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Veröffentlicht am 06.09.2023

Das perfekte Buch für einen gemütlichen Herbst

Tweed Time
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Zum Inhalt:
Theresa Baumgärtner nimmt uns mit auf eine Reise durch den Herbst bis zum Beginn des Winters. Es ist die Zeit der Ernte und für leckere Gerichte aus Kürbis und frisch geerntetem Obst und Gemüse. ...

Zum Inhalt:
Theresa Baumgärtner nimmt uns mit auf eine Reise durch den Herbst bis zum Beginn des Winters. Es ist die Zeit der Ernte und für leckere Gerichte aus Kürbis und frisch geerntetem Obst und Gemüse.
Auf den Spuren von Tweed besuchen wir die weite Landschaft der schottischen Highlands. Es wird ein Geschäft in der Nähe von Inverness vorgestellt, dass seit 1858 nach Maß schneidert.
Viele Geschichten, Gedichte, Bilder und Rezepte werden geteilt für diese besondere Zeit.


Meine Meinung:
Das großformatige Buch fällt mit seiner wertigen Gestaltung aufgrund des Umschlags und der stimmungsvollen Fotos auf einem kleineren Papierumschlag direkt ins Auge.
Mir hat es sehr viel Freude gemacht, es durchzublättern und mich inspirieren zu lassen, weil es wirklich schön gestaltet ist.
Das Papier, auf dem das Buch gedruckt ist, ist ebenso wertig wie der Umschlag und hat mir haptisch extrem gut gefallen. Auch die großformatigen Bilder in schönen Herbstfarben sind unglaublich ansprechend.

Ich habe schon einige Rezepte entdeckt, die ich sehr gerne nachkochen bzw. –backen möchte und finde es sympathisch, dass sie großenteils (Ausnahmen bestätigen die Regel) ohne sehr außergewöhnliche und schwer zu bekommende Zutaten auskommen. Besonders angesprochen haben mich die Suppen und leckeren Kuchen.
Sehr gut finde ich bei allen Gerichten vor allem die Verwendung von frisch geerntetem Obst und Gemüse.

Auch den Bericht über die Tweed-Fashion habe ich sehr gerne gelesen und fand es toll, mehr über die Tradition und über Schottland zu erfahren.

Ganz besonders gut gefallen haben mir aber die vielen schönen Gedichte und Zitate, die das Buch zu einem echten literarischen Kleinod machen.


Fazit:
Mit diesem Buch wird der Herbst in diesem Jahr ganz besonders golden und ich freue mich schon auf gemütliche Stunden!


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Veröffentlicht am 05.09.2023

Magisches und warmherziges Märchen

Flora und der Bär im Zauberwald
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Zum Inhalt:
Der große Bär ist so allein im Wald und macht sich auf die Suche nach einem Freund. Als er das kleine Mädchen Flora kennenlernt, scheint das Glück perfekt und die beiden verbringen wunderbare ...

Zum Inhalt:
Der große Bär ist so allein im Wald und macht sich auf die Suche nach einem Freund. Als er das kleine Mädchen Flora kennenlernt, scheint das Glück perfekt und die beiden verbringen wunderbare Tage zusammen.
Eines Tages verschwindet Flora und der Bär macht sich große Sorgen. Bei seiner Suche stellt sich heraus, dass die Hexe aus dem Zauberwald sie entführt hat und in ihrem Turm gefangen hält.
Als der Bär sie retten will, gerät er plötzlich selbst in Gefahr und Flora muss all ihren Mut zusammennehmen…


Meine Meinung:
Das Buch hat uns aufgrund des schönen Covers mit den sehr einprägsamen Farben sofort sehr gut gefallen und wir haben es schon viele Male gelesen.
Die Gestaltung ist einfach wunderschön mit den liebevollen großformatigen Zeichnungen, dem sehr stabilen, haptisch angenehmen Papier und der hübschen Schrift.

Auch die Geschichte ist wirklich reizend mit ihrem schönen Spannungsbogen und der tollen Botschaft. Sie macht einfach Mut, vermittelt aber auch, dass man auch traurig sein und an sich zweifeln darf.
Meine Tochter möchte immer wieder die Seite anschauen, wo der Bär traurig ist und weint.

Der Schreibstil ist sehr schön einprägsam und einfach, so dass kleine Kinder gut folgen können, andererseits aber auch anspruchsvoll genug, dass er das Märchen gut rüberbringt.
Wir lesen das Buch immer wieder gerne.


Fazit:
Bei diesem schönen Bilderbuch fühlt man immer wieder gerne mit und durchlebt glückliche Momente genauso wie traurige und aufregende. Ein wunderschön gestaltetes, warmherziges Buch.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Noch dichter, atmosphärischer und emotionaler als Teil 1 – was für ein Abschluss!

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
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Zum Inhalt:
München, Mitte bis Ende der 1960er Jahre: Malou ist erfolgreiche Gesellschaftsreporterin beim Tag und interviewt mit viel Fingerspitzengefühl die relevanten Prominenten ihrer Zeit wie Romy ...

