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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2023

Sagenumwobener Kriminalfall vor der imposanten Kulisse des Rosengartens

Der König von Tiers
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Wer schon einmal das Leuchten des Rosengartens gesehen hat, wird von den Schilderungen der natürlichen Schönheit Südtirols in diesem Buch begeistert sein. Wer schon einmal am Rosengarten wandern oder klettern ...

Wer schon einmal das Leuchten des Rosengartens gesehen hat, wird von den Schilderungen der natürlichen Schönheit Südtirols in diesem Buch begeistert sein. Wer schon einmal am Rosengarten wandern oder klettern war, kennt die Sage von König Laurin, die sehr gut mit dem aktuellen Kriminalfall verwoben ist. Die Beschreibung der Region, die Schilderungen zur Sagenwelt sind sehr authentisch wiedergegeben. Das Buch ist für einen Urlaub in dieser Region aber auch für Südtirolliebhaber sehr zu empfehlen.

Der Kriminalfall allerdings flacht zum Ende hin deutlich ab. Nachdem die Spannung der Geschichte zunächst systematisch aufgebaut wird, verpufft mit der Aufklärung des Falles die Wirkung der ganzen Geschichte. Der Hintergrund für den brutalen Dreifachmord erschließt sich dem Leser nicht richtig. Man hätte auch noch 20 Seiten für die Zukunft der Familie Pardeller verwenden können. Wie geht es für die einzelnen Familienmitglieder weiter?

Die Geschichte des Ermittlerduos ist charmant erzählt, bleibt aber zum Schluss auch eine Aufklärung zu Eduardo schuldig.

Die Kriminalgeschichte ist auf der Basis gründlicher Recherchen zur Region des Rosengartens gut geschrieben und lässt sich schnell lesen. Das Cover passt sehr gut. Eine gute Urlaubslektüre.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Eine Reise zum eigenen Ich

Kathmandu & ich
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Ich bin von diesem Buch total begeistert. Auch wenn ich noch nie in Nepal war, erlebte ich mit diesem Buch mehrfach ein Déjà Vu. Vor 29 Jahren hatten mein heutiger Mann und ich eine solch' abenteuerliche ...

Ich bin von diesem Buch total begeistert. Auch wenn ich noch nie in Nepal war, erlebte ich mit diesem Buch mehrfach ein Déjà Vu. Vor 29 Jahren hatten mein heutiger Mann und ich eine solch' abenteuerliche Reise durch Sri Lanka. Sie hat uns bis heute geprägt und erscheint in unseren Erinnerungen mit einem Glorienschein. Die Erzählungen von Sven haben mich in Vielem an damalige Ereignisse erinnert. Bei einer Safari durch einen Nationalpark haben damals die beiden Guides mit einfachen Bambusstöcken versucht, die Elefanten aus dem Dickicht des Dschungels zu trommeln. Mit dem Ergebnis, dass ein junger Bulle mit voller Kraft gegen unseren offenen Geländewagen lief. Wir waren alle in Panik und für einige Tourteilnehmer stand fest, dass wir sofort umkehren. Wir mussten einige Überredungskünste anwenden, um weiterfahren zu können.
Ein Spinnenerlebnis hatten wir damals auch. Wir waren in einem sehr einfachen Hotel untergebracht und zwei alleinreisende junge Frauen teilten sich ein Zimmer. In der Nacht gab es einen gellenden Schrei, danach wieder Stille. Am nächsten morgen beim Frühstück kam die Diskussion auf, was denn in der Nacht vorgefallen wäre, als der Schrei alle geweckt hatte. Da sagt die eine junge Alleinreisende zur anderen: "Alle haben es gehört und keiner kam, um mich zu retten!" Sie hatte versucht, eine riesige Spinne an der Wand zu töten und diese hatte sie direkt angesprungen. Wir erzählen diese Geschichte heute noch. Svens Reise zu sich selbst und zu seinem Lebensglück ist sehr unterhaltsam und kurzweilig geschrieben. Und jeder, der das Buch gelesen hat, erkennt, solch eine Reise ist kein Spaziergang.
Ich war damals schon "leicht" schwanger. Sieben Monate später wurde unser Sohn geboren. Auch wenn wir danach die abenteuerlichen Reisen zeitlich etwas verschoben haben, hat uns die Reiselust nie verlassen und unseren Sohn haben wir damit auch erfolgreich angesteckt.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Auf der Suche nach dem Glück

Auf den Spuren unserer Liebe (Für immer Cornwall)
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Diesen Liebesroman habe ich in netto (ohne Unterbrechungen) 6 Stunden gelesen. Er hat mir von der ersten bis zur letzten Seite gefallen und von der Handlung her überzeugt. Ohne eine einzige erotische Liebesszene ...

Diesen Liebesroman habe ich in netto (ohne Unterbrechungen) 6 Stunden gelesen. Er hat mir von der ersten bis zur letzten Seite gefallen und von der Handlung her überzeugt. Ohne eine einzige erotische Liebesszene punktet der kurze Liebesroman mit einer abgerundeten Geschichte ohne Schwachstelle.

