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Veröffentlicht am 17.08.2018

Zauberhaft illustrierte neue kleine Hotzenplotz-Geschichte

Der Räuber Hotzenplotz: Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete
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„Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ ist eine neue kleine Geschichte vom Räuber Hotzenplotz, die nachträglich aus dem Nachlass von Otfried Preußler veröffentlicht wurde.
Zu Beginn ist der Räuber ...

„Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ ist eine neue kleine Geschichte vom Räuber Hotzenplotz, die nachträglich aus dem Nachlass von Otfried Preußler veröffentlicht wurde.
Zu Beginn ist der Räuber Hotzenplotz mal wieder aus dem Spritzenhaus ausgebrochen, und Kasperl und Seppel machen sich auf den Weg in den Wald, um ihn zu suchen und dann auf den Mond zu schießen.


Meine Meinung:
Die neue Story ist eine typische Hotzenplotz-Geschichte, auch wenn sie eher kurz und überschaubar ist. Sie hat mich aber mit vielen liebenswerten Details, die auch auf die anderen Geschichten anspielen, besonders gefangen genommen.
Es ist einfach nur herrlich, wie Wachtmeister Dimpfelmoser zu Kasperl und Seppel – die aufbrechen wollen, um den Räuber zu fangen - sagt, er sei bis 18 Uhr auf der Polizeiwache erreichbar, wenn etwas wäre!
Auch sonst sind Kasperl, Seppel, der Räuber Hotzenplatz und alle handelnden Personen unverwechselbar wie immer.
Besonders reizend sind in diesem kleinen Büchlein die schönen Illustrationen, die sich gut an die ersten drei Bände anlehnen.


Fazit:
Mir hat „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ viel Spaß gemacht!

Veröffentlicht am 13.08.2018

Mit dem Buch bin ich nicht so richtig warm geworden

Als die Kirche den Fluss überquerte
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Daniels Welt wird auf den Kopf gestellt, als sich seine Eltern scheiden lassen. Im Moment der Trennung klammert er sich an die Liebe zu seiner älteren Schwester Laura…
Erst als die Mutter schwer erkrankt, ...

Daniels Welt wird auf den Kopf gestellt, als sich seine Eltern scheiden lassen. Im Moment der Trennung klammert er sich an die Liebe zu seiner älteren Schwester Laura…
Erst als die Mutter schwer erkrankt, rückt die Familie wieder enger zusammen.

Meine Meinung:
Leider bin ich mit dem Buch bis zum Schluss nicht richtig warm geworden. Es gab zwar immer wieder lustige, tragische und berührende Episoden, die mich angesprochen haben, und auch schön erzählte Passagen, die mir literarisch richtig gut gefallen haben, aber im Großen und Ganzen fand ich die Szenen ziemlich abstrus, so dass mir auch bei vermeintlich lustigen Begebenheiten oft das Lachen regelrecht im Hals stecken geblieben ist.

Den Protagonisten Daniel lernt man als Leser – auch anhand von Rückblenden – zwar schon ein wenig kennen, aber seine Beweggründe und Handlungen sind nicht immer wirklich nachvollziehbar.

Zum Ende hin wird das Buch immer trauriger und berührender, allerdings hat sich für mich die sperrige Erzählweise durchgezogen, mit der ich mich bis zum Ende nicht richtig anfreunden konnte.


Fazit:
Von dem Roman hatte ich mir aufgrund des Klappentextes viel mehr versprochen, was er leider aufgrund der für mich nicht ansprechenden Erzählweise am Ende in meiner Wahrnehmung nicht halten konnte.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Zauberhafter Reiseführer mit tollen Tipps

Cornwall - Eine kulinarische Rundreise
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Auf über 100 Seiten bringt Ralf Kabelitz die besten gastronomischen Tipps für eine Reise nach Cornwall. Neben Restaurants und Pubs gibt es auch Hoteltipps oder besondere Schmankerl wie Eismanufakturen, ...

Auf über 100 Seiten bringt Ralf Kabelitz die besten gastronomischen Tipps für eine Reise nach Cornwall. Neben Restaurants und Pubs gibt es auch Hoteltipps oder besondere Schmankerl wie Eismanufakturen, Kaffeeröstereien sowie Fischhändler und Austernzüchter.
Die Tipps werden hierbei nach Orten geordnet vorgestellt, wobei auch kleine Einführungen zu den Gegenden und Ortschaften nicht fehlen.
Illustriert wird der Reiseführer durch zahlreiche Fotos und eine hübsch gestaltete selbstgemalte Übersichtskarte.


Meine Meinung:
Ich bin einfach nur begeistert über das kleine Büchlein, das so viele Tipps auf den Seiten beinhaltet. Schon die Beschreibungen der Orte und die tollen Fotos haben so viel Lust auf einen Urlaub in Cornwall gemacht, dass ich am liebsten schon in diesem Sommer aufgebrochen wäre. Besonders der Tipp zum Hotel Mount Haven hat es mir angetan, weil sich dieser Ort wie eine herrliche Oase liest. Daneben sind die Fotos des Bilderbuchortes St. Ives einfach nur einladend!

Bei den Tipps merkt man genau, dass der Autor sich in Cornwall bestens auskennt und alle Orte und kulinarischen Empfehlungen eingehend recherchiert hat. Die Beschreibungen sind dabei total auf den Punkt, kurz und knackig, so dass sie das Wesentliche rüberbringen, ohne um den heißen Brei herumzureden. Man weiß, was man erwarten kann, wobei auch eventuelle negative Punkte nicht verschwiegen werden.

