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Veröffentlicht am 10.04.2018

Abscheuliches Grundthema!

Passagier 23
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Vor fünf Jahren sind die Frau und der kleine Sohn von Polizeipsychologe Martin Schwartz auf einer Kreuzfahrt spurlos verschwunden. Nadja soll den kleinen Timmy betäubt haben , ihn über die Reling geworfen, ...

Vor fünf Jahren sind die Frau und der kleine Sohn von Polizeipsychologe Martin Schwartz auf einer Kreuzfahrt spurlos verschwunden. Nadja soll den kleinen Timmy betäubt haben , ihn über die Reling geworfen, und danach selbst ins Meer gesprungen sein. Schwartz bekommt einen Telefonanruf, dass ein Beweisstück aufgetaucht ist. Dieses soll beweisen, dass der kleine Timmy noch am Leben ist. Er fährt Hals über Kopf los und checkt auf dem Schiff "Sultan of the sea“" ein, auf dem vor 5 Jahren das tragische Unglück geschah.



Der Prolog beginnt sehr blutig und brutal und zeigt die Sicht eines absolut kranken Täters.... und verrät leider zu viel! Denn durch diesen Prolog fällt das Rätseln, was denn nun genau mit der Familie von Martin Schwartz geschehen ist, leider weg. Ich habe mich dadurch ausgebremst gefühlt. Ich hätte lieber noch ein wenig gerätselt, ob Frau und Kind im Meer umgekommen sind oder nicht. Wäre spannender gewesen, als schon auf den ersten Seiten zu wissen, dass ein Verrückter sein Unwesen treibt.
Martin Schwartz arbeitet als Polizeipsychologe und das Thema "Trauma" ist sehr gut in die Story eingeflochten worden. Wenn er auch etwas sehr schnell mit der Methode "Mädchenflüsterer" das Vertrauen eines Opfers gewinnt. Als gelungen und authentisch empfand ich die Ausführungen zu dem Thema "Trauma". Ebenfalls das gut und bildlich beschriebene Bordleben während einer Kreuzfahrt, das sehr authentisch dar gestellt wurde. Und mir gleichzeitig und definitiv die Lust nahm, auf so einem Massanabfütterungskahn meinen Urlaub zu verbringen.
Da dies nicht mein erstes Buch von Fitzek war, ist mir mittlerweile bekannt, dass er gerne seine Bücher so richtig voll lädt. Mit Perspektivwechseln, vielen Figuren, verschiedensten Problemen und
Handlungssträngen. In Passagier 23 " hat er es leider zeitweise etwas übertrieben. Die Handlung springt hin und her, manchmal muss man die Logik hinter den Wechseln regelrecht suchen. Harmonisch wirken die Übergänge leider nicht, sondern wirken willkürlich zusammen gesetzt und sprunghaft.
Viele Personen, die mit grossem Trara eingeführt werden, verschwinden nach einigen Kapiteln im Nirwana des Schiffes. Schade, denn es sind Persönlichkeiten, wie die alte Dame, die Schwartz anruft, die so witzig sind, dass sie noch ein paar Passagen verdient hätten.
Mir ist auch bekannt, dass Fitzek seine Geschichten am liebsten konstruiert mag. Auch hier muss man ein Augen zudrücken, denn vieles ist doch sehr abgehoben. Was mich nun nicht unbedingt gestört hat, da mir das vorher bewusst war. Dieser Autor polarisiert, und man mag ihn oder eben nicht.
Was ich absolut mag, ist der Schreibstil und die Charakterisierung der Figuren. Hier beweist der Autor sein guten Händchen. Ebenfalls gefallen hat mir, dass er seinen Figuren teilweise sehr sarkastische Bemerkungen und Antworten in den Mund legt.
Das Grundthema des Buches , das ich hier spoilern muss, ist abgrundtief abscheulich...und Thriller!

Veröffentlicht am 06.04.2018

Von allem zu viel!

Höllenjazz in New Orleans
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1919, New Orleans: Der Axeman geht um und tötet Menschen. Erst ein italienischstämmiges Ehepaar, das als Ladenbesitzer sein Einkommen hat. Kurz danach findet man einen Brief, in dem der Serientäter droht, ...

