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Veröffentlicht am 17.02.2024

Wo man herkommt

Mühlensommer
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"Mühlensommer" hat direkt mein Interesse geweckt, da ich selbst in Mittelfranken lebe, wo sich auch die Heimat der Protagonistin Maria befindet. Und auch das Landleben in einem kleinen fränkischen Dorf ...

"Mühlensommer" hat direkt mein Interesse geweckt, da ich selbst in Mittelfranken lebe, wo sich auch die Heimat der Protagonistin Maria befindet. Und auch das Landleben in einem kleinen fränkischen Dorf ist mir durch Aufenthalte bei meinen Großeltern noch vertraut.

Maria lebt mittlerweile in München, betreibt eine Werbeagentur und ist alleinerziehende Mutter zweier Teenie-Töchter, während ihr Bruder Thomas mit seiner Frau und seinen Kindern am elterlichen Hof in der fränkischen Provinz, fernab jeder Großstadt, geblieben ist. Als ihr Vater sich im Wald lebensgefährlich verletzt, braucht die Mutter dringend Marias Hilfe und so wird sie zurück in ihre Vergangenheit katapultiert, sowohl was die von früher gewohnten Tätigkeiten am Hof angeht als auch ihre Erinnerungen an das Aufwachsen dort, verbunden mit so einigen Entbehrungen, aber auch unvergesslichen Erlebnissen. Und auch mit dem Verhältnis zu ihrem Bruder, das früher einmal so gut war und nun sehr distanziert, wird sie konfrontiert. Und damit, wie alles mit dem Hof weitergehen soll, wenn die Eltern nicht mehr können.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, ich bin zwar selbst nicht auf einem Hof aufgewachsen, aber so manches, was die Autorin beschreibt, kenne ich doch von Aufenthalten bei meinen Großeltern und musste immer wieder schmunzeln (oder mich im Falle der Hausschlachtungen nachträglich noch einmal gruseln) und an eigene Kindheitserinnerungen denken. Aber auch die Thematik mit den Geschwistern, die sich durch unterschiedliche Lebensentwürfe entfremden und der Verantwortung für die Eltern und deren Lebenswerk fand ich sehr treffend wiedergegeben. Die Autorin schildert das alles sehr authentisch, auf eine Art auch humorvoll und zugleich auch sehr feinsinnig. Ihr Schreibstil ist anschaulich und sehr gut lesbar. Im Nachwort habe ich dann noch erfahren, dass einer meiner liebsten Sänger, Thees Uhlmann, sie quasi zu diesem Roman genötigt hat, was dem Ganzen noch einen zusätzlichen Sympathiepunkt einbringt.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Die Kinderklinik im geteilten Berlin

Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume (Die Kinderärztin 4)
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Der vierte Teil um die Kinderklinik in Berlin-Weißensee spielt im Jahr 1948, drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Elisabeth „Lissi“ Vogel, die Nichte der Ärztin Marlene und Tochter der Pflegedienstleitung ...

Der vierte Teil um die Kinderklinik in Berlin-Weißensee spielt im Jahr 1948, drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Elisabeth „Lissi“ Vogel, die Nichte der Ärztin Marlene und Tochter der Pflegedienstleitung Emma tritt ihren Dienst in der Kinderklinik im sowjetischen Sektor an. Es warten direkt viele Herausforderungen auf sie, einerseits wegen der politischen Situation und der Mangelwirtschaft, andererseits auch, weil es plötzlich wieder viele Fälle von Kinderlähmung gibt, eine Krankheit, die auch sie schwer getroffen hatte. Und auch in Liebesdingen ist alles nicht ganz so einfach.

Schon das Cover hat mich auch diesmal wieder sehr angesprochen. Es ist in einem ähnlichen Stil gehalten, wie bei früheren Teilen, sodass die Zusammengehörigkeit direkt sichtbar wird, aber das Motiv passt zur Handlung und zur Zeitebene des aktuellen Bandes. Ich habe mich sehr über das Wiedersehen mit allen Beteiligten gefreut und fand die Geschichte auch diesmal wieder sehr dramatisch und fesselnd. Außerdem fand ich es interessant, aus dieser Perspektive mehr über die Anfänge der DDR und die medizinische Situation zur damaligen Zeit zu erfahren. Die Protagonistinnen waren mir, wie schon von den vorherigen Bänden gewohnt, sehr sympathisch und der Schreibstil gut lesbar und anschaulich.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Interaktives Jugendbuch über den Einsatz gegen den Klimawandel

Climate Action
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Wie der Titel des Buches schon vermuten lässt, geht es in diesem Jugendbuch darum, aktiv etwas für das Klima zu tun. Los geht es damit, dass "Du" ein Tagebuch zugesteckt bekommst, in dem ein Mädchen von ...

Wie der Titel des Buches schon vermuten lässt, geht es in diesem Jugendbuch darum, aktiv etwas für das Klima zu tun. Los geht es damit, dass "Du" ein Tagebuch zugesteckt bekommst, in dem ein Mädchen von Aktionen gegen Klimasünder, SUVs und ein Fast Fashion Unternehmen schreibt, die sich nicht mehr im legalen Bereich bewegen. Nachdem "Du" als Leser:in aus dem Tagebuch erfahren hast, was bisher passiert ist, kannst "Du" dich in der interaktiven zweiten Hälfte des Buches dann immer wieder entscheiden, ob "Du" Kontakt zu dem Mädchen aufnehmen und sogar bei den Aktionen mitmachen willst und wie weit "Du" gehen würdest.

