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Veröffentlicht am 20.01.2023

Wieder ein spannender historischer Krimi aus der Serafina-Reihe

Der Totentanz zu Freiburg
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Serafina genießt die Zeit mit ihrer einjährigen Tochter Kathrin und freut sich über den Besuch ihres „Patenkinds“ Vitus (der eigentlich ihr illegitimer Sohn ist) in Freiburg zum Jahrmarkt.
Die Freude wird ...

Serafina genießt die Zeit mit ihrer einjährigen Tochter Kathrin und freut sich über den Besuch ihres „Patenkinds“ Vitus (der eigentlich ihr illegitimer Sohn ist) in Freiburg zum Jahrmarkt.
Die Freude wird allerdings durch einen Mordfall getrübt, bei dem ausgerechnet Vitus verdächtigt wird.
So bleibt Serafina nichts anderes übrig, als gemeinsam mit ihrem Mann, dem Stadtarzt, zu ermitteln und damit Vitus Hals aus der Schlinge zu ziehen.


Meine Meinung:
Ich hatte schon mehrere Romane aus der Serafina-Reihe gelesen und habe das „Wiedersehen“ mit Serafina und ihrer Familie sehr genossen. Der Roman beginnt angenehm gemächlich und man gönnt Serafina wirklich ihr Familienglück mit der kleinen Kathrin, die einfach goldig beschrieben wird.
Schnell nimmt der Roman an Fahrt auf und knüpft insgesamt sehr gut an die bewährten Stärken der Serafina-Reihe an.
Die Geschichte ist sehr spannend erzählt, so dass man im Laufe der Ermittlungen schon einige Hinweise bekommt und Vermutungen anstellen kann, am Ende aber insbesondere zu den Details und Zusammenhängen nochmal überrascht wird. Insofern hat die Geschichte alles, was ich von einem guten Krimi erwarte.

Gleichzeitig habe ich auch wieder einiges über die Besonderheiten und täglichen Abläufe im Mittelalter, z.B. in den verschiedenen Handwerken, gelernt. Gerade aufgrund der zeitgemäßen Sprache (begleitet von einem ausführlichen Glossar) liest sich das Buch sehr authentisch und zeigt die besonders fundierte Recherche der Autorin.

Darüber hinaus macht es Spaß, die Figuren wie Serafina und ihre Familie, aber auch weitere Personen aus dem „Serafina-Universum“ in Freiburg zu begleiten, und es gibt immer wieder Anspielungen auf vorherige Bände der Reihe. Auch wenn man – wie ich – nicht alle Vorgänger-Bände gelesen hat, kann man der Handlung aber gut folgen und die Erzählung trotzdem genießen.


Fazit:
Dieses Buch hat alles, was man von einem historischen Krimi erwartet – eine gelungene Mischung!


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Veröffentlicht am 22.12.2022

Hilfreicher und ansprechend gestalteter Ratgeber

Miteinander durch die Babyzeit
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Auf über 200 Seiten beschreibt Inke Hummel in ihrem Ratgeber die Reise durch das erste Jahr mit einem neugeborenen Baby. Das Buch ist in vier Abschnitte für jeweils Phasen von drei Monaten eingeteilt und ...

Auf über 200 Seiten beschreibt Inke Hummel in ihrem Ratgeber die Reise durch das erste Jahr mit einem neugeborenen Baby. Das Buch ist in vier Abschnitte für jeweils Phasen von drei Monaten eingeteilt und ist in diesen Abschnitten jeweils wie folgt gegliedert:
Denken und Wahrnehmen, Gefühle und Miteinander, Bewegen und Entdecken, Spielerisch durch den Alltag sowie An dich denken (für die Eltern).
Dabei fokussiert der Ratgeber auf der Beziehung zwischen Eltern und Kind und darauf, wie man die Bindung von Anfang an stärken kann.


Meine Meinung:
Meine kleine Tochter ist mein erstes Kind und ich war anfangs sehr unsicher und hatte viele Fragen. Daher habe ich mich sehr über diesen Ratgeber gefreut. Er ist sehr ansprechend gestaltet und sehr gut strukturiert, so dass man sich leicht zurechtfindet.
Ich fand zum einen die Aufteilung in Drei-Monats-Abschnitte sehr gelungen, zum anderen kann man sich auch anhand farbiger Symbole in der Kopfzeile sehr gut im Buch orientieren und leicht Dinge nachschlagen. Außerdem wird der Text dadurch aufgelockert, dass immer wieder Kästen zu Spezialthemen, Tipps etc. eingeflochten werden.

Neben dem übersichtlichen Aufbau ist mir sehr positiv aufgefallen, dass der Ratgeber in einer sehr verständlichen Sprache mit gut umsetzbaren Tipps geschrieben ist. Gerade für neue Eltern ist das Buch daher Gold wert.
Mich hat es ungemein beruhigt und mir so manche Sorgen oder Bedenken genommen.
Auch die sehr interessanten Tipps anderer Eltern, die immer wieder eingestreut werden, haben mir Mut gemacht.

Die liebevollen Tipps, wie man die Bindung z.B. durch erste Suchspiele etc. stärken kann, haben mir gut gefallen und ich schaue manche Themen auch heute noch ab und zu nach.