Zum Inhalt:
München, Mitte bis Ende der 1960er Jahre: Malou ist erfolgreiche Gesellschaftsreporterin beim Tag und interviewt mit viel Fingerspitzengefühl die relevanten Prominenten ihrer Zeit wie Romy Schneider oder Roy Black.
Nach der Geburt ihrer Tochter merkt Malou, wie schwierig es ist, als Frau Karriere und Kind zu vereinbaren. Zum Glück gibt es Unterstützung, aber dennoch plagt sie immer das schlechte Gewissen… Muss sie sich zwischen Karriere und Familie entscheiden?


Meine Meinung:
Ich hatte den ersten Teil dieser zweiteiligen Reihe mit Begeisterung gelesen und mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn ich fand den zweiten Teil noch praller, dichter, atmosphärischer als den ersten Teil.
Schnell war ich wieder mitten im Geschehen, weil der zweite Band nahtlos an den ersten Teil (der mit einem fiesen Cliffhanger endete) anknüpft.

Malou ist eine tolle Protagonistin und als Mutter einen kleinen Tochter ist sie mir noch näher gekommen. Ihre Sorgen und Nöte rund um Kinderbetreuung während ihrer Berufstätigkeit und auch das schlechte Gewissen konnte ich sehr gut nachvollziehen. Es ist dem Buch nochmal eine interessante neue Dimension gegeben.
Darüber hinaus hat es mich auch sehr gefreut, von Frauensolidarität und noch mehr Frauenpower (z.B. in der Redaktion) zu lesen.

Die emotionale Seite kommt auch sonst im Buch nicht zu kurz, auch die Liebe spielt eine Rolle und verschiedene Möglichkeiten… bis hin schließlich zu einem doch sehr stimmigen Ende für alle Beteiligten.

Nicht zuletzt ist dieses Buch ein großartiges und dichtes Zeitzeugnis, in dem die Musik, die Mode, die Geschehnisse der späten 1960er Jahre extrem lebendig werden. Dank der tollen „Playlist“ hatte ich nicht nur einmal einen Ohrwurm nach dem Lesen!
Auch die Studentenbewegung und das spannende Zeitgeschehen werden so lebendig, dass man meint, man wäre dabei gewesen.

In allem merkt man auch die sehr genaue und gründliche Recherche der Autorin, nicht nur bei historischen Sachverhalten, sondern auch z.B. bei Fragen der Biologie. Gleichzeitig sind die Beschreibungen so gelungen und subtil, dass man ganz automatisch „nebenher“ einiges dazulernt.

Auch die Auswahl der von Malou interviewten Persönlichkeiten fand ich wieder außerordentlich gelungen und ich habe vieles Interessante über Romy Schneider, Roy Black. Jimi Hendrix, Abi und Esther Ofarim, Heinz Rühmann etc. gelernt!
Von dem Buch werden ich sicherlich noch lange zehren, so viel konnte ich auf der Sach- wie auf der Gefühlsebene mitnehmen.


Fazit:
Was für eine tolle zweibändige Saga!!! Tolle Figuren, gelungenes Setting und eine schöne Geschichte vor einem dichten, prallen, lebendigen historischem Hintergrund! Einfach nur klasse!

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Emotional und traurig-schön, am Ende allerdings ein wenig zäh

Vom Ende der Nacht
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Zum Inhalt:
Rosie und Will stehen kurz vor ihrem Schulabschluss, als sie auf einer Party nebeneinander am Lagerfeuer sitzen. Obwohl sie gegensätzlicher nicht sein könnten, verbringen sie manche Nacht redend. ...

Zum Inhalt:
Rosie und Will stehen kurz vor ihrem Schulabschluss, als sie auf einer Party nebeneinander am Lagerfeuer sitzen. Obwohl sie gegensätzlicher nicht sein könnten, verbringen sie manche Nacht redend.
Doch ehe sie etwas Dauerhaftes beginnen können, geschieht eine Tragödie und sie versuchen irgendwie damit klarzukommen… jeder für sich…
Auch später jedoch finden sie sich immer wieder und knüpfen wieder und wieder daran an, was damals hätte sein können…


Meine Meinung:
Dieser Roman erzählt in drei großen Abschnitten mit zeitlichem Versatz dazwischen die Geschichte von Will und Rosie, die total unterschiedlich sind und die dennoch (oder gerade deswegen) große Gefühle zueinander hegen.
Mich hat die Erzählung aufgrund des besonderen Schreibstils sofort für sich eingenommen. Manche mögen den Stil mit den vielen kurzen Sätzen als abgehackt empfinden, ich fand ihn recht eindringlich und in jedem Fall brachte er für mich im ersten Teil die Atmosphäre kurz vor dem Schulabschluss richtig gut rüber.
Auch der zweite Teil war unglaublich atmosphärisch erzählt, wenn auch sehr traurig und immer von einer großen Melancholie begleitet. Irgendwie hat mich das Buch in einer besonderen Stimmung getroffen und ich konnte mir die Tränen manchmal nicht verkneifen.
Den dritten Teil fand ich allerdings etwas langatmig, auch wenn das Ende dann wieder recht stimmig war.

