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Veröffentlicht am 16.08.2022

Remember when dreams were born

Remember when Dreams were born
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8 Monate ist es nun her, seit Maggie mit einem 3er BMW kollidierte. Sie war 1 Minute und 12 Sekunden klinisch tot. Bei diesem Unfall wurde ihre Hüfte zerschmettert und sie kann nur mit Hilfe von sehr sehr ...

8 Monate ist es nun her, seit Maggie mit einem 3er BMW kollidierte. Sie war 1 Minute und 12 Sekunden klinisch tot. Bei diesem Unfall wurde ihre Hüfte zerschmettert und sie kann nur mit Hilfe von sehr sehr starken Schmerzmitteln „funktionieren“ und aufgrund einer sehr schweren Schädelverletzung leidet sie außerdem an Panikattacken, Wortfindungsstörungen und partiellem Gedächtnisverlust. Da sie noch auf Hilfe angewiesen ist, wohnt sie vorübergehend bei ihrem Bruder George.

Zum 1. Mal seit ihrem Unfall verlässt Maggie ihr heimisches Umfeld und besucht – in Begleitung ihres Bruders – das „Lifted Anchor“. Der Pub war früher einmal ihre Stammkneipe. Ihr Stammtisch ist nur zur Hälfte besetzt, so ist genau noch Platz für 2 Personen frei und sie setzen sich an den Tisch zu dem Pärchen, das gar kein Pärchen ist. So lernt sie den Hotelmanager Thomas kennen, der Gefallen an Maggie findet und sie gerne näher kennenlernen möchte. Obwohl es Maggie ganz und gar nicht gut geht und sie der Meinung ist, dass Thomas etwas deutlich besseres verdient hätte als so ein „Wrack“ wie sie es ist, stimmt sie einem weiteren Treffen zu. Dem einen Treffen folgen mehrere Verabredungen.

Maggie weiß nicht, dass auch Thomas an einem Vorfall aus seiner Vergangenheit zu knabbern hat und, dass die Beiden sich gegenseitig heilen können.

Bei „Remember when dreams were born“ handelt es sich um den 1. Teil der „Second-Chances“-Reihe. Teil 2 erscheint am 25.11.2022 und Teil 3 am 31.03.2023.

In diesem Buch geht es um Maggie und Thomas. Die Beiden tragen ihre Geschichte in Form des personalen Erzählers vor. Die Geschehnisse der Vergangenheit und was die Beiden aktuell denken und/oder fühlen, wird jeweils von jedem individuell geschildert.

Die Beiden lernen sich an diesem Abend im „Lifted Anchor“ kennen, Thomas bittet um ein weiteres Treffen und so verfolgt man als Leser:in die stückweise und langsame Annäherung der Beiden. Von Maggie weiß man von Anfang an, mit welchen Problemen sie sich täglich rumschlagen muss, ihre Schmerzen und die Begleiterscheinungen ihrer Verletzungen werden (mehrfach) ausführlich beschrieben; die Vergangenheit von Thomas bleibt eine ganze Zeit lang vor dem/der Leser:in verborgen.

Irgendwie hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass mir ein Stück Information fehlt, die Geschichte war irgendwie nicht rund. Vielleicht lag es genau an diesem Umstand, dass ich weder mit Maggie noch mit Tom warm werden konnte. Es hat mich emotional überhaupt nicht abgeholt, die aufflammenden Gefühle zwischen den Beiden wachsen zu sehen.

Die Geschichte nimmt dann eine Wendung, die wirklich unvorhersehbar war, die mich aber mit einem Fragezeichen über dem Kopf hat stehen lassen. Warum hat die Autorin nicht schon früher angedeutet, was sich in der Wohnung von Thomas dann offenbart hat? Ich kann auf das Ereignis nicht näher eingehen ohne zu spoilern, aber ich hätte mir gewünscht, diese Information viel früher gehabt zu haben, denn dann hätte ich mich wahrscheinlich sehr viel besser auf die Geschichte einlassen können und nicht permanent das Gefühl gehabt, dass mir irgendwo ein Puzzleteil fehlt. Ich habe diesen einen Abschnitt tatsächlich mehrfach gelesen, weil es zuerst gar nicht verstanden habe, um was es da wirklich geht.

Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil, das Buch ließ sich wirklich zügig lesen. Ich brauchte aber einen großen Abstand zwischen Buch und Rezension, weil ich nicht wusste, wie ich dieses Buch bewerten soll.

Ich bin tatsächlich unschlüssig, ob ich Teil 2 der „Second-Chances“-Trilogie lesen werde. Aber ich habe noch ein paar Wochen Zeit das zu entscheiden. Vielleicht gehöre ich nur einfach nicht zur Zielgruppe, denn die Empfehlung heißt „ab 16 Jahren“ …. darüber bin ich schon 40 Jahre hinweg. 😉

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2020

3. Fall für Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein

Tiefe Wunden (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 3)
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Als David Goldberg 1945 Deutschland verlassen hat tat er das, um sein Überleben zu sichern. In den USA wurde er zu einem wichtigen Mann in Washington, war über Jahrzehnte Berater des Weißen Hauses und ...

Als David Goldberg 1945 Deutschland verlassen hat tat er das, um sein Überleben zu sichern. In den USA wurde er zu einem wichtigen Mann in Washington, war über Jahrzehnte Berater des Weißen Hauses und Mitglied des Nationalen Sicherheitsrates. Er hatte mit der Rüstungsindustrie zu tun und hat sich aktiv für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel eingesetzt. Nach nunmehr 60 Jahren in Amerika bekommt Goldberg Heimweh nach Deutschland und deswegen beschließt er, seinen Lebensabend in seiner einstigen Heimat zu verbringen.

Aufgrund seiner zahlreichen geschäftlichen und freundschaftlichen Verpflichtungen in Deutschland, besitzt er seit knapp 20 Jahren ein Haus in der Nähe von Frankfurt, wo er auch hochgeschätztes Mitglied der Jüdischen Gemeinde ist. In diesem Haus findet ihn eines morgens seine Haushälterin in einer knieenden Haltung mit einem Loch im Hinterkopf. Auf einem Spiegel neben dem Toten ist mit Blut eine Zahl geschrieben: 1-6-1-4-5. Bei der Obduktion von Goldberg fällt dem Rechtsmediziner auf der Unterseite des linken Oberarms eine Tätowierung auf, wie sie nur Mitglieder der Waffen-SS hatten. Wie kann das sein, Goldberg war doch Jude?

Kurz darauf gibt es eine weitere Leiche: Hermann Schneider. In seinem Keller findet sich ein kleines Privatkino mit etlichen Ausgaben der „Deutschen Wochenschau“ aus den Jahren 1933 – 1945, Standarten und Fotos mit persönlicher Widmung von Hitler. Schneider wurde mit der gleichen Waffe und auf die gleiche Art und Weise erschossen wie Goldberg. Neben seiner Leiche findet sich ebenfalls die Zahl 1-6-1-4-5.

Die dritte Tote folgt auf dem Fuße. Es handelt sich um Anita Frings. Im Gegensatz zu den beiden Herren wird sie nicht zu Hause erschossen, sondern mit einem Rollstuhl aus der Seniorenresidenz „Taunusblick“ entführt und im angrenzenden Wald durch einen Genickschuss getötet. Der Täter macht sich die Mühe die alte Dame auszuziehen und auf ihren nackten Rücken mit ihrem Blut die Zahl 1-6-1-4-5 zu schreiben.

Was verbindet diese 3 Toten, außer der Zahl 1-6-1-4-5? Alle 3 waren Bekannte von Dr. Vera Kaltensee, die Hitler und das Dritte Reich gehasst hat und seit Jahren das Zentrum gegen Vertreibungen unterstützt.

Die Ermittler Pia Kirchhoff, Oliver von Bodenstein und das Team der K 11 der Regionalen Kriminalinspektion Hofheim müssen sich ganz schön ins Zeug legen, um diesen Fall zu lösen.

Bei „Tiefe Wunden“ handelt es sich um den 3. Fall der Bodenstein-Kirchhoff-Reihe, geschrieben von Nele Neuhaus. Den Krimi habe ich im Rahmen der Aktion „Bücher, nicht Boote“ - ein Gemeinschaftsprojekt der „Flüchtlingspaten Syrien“ und der Initiative „Autoren helfen“ erhalten. Also liegt dieses Buch seit dem 31.08.2016 auf meinem Stapel ungelesener Bücher (SuB).

