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Veröffentlicht am 29.11.2025

Weiße Magie & warme Wintervibes

The Enchanted Greenhouse
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Weiße Magie, verwunschene Gewächshäuser und das wohlig-warme Gefühl einer Tasse heißer Schokolade, genau das liefert The Enchanted Greenhouse, der neue Cozy-Fantasy-Roman von Sarah Beth Durst. Auch wenn ...

Weiße Magie, verwunschene Gewächshäuser und das wohlig-warme Gefühl einer Tasse heißer Schokolade, genau das liefert The Enchanted Greenhouse, der neue Cozy-Fantasy-Roman von Sarah Beth Durst. Auch wenn das Buch im selben Universum wie Spellshop spielt, ist es keine direkte Fortsetzung, sondern erzählt die eigenständige Geschichte der Bibliothekarin Terlu, die nach sechs Jahren als leblose Statue auf einer abgelegenen Insel erwacht.

Dort trifft sie auf den mürrischen, einsamen Gärtner Yarrow und auf eine Vielzahl magischer Pflanzen, die dringend Hilfe brauchen. Die Atmosphäre ist sofort cozy, ruhig und märchenhaft, getragen von einer sanften Magie, sprechenden Pflanzen und einer ganz eigenen, heimeligen Inselstimmung.
Der Kern des Romans liegt deutlich weniger im Abenteuer und viel mehr in Vergebung, Neuanfang, Gemeinschaft, Selbstfindung und dem Mut, wieder Magie in sein Leben zu lassen.

Die Beziehung zwischen Terlu und Yarrow entwickelt sich natürlich, langsam und warmherzig, ohne unnötiges Drama, ganz im Ton des Buches. Das Setting mit den verschneiten Gewächshäusern, fliegenden Katzen und liebevoll ausgearbeiteten Pflanzenwesen ist voller Charme und ein echter Wohlfühlfaktor.

Auch wenn man spürt, dass einige Elemente stark an Spellshop erinnern, bleibt The Enchanted Greenhouse eine schöne, sanfte Auszeit vom Alltag. Für manche Leser*innen ist der Stil vielleicht zu süß, zu detailverliebt oder etwas repetitiv, andere werden genau darin die perfekte Gemütlichkeit finden.

Fazit:
Ein zuckersüßes Cozy-Fantasy-Abenteuer mit viel Herz, sanfter Magie und warmen Botschaften. Für Fans von ruhigen Geschichten, Pflanzenmagie und heilsamen Wohlfühlmomenten. Kommt für mich nicht ganz an Spellshop heran, hat aber trotzdem absolut verzaubert.

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Veröffentlicht am 27.11.2025

Ein Roman, der zeigt, wie viel Mut Erinnern braucht

In der Stille der Zeit
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In der Stille der Zeit hat mich auf eine Weise überrascht, wie es nur wenige Romane tun. Christine Eickenboom erzählt die Geschichte von Agnes, Sabine und Elisabeth mit einer tiefen Ruhe, die trotzdem ...

In der Stille der Zeit hat mich auf eine Weise überrascht, wie es nur wenige Romane tun. Christine Eickenboom erzählt die Geschichte von Agnes, Sabine und Elisabeth mit einer tiefen Ruhe, die trotzdem eine unglaubliche Sogwirkung entwickelt. Die drei Frauen, einst unzertrennlich, werden inmitten der beginnenden Corona-Pandemie erneut miteinander konfrontiert und damit mit dem, was sie jahrzehntelang verdrängt haben.

Besonders beeindruckend fand ich, wie sensibel die Autorin mit Erinnerungen umgeht. Jede der drei hat ihre eigene Wahrheit, ihre eigene Verletzung, ihre eigene Sehnsucht und all diese Perspektiven verweben sich zu einem Bild, das erst ganz am Ende seinen wahren Kern zeigt. Der Stil ist ruhig, sehr feinfühlig und ausgesprochen atmosphärisch. Ohne große Dramatik entfaltet sich eine Geschichte, die tiefer geht, als man zunächst erwartet.

