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Veröffentlicht am 15.03.2020

Warmherziges Kinderbuch zu einem wichtigen Thema, aber ohne erhobenen Zeigefinger

Das Delfinmädchen
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Marie ist nicht sehr begeistert, als ihre Eltern über ihren Kopf hinweg entscheiden, dass sie nach Spanien auswandern und ihr geordnetes Leben in Deutschland eintauschen gegen eines auf einer kleinen Insel ...

Marie ist nicht sehr begeistert, als ihre Eltern über ihren Kopf hinweg entscheiden, dass sie nach Spanien auswandern und ihr geordnetes Leben in Deutschland eintauschen gegen eines auf einer kleinen Insel voller Gefahren. Denn Marie ist mehr als vorsichtig und hat vor allem Angst. Doch dann lernt sie die mutige Carlotta Pilar kennen und freundet sich mit ihr an. In einer geheimen Bucht beobachten sie Delfine; doch eines Tages sind sie weg und scheinen in Gefahr zu sein. Muss Marie nun über ihren Schatten springen?


Meine Meinung:
Das Kinderbuch „Das Delfinmädchen“ hat mir schon aufgrund des sehr ansprechenden Covers gut gefallen und ich war sehr angetan, dass es auch sonst sehr liebevoll gestaltet ist. Die Illustrationen sind sehr gelungen und unterstreichen das Leseerlebnis auf die beste Art und Weise.
Offiziell ist das Buch für Kinder ab 9 Jahren empfohlen. Meines Erachtens kann man es aber auch schon mit jüngeren Kindern gemeinsam lesen oder kleineren Kindern vorlesen. Auch als Erwachsene hatte ich selbst Freude daran.
Gut gefallen hat mir die eingängige und warmherzige Schreibweise. Die kleine Marie mit ihren Ängsten und ihrer Übervorsichtigkeit war mir sehr sympathisch. Während sie anfangs wirklich vor allem Angst hat – ob vor giftigen Tieren, Sonnenbrand oder Krankheiten, so entwickelt sie sich doch im Laufe der Handlung weiter, ohne dass es übertrieben wäre. Sehr schön fand ich, dass ihre neue Freundin Carlotta Pilar ihr Mut macht und Marie daher ihre Angst überwinden kann, wenn es darauf ankommt.
So ganz nebenbei wird man für den Schutz der Meere und der Meeresbewohner, hier der Delfine, sensibilisiert. Dabei kommt das Buch nicht mit „erhobenem Zeigefinger“ daher, sondern bringt das Thema ganz natürlich im Rahmen der Geschichte rüber.
Sehr gut finde ich, dass mit dem Kauf jeden Buches auch eine Spende an den NABU erfolgt! So tut man nebenbei noch etwas Gutes, wenn man das Buch kauft. Für mich ist das insgesamt eine runde Sache.


Fazit:
Dieses tolle Kinderbuch zu dem wichtigen Thema „Schutz der Meere und der Meeresbewohner“ kann ich wirklich wärmstens empfehlen. Wir werden sicherlich noch lange Freude an der Geschichte haben.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Eine ganz besondere Liebesgeschichte mit einer speziellen Protagonistin

Annika Rose und die Logik der Liebe
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Annika Rose ist sehr speziell. Ihre Eltern haben sie von der Schule genommen und zu Hause unterrichtet, nachdem sie von den anderen Schülern gehänselt wurde. Als sie zur Uni kommt, hilft ihre Mitbewohnerin ...

Annika Rose ist sehr speziell. Ihre Eltern haben sie von der Schule genommen und zu Hause unterrichtet, nachdem sie von den anderen Schülern gehänselt wurde. Als sie zur Uni kommt, hilft ihre Mitbewohnerin ihr, im „normalen“ Leben klarzukommen. Im Schachklub trifft sie Jonathan, der es toll findet, dass sie ihn so nimmt, wie er ist. Doch ihre Beziehung hält nicht. Hat ihre Liebe noch eine Chance, als sie sich nach 10 Jahren zufällig wiedertreffen?