1919, New Orleans: Der Axeman geht um und tötet Menschen. Erst ein italienischstämmiges Ehepaar, das als Ladenbesitzer sein Einkommen hat. Kurz danach findet man einen Brief, in dem der Serientäter droht, in den Häusern zu töten, in denen Dienstags keine Jazzmusik gespielt wird. Doch der Axemann mordet weiter….


Welches Wort fällt mir ein, wenn ich "Höllenjazz" beschreiben soll?
Zuviel!
Hier in diesem Buch hat es von allem ein wenig zu viel. Zu viele Personen, zu viel Handlung, zu viele Perspektivwechsel, zu viele Erzählstränge und zu viele Themen.
Etwas skeptisch wurde ich ja schon, als ich das Personenregister gesehen habe. 110 Personen stehen da drauf, und es wurde sogar die allerwinzigste Nebenrolle aufgeführt.
Dann die Handlung: die läuft wie Kraut und Rüben durcheinander. Völlig unwichtige Details werden aufgebauscht, der Autor entfernt sich immer mehr von der Ursprungshandlung. So weit weg, dass ich mich irgendwann gefragt habe, wann denn nun wieder mal was über die Serienmorde erwähnt wird?
In drei verschiedenen Erzählsträngen leiten hauptsächlich 4 Personen durch diese Stränge. Da ist einerseits Ida, eine Sekretärin in einem Detektivbüro, die Ermittlerin spielt. Zusammen mit ihrem Freund Lewis Armstrong. Ganz richtig, der noch unbekannte Aemstrong bringt den Blues und Jazz in das Buch, und hat ansonsten nicht wirklich viel zu der Handlung beigetragen. Da die Story in New Orleans spielt, musste da ja Musik rein…und dies in Form vom jungen Armstrong. Diesen Strang um Ida hätte man meiner Meinung nach weg lassen können, denn er zieht die Handlung einfach nur in die Länge.
Dann haben wir Michael Talbot, der Ermittler bei der Polizei, der den Serientäter "den Axeman" zur Strecke bringen will. Talbot ist leider ziemlich blass geblieben, hier hätte er vielleicht mit etwas mehr Platz seinen Charakter besser entfalten können?
Der Dritte…oder Vierte... im Bunde ist der ehemalige Leiter der Kriminalpolizei, Luca D' Andrea, der wegen Korruption im Gefängnis sass und just entlassen wurde. Dessen Motivation, den Axeman zur Strecke zu bringen, habe ich nicht so ganz erfassen können. Reputation oder doch eher Rache, um es seiner ehemaligen Truppe so richtig zu zeigen?
In diesem Buch werden viele, sehr viele Themen behandelt, gestreift und / oder angesprochen.
Rassentrennung, Morde und Ermittlungen, Voodoo, Mafia, Blues und Jazz, Korruption, Vorurteile gegenüber Schwarzen, Italienern, Kreolen, aber auch das Leben und die Geschichte New Orleans.
Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte so viel wie möglich in dieses Buch pressen und hatte den Eindruck, alles ist hoffnungslos überladen. So fiel es mir auch schwer bei der Stange zu bleiben, denn Mitte Buch macht sich eine Langatmigkeit breit. Die ganze Handlung plätschert vor sich hin, vom Axemann keine Spur!
Ich war froh um einige geschichtliche Details, die zum Beispiel in die Rede des Bürgermeisters hervorragend verpackt wurden. Auch die Atmosphäre in dieser musikbegeisterten Stadt wurde sehr gut rüber gebracht. Eine Szene, wie ein Trauermarsch durch die Stadt geht, ist so gut beschrieben, dass ich Kopfkino hatte.
Laut Eingangstext, beruht die Geschichte auf realen Ereignissen. Zwischen 1918 und 1919 tötete der Axeman von New Orleans sechs Menschen. Laut meinen Recherchen ist jedoch in " Höllenjazz" doch einiges Fiktion und so nie geschehen. Schade hat sich der Autor nicht auf diese Story konzentriert, denn das Potential für einen spannenden Krimi wäre vorhanden gewesen.
So bin ich doch enttäuscht über diesen überladenen Krimi, den der Verlag auf dem Cover als Roman vermarktet.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Na ja...

