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JDaizy

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Veröffentlicht am 08.09.2017

Vom Aufbrechen und Heimatfinden

Wo du richtig bist
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"Ich mag diese Art, vom Lebensweg zu sprechen. Statt von einer vorherbestimmten, klar umrissenen Bahn spricht Jones von dem Potential, das einem Samenkorn innewohnt. Da steckt alles schon drin, aber es ...

"Ich mag diese Art, vom Lebensweg zu sprechen. Statt von einer vorherbestimmten, klar umrissenen Bahn spricht Jones von dem Potential, das einem Samenkorn innewohnt. Da steckt alles schon drin, aber es kommt jetzt darauf an, wo das Samenkorn hinfällt. Deshalb ist der Platz so wichtig, der Platz den wir zusammen schaffen können, und der Platz, von dem man manchmal aufbrechen muss, den man verlassen muss, um an einem anderen Platz sein volles Potential ausschöpfen zu können."


Der schwedische Autor Tomas Sjödin folgt in seinem Buch "Wo du richtig bist - vom Aufbrechen und Heimatfinden" der Spur des Apostels Thomas, dem er sich, nicht nur wegen ihrer Namensgleichheit innerlich wie einem Bruder, ja wie einem Zwilling, verbunden fühlt.
Alles begann dabei mit seiner Sehnsucht mehr über seinen Namen und seinen Namensvetter zu erfahren. Und so machte er sich - nicht nur gedanklich - auf den Weg und folgte den (historisch nur dürftigen) Spuren quer durch Europa, an den See Genezareth bis hin nach Indien. Er erkennt, dass es kein Nachteil sein muss, dass es nur wenige Schriften über Apostel Thomas gibt und so lässt er sich unvoreingenommen und hochmotiviert auf dieses spannende Abenteuer ein.

Ist es richtig seinen Impulsen und seiner Sehnsucht zu folgen? Wohin sollen wir gehen? Und wie kann ich meinen Platz im Leben finden? Diesen und vielen anderen Fragen widmet sich der Autor in seinem Buch und für mich war es ein wahres Geschenk ihn auf seiner Reise begleiten zu dürfen. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man immer wieder Gemeinsamkeiten entdeckt, obwohl die (Lebens-)Geschichte eine ganz andere ist. Wenn man sich in einem Buch an die Hand genommen, angekommen und geborgen fühlt. So ging es mir mit Tomas Sjödin und seinen Aufzeichnungen.

Es geht um seinen / unseren Weg, um die Suche nach seinem / unserem Platz im Leben und im Glauben. Oft ist das eine sehr einsame Wanderung, für denjenigen der sich auf die Suche macht. Kein einfacher Weg, gespickt mit Selbstzweifeln und Widersprüchen. Und machen wir uns nichts vor: es ist eine lebenslange Reise, die zu immer neuen Herausforderungen, aber auch zu neuen Erkenntnissen und Entdeckungen führt. Im Zeitalter des Suchens scheut der Autor solch sensible Themen wie (Selbst-)Zweifel, Ausgrenzung und den Mut, die Dinge in Frage zu stellen nicht. Denn es geht darum, JA zu sagen, zu seinem Leben und darum, seinen Platz einzunehmen, der schon immer der eigene war.

Besonders schön fand ich, das er dazu ermutigt, dass man seinen Weg nicht allein gehen muss. Das Wege nicht immer dort enden, wo man glaubt, sie seien zuende. Und das man glücklich werden wird, wenn man seinen Träumen und seinem Herzen folgt.
Auch die Vergleiche mit dem Samenkorn, das auf fruchtbaren Boden fällt oder der mit der Blume, die ihre Blüte entfaltet, fand ich wunderschön.
"Wer angesehen wird und merkt, dass man ihm etwas zutraut, der wächst. Wer seinen Platz im Leben findet erblüht."

Das Buch wurde als Hardcover in der deutschen Auflage 2017 im SCM-Verlag veröffentlicht. Es überzeugt mit einem extrem stabilen, griffigen Cover, einer hochwertigen Verarbeitung und einem Lesebändchen. Auf 218 Seiten erzählt der Autor in 16 übersichtlichen Kapiteln seine Geschichte vom "Aufbrechen und Heimatfinden". Leicht, persönlich, unterhaltsam und trotzdem tiefgründig, regt jede Reiseetappe erneut zum Nachdenken an.


