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Veröffentlicht am 13.03.2024

Humorvolles, magisches Abenteuer mit herrlich originellen Figuren

Lila Leuchtfeuer
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Weil Lilas Vater, der Magichaniker Lorenz Leuchtfeuer zu einem königlichen Notfall gerufen wurde, ist Lila alleine zu Hause. Als sie unerlaubt die Werkstatt ihres Vaters betritt, taucht ausgerechnet die ...

Weil Lilas Vater, der Magichaniker Lorenz Leuchtfeuer zu einem königlichen Notfall gerufen wurde, ist Lila alleine zu Hause. Als sie unerlaubt die Werkstatt ihres Vaters betritt, taucht ausgerechnet die berüchtigte Hexe Tremebunda Smert mit ihrem defekten Flugfass auf. Da die furchterregende Hexe sich nicht vertrösten lässt, sieht sich Lila gezwungen, das Fass, in das sich ein Holzwurm eingenistet hat, zu reparieren. Gemeinsam mit Tremebundas Knecht Philomeno, dem riesenhaften Hahn Phosphoros, dem Waldgeist Willi und dem sprechendem Hammer Hubert bricht sie auf, um für den Holzwurm eine neue Bleibe zu finden. Der Ausflug entwickelt sich zum gefährlichen, aufregenden Abenteuer. Ob die unfreiwilligen Reisegefährten Tremebundas Auftrag schließlich erfüllen können?

Die Geschichte ist unterhaltsam, lebendig und kindgemäß formuliert. Aufgrund der vielen schwierigen Namen und mancher spezieller „magischen Fremdwörter“ lässt sie sich anfangs nicht ganz so flüssig und leicht vorlesen. Nach kurzer Zeit hat man sich an die vielfältigen Ausdrücke aber gewöhnt und das Vorlesen gelingt dann müheloser. Zu jedem Kapiteln sind passende, witzige, schwarz-weiße Illustrationen abgedruckt, die die Seiten auflockern und motivierend gestalten. Das Buch richtet sich an Kinder ab neun Jahren.

Lila Leuchtfeuer ist aufgeweckt, mutig und pragmatisch und hat neben der Fähigkeit, manche magischen Dinge mehr oder weniger reparieren zu können noch ein ganz besonderes Talent: Sie bringt sich immer wieder selbst in Schwierigkeiten. Zum Glück hat sie Freunde wie den Waldgeist Willi in Eichhörnchengestalt oder den sprechenden und immer alles besser wissenden magischen Hammer Hubert, die ihr treu zur Seite stehen. Auch der einäugige Knecht Philomenos begleitet sie auf ihrer Mission. Aber was will man vom Knecht einer bösen Hexe schon erwarten?
Die bunten, vielseitigen, originellen und sehr verschiedenen Figuren der Geschichte überzeugen in jeder Hinsicht und garantieren viele besondere und unterhaltsame Momente.

Lila und ihre Freunde sind in einer ungewöhnlichen magischen Welt unterwegs, treffen auf sehr spezielle Persönlichkeiten und erleben ein unvergessliches, hochspannendes Abenteuer, das sie mehr als einmal in Gefahr bringt. Beim Lesen taucht man ohne Probleme in die phantastische Geschichte ein, kann sich alles bildhaft und ganz genau vorstellen. Für die quirlige Lila empfanden meine Tochter und ich sofort große Sympathien, mit ihr muss man einfach mitfiebern. Die vielen unvorhergesehenen Wendungen sorgen dabei immer wieder für Überraschungen. Am Ende wird noch ein besonderer Cliffhanger serviert, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Wer es phantastisch, magisch, humorvoll und aufregend mag und einen Faible für ungewöhnliche Settings hat, liegt mit Lila Leuchtfeuer genau richtig.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Ein Wanderausflug mit dramatischen Folgen - hochspannend und wendungsreich

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Anna, ihr Partner Henrik und ihre Freundin Milena gehen seit längerem im Urlaub gemeinsam in Nordschweden wandern. Nun hat Milena mit Jakob einen neuen Freund, der sich der Wandergruppe anschließen möchte. ...