Vor kurzem habe ich den 2. Band der Reihe „Mordsfreunde“ gelesen (leider nicht rezensiert), der mir sehr gut gefallen hat. „Tiefe Wunden“ jedoch hat mich ein wenig zwiegespalten zurückgelassen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut, ich empfinde es wirklich als sehr angenehm, wie sie schreibt und wie sie sich ausdrückt, man kann die Geschichte flüssig lesen und sie erzeugt eine angenehme Art von Spannung.

Das Buch ist in mehrere Kapitel eingeteilt, die mit Tag und Datum überschrieben sind. Es beginnt am Samstag, dem 28. April 2007 und endet am 11. Mai 2007, der Epilog ist im September 2007.
Die Charaktere werden so plastisch geschildert, dass man sich ein Bild von jedem einzelnen machen kann. Von Bodenstein und Kirchhoff kannte ich ja schon aus dem Vorgängerband, allerdings sind es viel zu viele andere Personen, die hier in diesem Krimi miteinander agieren. Ich habe das Buch nicht in einem durch gelesen sondern ich musste es ab und an mal für 1 – 2 Tage aus der Hand legen. Bei der Wiederaufnahme der Lektüre brauchte ich erst mal eine geraume Zeit um mich zu orientieren, wer denn nun wieder wer ist und es ist mir tatsächlich nicht immer gelungen, sofort wieder den Durchblick zu erhalten. Ich weiß tatsächlich nicht, ob ich die Familienverbunde immer richtig auf die Reihe bekommen habe, denn irgendwann stellte sich bei den Ermittlungen heraus, dass der Stiefbruder gar nicht der Stiefbruder sondern der Sohn ist …. und ich glaube an der Stelle bin ich dann personentechnisch komplett ausgestiegen.

Ich habe generell ein Problem damit, wenn viele Leute in einem Buch auf der Bildfläche erscheinen, hier ist es aber nicht nur mein Problem, denn in vielen anderen Rezensionen fiel mir auf, dass auch andere Leser genau dieses Problem hatten.

Den Plot selbst fand ich sehr spannend und ich finde es faszinierend, dass Menschen 60 Jahre lang eine Fassade aufrecht erhalten können, die aus nichts anderem als Lug und Trug besteht und das Umfeld merkt nichts; selbst die eigenen Kinder leben ja nichts anderes als die Lüge ihrer Eltern, ohne es zu wissen.

Wer jetzt wen umgebracht hat und aus welchem Grund, das verrate ich nicht, ich verrate aber, dass es nicht bei den 3 Toten bleibt und der Schluss kam ganz anders daher, als ich vermutet habe.

Ich weiß, dass in diesem Kriminalfall eine Personenübersicht am Ende des Buches nicht so ganz einfach zu gestalten ist, da einige Personen eine Doppel-Identität haben und andere Personen nicht die sind, die sie zu sein scheinen. Aber eine Übersicht über die Bande der Kaltensee-Familie wäre für mich sehr hilfreich gewesen.

Auch wenn ich mit diesem Buch hier irgendwann ein klein wenig überfordert war, so war es sicherlich nicht mein letzter Krimi von Nele Neuhaus.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Kochen mal anders

Filmreif kochen
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Die Autorin Eva Dotterweich hat mit ihrem neuesten Werk „Filmreif kochen“ ein Kochbuch der etwas anderen Art auf den Markt gebracht. Wer TV-Serien liebt, der kann seine Vorliebe zukünftig auch kulinarisch ...

Die Autorin Eva Dotterweich hat mit ihrem neuesten Werk „Filmreif kochen“ ein Kochbuch der etwas anderen Art auf den Markt gebracht. Wer TV-Serien liebt, der kann seine Vorliebe zukünftig auch kulinarisch umsetzen.

Auf 160 bebilderten Seiten finden sich jede Menge interessante und ausgefallene Rezepte, die in 4 Kategorien mit jeweils 3 Unterkategorien aufgeteilt sind.

Filmreife Originale
Orange is the New Snack
Jurassic Pork
Baking Bread

Cookbuster
Immer wieder sonntags (Tatort)
Mett Men
Teufelsbraten

Genuss in Serie
Better Call Salt
House of Tartes
Der Tatortreiniger

Meine Liste
Game of Scones
Küchenhelfer
Trockenzeit

Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lesejury.de erhalten und in einem Zeitrahmen von 3 Wochen haben die Teilnehmer einige Rezepte aus diesem Buch gekocht/gebacken und uns über die erzielten Ergebnisse ausgetauscht.