Meine Meinung:
Der Roman ist gut aufgebaut, da die Kapitel aus unterschiedlichen Sichten (Annikas und Jonathans) in verschiedenen zeitlichen Perspektiven geschrieben sind. Man erfährt nach und nach, wie Annika „tickt“ und welche Strategien sie entwickelt hat, um ihren Alltag zu meistern, obwohl sie z.B. keine Ironie versteht und die Mimik ihrer Mitmenschen nicht entziffern kann.
Vor allem am Ende hat mich die Geschichte sehr berührt, da Jonathan Dinge erlebt, die einem sehr nahe gehen.
Dank der flüssigen Schreibweise kann man die Geschichte schnell lesen und verfolgen, allerdings fühlte ich mich durchgehend etwas bedrückt. Es ist eben keine fröhliche heitere Geschichte, sondern eher eine, die zum Nachdenken anregt.


Fazit:
Grundsätzlich hat es mir gut gefallen, dass mit diesem Roman eine etwas andere Liebesgeschichte vorgelegt wird, die abseits vom Mainstream mit einer etwas anderen Protagonistin aufwartet.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Liebevoll gestaltetes Kinderbuch mit einer tollen Botschaft und ohne erhobenen Zeigefinger

Hilfe, ein Spiegelbill
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Silas soll während der Sommerferien am Kinderferienprogramm teilnehmen, wozu er überhaupt keine Lust hat. Doch da wird sein Spiegelbild – äh Spiegelbill – plötzlich lebendig und möchte mit ihm für einen ...

Silas soll während der Sommerferien am Kinderferienprogramm teilnehmen, wozu er überhaupt keine Lust hat. Doch da wird sein Spiegelbild – äh Spiegelbill – plötzlich lebendig und möchte mit ihm für einen Tag tauschen. Silas soll den Tag in der Spiegel-Kommandozentrale verbringen und sein Spiegelbild geht für ihn ins Ferienprogramm…


Meine Meinung:
Das für Kinder ab 8 Jahren empfohlene Buch fällt gleich durch ein wunderbar witziges Cover und eine sehr liebevolle Gestaltung mit warmherzigen Illustrationen auf. Darüber hinaus ist es unterhaltsam und richtig witzig geschrieben und macht somit Kindern und auch Erwachsenen Spaß.
Ich fand es wirklich toll, welche witzigen Einfälle die Autorin hatte, denn die Erlebnisse von Silas mit seinem Spiegelbill sind wirklich sehr amüsant, dabei aber auch nicht völlig überzogen.
Außerdem macht Silas im Laufe des Buches eine sehr schöne Entwicklung durch, er wird ein bisschen mutiger, ohne jedoch sich selbst völlig zu ändern. Somit ist die Entwicklung sehr glaubwürdig und authentisch und macht den kleinen und größeren Lesern Mut.
Die Autorin schafft es, die mutmachende Botschaft sehr unaufdringlich rüber zu bringen, ohne mit erhobenem Zeigefinger zu agieren.
Mir hat die schöne einfallsreiche und unterhaltsame Geschichte sehr gut gefallen, und auch unser achtjähriges Patenkind hatte viel Spaß mit dem Buch.


Fazit:
Ein tolles unterhaltsames Kinderbuch mit vielen witzigen Einfällen und einer schönen Botschaft für Kinder und auch Erwachsene, das Spaß macht und ermutigen kann.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Unterhaltsam, entschleunigend und berührend – genau die richtige Mischung für einen Urlaub in Italien

Liebe ist tomatenrot
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Nelli ist gerade 40 geworden, hat eine große Tochter und beginnt eine Beziehung mit dem wesentlichen jüngeren Luca. Als Luca sie recht spontan zu einem Kurzurlaub nach Italien entführt, ist Nelli hin und ...

Nelli ist gerade 40 geworden, hat eine große Tochter und beginnt eine Beziehung mit dem wesentlichen jüngeren Luca. Als Luca sie recht spontan zu einem Kurzurlaub nach Italien entführt, ist Nelli hin und weg von dem verträumten Dorf, das für seinen Tomatenanbau und das alljährliche Tomatenfest mit der „Salsa de Paradiso“ bekannt ist. Bei ihren Streifzügen durch die liebliche Gegend trifft sie den Halbitaliener Roberto und ist nun vollkommen verwirrt und durcheinander…