Eickenboom gelingt es, Gegenwart und Vergangenheit ineinanderfließen zu lassen: die Unsicherheit der Pandemiezeit, die Melancholie des Erwachsenseins und die unbändige Kraft jugendlicher Träume. Das macht den Roman gleichzeitig zeitgeistig und universell. Besonders mochte ich die subtilen Untertöne, Schuld, Vergebung, das Ringen um Identität.

Für mich ist In der Stille der Zeit ein leiser, aber eindringlicher Roman über Freundschaft, das Gewicht gemeinsamer Erinnerungen und den Mut, sich selbst neu zu begegnen. Ein Buch, das nach dem Lesen noch lange in einem weiterarbeitet.

Klare Empfehlung für alle, die psychologisch fein gezeichnete Gegenwartsliteratur lieben.

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Veröffentlicht am 27.11.2025

Schneestürme, Lügen & knisternde Spannung, eine Fake-Romance, die bleibt

31 Kisses till us
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Ich oute mich direkt: Ich bin Team Grinch und halte von weihnachtlicher Zuckerglasur normalerweise mindestens eine Armlänge Abstand. Doch Nella Bays 31 Kisses till us hat mich trotz (oder gerade wegen) ...

Ich oute mich direkt: Ich bin Team Grinch und halte von weihnachtlicher Zuckerglasur normalerweise mindestens eine Armlänge Abstand. Doch Nella Bays 31 Kisses till us hat mich trotz (oder gerade wegen) dieser Einstellung völlig erwischt. Die Geschichte ist weniger süß und deutlich schärfer, verletzlicher und emotionaler, als das Cover vermuten lässt.

Im Zentrum stehen Isabelle, die eigentlich nur vor ihrem hoffnungslosen Alltag fliehen will, und Lucien, dessen eisige High-Society-Fassade kaum kaschiert, wie kompliziert sein Leben wirklich ist. Ein Deal, ein Chalet in den Schweizer Alpen, ein Kamera-Team, mehr muss es nicht haben, um das Chaos perfekt zu machen. Eigentlich sollte alles reine Fassade bleiben: ein Fake-Engagement für die Öffentlichkeit, ein paar kalkulierte Küsse, höfliche Distanz. Doch als Isabelle erfährt, dass Luciens künftige Stiefmutter ihre eigene Mutter ist, rutscht die Geschichte schlagartig in eine ganz andere Richtung.

Was mich besonders abgeholt hat, ist nicht das Glamour-Setting, sondern die emotionale Wucht hinter den Konflikten. Die Figuren stolpern zwischen ungeklärter Vergangenheit, schmerzhaften Wahrheiten und einer Anziehung, die viel zu echt wird. Eine Wendung hat mich so unerwartet getroffen, dass ich das Buch tatsächlich kurz zur Seite legen musste, bevor ich weiterlesen konnte. Und das passiert mir selten.

Am Ende habe ich das Buch in Rekordzeit durchgezogen, weil ich wissen musste, wie diese beiden Menschen aus ihrem Gefühlslabyrinth wieder herausfinden.

Fazit:
31 Kisses till us ist keine harmlose Winter-Romance, sondern eine Geschichte über alte Wunden, neue Nähe und den Versuch, im größten Chaos ehrlich zu bleiben. Für alle, die bei „Fake Dating“ und „Stepbrother-Vibes“ nicht an Kitsch denken, sondern an emotional aufgeladene Dynamik.
Für mich definitiv eines der Highlights dieses Jahres.

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Veröffentlicht am 24.11.2025

Wenn das Meer zur zweiten Chance wird

Blue Symphony
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Blue Symphony hat mich ab Seite 1 komplett gepackt und dann nicht mehr losgelassen. Ich habe den Roman in einer Nacht durchgelesen, weil der fesselnde Schreibstil, die intensiven Emotionen und die stetige ...

