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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2019

Was niemand gesehen hat

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Jesse und Derek haben 1994 einen Vierfachmord geklärt. Nun steht Jesse kurz vor seiner Pensionierung als es einen neuen Ansatz gibt: Die Journalistin Stephanie Mailer taucht in dem Städtchen Orphea auf ...

Jesse und Derek haben 1994 einen Vierfachmord geklärt. Nun steht Jesse kurz vor seiner Pensionierung als es einen neuen Ansatz gibt: Die Journalistin Stephanie Mailer taucht in dem Städtchen Orphea auf und behauptet, dass der damalige Täter unschuldig ist.
Doch dann verschwindet sie selbst und Jesse und Derek beginnen, erneut zu ermitteln.
Interessant fand ich die Herangehensweise Dickers an den Kriminalfall und seine Aufklärung – nämlich in Form eines Theaterstückes. Viel Spannung kam leider nicht auf, dafür hat der Roman zu viele Seiten, die sich etwas hinziehen. Auch, weil jeder der Charaktere Dreck am Stecken hat. So haben mich da auch einige mehr als genervt: dieser exzentrische Kritiker, der sich selber als „göttlicher als Gott“ bezeichnet, oder die berechnende Alice, die ihren Geliebten in den Ruin treibt.
Genervt hat mich, dass in manchen Absätzen sprunghaft andere Schauplätze auftauchten, ohne dass dies gekennzeichnet wurde. Da brauchte man dann doch 1-2 Sätze, um wieder auf Kurs zu sein. Ein etwas größerer Absatz hätte hier schon geholfen.
Ich habe noch kein Buch von dem Autor gelesen und fand mich in der Story, bis auf oben erwähnte Kritiken, ganz gut aufgehoben. Die Schreibweise fand ich allerdings ein wenig gewöhnungsbedürftig, ohne dass ich den Finger drauf legen könnte, was mich da etwas angestrengt hat.
Fazit: nicht ganz schlecht, nicht ganz gut. Aber insgesamt ein wenig zu lang.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Etwas verwirrend

Cat & Cole 2: Ein grausames Spiel
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Cat ist die Flucht gelungen, doch die Seuche gibt immer noch keine Ruhe. Im Gegenteil: ihr Vater plant, diese auf die gesamte Menschheit auszudehnen und nur Cat kann dies stoppen. Doch wie soll sie ihn ...

Cat ist die Flucht gelungen, doch die Seuche gibt immer noch keine Ruhe. Im Gegenteil: ihr Vater plant, diese auf die gesamte Menschheit auszudehnen und nur Cat kann dies stoppen. Doch wie soll sie ihn finden? Als endlich eine Lösung in Sicht scheint, treten noch mächtigere Gegner auf und Cat hat es noch mit einem weiteren Problem zu tun: sie ist nicht, wer sie zu sein scheint…
Der zweite Band von Emily Suvada beginnt beinahe nahtlos nach dem ersten. Mir fiel der Einstieg in die Geschichte recht leicht, obwohl das letzte Buch schon fast ein Jahr her ist. Ich habe mich auch gleich gut aufgehoben gefühlt und konnte mit Cat, Cole, Anna, Leoben und Mato mitfiebern. Zahlreiche Wendungen machen die Handlung undurchschaubar und spannend. Man weiß nie, wem man noch trauen kann und so ist man als Leser immer sehr eingesponnen und nah am Geschehen. Besonders gefallen hat mir der Teil mit Jun Bei und Cat, deren Erinnerungen und Verwicklungen.
Allerdings ziehen sich die technischen Erklärungen, die mir schon im ersten Band etwas schwer gefallen sind, auch durch dieses Buch und so habe ich mich teilweise etwas schwer getan. Dennoch fand ich auch die sehr spannend und zukunftsweisend. In der Zukunft wird lt. Suvada nicht mehr mit konventionellen Waffen gekämpft, sondern sich mit Viren beworfen. Den Teil fand ich sehr erfrischend und einfallsreich, denn die Menschen bestehen dann auch größtenteils aus Technik. Eigentlich ein erschreckender Blick in die Zukunft, den Suvada hier wirft. Dennoch auch ein guter Einblick in die Welt der künftigen Technik, denn vorstellbar finde ich das allemal, dass KI einen Teil unserer Körper übernimmt.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, bietet am Ende aber Raum für eine Fortsetzung. Denn noch sind nicht alle Feinde besiegt und es herrscht kein Frieden.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Ein Blick in Judith Keplers Vergangenheit

Schatten der Toten
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Mit „Schatten der Toten“ vollendet Elisabeth Herrmann ihre Serie um die Tatortreinigerin Judith Kepler.
Da sich das Buch um Spionage, Gegenspionage und Verrat bei der Spionage dreht, war ich zugegebenermaßen ...

Mit „Schatten der Toten“ vollendet Elisabeth Herrmann ihre Serie um die Tatortreinigerin Judith Kepler.
Da sich das Buch um Spionage, Gegenspionage und Verrat bei der Spionage dreht, war ich zugegebenermaßen etwas überfordert. Herrmann schreibt gut, keine Frage, aber die ganzen Verwicklungen fand ich teilweise dann doch undurchschaubar. Mir gefiel Judith in ihrem ersten Abenteuer, in dem sie noch wirklich sie selbst war, viel besser. Sehr viele Handlungsstränge – auch teilweise welche, die mir wie Füllmaterial vorkamen – zogen das Buch stark in die Länge. Ein etwas einfacherer Aufbau hätte der Handlung in meinen Augen eher gut getan.
Schön fand ich, dass Judith in Frederic endlich jemanden findet, mit dem sie glücklich werden könnte. Doch auch ihm ist sein Job wichtiger und so wird er in diesem aufwändigen Fall beinahe zwischen den Fronten zerrieben. Denn hier gilt nur eines: das Gesetz der Rache. Und das Gesicht dahinter hat es auf jemand ganz bestimmtes abgesehen.
Die Story ist gut aufgebaut und wartet mit ein paar Wendungen auf, die der Leser so nicht erwarten konnte. Das fand ich gut gelungen und überraschend. Hier fand ich auch die Detailliebe der Autorin sehr gut, die ihre Charaktere größtenteils logisch handeln lässt und die Hintergründe gewisser Geheimdienste nicht immer gut dastehen lässt.
Fazit: für mich etwas undurchschaubarer, aber gut aufgebauter und teilweise auch recht spannender Abschluss der Serie um die Tatortreinigerin Judith Kepler.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Rettet die Wale

