Cover-Bild Das Nachtfräuleinspiel
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15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 22.06.2018
  • ISBN: 9783423261999
Anja Jonuleit

Das Nachtfräuleinspiel

Roman

Der neue, berührende Roman der Bestsellerautorin

Diesen »Schmutzigen Donnerstag« wird die 16-jährige Annamaria niemals vergessen: Ein harmloser Faschingsbrauch wird dem jungen Mädchen zum Verhängnis. Doch was Annamaria – die nach dem frühen Tod der Eltern bei einer nachlässigen und lieblosen Pflegemutter lebt – passiert ist, will keiner glauben. Ihr Schicksal scheint sich zu wenden, als sie im »Haus der glücklichen Familie« aufgenommen wird. Sie schöpft neue Hoffnung, denn vom Leben in dieser Bilderbuchfamilie hat sie immer geträumt. Dort herrscht Übermutter Liane, die alles perfekt im Griff zu haben scheint, strenge Regeln vorgibt und eine Karriere als Erziehungsberaterin macht. Doch ist Lianes Familienleben wirklich so makellos?

 

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»Der Apfelsammler«
»Novemberasche«
»Rabenfrauen«
»Herbstvergessene«
»Die fremde Tochter«
»Das letzte Bild«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2021

Blick hinter die Fassade

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Liane kann auf eine lange Karriere als Erziehungstherapeutin zurückblicken. Sie ist eine Person des öffentlichen Lebens, die nicht nur zahlreiche Bücher geschrieben hat, sondern auch Star des erfolgreichen ...

Liane kann auf eine lange Karriere als Erziehungstherapeutin zurückblicken. Sie ist eine Person des öffentlichen Lebens, die nicht nur zahlreiche Bücher geschrieben hat, sondern auch Star des erfolgreichen Fernsehformats „Die Familienretterin“ ist.
Die Geschichte, die sich in Anja Jonuleits Roman „Das Nachtfräuleinspiel“ nach und nach entwickelt, zeigt uns, dass sich auch hinter der perfektesten Fassade Abgründe verbergen können. Wir begleiten Lianes Weg ab den 60er Jahren, mit dem Hauptfokus auf den 80ern. Schon in jungem Alter zeigt Liane Zeichen von Empathielosigkeit. Sie wird Erzieherin, obwohl sie Kinder nicht einmal besonders mag. Die einzige Person, die ihr Emotionen entlockt, ist der Student Carl. Sie sieht ihn auf der Straße und noch bevor sie ein einziges Wort mit ihm gesprochen hat, entwickelt sie eine Obsession, die man nur als Stalking und krankhaft bezeichnen kann. Liane ist eine Narzisst, der teilweise schon psychopathische Züge aufweist. Zusammen mit Carl gibt sie ein Paar ab, dass man nur mit Kopfschütteln und Befremden beobachten kann.
Anja Jonuleits Roman ist vollgepackt mit verschiedenen Themen. Liane, ungewollte Schwangerschaft einer Minderjährigen, Faschingsbräuche, Waldorfschule, extreme Erziehungs- und Ernährungsmethoden...
Das namensgebende Nachtfräuleinspiel hat ebenfalls eine zentrale Rolle. Für mich war dieser Brauch komplett neu. Ich kenne nur die farbenfrohen, lustigen Karnevalszüge. Was sich in dieser schwäbischen Gemeinde zur Fastnacht abspielt, gleich mehr einem Szenario aus einem Horrorfilm.

