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Veröffentlicht am 15.09.2016

Hinterlässt einen traurigen Nachklang

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
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Was mich an diesem Buch so tief berührt hat, war zum einen das Thema, wie Magersucht entstehen und sich (auf das soziale Umfeld) auswirken kann, und zum anderen diese unheimliche Sprachgewalt, wie sie ...

Was mich an diesem Buch so tief berührt hat, war zum einen das Thema, wie Magersucht entstehen und sich (auf das soziale Umfeld) auswirken kann, und zum anderen diese unheimliche Sprachgewalt, wie sie ja auch immer wieder mit Lilly Lindner in Verbindung gebracht wird. Manche Sätze enden, indem sie einen wirklich traurigen Nachklang entstehen lassen. In meinem Kopf habe ich diese Sätze manchmal nachhallen gehört und ein sofortiges Weiterlesen war gar nicht möglich, denn diese Worte musste ich erst mal ausklingen lassen ...

~ Weißt du, wie wundervoll du bist? Ich hoffe, du erkennst dein Dasein. Und ich hoffe, du wirst nie so wie ich und vergisst, dass du einen Platz in diesem Leben hast. ~
(S. 229)

Die neunjährige Phoebe ist ein sehr ... spezielles Kind. Auf jeden Fall ist sie überaus intelligent und hat einen Wortschatz und eine Ausdrucksweise, die mir für ein so junges Mädchen, überdurchschnittliche Intelligenz hin oder her, reichlich unglaubwürdig erschienen sind. Sie hat so viele Worte im Kopf, die nur ihre Schwester April verstanden hat. Und da diese ja nun in einer Klinik ist, schreibt sie ihr einfach Briefe dorthin.
Antworten hat Phoebe aber keine bekommen und das fand ich sehr traurig für sie, denn dass sie ihre Schwester über alles liebt und eine ganz besondere Beziehung zu ihr hat, ist sehr schnell klar gewesen. Mich hat das sogar selbst ein bisschen zermürbt, zu wissen, dass Phoebe (vorerst) keine Nachrichten von der schwerkranken April lesen wird.

Wie die Eltern von Phoebe und April mit dieser ganzen Situation umgegangen sind, fand ich einfach nur traurig, zum Kopf schütteln. Als Leser fragt man sich hier einfach, ob es wirklich sein kann, dass zwei so achtsame, emotional hochintelligente Wesen, Eltern haben können, die nicht einmal ansatzweise genauso so sind und deswegen eben auch in jeder 'schwierigeren' Situation mit ihren Töchtern schnell genervt und total überfordert reagieren. Ich konnte teilweise natürlich die Sorgen der Eltern aus ihrem Verhalten herauslesen. Dass sie einem Menschen wie April dadurch aber unwissentlich nur den Nährboden für ihre Krankheit geliefert haben, war wirklich, wirklich bedauerlich!

~ Wenn man an einem Ort ist, an dem man nicht frei sein kann, dann sollte man weggehen und woanders frei sein. Und wenn es keinen einzigen Ort auf der Welt gibt, an dem man frei sein kann, dann ist es okay, wenn man irgendwann verschwindet. ~
(S. 280)

Schon die erste Hälfte des Buches fand ich sehr bewegend und rührend und irgendwie auch hoffnungsfroh, weil ich durch das Geschriebene geglaubt habe, dass jetzt ja bald ein Brief von April zurückkommen wird. Ich war dann schon wirklich richtig gefesselt von Phoebes Briefen an ihre Schwester. Etwa bei der Mitte des Buches ist mir dann allerdings kurz das Herz stehen geblieben ... Und ab da habe ich das Buch dann automatisch mit noch viel stärkeren Gefühlen weitergelesen. Die zweite Hälfte war noch viel mehr: aufwühlend, intensiv und SO traurig.
Und was bleibt, wenn man den letzten Satz der Geschichte liest? - Ungeheure Beeindruckung, ein überwältigendes Wow-Gefühl. Und der unbedingte Wunsch, das Buch so vielen Menschen wie möglich ans Herz zu legen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn sich doch nur mehr Menschen von der Liebe leiten ließen.

Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden
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Dieses Buch basiert auf wahren Geschehnissen, es erzählt die Lebensgeschichte von Pikay, einem Inder, der in eine der niedrigsten Kasten hineingeboren wurde und dem ein Leben als 'Unberührbarer' vorherbestimmt ...

Dieses Buch basiert auf wahren Geschehnissen, es erzählt die Lebensgeschichte von Pikay, einem Inder, der in eine der niedrigsten Kasten hineingeboren wurde und dem ein Leben als 'Unberührbarer' vorherbestimmt war.

Von klein auf muss Pikay Schikanen über sich ergehen lassen, fühlt sich ausgeschlossen, nicht willkommen und nutzlos. Er muss sich seinen Platz in der Welt erst hart erarbeiten, muss hungern und auf der Straße schlafen. Und dennoch gibt er nicht auf. Und das war das Schöne und Tröstliche an der ganzen Geschichte: dass Pikay für ein zufriedenes und glückliches Leben voller Liebe gekämpft hat.