Zu nah
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In Bray, in der Nähe von Dublin, wird eine Frau in ihrem Haus tot aufgefunden. Die Mikrobiologin Eleanor Costello hat sich erhängt und alles deutet auf Selbstmord hin. Doch Detektiv Chief Frankie Sheehan ...

In Bray, in der Nähe von Dublin, wird eine Frau in ihrem Haus tot aufgefunden. Die Mikrobiologin Eleanor Costello hat sich erhängt und alles deutet auf Selbstmord hin. Doch Detektiv Chief Frankie Sheehan ist nicht überzeugt davon, und tatsächlich stellt sich der vermeintliche Suizid als Mord heraus.

Dieser Thriller spielt in Irland, worauf ich nie gekommen wäre, wäre nicht ab und zu die Stadt Dublin erwähnt worden. Denn das Setting ist völlig austauschbar, weder kommen irische Gewohnheiten, noch die wunderschöne irische Landschaft oder Lokalkolorit darin vor.
So schlicht wie die Beschreibungen der Umgebung, kommen auch die Figuren und die Erzählperspektive daher. Ohne Einführung in die Personen, startet die Geschichte mit einem rätselhaften Prolog. Dann geht es Schlag auf Schlag und man ist mitten drin im Mordfall.
Man spürt sehr schnell, dass Frankie nicht die einfachste Vergangenheit hat, da erwähnt wird, dass sie eine Weile vom Dienst suspendiert war und erst das Okay einer Psychologin haben musste, um zurück in den Beruf zu kehren. Diese Infos, die man sich stückweise zusammenreimt, waren mir zu wenig ausgearbeitet. So hatten die ganzen Gedanken und Gefühle von Frankie etwas Willkürliches, und ich habe nicht so ganz verstanden, warum sie so denkt und fühlt wie sie es tut. Erst ab Mitte Buch erfährt man, was genau geschehen ist und warum sie so traumatisiert ist. Wobei ich ihr leider das Trauma nicht ganz abgenommen habe, da sie eine Figur aus dieser traumatischen Vergangenheit ohne weiteres verhören kann. Leider war mir insgesamt diese Figur zu blass gezeichnet, denn ausser der beruflichen Vergangenheit erfuhr man sehr wenig Privates. Weder wie sie lebt, wo sie lebt und was sie in ihrer Freizeit tut, noch ob sie Familie oder Freunde hat. Ach nee, stimmt nicht…ab und zu schnippelt sie an ihrem Bonsai rum. Dennoch ist sie mir bis zum Schluss sehr fremd geblieben.
Die Erzählform ist in Ich Perspektive aus der Sicht von Frankie geschrieben. Perspektivwechsel gibt es keine und ich habe dabei eine leichte Eintönigkeit empfunden. Es war mir einfach zeitweise zu langweilig, immer nur Frankies Sicht und Gefühle auf die Handlung zu lesen. Zudem konnte ich Frankies intuitive Überlegungen zu der Täterfrage oder den Ermittlungen nicht immer nachvollziehen.
Der Schreibstil ist einfach gehalten, man spürt vor allem bei den rechtsmedizinischen Details gute Recherchen. Leider plätschert die Handlung ziemlich und insgesamt hatte ich das Gefühl, sie ist nicht rund und zu Ende gedacht. Immer wieder tauchen Phrasen auf, die mich Punkto Ermittlungsarbeit nicht befriedigen. "Mein Gefühl sagt mir…"(Seite 151) " Im Geiste sehe ich" (Seite 152)…."Hin und wieder rappeln sich die Götter der Gerechtigkeit aus ihrer Apathie hoch und werfen einem resignierten Ermittlerteam doch noch einen Knochen hin "(Seite 173)…sind halt nicht das Gelbe vom Ei in Sachen Ermittlungsarbeit und Aufklärung.
Zum Glück ist die Täteridentität absolut unvorhersehbar, denn ansonsten hätte ich dieses Buch wohl abgebrochen. So wollte ich schon wissen, wie alles zusammenhing und habe darum auch zu Ende gelesen. Gegen Schluss wird es mal so richtig spannend, und hat in meiner Einschätzung zum Buch eine Menge gerettet.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Klischeehaft!