Schon beim Stöbern in der Leseprobe, ist mir in der Unterrubrik „Orange ist the new Snack“ die „Kürbis-Tomaten-Suppe mit Hähnchenspießen“ ins Auge gefallen – das war dann auch das 1. Rezept, welches ich gekocht habe.

Das Rezept war einfach zu verstehen und leicht umzusetzen; heraus kam eine leckere Suppe. Die Zutaten sind für 4 Personen angegeben, die Mengenangabe ist auf jeden Fall sehr großzügig ausgelegt.

Dann habe ich die „Mango-Blutorangen-Schnitten“ gebacken. Auch hier war die Schritt-für-Schritt-Anweisung einfach zu befolgen und technisch ist das Ergebnis wirklich gut gelungen. Dafür, dass meinem Mann und mir die Schnitte geschmacklich nicht
entgegen kam, kann die Autorin nichts.
Als nächstes habe ich das Grundrezept des Brotes aus der Rubrik „Breaking Bread“ gebacken.

Im Rezept ist die Menge Salz mit 1,5 ESSlöffel angegeben, ich hatte mich verlesen und habe die gleiche Menge TEElöffel in den Teig getan und das war genau richtig. Mit 1,5 EL könnte das Brot tatsächlich etwas versalzen sein (so wurde es in der Leserunde auch erwähnt).

Mein Brot hatte nicht wirklich eine schöne Kruste, geschmacklich war es Brot jedoch einwandfrei und tatsächlich war es auch am 3. Tag noch schön saftig und frisch. Da mein Mann keine Oliven, Knoblauch oder Tomaten im Brot haben möchte, habe ich hier nur die Grundvariante gebacken. Für mich werde ich jedoch die Variante „Sizilianischer Mafioso“ noch ausprobieren.

Aus der Rubrik „House of Tartes“ habe ich mich dann an die „Washington-Hero-Taschen“ gewagt. Grundsätzlich war sowohl die Füllung als auch die gefüllten Blätterteigtaschen leicht herzustellen. Obwohl ich mich genau ans Rezept gehalten habe, sind die Taschen während des Backvorganges ausgelaufen. Da die Füllung reichlich bemessen war und ich nicht alles in den Taschen untergebracht hatte, konnte ich die restliche Füllung noch zu den Taschen servieren. Aufgrund der Schinkenwürfel und des Blauschimmelkäses, beides Komponenten, die sehr salzig sein können, habe ich kein zusätzliches Salz (wie im Rezept angegeben) zugefügt. Ich habe die Taschen mit einem grünen Salat serviert und aus den Rezepten, die ich für die Leserunde gekocht/gebacken habe, sind diese Taschen mein Highlight gewesen.

Die Rezepte in der Unterkategorie „Teufelsbraten“ habe ich mit tropfendem Zahn betrachtet, jedoch nichts davon gekocht, da die Mengenangaben durchweg für 6 Personen sind und wir nur zu 2 sind.

Aus der Unterkategorie „Game of Scones“ habe ich dann noch die „Lauch-Cheddar-Scones“ zubereitet. Auf dem Bild im Kochbuch sind sehr schön die einzelnen Komponenten, wie die Walnusskerne oder die Lauchzwiebeln zu erkennen. Ich hatte die Füllung im Thermomix leider 2 Sekunden zu lange geschreddert, so dass meine Scones optisch eher aussehen wie ein Kuchen. Scones-Teig ist nicht ganz so leicht herzustellen und so war ich stolz, dass das Ergebnis tatsächlich zufriedenstellend war.

Ich hatte vor meine Bewerbung zur Leserunde darauf geachtet, ob man für die einzelnen Rezepte exotische und/oder ausgefallene Zutaten benötigt. Dem ist nicht der Fall. Ich mag es nämlich nicht, wenn man für ein Rezept etwas kaufen muss, von dem man dann nur 1 Tropfen benötigt und der Rest dann jahrelang im Schrank vor sich hin gammelt, da man es in keinem anderen Rezept verwenden kann. Alle Zutaten konnten problemlos im örtlichen Supermarkt eingekauft werden und liegen preislich in einem zumutbaren Rahmen.
Worauf ich jedoch nicht geachtet hatte, war die Angabe der Hilfsmittel. So benötigt man für die „Mango-Blutorangen-Schnitten“ eine rechteckige Springform 24 x 36 cm. Da ich diese nicht habe, habe ich mir mit einem Backrahmen geholfen. Problematisch wurde es jedoch dann, als die ganze Sache zur Kühlung in den Kühlschrank musste. Da der Backrahmen keinen Boden hat, musste das ganze Backblech in den Kühlschrank.