Anna, ihr Partner Henrik und ihre Freundin Milena gehen seit längerem im Urlaub gemeinsam in Nordschweden wandern. Nun hat Milena mit Jakob einen neuen Freund, der sich der Wandergruppe anschließen möchte. Er schlägt vor, die Route zu ändern und den urwüchsigen Nationalpark Sarek zu queren. Dort gibt es keinen Handyempfang und kein ausgebautes Wegenetz. Trotz anfänglicher Bedenken willigen alle schließlich ein. Doch irgendetwas scheint mit Jakob ganz und gar nicht zu stimmen, er provoziert immer wieder Konflikte, fordert zu waghalsigen Unternehmungen heraus. Ohnehin schon ist das Wandern auf ungesicherten Wegen alles andere als harmlos. Ob alle den gefährlichen Ausflug heil überstehen?

Autor Ulf Kvensler erzählt auf mehreren Ebenen nicht immer chronologisch. Es wird geschildert, wie der Ausflug geplant wird und was auf dem Ausflug selbst geschieht. Außerdem erfährt man in Rückblenden, wie sich die Protagonisten kennenlernen. In Polizeiverhören wird ermittelt, wie es konkret zu bestimmten Entwicklungen kommen konnte. Dabei werden die Sichtweisen von zwei der Hauptfiguren dargestellt. Durch die multiperspektivische Erzählweise ergibt sich mit der Zeit nach und nach ein komplexes Bild von den Ereignissen. Das Buch sticht durch den knallig grünen Umschlag und den auffälligen fast giftgrünen Farbschnitt sofort ins Auge. Schon äußerlich ist zu erkennen, dass es in dem Roman gefährlich zugeht.

Anna ist erfolgreiche Anwältin. Ihr Ehrgeiz zeigt sich auch in dem Wunsch, körperliche Höchstleistungen zu bringen. Vielleicht läuft sie aber auch vor ihrer nicht gerade einfachen Vergangenheit davon? Annas Verlobter Henrik, der als Dozent an der Universität arbeitet, scheint körperlich nicht hundertprozentig vorbereitet auf die Herausforderungen der Wanderungen zu sein. Jakob ist da wesentlich besser trainiert und ihm körperlich überlegen. Zudem hat er den unwägbaren Sarek bereits durchwandert. Er scheint ein Geheimnis zu haben, wirkt unberechenbar und zeigt sich mitunter ziemlich aggressiv. Und dann ist da noch die zurückhaltende Milena, die zwischen den Stühlen sitzt. Eine Personenkonstellation, die es in sich hat.

Was für ein hochspannendes Szenario! Die vier Wanderer sind nicht nur den Kräften der Natur und dem unberechenbaren Wetter der Berge ausgeliefert, sondern auch den Launen ihrer Begleiter. Dabei tun sich gefährliche Abgründe auf, länger schwelende Konflikte dringen an die Oberfläche, Ängste treten ganz offen zu Tage. Der Trip entwickelt sich hochdramatisch. Durch die besondere Erzählweise wird die Spannung dabei permanent hochgehalten. Bis zum Schluss überrascht der Roman mit unvorhergesehenen Wendungen. Und nicht nur die Protagonisten wissen dabei so manches Mal nicht, wem sie eigentlich trauen können. Ein absolut fesselnder, atmosphärischer Psychothriller aus dem hohen Norden für alle, denen es nicht spannend genug sein kann.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Hübsch illustriertes, spannendes Freundschaftsabenteuer mit liebenswerter kleiner Heldin

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald
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Hilda Hasenherz ist eine kleine Buddelhäsin. Sie verbringt ihr Leben unter der Erde, um für König Mümmel und seinen Sohn Prinz Lämpchen Möhren auszubuddeln. Dass sie und die anderen Buddelhasen ihrer Arbeit ...