Die gelben Augen der Krokodile
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Als Antoine, der Mann von Josephine Cortez, auszieht und sie mit ihren beiden Töchtern Hortense und Zoe alleine zurücklässt, ist sie erleichtert. Diese Erleichterung weicht einer Verzweiflung, denn Josephine ...

Als Antoine, der Mann von Josephine Cortez, auszieht und sie mit ihren beiden Töchtern Hortense und Zoe alleine zurücklässt, ist sie erleichtert. Diese Erleichterung weicht einer Verzweiflung, denn Josephine muss die Schulden von Antoine übernehmen. Sie braucht Geld und beginnt damit, einen Roman zu schreiben. Ihre ältere Schwester Iris überredet sie, den Roman unter Iris Namen zu veröffentlichen. Josephine bekommt das Geld uns Iris den Ruhm. Das Buch wird ein Bestseller und Josephine fühlt sich immer mehr von Iris betrogen.

Etwas Angst hatte ich vor der Seitenzahl von 602 Seiten. Nicht unbedingt wegen der Länge des Buches, sondern weil Geschichten mit so vielen Seiten oft langatmig sind. Hier ist dies zu grossen Teilen nicht der Fall. Es gibt einzelne Passagen, wie die Auszüge aus dem Buch, das Josephine geschrieben hat, die mir zu langatmig und zäh waren. Doch daneben ist die Story sehr vielseitig. Der Grund ist, weil nicht nur die Schwestern Josephine und Iris im Mittelpunkt stehen, sondern sehr viele Nebengeschichten einzelner Familienmitglieder thematisiert werden. Dadurch gerät, vor allem in der ersten Hälfte des Buches, der Plot um das Schreiben des Romans, völlig in den Hintergrund. Diese Idee wird erst ab der Hälfte aufgegriffen. Vorher gibt es so eine Art "Rundumeinführung" in die Familie, Nachbarinnen, Schulkameraden etc. Es geht sehr oft um Gefühle und Beziehungen, die Handlung kommt dadurch etwas zu kurz.
Die Figuren Iris und Josephine sind sehr schwarz / weiss charakterisiert. Einerseits die nette, gutmütige Josephine, mit Geldproblemen, die sich von ihrer Schwester ausnutzen lässt. Andererseits Iris, die sich nimmt was sie möchte, keinerlei Geldprobleme hat und nach Ruhm und Anerkennung giert. So wirken sie leider auch sehr klischeehaft und das Ende der Geschichte mit diesen Figuren war sehr vorhersehbar. Der Plot der Geschichte ist jedoch sehr gut mit der Charakterisierung der beiden Figuren verknüpft.
Den Schreibstil kann ich als sehr französisch beschreiben. Da die Familie eher aus der oberen Klasse der Pariser Bevölkerung stammt, sind ihre "Attitudes" schon sehr mondän und gehoben. Und so drücken sie sich auch aus, denn je nach Person ist die Sprache eher gestelzt und wirkt etwas aufgesetzt.
Zahlreiche, oft willkürliche Handlungswechsel lassen die Story etwas hin und her springen. Dadurch wirkt das Ganze teilweise etwas chaotisch. Erst mit der Zeit habe ich gemerkt, dass es jedoch auch sehr clever ist, da dadurch ein Gefühl von Vielseitigkeit entsteht.
"Die gelben Augen der Krokodile", der Titel des Buches wird von der Krokodilfarm, die eine Figur in Kenia leitet, gegeben. Gerade die Details zu Aufzucht, Pflege und Verhalten der Krokodile empfand ich als sehr interessant und lehrreich. Hat mir gut gefallen.
Leider enthält diese Geschichte auch unrealistische Teile. So ist zum Beispiel eine Nachbarin von Josephine mit dem englischen Königshaus verwandt und anhand von Fotos decken das die Töchter Zoe und Hortense auf. Auch eine Wendung in der Beziehung von Tochter Hortense empfand ich an den Haaren herbei gezogen. Uebrigens wiederholt sich auch bei Hortense und ihrer Schwester Zoe die klischeehafte Charakterisierung! Eine leib und nett, die andere durchtrieben und geldgierig.
Dieses Buch ist der Start einer Trilogie, die nachfolgenden Titel sind "der langsame Walzer der Schildkröten" und "Montags sind die Eichhörnchen traurig". Ich denke nicht, dass ich Teil 2 und 3 lesen werde.

