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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

Nochmal von vorn

Mein schrecklich schönes Leben
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Cassandra Penelope Dankworth, Anfang 30, die Protagonistin dieses Romans, weist teilweise autistische Züge auf, wodurch sie oft sehr ehrlich ist und keine gute Miese zum bösen Spiel macht, was ihr, insbesondere ...

Cassandra Penelope Dankworth, Anfang 30, die Protagonistin dieses Romans, weist teilweise autistische Züge auf, wodurch sie oft sehr ehrlich ist und keine gute Miese zum bösen Spiel macht, was ihr, insbesondere in beruflicher Hinsicht, sie arbeitet ausgerechnet im oberflächlichen PR-Bereich, immer wieder Schwierigkeiten bereitet. Ihre längste Beziehung dauerte auch nur vier Monate und endete gerade, indem ihr Freund sie verließ, am gleichen Tag, an dem sie auch gekündigt wurde. Da stellt sie plötzlich fest, dass sie die Zeit immer wieder zurückdrehen kann. Sie steckt anscheinend in einer Zeitschleife fest und bekommt so immer wieder eine neue Chance, es diesmal "richtig" zu machen.

Der Roman ist sehr unterhaltsam und amüsant und die Protagonistin war mir mit ihrer Art sehr sympathisch. Ihre Ehrlichkeit war wirklich wohltuend und in vielen ihrer Ansichten konnte ich mich ihr nur anschließen. Im mittleren Teil wurde mir das mit der Zeitschleife dann aber etwas lang, hier hätte es etwas weniger sein dürfen. Das Finale hat mich dann aber wieder voll abgeholt und ich empfehle das Buch gerne weiter. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Einblicke in die glamouröse Modewelt der 60er und 70er Jahre

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
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Im Mittelpunkt dieses Romans steht die junge, in London geborene und teils bei ihrer Großmutter aufgewachsene Loulou, die mit 19 einen etwa zehn Jahre älteren (verarmten) irischen Adeligen heiratet, der ...

Im Mittelpunkt dieses Romans steht die junge, in London geborene und teils bei ihrer Großmutter aufgewachsene Loulou, die mit 19 einen etwa zehn Jahre älteren (verarmten) irischen Adeligen heiratet, der sie in die Londoner Partygesellschaft einführt, wodurch sie nach und nach auch Kontakte in die Modewelt knüpft, da Mode ihre Leidenschaft ist. So lernt sie irgendwann auch Yves Saint Laurent kennen und freundet sich mit ihm an. Später erhält sie sogar die Möglichkeit mit ihm zusammenzuarbeiten.

Ich fand die Einblicke in diese spannende Zeit, in der ich selbst noch nicht geboren war, sehr interessant. Viele der darin vorkommenden Persönlichkeiten (u. a. Mick Jagger oder Karl Lagerfeld) waren mir dennoch ein Begriff und Protagonistin LouLou war mir in ihrer unverkrampften Art sehr sympathisch und es hat mir gefallen, wie sie sich selbst treu bleibt und sich für niemanden verbiegt. Der Schreibstil der Autorin war anschaulich und gut verständlich, auch für Laien auf dem Gebiet der französischen Mode.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Andere Zeiten

In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)
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Nachdem mir schon die anderen Roman der Autorin sehr gut gefallen haben, hat natürlich auch ihr neuestes Werk mein Interesse geweckt. Diese Geschichte beginnt gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Mühlbach ...

Nachdem mir schon die anderen Roman der Autorin sehr gut gefallen haben, hat natürlich auch ihr neuestes Werk mein Interesse geweckt. Diese Geschichte beginnt gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Mühlbach in der Pfalz und beruht teilweise auf wahren Begebenheiten aus dem Leben der Vorfahren der Autorin.

Lina Borger stammt aus ärmlichen Verhältnissen und hat früh ihre Mutter verloren, während ihre Jugendliebe Albert Lehnert aus der reichsten Familie des Ortes stammt. Daher billigen dessen Eltern eine Heirat der beiden nicht mal dann, als Lina mit 19 von Albert schwanger wird und ihr blüht große Schande in dem kleinen Dorf. Doch der etwas ältere Karl Schäfer, selbst unehelich geboren und wie ein älterer Bruder für Lina bietet ihr einen Ausweg.