Wie auch schon bei „Die Rabenfrauen“ fesselte mich auch dieser Roman von Anja Jonuleit mit Themen, die so in dieser Form in noch keinem Roman, den ich gelesen habe, vorkamen. Man klebt förmlich an den Seiten, obwohl die Abgründe, die sich hier auftun so schrecklich sind, dass man eigentlich gar nicht hinschauen möchte. Insbesondere schockierte es mich, dass viele Sachen, wie zum Beispiel die angesprochene Festhaltetherapie, tatsächlich praktiziert wurden.
„Das Nachfräuleinspiel“ ist spannend wie ein Thriller und bekommt von mir 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.01.2019

Eine Geschichte,die einen nicht loslässt

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Das Nachtfräuleinspiel von Anja Jonuleit


Ich bin immer noch geflasht vom Buch,das ich gestern beendet habe und nach „Die Herbstvergessene „ wieder ein Knaller von Anja Jonuleit war ! Der Schreibstil ...



Das Nachtfräuleinspiel von Anja Jonuleit


Ich bin immer noch geflasht vom Buch,das ich gestern beendet habe und nach „Die Herbstvergessene „ wieder ein Knaller von Anja Jonuleit war ! Der Schreibstil und die Spannung ist begeisternd und lässt einen nicht mehr los ! Konnte am Anfang mit dem Titel nichts anfangen,aber es wurde ja dann ausführlich beschrieben!


Inhalt:

Anna-Maria eine junge Frau wird im Rahmen des Nachfräuleinsspiel missbraucht ,in ihrem Leben läuft es auch nicht rund ,sie ist schwanger von ihrem Lehrer und steht ziemlich alleingelassen da,

Liane van der Berg eine erfolgreiche Buchautorin und Psychotherapeutin in Sachen Kinderpyschologie lebt mit Mann und 5 Kindern im Hellsternhof und sucht eine Hilfe bei der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder!

Die Wege der Frauen kreuzen sich und es beginnt ein Spiel um Macht und Zuneigung!

In zwei Erzählsträngen in unterschiedlichen Zeitabschnitten wird in Rückblenden die Geschichte von Anna-Maria und Liane erzählt und wie sie zusammen treffen und wie es zum Showdown am Ende des Buches kommt !


Liane stellt sich als eiskalte ,berechnende Frau dar,die in ihrem Leben auch rücksichtslos Leute aus dem Weg räumt,die ihr und ihrem Leben gefährlich werden könnten ! Sie schreibt dazu Ei Tagebuch,das ihr später zum Verhängnis werden sollte !
Anna-Maria gerät in diese Welt durch ungewöhnliche Umstände und kommt ihrem Geheimnis auch näher !


In diesem Buch wird auch eine Erziehungsmethode beschrieben ,die in den 80ziger Jahren hochkam und in meiner Ausbildung zur Erzieherin mit eine große Rolle gespielt hat und mich im Alltag im Kindergarten auch einmal mit ein solcher Situation konfrontiert hat ! Sie hat mich abernicht wirklich befriedigt und auch abgestoßen!


Fazit:
Das Buch war wirklich ein Highlight für mich und ich werde bestimmt noch weitere Bücher der Autorin lesen !
Für dieses Buch gibt es auf jeden Fall 5/5 Sterne!

Veröffentlicht am 30.08.2018

Sowas gibt es Tag täglich

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Das Buch ist nicht ohne, es hat Gefühle wo keine vorhanden sind. Es packt einen förmlich und lässt nicht wieder so schnell los.

Die junge Liane weiß schon früh was Sie will und dafür geht Sie sprichwörtlich ...

Das Buch ist nicht ohne, es hat Gefühle wo keine vorhanden sind. Es packt einen förmlich und lässt nicht wieder so schnell los.

Die junge Liane weiß schon früh was Sie will und dafür geht Sie sprichwörtlich auch über Leichen. In ihrer Jugendzeit lebt Sie in einer Kommune, das Mädchen Katharina versucht eine Freundschaft zu ihr aufzubauen. Katharina im Glauben eine Freundin gefunden zu haben, erzählt und zeigt Liane, dass sich den jungen Carl ganz gut findet. Aber bevor Katharina auch nur die Chance bekommt, hat sich Liane an Carl ran gemacht… Jahre später ist Carl ihr Ehemann und Liane eine Karrierefrau, die alles voll im Griff hat darunter ihre Kinder, ihren Mann und ihren Job.