Hilda Hasenherz ist eine kleine Buddelhäsin. Sie verbringt ihr Leben unter der Erde, um für König Mümmel und seinen Sohn Prinz Lämpchen Möhren auszubuddeln. Dass sie und die anderen Buddelhasen ihrer Arbeit nachkommen, dafür sorgt Baron Ratzezahn. Er kassiert alle Möhren ein und droht mit seiner Giftspinne, wenn die Buddelhasen nicht spuren. Doch dann erfährt Hilda, dass Baron Ratzezahn alle Möhren für sich selbst hortet und nur darauf wartet, eine Millionen Möhren zu besitzen, um selbst König zu werden. Das darf nicht geschehen. Hilda macht sich auf die Suche nach dem alten Fuchs Sam Grau. Dieser soll den Baron vertreiben. Doch der Weg zu Sam Grau ist ein gefährliches Abenteuer…

Die Geschichte ist kindgemäß, lebendig, bildhaft und abwechslungsreich formuliert, lässt sich leicht und flüssig vorlesen. Sie ist in 20 Kapitel eingeteilt. Alle Kapitelüberschriften, die den Inhalt des folgenden Abschnitts treffend zusammenfassen, sind von filigranen, hübschen Schmetterlingen eingerahmt.
Besonders schön sind die aussagekräftigen, niedlichen, farbenfrohen Illustrationen, die wichtige Szenen aus der Geschichte motivierend darstellen. Das Buch richtet sich an Kinder ab fünf Jahren zum Vorlesen und Kinder ab sieben, acht Jahren zum Selberlesen.

Hilda Hasenherz muss man einfach mögen, sie ist neugierig, mutig, aufgeweckt und packt die Dinge beherzt an. Bisher hat sie ihr Leben unter der Erde verbracht und muss sich an das Treiben oberhalb der unterirdischen Tunnel erst noch gewöhnen, beispielsweise hat sie noch nicht einmal die Sonne gesehen. Dennoch kommt sie in der Fremde schnell gut zurecht, findet Freunde, die sie sofort für sich einnimmt und die sie unterstützen wollen. So wird sie bald von ganz unterschiedlichen Tieren, wie einem Igel und einem Eichhörnchen begleitet, die sich naturgemäß nicht immer ganz einig sind, was aber die Figurenkonstellation vielfältig und bunt gestaltet und für einige unterhaltsame Szenen sorgt.

Wird Hilda Sam Grau finden und den bösen Baron verjagen? „Hilda Hasenherz- Abenteuer im Fuchswald“ ist ein warmherziges, spannendes, turbulentes Freundschaftsabenteuer mit liebenswerter Hauptfigur. Die kleine Hilda ist zu Großem fähig, entwickelt sich zu einer echten „Abenteuer- und Heldenhäsin“. Auf ihrer Reise lernt sie, dass jeder unterschiedliche Stärken hat, dass man gemeinsam weniger allein ist und vieles schaffen kann und dass man nicht immer alles glauben soll, was so erzählt wird. Ein hübsch illustriertes (Vorlese-) Buch für alle, die Tiere und aufregende Abenteuer mögen.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Frühling auf Sommerby - rundum gelungene, hyggelige Fortsetzung

Sommerby 4. Am schönsten ist es in Sommerby
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„So ist das vielleicht manchmal im Leben. Dass man es gar nicht richtig machen kann, denkt Mikkel. Auch wenn man das bestimmt will. Und dann muss man sich entscheiden.“

Eigentlich wollen Papa und Mama ...

„So ist das vielleicht manchmal im Leben. Dass man es gar nicht richtig machen kann, denkt Mikkel. Auch wenn man das bestimmt will. Und dann muss man sich entscheiden.“

Eigentlich wollen Papa und Mama die Osterferien mit Martha, Mikkel und Mats auf Gomera verbringen. Doch als Oma Inge sehr enttäuscht darüber ist, handeln die drei Geschwister aus, dass sie ihren Urlaub ohne die Eltern bei Oma Inge verbringen dürfen. Auf Mikkel wartet bei Oma Inge eine ganz besondere Überraschung. Matha vermisst Enes, der in den USA ist, sie zweifelt aber daran, dass es umgekehrt genauso ist. Zum Glück ist sie ziemlich beschäftigt damit, Aylin in der Schnasselbude zu helfen, so dass zum Nachdenken wenig Zeit bleibt. Und Mats lernt ein Mädchen kennen, das behauptet eine echte Prinzessin zu sein. Ziemlich viel los in Sommerby. Kann man bei all dem Trubel überhaupt gemütlich Ostern feiern?