Fazit:
"Wenn Menschen sich zusammensetzen, um einander von ihrer Sehnsucht zu erzählen, geschieht immer etwas. Immer."
"Wo du richtig bist" ist ein wunderbares, berührendes und ermutigendes Buch über den Weg, die Suche nach dem eigenen Platz im Leben, nach unserer inneren Heimat. Und ich wünsche mir, dass jeder von uns seinen Platz findet, der ihm das Gefühl gibt, er habe die ganze Zeit nur auf ihn gewartet. Meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.09.2017

Mal etwas ganz anderes.

Die unterschätzte Kunst des Scheiterns und weitere Mysterien im Leben von Menschen und anderen Kleintieren
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"An jenem Tag, der alles verändern sollte, machte der magere Herbert das, was er wegen fehlender Alternativen immer machte: Er versuchte, mit seinen guten aerodynamischen Eigenschaften zu beeindrucken. ...

"An jenem Tag, der alles verändern sollte, machte der magere Herbert das, was er wegen fehlender Alternativen immer machte: Er versuchte, mit seinen guten aerodynamischen Eigenschaften zu beeindrucken. Wie ein grüner Derwisch kreiselte er auf den Seerosenblättern, hüpfte wie ein Irrer und schlug einen Salto nach dem anderen. Einen Reiher, der paralysiert auf Herberts artistische Darbietung starrte, wurde sogar so schlecht davon, dass er in den Teich reiherte."


Die Autorin Marion Alexa Müller hat in ihrem Buch "Die unterschätzte Kunst des Scheiterns und weitere Mysterien im Leben von Menschen und anderen Kleintieren" (wenigsten einmal MUSS ich diesen wunderbaren Titel in voller Länge ausschreiben) 32 höchst unterschiedliche Bühnentexte, Heldenepöschen und Erzählungen zusammengefasst. Es geht um das, was wir (nicht) Glauben, um Anerkennung und um den (vermeintlichen) Wert unserer Freiheit, um das Scheitern, um Verrat und um Manipulation. Aber auch um (vermeintliche) Freundschaft und Liebe. Leider manchmal auch mit dem ein oder anderen Todesopfer. Bei Tieren ist das für mich immer ganz besonders tragisch. Auch wenn es nur "Geschichten" sind.
Dabei spielen ihre Erzählungen von (manchmal selbsternannten) Helden, Außenseitern und Vorreitern mit der großen Bandbreite unserer Gefühle. Sie sind lustig, rebellisch, traurig, machen betroffen und regen zum Nachdenken an.
Was mir besonders gut gefallen hat, sind die kleinen versteckten Details, auf die die Autorin in ihren Texten anspielt, ihr Wortwitz und die liebevolle, gelungene Namensgebung für ihre (meist tierischen) Protagonisten. (zum Beispiel die Haie Haiko und Heinz oder die "Happy-Hippo-Komune im Happy-Hippo-Spirit"). So etwas bleibt im Gedächtnis.
Auch ihre "Nachworte" zu den einzelnen Geschichten, sind meist sehr informativ, auch wenn ich mich damit, vor allem zu Beginn, etwas schwer getan habe.

Es gibt so viele tolle Geschichten im Buch, dass es mir sehr schwer fällt, die ein oder andere besonders hervorzuheben. Was mir aber spontan einfällt und mir damit im Gedächtnis geblieben ist, ist zum Beispiel "Geld regiert die Welt". Was für ein bezeichnender Titel, der gerade vor der bevorstehenden Bundestagswahl nicht weniger an Bedeutung gewinnt. Hier zeigen uns ein Hängebauchschwein, ein Hase und ein Waschbär bei ihrer "Insolvenzverschleppung im Waldladen", was unser Geld und Freiheit wirklich wert sind und wie wir uns von außen manipulieren lassen.
Auch "Wenn Engel reisen" war eine herrlich sarkastische, überspitzte und überzeichnete Geschichte, bei der wir die Protagonisten auf ihrer Reise im Regionalzug begleiten und an ihren (stillen oder weniger stillen) Gedanken teilhaben dürfen. Ich habe mich sofort in die Berliner S-Bahn versetzt gefühlt und habe wirklich mehrfach Schmunzeln müssen. Wahrscheinlich ist die Geschichte auch gar nicht so überzeichnet. Das Leben schreibt tatsächlich die besten Geschichten.
"Blut ist dicker als Wasser" und "Natürliche Schöhnheit kommt von innen" haben mich nachdenklich zurückgelassen. Wir leben in einer Überflussgesellschaft. "Man isst und isst und wird trotzdem nicht satt" und "verhungert". Was für ein bezeichnendes Gleichnis. Und ist in unserer Gesellschaft zwingend vorgegeben, wer wir sind oder was aus uns wird? Gibt es eine "Natur des Menschen"? Können wir tatsächlich nicht raus aus unserer Haut?

