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Veröffentlicht am 14.06.2019

spannend, mystisch, ich tappte recht lange im Nebel ;-)

Kathy O'Banion Mystery / Haus im Nebel
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Kathleen macht sich unbeholfen auf ihren Krücken auf den Weg zum Haus ihrer Großmutter, von dem sie kurz zuvor noch den Schlüssel von einem Anwalt geholt hat. Vor dem Haus steht ihre Großmutter, warnend ...

Kathleen macht sich unbeholfen auf ihren Krücken auf den Weg zum Haus ihrer Großmutter, von dem sie kurz zuvor noch den Schlüssel von einem Anwalt geholt hat. Vor dem Haus steht ihre Großmutter, warnend etwas über den Nebel murmelnd. Im Haus riecht es muffig, die Möbel sind schäbig und kalt ist es obendrein. Mühsam bringt Kathi den Kachelofen in Gang. Nach ihrem Unfall muss sie hier etwas nach dem rechten sehen. Nachdem sie kurz darauf auch noch von einem Taxifahrer vor dem Nebel gewarnt wird, beschließt sie der Sache auf den Grund zu gehen...

Kathleen kommt aus den Staaten, nach ihrem schweren Unfall ist sie noch gehandicapt, versucht aber ihren Alltag zu meistern. Ihre Großmutter und auch Mike, erst ein Taxifahrer dann ein guter Freund, stehen ihr dabei zur Seite. Die beiden waren neben der Großmutter die einzigen sympathischen Figuren im Buch. Alle anderen scheinen etwas zu verbergen haben, was mal mehr mal weniger offensichtlich von der Autorin dargestellt wird und dem Ganzen das gewisse Etwas gibt. Trotzdem fehlte mir bei ihnen Tiefe, eine Beziehung konnte ich zu keiner Figur richtig aufbauen.

Die Autorin schreibt die Geschichte aus Sicht von Kathleen in der Ich-Form. Die kurzen, fast schon abgehackten Sätze machen es mir zuerst schwer, in die Geschichte hinein zu kommen, nach ein paar Seiten gewöhnte ich mich daran und konnte mich ganz in die zugegeben spannenden Geschichte vertiefen.

Kathleen lernt nach und nach viele unterschiedliche Personen kennen: Nachbarn, Bekannte und Freunde ihrer Großmutter. Manche wie z.B. Hanna tauchen plötzlich auf, verschwinden wieder genauso plötzlich um irgendwann wieder aufzutauchen. Dadurch wirken sie teilweise dreist und unsympathisch was sich zum Teil dann auch bewahrheitet, den Spannungsbogen aber oben hält.

Anfänglich war ich ziemlich verwirrt ob der vielen Charaktere und ihren Absichten, nach und nach lichtet sich allerdings der Nebel (hach, ich liebe solche Wortspiele ), die Rückblenden in die Zeit um Kathleens Unfall klären den Leser auf. Trotzdem tappte ich recht lang im Dunkeln und sah das Offensichtliche nicht.

Alles in allem ein Buch mit leichten Anlaufschwierigkeiten, das dann aber immer mehr an Fahrt aufnimmt und mich zum Großteil sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Ein aufwühlendes und äußerst spannendes Buch welches ich vorbehaltlos weiterempfehlen kann.

Der Lügnerin Schuld
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Voller Angst blickt die siebenjährige Simone in die Zukunft. Von Dortmund zieht sie mit ihren Eltern an die Nordseeküste. Nach der langen Arbeitslosigkeit des Vaters und den einhergehenden Streitigkeiten ...

Voller Angst blickt die siebenjährige Simone in die Zukunft. Von Dortmund zieht sie mit ihren Eltern an die Nordseeküste. Nach der langen Arbeitslosigkeit des Vaters und den einhergehenden Streitigkeiten der Eltern soll dies ein Neuanfang werden. Nach anfänglicher Scheu durchstreift sie das Haus, überwältigt von der Größe und der Schönheit, fast ein Palast nach der kleinen Wohnung im Wohnblock. Bald lernt sie Olivia kennen, ein Nachbarskind. Doch scheint diese ein Geheimnis zu hüten...

Simone, genannt Moni, erscheint im ersten Moment unbedarft. Trotzdem weiß sie genau was sie will. Olivia, ihre neue Freundin, ist das glatte Gegenteil von ihr. Zurückgezogen und resigniert geht sie durchs Leben, bis sie in Moni eine Freundin findet. Im Gegensatz zu Olivias Mutter unterstützt Monis Mutter diese Freundschaft, ahnend was die kleine Olivia zu Hause durchmachen muss. Und ebenfalls nichtsahnend, was sie damit ins Rollen bringt.