Kirsten Boie schreibt kindgemäß, bildhaft, lebendig und mit sehr viel Empathie für ihre Figuren. In den recht kurzen Kapiteln nimmt sie abwechselnd die Perspektive ihrer unterschiedlichen Protagonisten ein, schildert dabei, was Martha, Mats und Mikkel erleben und wie sie empfinden. Jedes Kapitel wird mit einer hübsch gezeichneten Vignette eingeleitet, die ein Motiv aus der Handlung zeigt.

Während der abenteuerlustige, umtriebige Mats immer vorne dabei ist und sehr direkt seine Meinung sagt, präsentiert sich sein älterer Bruder Mikkel deutlich zurückhaltender. Er macht sich als Sandwichkind sehr viele Gedanken, möchte es immer allen recht machen. Der sensible Junge und seine mitfühlenden Überlegungen rührten mich immer wieder. Ein echt tolles, großartiges Kind! Auch Martha ist wirklich patent. Sie hilft anderen bereitwillig, übernimmt gerne Verantwortung, beobachtet genau und zieht bei anderen oft die richtigen Schlüsse. Was ihr eigenes Leben betrifft, urteilt sie allerdings manchmal etwas vorschnell und emotional. Und dann ist da natürlich noch Oma Inge, die nach außen etwas forsch wirkt, aber ein großes Herz hat und ihre Enkelkinder über alles liebt. Sie braucht manchmal ein wenig Zeit, um sich an Dinge zu gewöhnen. Die Figuren werden sehr genau und authentisch gezeichnet. Man merkt, dass die Autorin große Sympathien für alle Personen hegt, sie versetzt sich in alle Charaktere sehr gut hinein, beschreibt ihre Gedanken einfühlsam, versteht sie. Auch ich mag alle Figuren mit ihren Ecken und Kanten, fieberte mit ihnen mit.

Die Sommerby-Bücher sind für mich wie Urlaub und gleichzeitiges Heimkommen. Sie vermitteln eine wunderbar idyllische, hyggelige Atmosphäre. Aber gleichzeitig werden dabei realistische Probleme angesprochen. Auch in Sommerby schwelen einige Konflikte, gehören doch die Kinder, ihre Eltern und Oma Inge verschiedenen Generationen an und haben daher oft unterschiedliche Einstellungen. So wird z.B. Marthas Veganismus, für den Oma Inge anfangs wenig Verständnis hat oder auch die Arbeitshaltung der Eltern, die für Inge Workaholics sind, thematisiert. Mir gefällt dabei, wie sensibel auf die verschiedenen Sichtweisen eingegangen wird, ohne Partei zu ergreifen. Kirsten Boie beschreibt typische Verhaltensweisen in der Kommunikation miteinander. Martha erkennt dabei oft genau, woran es zwischen den Erwachsenen hakt, doch ist es eben nicht immer so einfach, Verständnis für andere aufzubringen und die eigene Meinung und seine Gefühle zurückzustellen. Manche Konflikte sind oft zu „festgefahren“, um sie zu lösen. Doch scheint Sommerby magische Kräfte zu haben, alles läuft hier deutlich entschleunigter, ruhiger und entspannter ab als anderswo, was sich auch auf die Menschen und ihren Umgang miteinander auswirkt.
Die Erfahrungen der Kinder in Sommerby sind „echt“, sie erleben fernab von Social Media ihre eigenen Abenteuer. Oma Inge passt sich zwar mittlerweile auch dem technischen Fortschritt an - sie hat beispielsweise jetzt Telefon- zeigt aber auch immer wieder, dass es das Internet zum Überleben nicht braucht. In Sommerby kann jeder von jedem lernen, was unaufdringlich und ohne Belehrung gezeigt wird. „Am schönsten ist es in Sommerby“ ist eine ganz wunderbare Wohlfühlgeschichte mit besonderer Grundstimmung. Ich finde, jeder sollte Sommerby unbedingt kennenlernen, denn hier ist es wirklich am schönsten.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Wo ist Krammers Partnerin Roza? Packende Fortsetzung mit stetig wachsender Spannung