Ebenso benötigt man für das Brot eine 30 cm lange Brotbackform mit 1,7 Litern Inhalt. Auch diese findet sich nicht in meinem Schrank, meine Brotbackform ist entweder größer oder kleiner. Also habe ich auch hier einen Tortenring als Hilfsmittel genutzt.

Im Rahmen der Leserunde hatte ich nun diese Rezepte ausgesucht, ich habe jedoch noch einige Rezepte markiert, die ich in naher Zukunft ausprobieren werde. So steht das „Ofenhuhn mit Salzzitronen“ ganz oben auf der Liste. Da ich in keinem hier ansässigen Supermarkt Salzzitronen bekommen habe, ich aber im Rahmen der zeitlichen Begrenzung der Leserunde keine Zeit hatte, diese selbst einzulegen, werde ich das außerhalb der Leserunde auf jeden Fall nachholen.

Für mich gehört zu einem Rezept ein Bild – ich möchte gerne sehen, wie das Endergebnis meiner Herstellung im besten Falle aussehen soll und hier hat die Autorin nicht gespart (Bilder in einem Kochbuch sind eine Kostenfrage). Jedes Rezept ist mit einem optisch ansprechenden Foto ausgestattet und diese Bilder machen Lust aufs Kochen. Vor jeder Rubrik gibt es eine kleine Einführung „für Fans der Serie“ und eine kurze Erklärung der Serie „für Nichtkenner“.

Alles in allem hat die Autorin hier eine schöne und ausgefallene Rezeptsammlung zusammengestellt, mit der man durchaus seinen Fernsehabend aufwerten kann. Die Mengenangaben sind oft großzügig bemessen und bei manchen Rezepten kann man eventuell etwas Zucker und/oder Salz reduzieren.
Ich werde das Buch sicherlich noch öfter zur Hand nehmen um daraus zu kochen oder die Snacks herzustellen.

Vielen Dank an Eva Dotterweich, den Bastei-Lübbe-Verlag und Lesejury.de für die Überlassung des Buches und die Teilnahme an der Kochbuch-Leserunde.

Auf meinem Blog gibt es die Rezension mit Bildern: https://buechersindfliegendeteppiche.wordpress.com/?p=5669

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Rezeptideen
Veröffentlicht am 15.10.2019

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Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Im Zeitalter der permanenten Erreichbarkeit, haben sich 8 Personen zusammengefunden, um sich für einige wenige Tage eine digitale Auszeit zu gönnen. Kein Internet, keine Smartphones …. offline ...

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Im Zeitalter der permanenten Erreichbarkeit, haben sich 8 Personen zusammengefunden, um sich für einige wenige Tage eine digitale Auszeit zu gönnen. Kein Internet, keine Smartphones …. offline eben.

Durchgeführt und begleitet wird diese „Digital Detox“-Reise von der Agentur „Tripple-O-Journey“ - wobei die 3 O für „Out of Ordinary“ stehen, also für „außerhalb des Gewöhnlichen“. Und genau das wird diese Reise für die Teilnehmer. Sie wird außergewöhnlich, aber in diesem Fall ganz sicher nicht im positiven Sinne.

Die Teilnehmer der Tour sind: Jennifer König und ihre ArbeitskollegInnen Thomas Strasser, Anna Simonis und Florian Trappen. Sie arbeiten bei „Fuchs Telecom“, haben also beruflich den ganzen Tag mit Smartphones zu tun und mit der Programmierung von Apps. Sie stellen eigentlich die beste Zielgruppe für diesen Urlaub dar. Ebenso gönnen sich das Ehepaar Annika und Matthias Baustert, Sandra Weber und David Weiss eine digitale Auszeit . Die 8 Teilnehmer werden begleitet von Johannes Petermann, in seiner Eigenschaft als Teamleiter/Tourguide, Ellen Weitner, die noch recht neu bei Tripple-O ist und Nico Schwerte, der ein hervorragender Bergführer ist und die Gruppe sicher zum Hotel und auch wieder zurück begleiten wird.