Das Buch wurde 2016 als Softcover im Periplaneta-Verlag veröffentlicht, einem ambitionierten Berliner Verlag mit Literaturcafè und wirklichen Visionen.
Auf den ersten Blick wirkt das Cover unspektakulär, überzeugt jedoch beim genauen Hinsehen mit liebvollen Details. Während die chillige Schildkröte ihr Leben genießt, könnte das der Fliege am oberen linken Bildrand bald zu Ende sein. Oder ist es doch ganz anders als es scheint? Vielleicht drehen sie das Buch einfach einmal auf seine Rückseite. Sie werden überrascht sein.
Auch die Gestaltung des Titels finde ich sehr gelungen und ich habe mich ein bisschen in den kleinen Scherenschnitt-Frosch im Buch unten rechts verliebt.
Der Scheibstil der Autorin ist - wie die Vielfalt ihrer Geschichten schon erahnen lässt - nicht durchgängig gleich. Mich hat das gar nicht gestört, weil es das Lesen abwechslungsreich und nicht langweilig werden lässt. Außerdem überzeugt die Autorin mit Wortwitz, Schlagfertigkeit und schwarzem Humor. Das alles macht dieses Buch einzigartig und unvergleichbar.


Fazit:
Mal etwas ganz anderes. Und weil ich es nicht besser selbst formulieren kann, an dieser Stelle ein Zitat von der Verlagsseite: "Denn es werden heute viel zu wenig gute Geschichten erzählt - also Geschichten, die die Menschen weiter bringen und nicht nur von ihrem Dasein ablenken. Mit Periplaneta soll man Spaß an der Erweiterung des Hochizontes haben, sich in Erzählungen wiederfinden können oder einmal etwas ganz anderes lesen, hören oder sehen, als das immerzu Gewohnte."
DAS hat mit diesem Buch geklappt. Meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Gottes Wege sind unergründlich

Für immer beste Freunde
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"Danke, dass ihr mich eingeladen habt, bei euch auf der Bank zu sitzen. Das ist eine Ehre. Heute spielt ihr gegen eine Mannschaft aus der ersten Liga und es ist zu erwarten, das ihr verliert. Aber das ...

"Danke, dass ihr mich eingeladen habt, bei euch auf der Bank zu sitzen. Das ist eine Ehre. Heute spielt ihr gegen eine Mannschaft aus der ersten Liga und es ist zu erwarten, das ihr verliert. Aber das Endergebnis spielt keine Rolle. Was heute wirklich zählt, ist eure Einstellung, euer Einsatz und euer Wille zu spielen - eine Härte, die von euch die ganze Saison erwartet werden wird und von der ich heute erwarte, dass ihr sie zeigt. I...I Wenn ihr groß denkt, werdet ihr groß sein, groß spielen und Großes erreichen."


Es ist ein ungewöhnlich kalter Oktobersamstag als der 47-jährige Jim Bradford die Sehnsucht nach einem heißen Kaffee bei Starbucks verspürte, dann aber seinem Gefühl folgt und "falsch" abbiegt. Im Imbiss "Mrs. Winner`s Chicken & Biscuits" lernt er am Fenstertisch den 9-jährigen blinden HK kennen, der dort die Zeit totschlagen muss während seine Großmutter Pearl hinter dem Thresen arbeitet. Es ist der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft, bei dem nicht nur HK aus seiner isolierten, einsamen, abgeschotteten Welt tritt.