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Chefinspektor Bernhard Krammer ist ratlos. In der Wohnung seiner Partnerin Roza Szabo wird ein Toter gefunden. Roza selbst ist spurlos verschwunden, nachdem sie vorher scheinbar massiv bedroht wurde. Krammer ...

Chefinspektor Bernhard Krammer ist ratlos. In der Wohnung seiner Partnerin Roza Szabo wird ein Toter gefunden. Roza selbst ist spurlos verschwunden, nachdem sie vorher scheinbar massiv bedroht wurde. Krammer setzt alles daran, seine Kollegin zu finden. Alexa Jahn von der Kripo Weilheim, die erst seit kurzem weiß, dass sie Krammers Tochter ist, möchte ihrem Vater sehr gerne helfen. Doch der zeigt sich von der Sache ein wenig überfordert und vorerst fehlt zudem jeder Anhaltspunkt. Ob die beiden Roza dennoch aufspüren? Und was hat es mit dem Toten in Rozas Wohnung auf sich?

Anna Schneider schildert abwechselnd, was Bernhard und Alexa alles unternehmen, während sie nach Roza fahnden. Zwischendurch erzählt scheinbar ohne Zusammenhang eine Frau ihre tragische Geschichte. Nach und nach wird klar, was diese eingeschobenen Passagen mit dem Fall zu tun haben. Der Roman lässt sich dank des unkomplizierten, angenehmen Schreibstils flüssig und leicht lesen.

Bernhard Krammer ist vom neuen Fall direkt betroffen, Roza bedeutet ihm viel. Er geht daher mitunter recht emotional und unbedacht vor, verhält sich nicht unbedingt nach Lehrbuch, „poltert“ mitunter ganz schön herum. Überhaupt ist Krammer generell eher ein Einzelgänger, der mit manchen Entwicklungen wie der zunehmenden Digitalisierung und der Rolle der aktuell wichtigen sozialen Medien hadert. Seine Tochter Alexa gehört einer anderen Generation an, sie hat mit Florian Huber einen zuverlässigen Kollegen gefunden, der sie unterstützt, ihr aber mittlerweile auch ehrlich sagt, wenn sie sich z.B. wie ihr Vater zu emotional und aufbrausend verhält. Dass sich Alexas Beziehungen zu ihrem Partner und ihrem Vater mit jedem Buch der Reihe weiterentwickeln gefällt mir. Klar, dass sich die junge Frau an die Tatsache, dass Krammer, den sie erst kürzlich kennengelernt hat, ihr Vater ist, erst mal gewöhnen muss. Das alles wird authentisch beschrieben.

Ein sehr persönlicher Fall für Krammer, der ihm einiges abverlangt. Kontinuierlich steigt die Spannung an, der Fall entwickelt sich logisch und ist insgesamt gut nachvollziehbar. Die anfangs rätselhaften Schilderungen der unbekannten Frau fügen sich stimmig in die Handlung ein. Auch der vierte Teil der Reihe „Grenzfall“ hat mich prima unterhalten. Ich mag die Dynamik zwischen Bernhard Krammer und Alexa Jahn, die beide Figuren mit Ecken und Kanten sind. Auch der durchaus aufrüttelnde Fall hat mich gepackt. Ich bin gespannt, wie es mit den beiden Ermittlern weitergeht. „In den Tiefen der Schuld“ gibt bereits einen kurzen Ausblick auf den nächsten Fall, endet das Buch doch mit einem Cliffhanger, der neugierig macht.

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