Verena Grüneweg schreibt einmal aus Simones Sicht in der Ich-Form, der Rest des Buches in der Erzählform. Dadurch kommen sehr gut die unterschiedlichen Empfindungen der Protagonisten zur Geltung. Sehr schön dargestellt sind die unterschiedlichen Sichtweisen der beiden Mädels, ich konnte mich gut in diejenige Person hinein fühlen und ja, sogar Verständnis aufbringen. Die Ängste und Gefühle von Olivia treffen einen ins Herz, ich hatte unsagbares Mitleid mit ihr. Ihre Hoffnungen, die von der Mutter regelmäßig wieder zunichte gemacht werden und die daraus resultierende Enttäuschung, sind äußerst realistisch dargestellt.

Das Buch schildert eindrucksvoll den bedrückenden Kontrast zwischen Simones liebevoller Familie und der vorwiegenden Harmonie, um Gegenzug dazu die Bösartigkeiten in Olivias Zuhause. Man ahnt in welche Richtung sich alles entwickelt, ist dennoch von der Hinterlistigkeit und Bösartigkeit überrascht. Das Ende wartet ebenfalls mit einer Überraschung auf, welches mich auch etwas betroffen zurück lässt.

Ein aufwühlendes und äußerst spannendes Buch welches ich vorbehaltlos weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 12.06.2019

die spannende Lesezeit verging mit der sympathischen Francesca wie im Flug

Erfolgreich tot
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Francesca ist Fernsehköchin, heute backt sie mit ihren Zuschauern im Studio Lebkuchen. Das Publikum ist voll dabei, nur ein schleimiger Mittfünfziger, der mitten im Publikum sitzt, verhält sich nicht so ...

Francesca ist Fernsehköchin, heute backt sie mit ihren Zuschauern im Studio Lebkuchen. Das Publikum ist voll dabei, nur ein schleimiger Mittfünfziger, der mitten im Publikum sitzt, verhält sich nicht so wie erwartet. Doch Francesca reißt eloquent das Ruder herum und heuert ihn und seine Begleitung unter schadenfrohem Klatschen des restlichen Publikums zum Kartoffel schälen an. Seine Einladung, bei einem seiner Seminare auf Sylt als Gast aufzutreten, nimmt sie jedoch gerne an, auch wenn unklar ist was genau von ihr erwartet wird....

Francesca war mir sofort sympathisch, die Autorin beschreibt sie so authentisch und liebenswert, sie muss man einfach ins Herz schließen. Ihre Beziehung zu ihrem 16jährigen Sohn Cosimo wird von der Autorin sehr freundschaftlich beschrieben, was ihr bei mir zusätzliche Pluspunkte verschafft. Im Gegenzug dann Ralph, der Motivations-Coach, der hoch hinaus will, ohne Rücksicht auf Verluste. Dies bekommt auch seine Frau zu spüren, ein liebevoller Umgang sieht anders aus. Ralph versteht es zum einen, Menschen für sich zu begeistern und im selben Augenblick andere vor den Kopf zu stoßen.

Gleich vorne im Buch ist eine Karte von Sylt abgebildet. Da ich noch nie dort war, konnte ich mir gut ein Bild von der Umgebung machen, gefällt mir sehr gut.

Die Autorin beschreibt Francesca und die anderen Charaktere sehr liebevoll. Man erfährt zum Beispiel etwas von Francescas Privatleben, ihre Mutter-Sohn-Beziehung zu ihrem pubertierenden Sohn Cosimo, wie sie wohnt, welches Auto sie fährt usw. Aufgrund der äußerst sympathischen Darstellung konnte ich schnell eine Beziehung zu ihr aufbauen. Auch die anderen Figuren werden ähnlich liebevoll in Szene gesetzt. Einzig die Toten stören die Harmonie, deren Tod dominiert die Geschichte aber nicht und der Leser wird weder mit abscheulichen Todesarten noch mit den Schilderungen der Todesfälle konfrontiert.

Der frische, lockere Schreibstil führt den Leser in einer angenehmen Geschwindigkeit durch die Kapitel, die bildhaften Schilderungen reißen die Leser mit. In manchen Passagen fühlt man sich mitten drin, gerade bei den Schilderungen des Seminars ist die Begeisterung der Teilnehmer gerade zu greifbar. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Lesezeit verging wie im Flug, dies wird sicherlich nicht das einzige Buch bleiben, welches ich von Margot Jung gelesen habe.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Ein spannender Kriminalroman mit vielen Anspielungen und überraschenden Wendungen

Wolfsspiel
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Auf dem durchweichten Rasen eines Kurparks wird eine Leiche entdeckt. Unter den aufmerksamen Blicken von Hauptkommissar Florian Dreier verrichtet die Spurensicherung akribisch ihre Arbeit. Alles deutet ...

Auf dem durchweichten Rasen eines Kurparks wird eine Leiche entdeckt. Unter den aufmerksamen Blicken von Hauptkommissar Florian Dreier verrichtet die Spurensicherung akribisch ihre Arbeit. Alles deutet auf einen gutgeplanten Mord hin , vielleicht sogar eine Hinrichtung. Die akkurat ausgerichtete Leiche deutet zumindest nicht auf eine Affekt-Tat hin. Vor allem die in Ohren und Nase gefundenen Spuren sprechen eine deutliche Sprache...