"Für immer beste Freunde" erzählt die wahre Geschichte einer Freundschaft: der von HK Derryberry und Jim Bradford, die ein bisschen an "Ziemlich beste Freunde" erinnert. Das Schicksal führt zwei auf den ersten Blick ungleiche Menschen zueinander, die scheinbar keine Gemeinsamkeit verbindet und die doch ihrem Herzen folgend zueinander finden.
Jim erzählt ihre Geschichte dabei aus der Ich-Perspektive in (fast) chronolischer Abfolge. Mit zwei /drei kleinen Ausreißern, die mich leider ein bisschen irritiert und aus dem Lesefluss gebracht haben. Vielleicht wäre es besser gewesen, sie ans Ende des Buches zu stellen.
Trotzdem empfand ich dieses Buch als sehr berührend und bereichernd. Es inspiriert, macht Mut und gibt Hoffnung. Nicht nur, weil es zeigt, dass Menschen uneigennützig füreinander einstehen, sondern auch deshalb, weil man erkennt, dass es auch Auswege aus scheinbar aussichtslosen Situationen gibt. Der eigene Weg ist nicht zwangsläufig vorbestimmt. Entscheidend ist, wer an deiner Seite geht und was du daraus machst.
"Es schien fast, als warte immer schon die nächste, unter Umständen größere oder noch bessere Chance um die Ecke, sobald ein schönes Ereignis für HK zu Ende ging."
Leider hat nicht jeder mehrfachbehinderte junge Mensch das Glück einen Freund und Ersatzvater wie Jim an seiner Seite zu haben, der ihm solche ungeahnten Möglichkeiten eröffnet.

Neben sehr bewegenden Momenten, bei denen durchaus Tränen fließen können, gab es auch Momente, ich denen ich schmunzeln und herzhaft lachen musste. HK nimmt die Leute mit seinem Wissensdurst und seiner kindlichen Neugier nicht selten ins Kreuzverhör und erobert mit seinem ansteckenden Lächeln schnell alle Herzen. Ganz sicher auch die seiner Leser.

"Für immer beste Freunde" wurde in der deutschen Ausgabe 2017 im SCM-Verlag veröffentlicht. Die amerikansiche Originalausgabe erschien ein Jahr zuvor unter dem Titel "The Awakening of HK Deryberry". Wie man es vom SCM-Verlag gewohnt ist, überzeugt das Hardcover mit einer hochwertigen Verarbeitung, einem guten Layout und einer angenehmen Schriftgröße. Trotz seiner 34 Kapiteln auf 247 Seiten ist das Buch kurzweilig und leicht zu lesen.
Was mir besonders gut gefällt, sind die Originalfotos in der Buchmitte und das Cover. Man sieht Jim und HK über eine Wiese laufen. Dabei könnte man meinen, sie drehen uns den Rücken zu. Doch viel eher gehen sie voran, schauen nach vorn, nicht zurück. Das sie dann noch Hand in Hand gehen, finde ich sehr symbolträchtig und eine wunderschöne Geste. Die Farbgestaltung ist unaufgeregt und wirkt auf mich positiv und optimistisch. Ganz sicher werden viele Leser dieses Buch allein wegen seines Covers in der Buchhandlung in die Hand nehmen. Da bin ich mir sicher.


Fazit:
Eine wunderschöne, berührende Geschichte über eine nicht alltägliche Freundschaft, die zu Herzen geht, den Wert der Freundschaft in den Mittelpunkt stellt und eine weitere Botschaft in sich trägt: jeder von uns ist besonders und jeder von uns hat eine Gabe. Man muss sie nur entdecken.

Veröffentlicht am 11.08.2017

ein wunderbarer, praxisnaher Ratgeber zum Thema "Klopftechnik für Hochsensible"

EFT Klopftechnik für Hochsensible
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Bücher über Klopftechniken gibt es viele: EFT, MET, Klopfen mit Kindern, Klopfen gegen Lampenfieber, mit Klopfakupressur zum Wohlfühlgewicht u. v. m. Brauchen wir also noch ein Buch zu diesem Thema? Ich ...

Bücher über Klopftechniken gibt es viele: EFT, MET, Klopfen mit Kindern, Klopfen gegen Lampenfieber, mit Klopfakupressur zum Wohlfühlgewicht u. v. m. Brauchen wir also noch ein Buch zu diesem Thema? Ich sage "Ja", denn das Buch der Autorin Monika Richrath ist ein sehr persönlicher Erlebnisbericht über die Erfahrungen, die sie an sich selbst und mit ihren Klienten über die Jahre gesammelt hat. Dabei beschäftigt sie sich insbesondere mit dem Zugang und der Anwendung der Klopftechnik für Hochsensible. Das Buch ist aber durchaus für jeden Leser geeignet, der sich in seinem Alltag manchmal gestresst und überfordert fühlt.