Bevor sie sich zu ihrem Urlaubsdomizil aufmachen, geben alle Teilnehmer ihre Smartphones & Tablets bei Johannes ab. Die Anreise zum Hotel erfolgt mit Schneeschuhen, in einem stundenlangen Fußmarsch, überwiegend bergauf.

Ihr Domizil für die nächsten Tage ist das „Mountain Paradise“-Hotel in den Berchtesgadener Alpen, welches zu einem Luxusresort abseits von Stress und Trubel aus-/umgebaut werden soll. Die Gruppe bewohnt die Zimmer im schon renovierten Flügel des Hotels und außer den Hausmeistern Timo und Horst befindet sich aktuell keine Menschenseele in diesem Haus. Noch nicht einmal Angestellte. Zimmerservice gibt es keinen, das Essen wird von den Gruppenmitgliedern selbst zubereitet.

Beim 1. gemeinsamen Frühstück fehlt einer der Teilnehmer: Thomas Strasser. Nachdem geraume Zeit verstrichen ist und Tom auch in seinem Zimmer nicht aufzufinden ist, macht sich die Gruppe auf, um ihn zu suchen. Die Suche verläuft erfolgreich, doch das was sie finden ist verstörend und schockierend, denn Tom ist auf grausamste Art verstümmelt, aber er lebt noch, wenn auch nur für kurze Zeit.

Sofort stellt sich für alle die Frage: Wer ist zu solch einer Grausamkeit fähig? Ist es jemand aus der Gruppe? Eine der beiden Hausmeister? Oder befindet sich – entgegen aller Aussagen – doch noch jemand anderer im Hotel?

Am nächsten Tag fehlt Anna ………

Mit „Offline“ habe ich meinen ersten Phychothriller des Autors Arno Strobel gelesen. Ich muss gestehen, ich bin ein wenig enttäuscht, denn ich hatte mir hier deutlich mehr versprochen. Ok, als Autor kann man nicht mit jedem Buch das Rad neu erfinden, deswegen gibt es diese Konstellation – mehrere Personen auf engstem Raum, keine Kontaktmöglichkeit zur Außenwelt, Mord und Totschlag – schon öfter mal. Wenn ich das richtig gelesen habe, hat der Autor selbst diese Thematik schon in dem ein oder anderen Buch untergebracht.

Aber der Reihe nach:
Das Buch beginnt mit einem wirklich spannenden Prolog – nachdem Katrins‘ Smart Speaker „Ella“ zuerst einmal den Dienst verweigert, führt er (sie?) mitten in der Nacht dann ein ziemlich gespenstiges Eigenleben. Diese Szene hat mich richtig angefixt und neugierig auf die Geschichte werden lassen.

Von nun an folgt aber leider Klischee auf Klischee. In der Reisegruppe treffen wir sowohl auf „den Dicken“, als auch auf „den Coolen“ und „den Psychotischen“ und ebenso auf „die Geheimnisvolle“.

Als die Reisegruppe das Hotel, erreicht hat, fängt es natürlich extrem an zu schneien und es hört auch so schnell nicht mehr auf – Flucht aus dem Hotel bzw. Rettung von Außen sind ausgeschlossen und natürlich wird das einzige Funkgerät, das sich im Haus befindet, vom Täter zerstört………

Übrigens hätte niemand sein Smartphone/Tablet vor Beginn der Reise abgeben müssen, das Hotel liegt so weit abgelegen, dass es dort sowieso keinen Empfang gibt.

Wie erwartet, verdächtigen sich die Personen alle untereinander und die Stimmung und der Umgang miteinander wird sehr schnell sehr rau. Immer wieder gibt es neue Indizien, die gegen jemanden sprechen und immer wieder gibt es dann eine neue Information oder ein neues Ereignis, was den Fokus dann wieder auf eine andere Person lenkt.