Will und Rosie waren mir anfangs gar nicht mal so nahe und ich fand es nur sehr interessant, dass sie so unterschiedlich sind. Rosie als Musterschülerin, die einen Studienplatz in Oxbridge haben möchte, und Will, der in einer Werkstatt arbeitet, halsbrecherisch Motorrad fährt, aber trotzdem gut in Mathe ist.
Im Laufe der Geschichte habe ich jedoch mehr über die Hintergründe der Figuren verstanden, welche Dämonen aus ihrer Vergangenheit sie plagen und mit welchen psychischen Krankheiten sie zu kämpfen haben. Insofern habe ich mich dann doch gut in sie hineinversetzen können.
Ich hätte sie manchmal schütteln können, wenn sie nicht zu ihren Gefühlen stehen wollten oder sie einfach selbst im Weg standen.

Am Ende analysieren sich die Personen für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr, wo ich mir als Leserin eigentlich gerne weiterhin meinen Teil gedacht hätte.


Fazit:
Das Buch hat durchaus gute Ansätze, konnte mich letztlich aber nicht vollkommen überzeugen.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Eindringlicher und berührender historischer Roman mit starken Figuren

Zwischen den Sommern
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Zum Inhalt:
Isabell entdeckt nach dem Tod ihrer über 90jährigen Oma Klara in deren Haus zahlreiche Tonbandkassetten, auf denen Klara ihre Lebensgeschichte erzählt.
So taucht Isabell in die Zeit des Dritten ...

Zum Inhalt:
Isabell entdeckt nach dem Tod ihrer über 90jährigen Oma Klara in deren Haus zahlreiche Tonbandkassetten, auf denen Klara ihre Lebensgeschichte erzählt.
So taucht Isabell in die Zeit des Dritten Reiches ein, als Klara ein linientreues Frauenbildungsheim für die Nationalsozialisten geführt hat.
Immer wieder spricht Klara von einem kleinen jüdischen Mädchen, das sie als ihre Tochter aufgenommen hatte, aber dessen Spur sich im Krieg verliert…
So spürt Isabell die Zerrissenheit ihrer Großmutter zwischen Unrechtsbewusstsein und Angst sehr deutlich und sie revidiert ihr Bild, das sie all die Jahre von ihrer Oma hatte.


Meine Meinung:
Das Buch wird auf zwei zeitlichen Ebenen aus Sicht von Isabell n der Gegenwart und aus Sicht ihrer Großmutter Klara zur Zeit des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkriegs in abwechselnden Kapiteln erzählt.
Mich hat die Erzählung aufgrund der eindringlichen Erzählweise sofort gepackt und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Besonders die Teile aus der Vergangenheit fand ich extrem beeindruckend bzw. beklemmend, weil sie so intensiv erzählt sind, dass man sich sehr gut in diese schlimme Zeit und die lange der Menschen damals hineinversetzen konnte.
Man kann sich dank der authentisch und glaubwürdig beschriebenen Personen sehr gut vorstellen, wie zerrissen z.B. Klara zwischen Unrechtsbewusstsein und Angst war. Sie wollte als Mensch das Richtige tun, aber auch nicht ihre Kinder oder sich selbst gefährden und ihr Leben aufs Spiel setzen… Gleichzeitig musste sie als Leiterin des Frauenbildungsheims auch für ihre Schülerinnen funktionieren.
Besonders beklemmend war das ungeklärte Schicksal des jüdischen Mädchens, das Klara wie ihre Tochter aufgenommen hatte.

Der Roman ist ein sehr intensives Zeugnis der Nazizeit und ein so wichtiges Buch, weil man sich aufgrund der Schilderung konkreter Schicksale sehr gut vorstellen kann, wie es den Menschen in Deutschland damals ging und was sie gefühlt haben. Damit solche schrecklichen Dinge nie wieder passieren, die Deutsche damals anderen Deutschen und anderen Menschen in Europa angetan haben, ist es umso wichtiger, dass möglichst viele Menschen das Buch lesen und darüber sprechen.

Sehr interessant fand ich, dass Isabell ein ganz anderes Bild von ihrer Oma hatte, das sie nach dem Anhören der Kassetten revidieren musste. Auch Isabells Mutter, Klaras Tochter, hat ihre Mutter auf diese Art und Weise noch einmal ganz anders kennengelernt.
Das zeigt, dass in der Familie nicht viel oder gar nicht über den Krieg bzw. das Dritte Reich gesprochen wurde, was sicherlich für viele Familien zutrifft.
Insofern kann das Buch auch Anstoß sein, mit seinen noch lebenden Verwandten das Gespräch zu suchen.


Fazit:
Dieses Buch ist so wichtig und hat mich wirklich sehr beeindruckt und berührt. Unbedingt lesen!



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