und wie ich finde noch ein Eckchen besser, da die Autorin hier nicht nur sympathische Figuren mit Ecken und Kanten erschaffen hat, sondern dazu auch unterhaltsame Geschichten zu erzählen weiß, in denen die Romantik nicht nur zur Nebensache degradiert wird.

Mit „Der Teufel trägt Kilt“ hat der Egmont Lyx Verlag nun den ersten Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe herausgegeben und ich hoffe nach diesem gelungenen Auftakt sehr, dass die weiteren Bände noch folgen werden. Lediglich einen halben Punkt gibt es Abzug, da manche Dialoge im Roman in meinen Ohren ein wenig zu modern anmuteten, vielleicht ist es ja möglich, die Übersetzung bei den Folgebänden ein wenig der Zeitepoche in der die Romane spielen, anzupassen.

Kurz gefasst: Sehr lesenswerter, romantischer erster Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe, in dem ein charismatisches, sympathisches Heldenpaar seine Klingen auf sehr unterhaltsame und humorige Art kreuzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Wunderschöne, sehr intensiv erzählte Historical Romance, die mich auf ganzer Linie begeistern konnte.

Schottisch für Anfänger
0

Arran MacLawry kann nicht verstehen, wieso sich sein Bruder Ranulf, der Clanchief, so widersprüchlich verhält. Erst schließt er einen Waffenstillstand mit den verhassten Campbells und dann heiratet er ...

Arran MacLawry kann nicht verstehen, wieso sich sein Bruder Ranulf, der Clanchief, so widersprüchlich verhält. Erst schließt er einen Waffenstillstand mit den verhassten Campbells und dann heiratet er auch noch eine Engländerin. Jedenfalls sieht es Arran nicht ein, dem Wunsch seines Bruders nachzugeben. Arran soll nämlich eine Stewart heiraten, um die Bündnisse des Clans zu stärken. Und das, obwohl Ranulf sich eine Frau nach dessen Wahl gesucht hat. Auf einem Maskenball trifft Arran schließlich auf eine, ihm unbekannte, schöne Frau, die genau wie er eine Fuchsmaske trägt. Er fordert sie zum Tanzen auf und ist sogleich fasziniert von ihr. Doch sie weigert sich, Arran ihren Namen zu verraten und verschwindet nach dem Tanz.

Als Arran von einer anderen Frau erfährt, mit wem er getanzt hat, stockt ihm für eine kurze Zeit der Atem, denn Mary Campbell ist die Enkelin des Clanchiefs der Campbells und somit für ihn tabu. Doch Ranulf hat mitbekommen, dass Arran Interesse an Mary zeigt und warnt ihn eindrücklich davor, sich mit Mary einzulassen. Schließlich soll der jüngst geschlossene Waffenstillstand zwischen den MacLawrys und den Campbells unter keinen Umständen gebrochen werden. Arran, der immer noch verstimmt ist auf seinen Bruder, denkt nicht einmal daran, Ranulfs Befehl zu respektieren und macht sich gleich am nächsten Tag auf, um Mary abzufangen. Und wieder spüren beide eine starke Anziehungskraft füreinander und den Reiz des Verbotenen. Beide verlieben sich Hals über Kopf, doch dann fliegt alles auf und Mary soll ihren verhassten Cousin heiraten. Arran fackelt nicht lange und entführt Mary. Können sie ihren Häschern entkommen und gibt es überhaupt Hoffnung auf eine gemeinsame Ehe?

Nach „Der Teufel trägt Kilt“, in dem die Leser nicht nur die Geschichte des Clanoberhaupts Ranulf MacLawry lesen konnten, sondern auch den Rest der Familie bereits etwas kennen lernen durften, gerät nun in „Schottisch für Anfänger“, Ranulfs Bruder Arran in den Fokus des Geschehens. Abermals spielt die Story anfangs in England und wieder einmal spielen auch die erbitterten Clanfehden der Schotten eine kleine Rolle, doch dieses Mal, verliebt sich der Held des Romans in eine Schottin, allerdings in eine junge Frau, die einem Clan angehört, der mit den MacLawrys lange Zeit im Streit lag. Ein wenig erinnert die Liebesgeschichte zwischen Arran und Mary, allein von der verzwickten Ausgangssituation her, an die „Romeo und Julia“ Thematik, doch Arran und Mary sind nicht nur sehr mutig und taff, sondern zudem auch wagemutig und intelligent zugleich und nehmen kurzerhand ihr Schicksal selbst in die Hand. Zugegeben, die Handlung mag vielleicht nicht wahnsinnig einfallsreich geraten sein; auf Entführungs- und Verfolgungsplots in den Highlands spielend, bin ich bereits zuhauf in anderen Historicals Romances gestoßen, dennoch hebt sich „Schottisch für Anfänger“, wohltuend ab, von besagten anderen 08/15 Romances, da das Heldenpaar hier so charismatisch und so besonders gestrickt ist.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden wird unglaublich intensiv von der Autorin erzählt; so sehr, dass mir (nur bezüglich der Love Story) unweigerlich Assoziationen zu Jamie und Claire aus den Gabaldon Romanen kamen, denn die Intensität ist hier genauso stark. Die Gedanken und Gefühlswelt des Heldenpaars, rückt die Autorin ebenfalls sehr in den Vordergrund, so dass man sich als Leser sehr gut in Arran und Mary hineinversetzen und ihre Verzweiflung, ob ihrer eigentlich auswegslosen Situation gut verstehen kann. Dennoch ist es keine Historical Romance, in der die Dramatik Überhand nimmt. Vielmehr entschärft Suzanne Enoch gewisse Momente, durch gezielte Situationskomik, so dass „Schottisch für Anfänger“, trotz allem auch viele amüsante Romanpassagen beinhaltet, die mir ein breites Grinsen beim Lesen beschert haben. Und nicht zu vergessen, die tollen, humorigen Dialoge und die schrulligen Nebenfiguren, die das Heldenpaar auf ihrer Flucht begleiten.

Obwohl ich schon den ersten Teil der MacLawry Reihe sehr gut fand, hat sich die Autorin hier meiner Meinung nach, sogar noch ein wenig gesteigert und daher möchte ich, für diesen wunderschönen zweiten Teil der Reihe die volle Punktzahl vergeben.

Kurz gefasst: Wunderschöne, sehr intensiv erzählte Historical Romance, die mich auf ganzer Linie begeistern konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere