Hier stimmt einfach alles! Eine romantische und berührende Story, ein liebeswertes Heldenpärchen und eine interessante Nebenakteurin (Olivia), die schon neugierig auf den zweiten Teil der neuen Reihe macht
Bevelstoke – Das geheime Tagebuch der Miss MirandaAn dem Tag, als die zehnjährige Miranda ihre beste Freundin Olivia besucht, weil diese ihren Geburtstag feiert, geschehen gleich zwei Begebenheiten, die Miranda auch noch nach Jahren im Gedächtnis bleiben ...
An dem Tag, als die zehnjährige Miranda ihre beste Freundin Olivia besucht, weil diese ihren Geburtstag feiert, geschehen gleich zwei Begebenheiten, die Miranda auch noch nach Jahren im Gedächtnis bleiben werden.
Zum einen wird ein Streitgespräch zwischen Miranda und einem anderen Mädchen dafür sorgen, dass Miranda den Namen Fiona für immer hassen wird und zum anderen verliebt sie sich unsterblich in Olivias älteren Bruder Nigel, von allen auf seinen Wunsch hin nur "Turner" genannt, der sie nach dem Streit mit Fiona tröstet und sie dazu verleitet, Tagebuch zu führen.
Jahre und viele vollgeschriebene Tagebücher später scheint es, als ob Turner Miranda nur als platonische Freundin schätzt, wobei ihm besonders ihr sarkastischer Humor gefällt. Und zu Lachen hat Turner nicht sehr viel, denn er muss eines Tages seine Frau Leticia beerdigen, die ihm in ihrer sehr kurz andauernden Ehe untreu war und aus dem feinfühligen jungen Mann von einst, einen absoluten Zyniker gemacht hat.
Nie wieder will Turner den Fehler begehen zu heiraten, daher wundert es ihn um so mehr, dass er nicht nur damit beginnt, sich in Mirandas Nähe immer wohler zu fühlen, sondern sie auch sexuell zu begehren.
Am Tag der Beerdigung von Leticia treffen beide abends in seinem Elternhaus zusammen und Mirandas unverblümte, direkte Art bringt Turner dazu, aus sich herauszugehen und sich Miranda zu offenbaren. Sie treibt ihn jedoch so in die Enge bei ihrem gemeinsamen Gespräch, dass er sie küsst. Miranda ist völlig verwirrt, zwar liebt sie Turner schon seit Jahren, doch eigentlich hatte sie nie geglaubt, dass Turner ihre Gefühle erwidern könnte.
Doch Turner macht ihr schnell klar, dass er nicht mehr an die echte Liebe glauben kann. Ein Umstand der Miranda fast verzweifeln lässt. Werden beide zueinander finden, oder wird sich Miranda am Ende für Turners jüngeren Bruder entscheiden?
Irgendwie verbindet man mit jedem Autor/jeder Autorin bestimmte Romanfiguren oder auch Serien, die einem sehr gut als Leser gefallen haben. Bei Julia Quinn´s Bridgertons war ich anfangs sehr zwiegespalten, denn ihre ersten Teile der Bridgerton-Reihe waren gar nicht so sehr mein Fall. Aber meiner Meinung nach hat es die Autorin tatsächlich geschafft, sich von Band zu Band zu steigern und mich doch noch zu einem Fan ihrer Bücher zu machen. Um so gespannter war ich nun darauf den ersten Roman nach der "Bridgerton-Reihe" zu lesen.
Und wieder hat mich Julia Quinn positiv überrascht. Selbst ohne ihre beliebte Romanfamilie funktioniert ihr Schreibkonzept und hat mir zwei wunderbare Lesestunden beschert.
Allerdings empfand ich "Für immer und ewig Viscount" als noch eine Spur gefühlvoller und ans Herz gehender, als ihren letzten, eher sehr spritzigen Roman "Hochzeitsglocken für Lady Lucy".
Ich liebe Romane, die mich berühren können, leider haben das in letzter Zeit nicht allzu viele Liebesromane bei mir geschafft, doch dieser hier ist wirklich etwas ganz Besonderes, den ich allen Liebesromanfans nur wärmstens empfehlen kann.
Schon allein die Geschichte ist sehr süß; ein kleines, eher durchschnittlich aussehendes Mädchen, das von dem Bruder ihrer besten Freundin getröstet wird und sich dann in ihren "Helden" verliebt. Aber, im Gegensatz zu anderen Romances vermeidet Julia Quinn hier eine eher romantisch verklärte Heldin, die den Helden ständig anhimmelt.
Stattdessen ist Miranda eher ein nüchterner, intelligenter weiblicher Charakter, mit einem starken Hang zum Sarkasmus und jede Menge an Temperament gesegnet, die den Helden nicht mit ihrem Äußeren betört, sondern vor allem mit ihren charakterlichen Attributen.
Turner ist zwar auf den ersten Blick ein typischer Liebesromanheld, der ein wenig "tortured" ist, (was er seiner verstorbenen Ehefrau zu verdanken hat) doch er hat sich trotz allem sein Ehrgefühl und Gewissen erhalten, was ihn sympathisch für den Leser macht.
Selbst seine Entscheidung sich nie wieder einer Frau ganz und gar "auszuliefern" bzw. ihr seine Liebe zu gestehen ist plausibel erklärt und man bringt Verständnis für seine Lage auf, dass er sich so lange "ziert".
Aber auch Mirandas traurige Stimmungen berühren und man fiebert bis zum Schluss mit, ob es doch noch eine Chance auf wahre Liebe zwischen beiden geben kann.Trotzdem nehmen die dramatischen Stimmungen nicht zu viel Raum ein- für humorvolle Szenen sorgen besonders Mirandas und Turners spitze Rededuelle.
Kurz gefasst: Hier stimmt einfach alles! Eine romantische und berührende Story, ein liebeswertes Heldenpärchen und eine interessante Nebenakteurin (Olivia), die schon neugierig auf den zweiten Teil der neuen Reihe macht.