Meine Meinung:
Dank des wunderbar flüssigen Schreibstils von Ursi Breidenbach bin ich sofort mitten in die Geschichte eingetaucht und konnte die Lesestunden wie einen kleinen Urlaub genießen. Von Anfang an war mir die 40jährige Nelli sehr sympathisch, allerdings habe ich mich gefragt, was sie von dem sehr viel jüngeren Luca will, der als Student eine ganz andere Lebenswirklichkeit hat als sie.
Daher wurde schon am Anfang deutlich, dass Nelli das für einen spannenden Roman nötige Entwicklungspotential mitbringt und sie im Laufe der Geschichte noch die eine oder andere Erkenntnis (auch) über sich selbst und ihre Bedürfnisse gewinnen würde. Diese Entwicklung wurde in der Tat sehr glaubwürdig und gleichzeitig warmherzig beschrieben.
Überhaupt fand ich alle Personen, auch die Nebenfiguren, sehr liebevoll angelegt und nachvollziehbar gezeichnet, so dass die Lektüre auch deswegen ein purer Genuss war.
Eine große Rolle spielte für mich auch das italienische Flair, das so authentisch und bezaubernd beschrieben wurde, dass ich mich beim Lesen einfach nur wohl- und wie im Urlaub gefühlt habe. Die italienische Küche wurde so gekonnt beschrieben, dass mir an vielen Stellen das Wasser im Munde zusammenlief. Und auch die italienische Landschaft, die Menschen, der Ort, die Steinhäuser – alles wirkte so plastisch wie in einem Film, so dass ich mich sehr gut in das kleine italienische Dorf versetzen konnte.
Die Geschichte, die in Dialogen, inneren Monologen von Nelli und sehr prägnant beschriebenen Szenen erzählt wird, wird auch immer mal wieder aufgelockert durch Nachrichten, die Nelli und ihre beste Freundin Doris hin- und herschreiben. Gerade diese zeigen oft einen feinen Humor, der den gesamten Roman wunderbar trägt.
Auch das Ende ist rundum stimmig und gelungen und sehr charmant – ohne überzogen kitschig zu wirken.


Fazit:
Der Roman hält absolut, was das fröhliche und farbenfrohe Cover verspricht. Er war für mich wie ein kleiner sehr unterhaltsamer und entspannender Urlaub in Italien und hat mich gleichzeitig auch berührt und verzaubert.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Hintergründiger und spannender historischer Krimi vor schöner Kulisse

Die Tote in der Sommerfrische
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Norderney, im Sommer 1912. Die 27jährige Viktoria Berg verbringt ihre Sommerfrische auf der Insel, bevor sie eine Stelle als Lehrerin antreten möchte. Heiraten kommt für sie nicht in Frage, denn sie möchte ...

Norderney, im Sommer 1912. Die 27jährige Viktoria Berg verbringt ihre Sommerfrische auf der Insel, bevor sie eine Stelle als Lehrerin antreten möchte. Heiraten kommt für sie nicht in Frage, denn sie möchte auf eigenen Beinen stehen. Doch der gutaussehende aufstrebende Journalist Christian Hinrichs, bringt sie ganz schön durcheinander. Als die beiden die Leiche von Henny, einem Zimmermädchen aus Viktorias Hotel, aus der Nordsee ziehen, werden sie in die Ermittlungen zu einem Mordfall auf der nur scheinbar so ruhigen Insel hineingezogen…


Meine Meinung:
Es war mein erster Roman der Autorin, doch ich wurde von Anfang an in die Handlung eingezogen, was sicherlich auch an dem flüssigen Erzählstil lag. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Perspektive von Viktoria und Christian erzählt, was sich sehr schön ergänzt und den Spannungsbogen sehr gut unterstützt.
Die handelnden Personen sind glaubwürdig und mit viel Entwicklungspotential angelegt und auch sehr authentisch im Spiegel der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts gezeichnet. Für eine Frau ihrer Zeit ist Viktoria sehr fortschrittlich und wird sehr stark dargestellt, was mir gut gefallen hat.
Der Kriminalfall und die Ermittlungen hierzu unter Einbezug verschiedener Hotelgäste sind wirklich sehr gelungen komponiert. Ich fand das Ende besonders spannend erzählt und war tatsächlich von der Auflösung überrascht, auch wenn ich sie sehr glaubwürdig fand.
Sehr gut gefallen hat mir auch die Beschreibung des Lokalkolorits auf Norderney, und zwar auf die ganz besondere Art und Weise des historischen Romans.
Somit vereint der Roman in bester Weise die Eigenschaften eines Regionalkrimis mit denen eines historischen Romans.
Nicht zuletzt die erotische Spannung zwischen Viktoria und Christian fand ich angenehm knisternd, aber nicht überzogen dargestellt.


Fazit:
Ein sehr gelungener Auftakt; ich würde mich wirklich freuen noch mehr Romane mit dem Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrichs zu lesen.

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