Irgendwie handeln die Protagonisten in meinen Augen nicht sonderlich clever. Statt, dass sie sich alle zusammen im gleichen Raum aufhalten, damit man sich gegenseitig überwachen kann, zieht sich abends jeder auf sein Zimmer zurück. Dass das nicht schützt, hat man bei Thomas und auch bei Anna gesehen.
A pro pos Anna: Ich habe keine Ahnung ob das, was man von und über Anna erfährt, tatsächlich realistisch ist. Der Täter hat sie nicht umgebracht, aber extrem verstümmelt. Kann man in ihrem Zustand noch klar denken? Ich weiß es nicht, aber ich habe darüber tatsächlich eine ganze Zeit lang nachgedacht.

Die Auflösung der Geschichte war teilweise überraschend, obwohl ich schon vorher eine leichte Ahnung hatte. Aber auch hier frage ich mich, warum Person A Person B nicht einfach ein tötet und sich dann vom Acker macht? Warum dieser Umweg über Thomas und Anna? Klar, es wäre kein Thriller sondern eher ein Krimi, gäbe es im Verlauf der Geschichte nur 1 Leiche…….

Je länger ich darüber nachdenke und an dieser Rezension sitze, desto mehr merke ich, dass die Geschichte mich nicht wirklich gepackt hat. Schade, dass mein 1. Kontakt mit einem Strobel-Buch nicht besser ausgefallen ist. Ich hatte hier tatsächlich Spannung erwartet, die mir das Blut in den Adern gefrieren oder mich nachts nicht schlafen lässt. Zumal ich das Thema „Digital Detox“ wirklich gut finde.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm und gut zu lesen, weswegen ich sicherlich noch ein weiteres Buch von ihm lesen werde, das schon seit einiger Zeit in meinem Regal schlummert. Vielleicht kann er mich mit einer anderen Thematik ja doch noch überzeugen.
Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so. Vielleicht gefällt das Buch ja Dir, auch wenn es mich nicht wirklich mitnehmen konnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Ende einer Flucht

Wie sie uns ansehen
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Ein Radfahrer schlägt sich in die Büsche um seine Blase zu entleeren und macht eine schreckliche Entdeckung. Im Gebüsch liegt die Leiche eines jungen Mädchens.

Als Kominalkommissarin Cornelia Arents ...

Ein Radfahrer schlägt sich in die Büsche um seine Blase zu entleeren und macht eine schreckliche Entdeckung. Im Gebüsch liegt die Leiche eines jungen Mädchens.

Als Kominalkommissarin Cornelia Arents am Fundort eingetroffen ist, fallen ihr und ihrem Kollegen auf den ersten Blick die Würgemale am Hals der Toten auf. Da bei der Leiche eine Handtasche gefunden wird, die sowohl ein Portemonnaie mit Kleingeld, als auch Ausweispapiere enthält, kann ein Raubmord weitestgehend ausgeschlossen werden. Die elektronische Aufenthaltskarte wurde vor einem Dreivierteljahr ausgestellt. Diese weist die Tote als Majida Esber aus, 16 Jahre alt, Heimatland: Syrien.

Cornelia Arents befürchtet, dass dieser Mord einen fremdenfeindlichen Hintergrund haben könnte.

„Wie sie uns ansehen“ ist der 3. Band in der die Ermittlerin Cornelia Arents die Hauptrolle spielt. Das Buch kann, wie die Vorgänger auch, problemlos als Einzelband gelesen werden.

Meiner Meinung nach handelt es sich hier deutlich um den stärksten Teil der Trilogie. Möglicherweise bin ich jedoch voreingenommen, da mich das Thema in diesem Buch emotional sehr berührt. Wer sich mit der Thematik um Flucht und Flüchtlinge nicht identifizieren kann, könnte hier eventuell den falschen Krimi in der Hand haben.

Einerseits habe ich Nerven aus Drahtseilen, mich bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Andererseits bin ich ein emotionales Weichei und Dinge, die mir zu Herzen gehen, treiben mir auch schnell das Wasser in die Augen. Dass ich bei einem Kriminalroman weinen muss, ist mir vor diesem Buch noch nicht passiert.

Das Buch beginnt mit einem Tagebucheintrag. Majida beschreibt ihre Gedanken zu etwas, das sie im TV gesehen hat. Es hat mit dem aktuell vorherrschenden Krieg in Syrien, den Dschihadisten und dem IS zu tun. Majida kennt die Einstellung ihres Vaters und wünscht sich in ihrem Tagebucheintrag, dass er seine Gedanken niemals offen aussprechen wird. Ihm würde sofort der Kopf abgehackt werden.