Nächte, in denen Sturm aufzieht
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Rettet die Wale

Liza McCullen hat ein schreckliches Geheimnis. Wegen diesem ist sie nach Australien geflohen, lebt dort mit ihrer Tochter und ihrer Tante in Bescheidenheit und macht Ausflüge zur Walbeobachtung.

Als ...

Rettet die Wale

Liza McCullen hat ein schreckliches Geheimnis. Wegen diesem ist sie nach Australien geflohen, lebt dort mit ihrer Tochter und ihrer Tante in Bescheidenheit und macht Ausflüge zur Walbeobachtung.

Als Mike Dormer die Silver Bay, Heimat von Liza und ihrer Familie, für ein Investmentprojekt auswählt gerät Lizas Leben aus den Fugen. Wenn bekannt wird, wo sie lebt, kann sie alles verlieren…

Jojo Moyes begeistert mich seit ihrem ersten Buch. Auch dieses Mal hat sie es wieder geschafft, mir schöne Lesestunden zu bescheren. Vor allem auch dadurch, dass die Handlung in einem meiner Lieblingsländer spielt: Australien. Die Menschen von Silver Bay waren mir gleich sympathisch, wenn auch der ein oder andere durch seine etwas schroffe Art glänzte. Aber das machte das Buch nur authentischer. Sehr schön fand ich auch immer die Szenen, in denen Liza mit dem Boot nach Walen suchte. Hier konnte ich die Aufregung, die ihre Passagiere spürten, förmlich miterleben.

Die Geschichte an sich lebt von Lizas Geheimnis. Denn das plagt sie so sehr, dass sie kein neues Glück an sich heranlässt und beinahe übersieht, wer es gut mit ihr meint. An einer Stelle hatte ich schon einen starken Verdacht, wie sich die Handlung weiter bewegt. Und so war es dann leider, oder zum Glück?, auch.

Jojo Moyes findet wieder starke Worte, ihre Beschreibungen der Tiere und der Landschaft sind so plastisch, dass man am liebsten danach greifen, oder gar nach Silver Bay reisen möchte. Dabei spart sie aber auch nicht an Realitäten, die den Leser schocken.

Fazit: Eine Geschichte, die alles hat: Liebe, Dramatik, Spannung und eine tolle Umgebung. Allerdings muss sich nun jedes Buch mit ihrem Bestseller "Ein ganzes halbes Jahr messen" und dagegen verliert es ganz schön.

Dass ich das Buch schon 2009 unter anderem Titel gelesen habe (Dem Himmel so nah) wusste ich nicht mehr, aber es liegen ja auch 10 Jahre dazwischen. Allerdings sollte der Verlag das durchaus kommunizieren, dass es sich nicht um ein neues Buch handelt, sondern ein neu aufgelegtes.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Atlantis des Nordens

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Ein fiktives Land mitten im hohen Norden, wortkarge Einwohner, ein Mord und eine engagierte Polizistin. Das zusammengemixt gibt einen Krimi, der am Ende mit einer Überraschung punktet.
Karen ist Polizistin ...

Ein fiktives Land mitten im hohen Norden, wortkarge Einwohner, ein Mord und eine engagierte Polizistin. Das zusammengemixt gibt einen Krimi, der am Ende mit einer Überraschung punktet.
Karen ist Polizistin und versucht, den Mord an Susanne aufzuklären. Doch ihre Bemühungen sind vergeblich. Es gibt keine Zeugen und die Beteiligten mauern. Auch ihr Vorgesetzter ist keine große Hilfe und zieht sie sogar von dem Fall ab. Doch dann sticht Karen in ein Wespennest und gerät selbst in tödliche Gefahr.
Nach dem überraschend guten Einstieg fand ich das Buch teilweise recht zäh. Über viele Seiten passiert nicht viel und die Ermittlungen stocken, wiederholen sich und treten auf der Stelle. Sicher: der Schreibstil der Autorin ist stark, sehr anschaulich und hat mir gut gefallen. Aber wie gesagt: es geht nicht so richtig voran und das hat mich mit der Zeit etwas gelangweilt, auch wenn die Autorin mit dem Schicksal Karens zwischendurch die Handlung etwas aufpeppt und durch Andeutungen die Spannung etwas hoch hält. Der Schluss ist dann allerdings sehr überraschend und auf die Idee wäre ich im Leben nicht gekommen.
Die Protagonisten haben mir teilweise recht gut gefallen. Karen, die den Schock verwinden muss, mit ihrem Chef geschlafen zu haben, Sigrid, dessen Tochter und vor allem der Obdachlose Leo.
Da ab 2/3 des Buches noch eine weitere Straftat eingeführt wird, die nicht zu Ende gebracht wird, bietet das Buch Potential für eine Fortsetzung, der ich auch gerne noch eine Chance geben werde.
Fazit: Doggerland ist das Atlantis des Nordens. Hier einen Krimi anzusiedeln hat mir sehr gut gefallen und auch die dort lebenden Menschen fand ich sehr authentisch.