Dass das Buch darüber hinaus fundierte Abschnitte zur Selbstfürsorge bringt, kann ich auch nur begrüßen. Wie oft ist man als frischgebackene Mama einfach nur müde oder glaubt, sich oder dem Kind nicht zu genügen. Da war es wirklich beruhigend und hat mir Mut gemacht auch zu sehen, dass es anderen genauso geht.


Fazit:
Ein tolles Ratgeberbuch, das für frischgebackene Eltern Gold wert ist und das Mut macht.

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Ein bunter Strauß unterhaltsamer und Mut machender Geschichten

Scheißegal, ich mach das jetzt!
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Heike Abidi hat viele Geschichten von Menschen gesammelt, die in der Mitte des Lebens einen Neuanfang oder eine Umorientierung gewagt haben oder bei denen sich das einfach so ergeben hat.
Die Beispiele ...

Heike Abidi hat viele Geschichten von Menschen gesammelt, die in der Mitte des Lebens einen Neuanfang oder eine Umorientierung gewagt haben oder bei denen sich das einfach so ergeben hat.
Die Beispiele gliedern sich in die drei großen Abschnitte neue Lebenssituationen, neuer Job und neue Hobbies / Leidenschaften.
Hierbei erzählt die Autorin von Umzügen, Trennungen, Umstieg auf ein Leben im Van, sportlichen und musikalischen Hobbies, den Weg in die Selbstständigkeit oder in einen anderen Beruf.


Meine Meinung:
Schon das Cover hat mich total angesprochen und meine Tochter liebt die witzige radfahrende Giraffe.
Auch die Aufteilung des Buches in drei große Abschnitte und verschiedene Geschichten hat mir gut gefallen. Es ist zudem durch bestimmte Boxen oder den Wechsel zwischen erzähltem Text und Interview gut aufgelockert und sehr angenehm zu lesen.
Der wie immer sehr flüssige und kurzweilige Erzählstil von Heike Abidi haben dazu beigetragen, dass ich die Geschichten sehr gerne gelesen habe und das Buch sehr schnell ausgelesen hatte.

Der Mix der Geschichten ist sehr gelungen – es kommen Männer wie Frauen zu Wort, Singles wie Menschen mit Familie oder nach einer Trennung. Auch die Bandbreite der Themen hat mich sehr angesprochen, wobei mich die Episoden rund um Co-Abhängigkeit, Burn-out oder Herausforderungen bei der Kinderbetreuung besonders berührt haben.
Die Geschichten sind aber nicht nur sehr unterhaltsam und eingängig geschrieben, sie haben auch alle den besonderen Dreh und zeigen, wie die jeweiligen Personen – ggf. auch nach einigen Misserfolgen – ihre Wünsche, Träume und Ziele gelungen umgesetzt haben. Insofern macht das Buch viel Mut. Und es zeigt, dass die Mitte des Lebens genau der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang ist. Denn man hat schon einiges an Erfahrung, so dass man die Dinge entspannter angehen kann, und ich gleichzeitig noch jung genug Neues zu wagen.

Das Buch hat nicht nur mir Mut zur Veränderung gemacht, sondern es eignet sich auch wunderbar als Diskussionsgrundlage oder Basis für einen wertschöpfenden Austausch.


Fazit:
Vielen Dank für dieses tolle Buch. Es hat mich gut unterhalten, mir aber auch Mut gemacht für Veränderungen in meinem Leben!



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Veröffentlicht am 15.12.2022

Ausführlich erzählte Geschichte passend zum Spiel

CATAN - Der Roman (Band 1)
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Norwegen, im Jahr 860: Königstocher Asla soll einen wesentlich älteren grausamen Mann heiraten. Um dies zu verhindern, flieht sie mit ihrem Schwarm Thorolf und seinen beiden Brüdern Yngvi und Dikur in ...

Norwegen, im Jahr 860: Königstocher Asla soll einen wesentlich älteren grausamen Mann heiraten. Um dies zu verhindern, flieht sie mit ihrem Schwarm Thorolf und seinen beiden Brüdern Yngvi und Dikur in das benachbarte Reich seines Vater Ulrik.
Doch Aslas Vater Halldor rächt sich und so werden Thorolf und seine Brüder auf sieben Jahre verbannt.
Sie brechen mit anderen Siedlern auf zu einer abenteuerlichen Schiffsreise und erreichen die Insel Catan – das Land der Sonne.
Hier beginnen sie sich ein neues Leben aufzubauen, das allerdings nicht frei von Herausforderungen und Versuchungen ist…


Meine Meinung:
Auf über 500 Seiten in sieben großen Abschnitten erzählt Klaus Teuber sehr ausführlich die Geschichte der ersten Siedler von Catan. Dabei umfasst das umfangreiche Werk, das von der Aufmachung her sehr hochwertig und liebevoll gestaltet ist, nur einen Zeitraum von etwa 1,5 Jahren.