Die "Du-Form" des Erzählers ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, dadurch wird der Leser aber direkt angesprochen, zum Nachdenken angeregt und in die Handlung einbezogen. Ich fand das Konzept des Buches sehr interessant, man erfährt nebenbei auch einiges über den Einfluss unseres Lebensstils auf den Klimawandel und Punkte, die für oder gegen Klimaaktivismus sprechen, ohne, dass der belehrende Zeigefinger erhoben wird. Der interaktive Teil ist einmal etwas anderes, motiviert zusätzlich zum Weiterlesen und regt zum Nachdenken an, wie man selbst handeln würde. Somit eignet sich das Buch gut, um für den Klimawandel zu sensibilisieren und das eigentliche Verhalten zu reflektieren. Ich denke, idealerweise für die Altersgruppe der 12-14-Jährigen.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Ich sehe was, was du nicht siehst!

Mein Sachen suchen Wimmelbuch: Auf dem Land
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Dieses Wimmelbuch vermischt das klassische Dinge auf Wimmelbildern Entdecken noch mit den, beim Ravensburger Verlag sehr beliebten Klappen, hinter denen sich etwas versteckt. Das verstärkt die Entdeckerfreude ...

Dieses Wimmelbuch vermischt das klassische Dinge auf Wimmelbildern Entdecken noch mit den, beim Ravensburger Verlag sehr beliebten Klappen, hinter denen sich etwas versteckt. Das verstärkt die Entdeckerfreude der Kleinsten noch einmal zusätzlich.

Was das Thema angeht, trifft dieses sicher den Geschmack der meisten Kinder und sie kennen vieles aus ihrem eigenen Alltag oder von Ausflügen, sodass viel Lebensweltbezug da ist und sich der alltägliche Wortschatz so spielerisch erweitern und festigen kann.

Gut gefällt mir, dass hier nicht zu viel mit Landklischees gespielt wird. Die Illustrationen sind schön bunt und ansprechend und es finden sich natürlich auch viele Tiere und Gerätschaften von Bauernhöfen, aber zugleich auch Modernes und weniger Erwartbares, wie Lastenräder, ein Naturschwimmbad oder ein Waldkindergarten.

Insgesamt wirkt das Buch sehr robust, sodass es auch für noch nicht ganz so geschickte Kleinkindhände geeignet ist. Ich denke, so ab 1,5 Jahren, je nach Entwicklungsstand des Kindes, macht das Blättern und Suchen darin schon großen Spaß.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Spannender Ausflug nach Island

Verborgen
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Nachdem mir bereits die ersten beiden Krimis aus dieser Reihe gut gefallen haben und mich Island sehr fasziniert, war ich auch auf diesen dritten Teil sehr gespannt. Schon das Cover ist sehr passend und ...

Nachdem mir bereits die ersten beiden Krimis aus dieser Reihe gut gefallen haben und mich Island sehr fasziniert, war ich auch auf diesen dritten Teil sehr gespannt. Schon das Cover ist sehr passend und ansprechend gestaltet, etwas düster, aber es ist ja schließlich ein Krimi, der auf einer Insel spielt, auf der sehr raue Bedingungen herrschen und es länger dunkel ist als in Mitteleuropa.

Handlungsort ist wieder die Kleinstadt Akranes (in Fahrweite nach Reykjavik, im Umschlag befindet sich eine Karte, die bei der räumlichen Orientierung hilfreich ist). Akranes ist seit zwei Jahren der neue und alte Lebensmittelpunkt von Kommissarin Elma (auf Island duzt man sich). Nach einem privaten Schicksalsschlag ist sie von Reykjavik zurück in ihre Heimat, in die Nähe ihrer Eltern und ihrer Schwester gezogen. Dort kommt es nun zu einem Brand in einem Einfamilienhaus, bei dem der Anfang zwanzigjährige Sohn der Besitzer stirbt. Die Ermittler:innen gehen schnell von Brandstiftung aus, aber zunächst findet sich keine stichhaltige Spur, wer das getan haben könnte.

Die Auflösung des Falles gestaltete sich also wieder sehr spannend und es kam immer wieder zu neuen Spuren und überraschenden Wendungen, sodass die Spannung lange aufrecht erhalten wurde. Man merkt definitiv, dass alles auf Island spielt und dadurch, dass die Autorin selbst Isländerin ist, wirkt alles sehr authentisch mit einer Menge Lokalkolorit. Elma und ihre Kolleg:innen sind mir sympathisch. Alle haben auch privat mit kleineren oder größeren Problemen zu kämpfen, was immer wieder eine Rolle spielt und sich wie ein roter Faden durch die Bände der Reihe zieht, aber das nimmt auch nicht zu viel Raum ein, sodass die Ermittlungen weiter im Mittelpunkt stehen. Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar und die vielen Perspektivwechsel sorgen für zusätzlichen Spannungsaufbau.

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