Veröffentlicht am 30.03.2018

Gruselig!

Tief im Wald und unter der Erde
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Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter hat es mit einem besonders heimtückischen Täter zu tun. In einem abgelegenen Dorf, mitten im Wald, verschwinden Frauen. Erst die 17 jährige Jasmin, dann die Taxifahrerin ...

Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter hat es mit einem besonders heimtückischen Täter zu tun. In einem abgelegenen Dorf, mitten im Wald, verschwinden Frauen. Erst die 17 jährige Jasmin, dann die Taxifahrerin Frauke. Als Melanie Meyer an der Bahnschranke, die zum Dorf führt , anhalten muss, erscheint eine Gestalt, die versucht in ihr Auto einzudringen. Melanie ist geschockt, denn genau an dieser Bahnschranke, sind vor einem Jahr vier Freunde von ihr gestorben. Auf dem Heimweg von einer Party, mussten sie vor diesem sehr einsam gelegenen Bahnübergang warten und sind auf die Geleise geraten. Im Anbetracht der Entführungen und was Melanie erlebt hat, untersucht die Polizei den damaligen Unfall neu…und entdeckt Schreckliches.


Dieses Buch ist ein echter Hardcore- Thriller und nicht geeignet für sensible Leser. Schon das Setting, die einsam gelegene Bahnschranke mitten im Wald, hat bei mir Gänsehaut ausgelöst und es gibt in der Geschichte einige Szenen, bei denen ich ganz schön schlucken musste. Die Atmosphäre, tief in diesem Wald, ist ebenso gut beschrieben, wie die Sicht des Täters auf seine Jugendzeit. Es ist mir so manches mal kalt über den Rücken gelaufen. Psycho und abartig.... wenn auch mit einem Quentchen Verständnis für den Täter, haben sich bei mir vielerlei Gefühle eingestellt. Verständnis, Mitleid, Ekel waren nur einige davon.
Die Story ist sehr gut durchdacht, und Motiv und Taten psychologisch überzeugend. Der entscheidende Hinweis zur Überführung des Täters ist clever, gut überlegt und überzeugend ausgearbeitet.
Der Schreibstil ist eher einfach gehalten, und aufgrund der Thematik genau richtig. Denn einen ausufernden Schreibstil in all den grausigen Szenen hätte ich wohl nur schwer ertragen.
Die Figuren, allen voran die Kommissarin Nele und ihre Kollegin Anou sind sehr gut charakterisiert. Wenn mir auch ihr Privatleben manchmal etwas zu detailliert beschrieben war. Die beiden Frauen verbindet nicht nur Berufliches, sondern auch Privates. Toll fand ich, dass für einmal eine gleichgeschlechtliche Beziehung Platz in einem Thriller hat.
Das Ermittlungsteam ist nicht unbedingt knapp bemessen und meiner Meinung nach standen zum Beispiel am Tatort zu viele Personen rum. Oder um es mit den Worten von Nele zu beschreiben (Seite 248): "Eckert, Hendrik und drei weitere Beamte, deren Namen Nele nicht einfielen, standen um Eckerts Schreibtisch herum ".
Mir hat dieser Thriller vieles abverlangt, denn ab und zu ist er so gruselig, dass ich zwar gespannt, jedoch mit einem leichten Ekelgefühl weiter gelesen habe.