Grundsätzlich ist das Buch einfach zauberhaft: Die reizenden und einladenden Beschreibungen passen sehr gut zu den schönen und treffenden Fotos und der hübsch gemalten Übersichtskarte.


Fazit:
Nachdem ich diesen wunderbaren Reiseführer verschlungen habe, geht meine nächste Reise auf jeden Fall nach Cornwall! Ich bin total begeistert!

Veröffentlicht am 29.07.2018

Spannender Berlin-Krimi mit aktuellem Bezug

Der Tiergartenmörder
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Im Dezember 2016, zur Zeit des Terroranschlags auf den Weihnachtsmarkt in Berlin, wird die Studentin Tabea van Horten ermordet im Tiergarten aufgefunden. Ihr syrischer Freund Said gerät schnell in Verdacht. ...

Im Dezember 2016, zur Zeit des Terroranschlags auf den Weihnachtsmarkt in Berlin, wird die Studentin Tabea van Horten ermordet im Tiergarten aufgefunden. Ihr syrischer Freund Said gerät schnell in Verdacht. Doch die Kommissarin Becca und ihr Kollege Tom glauben nicht Recht an die Schuld von Said, denn das Geflecht der Verdächtigen aus Tabeas Umfeld ist viel komplexer.


Meine Meinung:
Susan Carner ist ein spannender Krimi mit einer schönen Spannungskurve gelungen, bei dem man als Leser die Spuren und verschiedenen Verdächtigen gerne verfolgt.

Die Personen sind sehr glaubwürdig beschrieben und angelegt, so dass man ihre Motive gut nachvollziehen kann. Gut gefallen hat mir die sympathische Ermittlerin Becca Winter, die sich auch privat mit eigenen Problemen herumschlagen muss.

Neben der spannenden Handlung des Krimis nimmt der Roman immer wieder Bezug auf aktuelle politische Themen und geht sehr differenziert auf die aktuelle Flüchtlingsdebatte ein. Anfangs waren die entsprechenden Diskussionen für meinen Geschmack vielleicht ein wenig ausufernd, aber das legt sich durchaus im Laufe des Buches und inhaltlich konnte ich auch voll und ganz dahinterstehen.

Darüber hinaus bringt das Buch ein schönes Berlin-Flair rüber. Man kann sich gut an die Schauplätze versetzen und bekommt richtig Lust auf einen (erneuten) Besuch in Berlin. Sogar gastronomische Tipps werden eingeflochten und auch historische Betrachtungen finden ihren Platz (auch wenn diese zum Teil wieder ein wenig zu ausgreifend waren).


Fazit:
Ich habe das Buch gerne gelesen; es ist für einen Regionalkrimi insgesamt eine runde Sache und durch den aktuellen politischen Bezug auch darüber hinaus interessant.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Die Geschichte lässt einen nicht los – packendes Familiendrama

Das Nachtfräuleinspiel
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Nachdem die 16jährige Annamaria am Fastnachts-Donnerstag einen schlimmen Albtraum erlebt hat und ihr keiner wirklich glauben will, was ihr angetan wurde, scheint sich für sie alles zum Guten zu wenden, ...

Nachdem die 16jährige Annamaria am Fastnachts-Donnerstag einen schlimmen Albtraum erlebt hat und ihr keiner wirklich glauben will, was ihr angetan wurde, scheint sich für sie alles zum Guten zu wenden, als sie im „Haus der Glücklichen Familie“ bei Liane van der Berg aufgenommen wird. Liane ist erfolgreiche Therapeutin, Erziehungsexpertin, Buchautorin und Mutter von fünf Kindern. Es scheint alles perfekt zu sein.
Doch ist Annamaria mit ihrer kleinen Tochter bei der Familie wirklich sicher?


Meine Meinung:
Der Roman mit seinen fast 500 Seiten erscheint sehr umfangreich. Durch die überaus packende Erzählweise und die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen er erzählt wird, lässt er sich aber unglaublich schnell lesen. Ich war von „Das Nachtfräuleinspiel“ sofort gefesselt. Endetet ein Abschnitt aus der Sicht von Liane oder Annamaria (die auch in verschiedenen Zeiten spielen), war ich fast schon traurig, dass er aufhörte, wobei ich gleichzeitig immer wissen wollte, wie es an der anderen Stelle weitergeht.

Die Personen und die gesamte Szenerie werden von
Anja Jonuleit extrem subtil und geschickt, aber immer nachvollziehbar, beschrieben. Nach und nach tun sich dem Leser / der Leserin immer mehr menschliche Abgründe auf. Dabei versteht es die Autorin gekonnt, sehr unheimliche und geheimnisvolle Vorgänge mit eher positiven Szenen zu mischen, wobei sich die unheimlichen Szenen, die einem Angst machen, im Laufe des Romans in einem Spannungsbogen auch zusätzlich steigern.

Auf interessante Art und Weise werden Konzepte und Ansichten aus der 1968er Szene, verschiedenen Erziehungs- und Therapiemethoden, Ernährungskonzepte etc. in die Handlung eingeflochten, was ihr zusätzliche Tiefe gibt und ein nachvollziehbares Grundgerüst ist.

Der Roman war zwar irgendwie anders, als ich erwartet hatte, aber er hat mir sehr gut gefallen.


Fazit:
Ich habe selten einen Roman gelesen, der auf so subtile und gleichzeitig konsequente Art ein Familiendrama thematisiert, das Stück für Stück enthüllt wird. Ich war von Anfang bis Ende gefesselt!