Dann kommt das Pflegekind Annamaria zu Liane in die Familie, ein Mädchen was eigentlich ein behütetest zu Hause hatte und nachdem Tod ihrer Eltern eher in schlechte Pflegefamilien kam und dadurch sich immer mehr vernachlässigt fühlt. Annamaria ist aber trotz allem ein Mädchen mit großem Herz und viel Mitgefühl für ihre Mitmenschen. Als es bei Liane in die Familie kommt, glaubt es zu Anfang hier könnt alles besser werden. Aber die Rechnung hat Sie ohne Liane gemacht, denn Sie weiß ganz genau wie Sie alle unter Kontrolle hält und da ist ihr jedes Mittel Recht.

Liane übt heftigen psychische Gewalt auf ihre Kinder aus, damit diese parieren und das versucht Sie auch bei Annamaria, was anfangs erstmal klappt und nach und nach ablässt da Annamaria langsam hinter Lianes Gefühlswelt blickt.

Das Buch hat mich sehr mitgenommen, denn ich arbeite mit Kindern die aus „sozialen“ Problemfamilien jegliche Art kommen und kann gut nachvollziehen was die Kinder dort bei Liane durchgemacht haben. Man muss an einigen Stellen sehr Schlucken, aber es ist sehr fesselnd geschrieben und berührt einen in jeder Form.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Berührend und erschütternd

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Inhalt: Annamaria, 17 und schwanger, ist überglücklich ein neues Zuhause bei Liane, Carl und ihren fünf Kindern zu finden. Liane ist Kindertherapeutin und Buchautorin von Erziehungsratgebern und wird für ...

Inhalt: Annamaria, 17 und schwanger, ist überglücklich ein neues Zuhause bei Liane, Carl und ihren fünf Kindern zu finden. Liane ist Kindertherapeutin und Buchautorin von Erziehungsratgebern und wird für das junge elternlose Mädchen schnell zum Idol. Doch je länger Annamaria bei der Familie lebt, desto mehr zweifelt sie an der heilen Welt der Familie.

Meine Meinung: Der Schreibstil von Anja Jonuleit gefällt mir sehr gut und auch wenn die Geschichte sich zunächst nur langsam entwickelt, so nimmt sie bald so ransant an Fahrt auf, dass man sich ihrem Sog nur schwer entziehen kann.Die Autorin versteht es, ihre Charaktere authentisch und lebhaft zu beschreiben.
Lianes Geschichte beginnt in der Gegenwart, im Jahr 2017, doch in Rückblicken erfährt der Leser einiges aus ihrem Leben. Dabei wird ihr Charakter sehr deutlich. Um an ihr Ziel zu kommen, ist ihr jedes Mittel recht. Sie agiert völlig skrupellos, berechnend und manipulativ. Für sie ist ihre Art von Kindererziehung die einzig Richtige. Leider wird sie durch ihren Erfolg (Buchveröffentlichungen und sogar eine eigene Fernsehsendung, die sehr and die „Super Nanny“ erinnert) in ihrer Meinung noch bestärkt. Doch in Wirklichkeit ist ihre Bilderbuchfamilie nur Fassade. Als Leser wartet man gespannt darauf, dass Liane für ihr Handeln endlich bestraft wird.
Annamaria hat mir dagegen gut gefallen. Schwanger von ihrem verheirateten Lehrer, von ihrer alkoholkranken Pflegemutter im Stich gelassen und nach einem traumatischen Erlebnis beim Nachtfräuleinspiel (einem alten schwäbischen Brauch zu Fastnacht) nimmt Liane sie als Kindermädchen und Haushaltshilfe bei sich auf. Zunächst ist Annamaria überglücklich bei der Familie, hält sich strikt an Lianes Vorgaben zur Ernährung, und ihr Verhältnis zu den Kindern ist liebevoll und mitfühlend. Doch nach einer Weile erkennt sie immer mehr, was wirklich in der Familie vor sich geht. Das Ende hätte ich mir vielleicht etwas positiver für sie gewünscht.