Wie in vielen Liebesgeschichten sind auch hier die beiden Hauptprotagonisten mit Traumata der vergangenheit belastet. Oftmals ist die Auflösung dieser traumata in den Büchern nur schwer nachvollziehbar oder gelingt ohne nähere Erläuterung viel zu schnell. In diesem Buch fand ich die Darstellung, wie Danielle versucht ihr Trauma anzugehen und zu behandeln sehr glaubwürdig. Auch, dass beide, sowohl Danielle als auch Garry, nach der Verkündung, dass sie nun zusammen ziehen wollen, kalte Füße bekommen, finde ich sehr glaubwürdig. Die schnelle Einigung hätte mich sehr verwundert.

Auch die deutsche Herkunft von Danielle und Henni gefällt mir gut. Neuerdings hat man den Eindruck, dass deutsche Schriftsteller:innen ihre Liebesgeschichten nur noch im Ausland ansiedeln. Als ob es in Deutschland keine Liebe mehr gibt. Auch diese Geschichte spielt im beschaulichen Cornwall, aber zumindest 2 Hauptpersonen sind deutscher Herkunft.

Das Ende hat mich voll überzeugt. Genau so hatte ich es mir ausgemalt. Ein vollständiges Happy End war für mich nicht naheliegend.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Junges Glück im idyllischen Cafe im Elsass

Café Créma
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Vor dem Hintergrund der idyllischen Gegend um Colmar spielt die Liebessgeschichte einer jungen deutschen Konditorin und eines schwedischen Schreiners. Mult-kulti Liebe im Elsass also. Ohne große weltpolitische ...

Vor dem Hintergrund der idyllischen Gegend um Colmar spielt die Liebessgeschichte einer jungen deutschen Konditorin und eines schwedischen Schreiners. Mult-kulti Liebe im Elsass also. Ohne große weltpolitische Dramatik erzählt die kleine Liebesgeschichte von den Nöten der heutigen jungen Generation im normalen Leben und in ihrer Auseinandersetzung mit den übergriffigen Eltern. Wie Marit und Magnus ihre Probleme mit Hilfe ihrer Freunde meistern und wie nebenbei ein traumhaftes Cafe schaffen, liest sich sehr flüssig und angenehm.

Mich haben über die ganze Buchlänge die kleinen Einschübe zu Lynett gestört. Ich wusste sie nicht einzuordnen und empfand sie störend. Zum Schluss wird alles aufgelöst und ergibt Sinn. Trotzdem hätte das Buch diese Nebengeschichte nicht unbedingt gebraucht.

Das Cover finde ich nicht so toll. Es passt zwar zu Band 1. Ich hätte mir bei beiden etwas mehr Elsass gewünscht. Ein kleines Foto von einer elsässischen Fachwerkromatik hätte besser gepasst.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Wenn die Last zu schwer wird

Nah am Wasser
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Die alleinerziehende Berlinerin Karen kann wegen Stress im Job mit ihrer pubertierenden Tochter Nelly nicht in Urlaub fahren. Um der rebellierenden Nelly wenigstens etwas Abwechslung in den langen Sommerferien ...

Die alleinerziehende Berlinerin Karen kann wegen Stress im Job mit ihrer pubertierenden Tochter Nelly nicht in Urlaub fahren. Um der rebellierenden Nelly wenigstens etwas Abwechslung in den langen Sommerferien zu gönnen, fährt sie mit ihr kurzerhand für eine Woche in die nahe gelegene Mecklenburgische Seenlandschaft. Nach kurzem Telefonterror seitens Karens Arbeitsstelle und Kundschaft bricht Karen auf einem Campingplatz fernab jeglicher Zivilisation vollständig zusammen.

Vor der traumhaften Kulisse der Mecklenburgischen Seen entwickelt Christin Friedrichsen das einsetzende Hilfsszenario auf einem einsamen Campingplatz. Nicht nur Nelly sondern auch die am Rande der Gesellschaft auf dem Campingplatz gestrandeten Dauerbewohner Det, Margot und Heinz wachsen über sich hinaus. Selbstlos helfen sie Karen in kleinen Schritten zunächst den Zusammenbruch zu verarbeiten und wieder nach vorne zu blicken.

Sicherlich ist manches vielleicht etwas zu einfach dargestellt und die Krise etwas zu schnell überwunden, aber das Buch beschäftigt sich ernsthaft mit der Problematik Bornout und zeigt wichtige Schritte aus der Krise auf. Nebenbei zeichnet das Buch ein sympatisches Bild der im Gegensatz zu Berlin doch sehr entschleunigten Gegend in Mecklenburg.

Das Buch ist im Wechsel aus der Sicht von Karen und deren Tochter Nelly erzählt. Durch die humorvolle Betrachtung der Vorfälle liest es sich sehr einfach und schnell.

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