Mir ist es zunächst etwas schwergefallen, in die Geschichte einzutauchen und den Überblick zu behalten, was zum einen an der Vielzahl der handelnden Personen mit allesamt ungewöhnlichen Namen, zum anderen an den diversen Perspektivwechseln lag.
Ab dem dritten Abschnitt ist es mir jedoch besser gelungen mich von der Handlung fesseln zu lassen, denn es tauchen neue warmherzig gezeichnete Personen auf und die Handlung mit der Schiffsreise nach Catan nahm an dieser Stelle auch weiter an Fahrt auf.

Besonders interessant war es zu lesen, wie die Siedler sich ihr Leben in der neuen Heimat aufgebaut haben, wie es zu verschiedenen Gruppierungen kam und wie sie das Land mit Ackerbau und Viehzucht erschlossen haben und Werkzeuge für notwendige Handwerke hergestellt haben genauso wie für den Hausbau.
Auch ein Tauschhandel ist recht schnell entstanden, so dass man in der zweiten Hälfte des Buches besser die Verbindungen zum Brettspiel herstellen konnte. Auch dass bestimmte Rohstoffe im Spiel immer besonders teuer waren, hat sich in bestimmten Aspekten der Geschichte widergespiegelt.

Die Erzählung ist sehr authentisch, weil der Autor darauf achtet, nur zeitgemäße Sprache zu verwenden. Auch deshalb habe ich das Buch trotz einiger Längen gerne gelesen und bin gespannt auf die Fortsetzungen.


Fazit:
Ein dicker Wälzer, mit dem man es sich an langen Winterabenden richtig schön gemütlich machen kann – wenn man nicht gerade das Spiel spielt!


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Veröffentlicht am 09.12.2022

Ein intelligenter, berührender und unglaublich spannend erzählter Roman

Die Sehnsucht nach Licht
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Luisa arbeitet im Besucherbergwerk im Erzgebirge und setzt damit die Tradition ihrer Familie fort, die seit Generationen unter Tage tätig ist.
Die Geschichte des Buches reicht über vier Generationen zurück ...

Luisa arbeitet im Besucherbergwerk im Erzgebirge und setzt damit die Tradition ihrer Familie fort, die seit Generationen unter Tage tätig ist.
Die Geschichte des Buches reicht über vier Generationen zurück und ist geprägt von Schicksalsschlägen im Bergbau, denn so manches Familienmitglied ist nicht aus dem Berg zurückgekehrt.
So ist Luisas Großonkel vor Jahrzehnten verschollen und es sind viele Fragen zu seinem Schicksal offen geblieben, die u.a. Luisas Großtante Irma keine Ruhe lassen. So beschließen sie gemeinsam auf Spurensuche zu gehen.


Meine Meinung:
Ich hatte bereits andere Bücher von Kati Naumann gelesen, die mir aufgrund der extrem guten Recherche und der dichten Erzählweise in sehr guter Erinnerung sind.
Auch dieses neue Werk reiht sich hier bestens ein – es hat mich wirklich beeindruckt, berührt und lässt mich gar nicht los!

Das Buch ist sehr geschickt erzählt, denn es gibt eine Geschichte, die in der Gegenwart – um 2019 - rund um Luisa und die Suche nach ihrem Großonkel spielt und einen parallelen Handlungsstrang in der Vergangenheit, der mehrere Generationen umfasst und die verschiedenen Phasen des Bergbaus, Kurbetriebs und später wieder des Bergbaus (Uran unter den Sowjets) umfasst.
Ich habe dabei unglaublich viel Neues gelernt und bin in eine mir bisher nahezu unbekannte Welt abgetaucht.
Zunächst einmal fand ich die Fülle der handelnden Personen etwas unübersichtlich, nach kurzer Zeit habe ich mich aber mit den Figuren angefreundet und bin ihnen sehr nahe gekommen. Die Autorin versteht es nämlich, sie sehr authentisch zu zeichnen und mit all ihren Eigenarten liebenswert anzulegen. So haben mich manche Schicksalsschläge (z.B. Krebserkrankung, Unfälle im Bergwerk…) besonders mitgenommen, weil ich die Protagonisten so lieb gewonnen hatte!

Den Erzählstil finde ich auch sehr gelungen, denn die Handlung – die manchmal auch ein paar Jahre/Jahrzehnte überspring – ist sehr packend erzählt und insbesondere durch die zwei zeitlichen Perspektiven möchte man immer gleich wissen, wie es an der jeweiligen Stelle weitergeht (während man sich auch schon auf den neuen Abschnitt freut!).

Besonders gut gefallen hat mir, dass so viel Material in dem Werk enthalten ist. Es ist in sehr intelligenter Weise erzählt und das Material ist sehr gut genutzt und zusammengesetzt worden, so dass man ein spannendes Gesamtbild erhält.
Auch hier zeigt sich wieder großer Enthusiasmus der Autorin, die das Buch bis ins letzte Detail genau ausgearbeitet hat - einschließlich Stammbaum und Anhang mit historischer Zeittafel.


Fazit:
Das Buch wird mich sicherlich noch lange beschäftigen. Ich bin total beeindruckt und ganz bewegt von dem vielen Material, das eingeflossen und zu einem perfekten Ganzen zusammengesetzt wurde.



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