„Vater sagt, ein Mensch, der für seinen Glauben töten will, hat seinen Gott verloren.“

Da Majida tot in einem deutschen Gebüsch gefunden wird, wird dem Leser sehr schnell klar, dass dieser Tagebucheintrag aus der Vergangenheit stammen muss, denn zwischen ihrem Leben in Syrien und ihrem Tod in Deutschland liegen einige Monate.

Durch die immer wieder eingeschobenen Einträge aus Majidas Tagebuch bekommt der Leser Einblicke in die nahe Vergangenheit. Die Gründe, warum Majida und ihre Familie aus Syrien fliehen, die gefährliche und anstrengende Flucht selbst und die Ankunft und das Leben in Deutschland. All das wird von Rebekka Pax sehr bewegend erzählt, es hat mich wirklich tief berührt.

"Wie sie uns ansehen, mit ihren kalten Blicken. Als wären wir keine Menschen, sondern Dinge. Dinge, die sie anekeln."

Der zweite Erzählstrang beschäftigt sich mit der Gegenwart und den Ermittlungen von Cornelia Arents und ihrem Team, den Tod der 16jährigen aufzuklären. Ihre Arbeit führt Cornelia zu Majidas Mutter und Tante im Flüchtlingsheim und zu den Anwohnern direkt neben diesem Flüchtlingsheim.

Es ist sicherlich nicht einfach in einem Milieu zu ermitteln, das einem menschlich total zuwider ist. Im Rahmen der Ermittlungen muss Cornelia sich auch mit Menschen mit überaus rechter Gesinnung auseinandersetzen.

Das Tagebuch von Majida ist natürlich auf arabisch geschrieben und Majidas Verwandte sprechen auch noch kein Deutsch, Cornelia ist auf Hilfe angewiesen. Sie lernt Dr. Faris Aydin kennen, einen jungen syrischen Arzt, der sich aufgrund seiner guten Sprachkenntnisse gerne als Dolmetscher zur Verfügung stellt. Durch seine Tätigkeit rutscht er jedoch auch in den Fokus der rechtsradikalen Nachbarschaft.

Faris wird als überaus attraktiver und netter junger Mann beschrieben und ich kann verstehen, dass es zwischen Cornelia und Faris leicht zu knistern beginnt. Ihr Kollege Robin, der viele Jahre auch ihr Lebenspartner war, hat in Cornelias Leben endlich keine Bedeutung mehr. Es gefällt mir gut, dass Cornelia hier einen neuen Weg einschlägt.

Gemeinsam mit ihren Kollegen und Faris Aydin gelingt es Cornelia, den Tathintergrund zu ermitteln und den Täter dingfest zu machen, bevor weitere Menschen durch ihn zu Schaden kommen.

Das Ende des Buches stellt meiner Meinung nach den perfekten Abschluss für diese Geschichte dar – die eigentlich nicht wirklich eine Geschichte ist, sondern das Schicksal von Millionen von Menschen beschreibt.

Wer sich den aktuellen Nachrichten nicht verschließt, der weiß, dass Majidas fiktive Geschichte seit Jahren für viele Flüchtlinge bittere Realität ist. Seit 2015 spaltet dieses Thema unsere Gesellschaft und sorgt für Diskussionen und Streit, selbst zwischen bisher guten Freunden.

Diese Menschen flüchten vor Krieg und Tod und möchten bei uns in Deutschland nur eines: In Sicherheit sein. Sie nehmen es lieber in Kauf auf der Flucht zu sterben als wehr- und chancenlos in einem sinnlosen Krieg. Hier angekommen wirft man ihnen vor Schmarotzer zu sein und nur unser Geld zu wollen ….. wer sich ernsthaft mit diesen Menschen befasst, dem wird sehr schnell klar, dass es eben nicht so ist. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, muss man jedoch seine Angst vor dem Unbekannten über Bord werfen und zulassen, dass diese Menschen sich einem nähern dürfen – nicht körperlich sondern emotional - denn dann wird eine Umarmung zu einer Freundschaftsgeste und nicht zu einer sexuellen Belästigung.

Eine 5-Sterne-Bewertung wird dem Buch nicht gerecht, es hat so viel mehr verdient.

Vielen Dank Rebekka für dieses Buch!