Mich hat die Geschichte sehr berührt. Der Autorin ist es gelungen, die einfachen und harten Bedingungen damals in dem kleinen pfälzischen Dorf eindrücklich zu schildern und auch das Verhalten der verschiedenen Bewohner. Lina war mir sehr sympathisch und ich habe mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut, wenn es positive Erlebnisse gab. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie es mit ihr und ihrer Familie im zweiten Teil weitergeht.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Die Macht der Worte

Shitmoves
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Der Titel des Buches weckt auf jeden Fall Aufmerksamkeit, auch wenn sicher nicht alle Altersgruppen mit dem Begriff "Shitmove" vertraut sind. Einen wirklich ähnlich treffenden deutschen Begriff gibt es ...

Der Titel des Buches weckt auf jeden Fall Aufmerksamkeit, auch wenn sicher nicht alle Altersgruppen mit dem Begriff "Shitmove" vertraut sind. Einen wirklich ähnlich treffenden deutschen Begriff gibt es dafür meines Erachtens nach nicht, aber im Endeffekt ist damit gemeint, den anderen durch bestimmte Aussagen so in die Enge zu treiben, dass man selbst besser da steht und quasi als Gewinner aus der Diskussion oder dem Streit herausgeht. Und dieser Art manipulative Techniken gibt es viele und jede:r von uns hat schon welche angewendet, egal ob in der Partnerschaft oder auf Social Media gegenüber Fremden.

Diesen Shitmoves widmet sich das Autor:innen-Duo, das auch im echten Leben ein Paar ist und zusammen einen Podcast produziert. Sie kategorisieren die verschiedenen Unterformen von Shitmoves und gehen dann aber auch darauf ein, wie man am besten darauf reagiert, wenn diese einem selbst gegenüber Anwendung finden, sodass die Situation nicht weiter eskaliert und man nicht auch zu unfairen Mitteln greift. Immer wieder gibt es auch konkrete Beispiele aus den Medien und der Politik, wo Shitmoves angewendet wurden. Egal ob durch Götz George gegenüber Thomas Gottschalk oder die junge neuseeländische Abgeordnete, die zuerst den Shitmove "OK Boomer" als Reaktion auf das Verhalten älterer Parlamentarier einsetzte.

Das alles ist zugleich unterhaltsam und aufschlussreich und regt definitiv dazu an, den eigenen Umgang mit Sprache, insbesondere in Streitsituationen oder bei Twitter, mehr zu reflektieren und zu hinterfragen, ob das, was man von sich gibt, so wirklich in Ordnung geht und dem anderen gegenüber fair ist. Gleichzeitig hilft das Buch hoffentlich auch dabei, künftig souveräner auf Shitmoves zu reagieren.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Krimi um Beutekunst in Spanien

Die Akte Madrid
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Lennard Lomberg wird von seinem Mentor Peter Barrington gebeten, Franziskus Ritter, den deutschen Verteidigungsminister bei der Suche nach einem gestohlenen Gemälde zu unterstützen, das eigentlich seit ...

Lennard Lomberg wird von seinem Mentor Peter Barrington gebeten, Franziskus Ritter, den deutschen Verteidigungsminister bei der Suche nach einem gestohlenen Gemälde zu unterstützen, das eigentlich seit der Franco-Ära als verschollen galt. Der Politiker wird mit dem Gemälde erpresst und es zeichnet sich auch bald ab, dass es einige dunkle Kapitel in dessen Familiengeschichte zu geben scheint. Diese deckt der Kriminalroman, der einerseits im Jahr 2016 spielt und andererseits während des Zweiten Weltkrieges und Ende der 60er Jahre, auf verschiedenen Zeitebenen nach und nach auf.

Ich fand es interessant, mehr über die Hintergründe und die damalige Zeit, insbesondere auch das Spanien während der Franco-Diktatur, zu erfahren und darüber, wie manche Menschen es immer wieder auf's Neue schafften, auf der Seite der jeweils Mächtigen zu stehen und vom Leid anderer zu profitieren. Auch die Spannung blieb recht lange erhalten und alles wirkte gut recherchiert. Das Lesen erforderte bei mir aber recht viel Konzentration aufgrund der vielen verschiedenen Namen und auch etwas zeitgeschichtliches Hintergrundwissen, um alles einordnen zu können. Als leichten Krimi für nebenbei würde ich das Buch daher nicht empfehlen.

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