Kennen sie das auch? Irgendwie haben sie das Gefühl, "anders gestrickt" zu sein als alle anderen. Sie reagieren sensibel auf alles was in ihrem Umfeld passiert und sind oft mit den Reizen, die auf sie einströmen überfordert? Vielleicht haben sie selbst auch schon etwas über Hochsensibilität gehört oder gelesen oder sind so wie ich, durch Zufall auf das Buch gestoßen. Wie dem auch sei - jetzt halten sie dieses Buch in ihren Händen und ich bin mir sicher, dass sie, wenn sie offen für dieses Thema sind, nach dem Lesen einen wirklichen Erkenntnisgewinn haben werden. Dieses Buch kann ihr Leben verändern. So unwahrscheinlich und reißerisch das klingt, aber mit dieser einfachen Technik kann man so viel erreichen.

Die Autorin erklärt, nach einem sehr persönlichen Vorwort, unter anderem, was sie grundlegend über Hochsensibilität und Stress wissen sollten, was EFT (emotional freedom techniques ) ist, wie es funktioniert und wie sie es selbst anwenden können. Dabei wird an einem fiktiven Beispiel ein Klopfsatz formuliert, ein Stresswert bestimmt und mit fünfzehn Fotos erklärt, welche Meridianpunkte in welcher Reihenfolge beklopft werden. Das war für mich persönlich als Anfänger sehr hilfreich, weil es anschaulicher als eine reine Erklärung mit Worten war. Was ich sehr inspirierend empfand, war, dass die Autorin selbst auf diesen Fotos abgebildet ist und eine sehr offen, positive, lebensbejahende Ausstrahlung hat, die (zumindest mir) die anfängliche Skepsis und den Gedanken "ob ich es auch wirklich richtig mache", genommen hat.

Etwas, was den Leser auch bestärken kann, ist das Kapitel "Wie sie sich eine Klopfroutine schaffen". Oft sind Techniken nur schwer in den täglichen Alltag einzubinden. Zu zeitaufwändig, zu kompliziert, und damit schnell wieder vergessen. Aber um die Wirkung der EFT-Klopftechnik erfahren zu können, braucht es tatsächlich nur einen minimalen Zeitaufwand von 2-5 Minuten (pro Klopfsatz) täglich. Man muss auch nicht monatelang auf erste Erfolge warten und was mich sehr beruhigt hat, es gibt auch keine unerwünschten Nebenwirkungen. Das Schlimmste was passieren kann, ist das es nicht wie erhofft wirkt. (Was dann aber wohl an der eigenen Einstellung liegen wird und nicht an der Wirkungsweise der Klopftechnik an sich). Auf was warten sie also noch? Kaufen sie sich dieses Buch und wagen sie das Experiment.

Das Taschenbuch "EFT-Klopftechnik für Hochsensible" wurde 2016 bei "dielus edition leipzig", einem unabhängigen Kleinverlag, verlegt. Der Inhalt erfolgt damit ausschließlich fachlich orientierten Gesichtspunkten. Das Cover zeigt, was man für die Klopftechnik an sich benötigt, zwei Hände - mehr braucht man nicht dazu. Auch farblich ist es unaufgeregt und ansprechend.
Besonders gut gefallen mir die Praxisbeispiele und die vielen aktiven Übungen (diese sind durch einen Daumen nach oben gekennzeichnet und damit für den Leser schnell wiederzufinden). Wenn man selbst noch nicht so erfahren ist, gibt es zahlreiche Anregungen in Form von Fragen und vorformulierten Beispiel-Klopfsätzen und anschließenden Ergänzungssätzen. Ganz am Ende greift die Autorin in dem Kapitel "Tipps und Tricks" dann noch einmal die Problematik auf, was man tun kann, wenn man selbst nicht weiterkommt oder wie man die Klopftechnik für sich selbst noch besser und individueller gestalten kann.


Fazit:
Ein wunderbarer, praxisnaher Ratgeber, mit dem man die EFT-Klopftechnik kennenlernen und auch sofort anwenden kann und der sicher positive Veränderungen in das Leben der Leser bringen wird, die sich dem Thema (der eigenen) Hochsensibilität offen nähern wollen.