Fazit: Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen. Das Thema (für mich als Erzieherin und Mutter besonders interessant) ist sicher nicht häufig in Romanen zu finden. Es hat mich sehr berührt und erschüttert. Außerdem ist es spannend wie ein Krimi. Ganz sicher ein Highlight für mich!
Ganz sicher werde ich bald noch andere Bücher der Autorin lesen.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Ein Leben für die Kindererziehung

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Das lebt Liane, die in den 1960er Jahren zur Erzieherin ausgebildet wurde und damals Methoden wie Prügel und Zwangsschlaf in den Kindergärten mitbekommen hatte. Nicht mit ihr! Nach einigen Jahren - inzwischen ...

Das lebt Liane, die in den 1960er Jahren zur Erzieherin ausgebildet wurde und damals Methoden wie Prügel und Zwangsschlaf in den Kindergärten mitbekommen hatte. Nicht mit ihr! Nach einigen Jahren - inzwischen mit Carl, dem Mann ihrer Träume verheiratet - gründet sie in der schwäbischen Provinz eine eigene KITA und schwingt sich auf zur Erziehungsexpertin - Medienpräsenz inklusive!

In den 1980ern kreuzt sich ihr Leben mit dem von Annamaria, einer klugen jungen Frau ohne jegliche Perspektive - schwanger, kürzlich vergewaltigt und ganz ohne Unterstützung steht sie alleine da und wird von Liane anstelle eines AuPair zur Unterstützung im Haushalt und bei der Betreuung ihrer mittlerweile fünf Kinder eingestellt, nein: aufgenommen. Denn Annamaria ist ihr sehr dankbar für diese Hilfe in der Not und bringt sich entsprechend in den Haushalt ein.

Stimmungsvoll und gekonnt recherchiert ist dieses wundervolle Buch, das allerdings alles andere als ein Wohlfühlroman ist. In ihrem einzigartigen Schreibstil baut Anja Jonuleit diesen ungeheuer dichten, spannungsreichen Roman schrittweise auf. Ich jedenfalls konnte ihn kaum aus der Hand legen, roch die schwäbische Enge, habe die alternative Münchner WG der 1960er, das Haus von Liane und Carl sowie weitere Schauplätze quasi von innen betrachtet, sah Liane, Annamaria und die anderen Protagonisten förmlich vor mir und habe sämtliche Entwicklungen mitgelebt. Bis zum Schluss zog sich das hohe Niveau durch und es hat mich überhaupt nicht gestört, dass nicht alle Handlungsstränge aufgelöst werden konnten. Die subtile Eleganz der großartigen Anja Jonuleit war wirklich ein absoluter Genuss, auch wenn unter den Hauptfiguren kaum Sympathieträger waren. Also kein Roman zum Kuscheln, sondern einer, der zur inneren Auseinandersetzung des Lesers mit der deutschen Gesellschaft, insbesondere im Bereich Erziehung, seit den 1960er Jahren einlädt. Dabei ist die Handlung trotz des hohen Anspruchs - sowohl an Autorin als auch an den Leser - durchgehend ausgesprochen unterhaltsam und leicht zu lesen, auch wenn ich immer wieder gestutzt habe ob der Selbstverständlichkeit, mit der perfideste Methoden durchgezogen und merkwürdigste Einstellungen gelebt werden.

Ein kraftvoller, eindringlicher Roman und ein weiteres Highlight aus der Feder der Autorin Jonuleit, das in mir bereits die Vorfreude auf ihr nächstes Werk weckt! Wie weit Schein und Sein manchmal auseinanderklaffen - das wird hier auf beängstigende Weise verdeutlicht. Sehr lesenswert!