Hauptkommissar Florian Dreier ist sehr gewissenhaft, fordert das auch von seinem Kollegen Rhode, der ihm aufgrund seiner familiären Pflichten keine zuverlässige Hilfe ist. Leider scheut Florian die Konfrontation, da hätte ich mir doch mal gewünscht dass er "die Faust auf den Tisch" haut. Mit der Richterin Tara Wolf verbindet ihn eine alte Freundschaft, die aufgrund des Todes ihres Mannes und ihrem Autounfall etwas zum erliegen gekommen ist. Auch hier scheut er ein Zusammentreffen. Mit dem Gärtner haben die beiden einen Gegner, der ihnen das Leben schwer macht.

Das Buch ist in der übergeordneten Erzählform geschrieben, die Gedanken des Täters in der Ich-Form. Der Mörder sieht sich moralisch im Recht, was in den kursiv gedruckten Gedankengängen sehr gut dargestellt wird, ich konnte bei dem brisanten Thema die Beweggründe teilweise sogar nachvollziehen. Warum die Taten begangen werden ist nicht von Anfang an klar, mit dem Fortschreiten der Geschichte bekommt man allerdings eine Ahnung in welche Richtung es gehen wird. Trotzdem tat das der Spannung keinen Abbruch. Durch verschiedene Wendungen bleibt der Spannungsbogen oben, der Autor wirft dem Leser immer wieder Bröckchen hin, macht Anspielungen ohne Personen/Namen zu nennen.

Die schnörkellose klare Sprache ohne lange Schachtelsätze sorgt für einen flüssigen Lesefluss, Nebensächlichkeiten werden angeschnitten , dennoch schweift der Autor nicht von der eigentlichen Geschichte ab. Jeder Charakter hat seine Schwächen, dadurch konnte ich schnell eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Den Staatsanwalt allerdings hätte ich zum Mond schießen können, ein unsympath in Person, leider bietet ihm keiner so richtig die Stirn. Der Schluss hat mich dann sehr überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet.

Ein spannender Kriminalroman mit vielen Anspielungen und überraschenden Wendungen, der mir einen verregneten Tag versüßt hat

Veröffentlicht am 03.06.2019

spannend von Anfang bis Ende

Abgehackt
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Cover, Titel und Klappentext bilden eine Einheit, zeigen dem Leser was ihn erwartet.

Story:
Eine Person lauert im Dunkeln, voller Vorfreude den nächsten Stunden entgegen fiebernd. Schnell ist der Schlüssel ...

Cover, Titel und Klappentext bilden eine Einheit, zeigen dem Leser was ihn erwartet.

Story:
Eine Person lauert im Dunkeln, voller Vorfreude den nächsten Stunden entgegen fiebernd. Schnell ist der Schlüssel im Blumentrog neben der Haustüre gefunden, lautlos öffnet sich die Tür.
Leise schleicht die Person die Treppe hinauf, lauscht auf die aus dem Schlafzimmer dringenden Atemgeräusche. Doch irgendwie hatte sich die Person das anders vorgestellt, spannender, doch da ist nichts. Hoffentlich setzt das Kribbeln im Bauch ein, wenn sich die Tür öffnet...

Dieses Buch ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten, zumindest für diejenigen, die Drea Summers Canaria-Trilogie kennen, darum habe ich mich ganz besonders gefreut als ich erfahren habe das Drea Summer ein neues Buch heraus bringt. Trotzdem kann man es als eigenständiges Buch zu lesen.

Sven und Jenny sind ein glückliches Paar, mit ihrem kleinen Detektivbüro haben sie sich einen Traum erfüllt. Doch schon der nächste Fall hat es in sich, Zum Glück haben sie mit Carlos und Sarah zwei erfahrene Ermittler an ihrer Seite.

Das Buch ist zum einen in der Ich-Form aus der Sicht des Täters geschrieben, der Rest in übergeordneter Erzählform. Durch die Sichtweise des Täters ist man gleich zu Beginn mitten drin im Geschehen, was mir sehr gut gefällt. Der Mörder füttert den Leser immer wieder mit kleinen Hinweisen, die aber erstmal mehr verwirren als Licht ins Dunkel zu bringen. Dadurch hält die Autorin den Spannungsbogen durchweg oben und hält ihre Leser bei Laune.

Sätze in angenehmer Länge sorgen für ein flüssiges Lesevergnügen, ich bin nahezu durch die Seiten geflogen. Drea Summer beschreibt in ihren Büchern auch kleine Nebensächlichkeiten, allerdings ohne allzusehr von der Story abzuschweifen, der Leser kann sich dadurch besser mit den einzelnen Charakteren identifizieren, kann sich alles besser vorstellen. Trotzdem bleibt noch genügend Spielraum für die eigene Fantasie. Sehr schön sind auch die immer wieder eingeflochtenen spanischen Sätze und Wörter, die fast für Urlaubsfeeling sorgen könnten....wenn man von den Morden mal absieht.

Wieder mal ein tolles Buch der Autorin, spannend von Anfang bis Ende, sehr zu empfehlen.