Blue Symphony hat mich ab Seite 1 komplett gepackt und dann nicht mehr losgelassen. Ich habe den Roman in einer Nacht durchgelesen, weil der fesselnde Schreibstil, die intensiven Emotionen und die stetige Spannung mich einfach durch die Seiten gezogen haben. Aus der Hand legen? Unmöglich.

Eloise ist eine unglaublich starke und zugleich zerbrechliche Protagonistin, deren Trauer, Mut und Entwicklung mich tief berührt haben. Auf der Blue Symphony findet sie nicht nur einen neuen Weg für sich selbst, sondern auch die Art von Liebe, die man nicht sucht, die einen aber findet, wenn man es am wenigsten erwartet.

Aiden war für mich das perfekte Gegenstück zu ihr: geprägt von einer Vergangenheit, die ihm von anderen Menschen aufgezwungen wurde, lebt er zwischen Pflicht, Verstrickungen und dem Wunsch nach Freiheit. Seine Reise hin zu seinem „Neuen Ich“, bestimmt von Liebe und Selbstbestimmung, war genauso mitreißend wie bewegend. Hätte er nicht diesen einen letzten Deal am Hals …

Der Roman verbindet Forced Proximity, He Falls First, ein Hauch Spice und eine richtig schöne Portion Found Family mit einer Atmosphäre, die an Costa Concordia trifft Titanic erinnert, dramatisch, emotional, mitreißend.

Fazit:
Blue Symphony ist eine Geschichte über Verlust, Hoffnung und Neuanfang, die mitten ins Herz trifft. Voller Gefühl, Spannung und der unverwechselbaren Magie des „Ich glaube wieder an mich“-Moments. Wer große Gefühle, große Katastrophen und second chances liebt, wird dieses Buch verschlingen.

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Veröffentlicht am 24.11.2025

Humorvoll, rasant und absolut süchtig machend

Drei Magier und eine Margarita
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Schon nach wenigen Minuten war klar: Dieses Hörbuch macht unglaublich viel Spaß. Die Sprecherin verleiht Tori genau die richtige Mischung aus Temperament, Sarkasmus und verletzlicher Stärke. Ihre Dialoge ...

Schon nach wenigen Minuten war klar: Dieses Hörbuch macht unglaublich viel Spaß. Die Sprecherin verleiht Tori genau die richtige Mischung aus Temperament, Sarkasmus und verletzlicher Stärke. Ihre Dialoge sitzen, die einzelnen Figuren bekommen klar erkennbare Stimmen und man hat nie das Gefühl, den Überblick zu verlieren. Besonders Toris impulsive Reaktionen und die Wortgefechte mit Aaron, Kai und Ezra wirken im Hörbuch noch lebendiger als in der Printversion.

Die Story selbst ist ein herrlich chaotischer Mix aus Urban Fantasy, Humor, Action und einer Prise Romantik, leicht, unterhaltsam und trotzdem spannend. Tori ist eine Protagonistin, die mit ihrer großen Klappe genauso oft Probleme löst wie verursacht. Genau das macht sie aber so liebenswert.

Die drei Magier sind allesamt überzeugend vertont: Aaron frech und energiegeladen, Ezra ruhig und geheimnisvoll, Kai klug und kontrolliert.

Zusammen ergänzen sie Tori perfekt und erzeugen eine Dynamik, die man einfach genießen muss. Die Magie wirkt gut erklärt, aber nie überladen, und die Geschichte hat eine angenehme Geschwindigkeit, die im Hörbuch besonders gut trägt.

Das Finale liefert ordentlich Spannung und man merkt gar nicht, wie schnell die Stunden verfliegen.

Eine grandiose Hörbuch-Umsetzung, die das volle Potenzial der humorvollen Urban-Fantasy-Geschichte ausschöpft. Die Sprecherin bringt Tori und die gesamte Gilde so lebendig rüber, dass man direkt selbst im „Crow and Hammer“ hinter der Bar stehen möchte.
Perfekt für Fans von lockerer Fantasy, schlagfertigen Heldinnen und leichten, mitreißenden Storys.

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