Während dem Lesen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass Pikay nach dem Grundsatz, dass alles einen Sinn hat, handelt, und sich immer nur von der Liebe hat leiten lassen.
Pikays Weg war weit, hart und voller Rückschläge, aber er hat nie aufgegeben, an sein Ziel zu glauben und hat alles versucht, um es zu erreichen. Diese Beharrlichkeit, dieser Mut und sein tiefer Glaube haben ihn für mich zu einem Vorbild und wahren Helden gemacht. Von einem sympathischeren und liebenswerteren Protagonisten habe ich noch nie gelesen. Und gerade weil ich weiß, dass diese Geschichte tatsächlich so passiert ist, konnte mich das Ganze so tief berühren.
Man leidet und kämpft mit Pikay mit, man wünscht ihm einfach nur das Beste, man weiß einfach, dass er das verdient hat. Wenn nicht er - wer sonst? - habe ich mir immer wieder gedacht.

~ Wenn Pikay erzählt, dass er mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Nordeuropa ist, dann finden die Leute, denen er begegnet, das anscheinend vollkommen normal. Zu Hause in Indien, vor der Abreise, klang das noch anders. Seine Freunde warnten ihn davor, sich mit dem Fahrrad auf die Reise zu machen. Das kann man nicht tun, haben sie gesagt. Radfahren ist etwas für Arme. Radfahren ist gefährlich. Fahrräder sind langsam. Das geht nicht. Das ist unmöglich. Du wirst dabei ums Leben kommen. Wie sie sich alle getäuscht haben! ~
(S. 251)

Vom Titel her habe ich mir eigentlich gedacht, dass die Fahrradreise nach Schweden am meisten thematisiert wird, aber tatsächlich ist es so, dass es erst etwa ab S. 200 so richtig mit dem Losradeln losgeht. Vorher erfährt man einiges über Pikay selbst, über seine Kindheit als Dschungeljunge, über seine Eltern, seine Zeit in der Schule und wie schwer er es dort hatte. Und dann natürlich von seinem Studium und seiner Zeit auf der Straße als Künstler, wo er dann auch endlich die Liebe seines Lebens kennengelernt hat: Lotta aus Schweden.
Mich persönlich hat das nicht gestört, ich fand es schon gut, dass man vorher so viel über Pikays Vergangenheit erfährt, da man dadurch auch erst richtig verstehen kann, warum ein Mensch so vehement für seinen Traum kämpft und sich auf solch eine denkbar unmögliche und gefährliche Reise begibt.

Diese Biografie hat mich wirklich zutiefst berührt zurückgelassen und die letzten Seiten, auf denen einige Fotos, unter anderem von Pikay und Lotta, zu sehen sind, haben es sogar geschafft, mir ein paar (Freuden)tränchen zu entlocken.
Wer gerne wahre Geschichten liest, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen, denn darin findet sich eine ganz besonders lesenswerte!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr gute Unterhaltung!

Resturlaub
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Vergleiche ich Resturlaub mit der Simon Peters - Trilogie des Autors, dann kann ich definitiv sagen, dass mir dieses Buch hier einen Ticken besser gefallen hat.
Vom Cover her, habe ich eher einen mit niveaulosem ...

Vergleiche ich Resturlaub mit der Simon Peters - Trilogie des Autors, dann kann ich definitiv sagen, dass mir dieses Buch hier einen Ticken besser gefallen hat.
Vom Cover her, habe ich eher einen mit niveaulosem Witz ausgestatteten Roman erwartet, der Humor war allerdings gar nicht so schlimm seicht, wie anfangs geglaubt. Ganz mein Geschmack war es zwar auch nicht und deshalb sind die richtigen Lachtränen beim Lesen auch leider ausgeblieben, den einen oder anderen Schmunzler konnte die Story aber dennoch bei mir erzeugen.

Etwas nervig fand ich nur den Hauptprotagonisten Peter Greulich, von seinen Freunden auch liebevoll 'Pitschi' genannt. Der 37-Jährige steckt in einer Art Midlife-Crisis und seine Spezialität ist es (so ist es mir eben vorgekommen), seine Freunde und seine Freundin Sabine (aka Biene) anzulügen. Seine Begründung dafür ist einfach: er will ihnen nicht weh tun und er erträgt es nicht, wenn Biene die Tränen runterkullern. Eigentlich ja eine schöne Eigenschaft, habe ich mir erst noch gedacht, aber was sich der gute Pitschi dann alles geleistet hat, war meines Erachtens damit dann auch nicht mehr zu entschuldigen.
Ich kann es durchaus verstehen, wenn man in einer Sinnkrise steckt, man vom Leben einfach mehr erwartet hat, als letztendlich eingetreten ist, aber seine Freunde und seine Freundin auf diese Art und Weise anzulügen, fand ich nicht okay und darüber konnte und wollte ich auch nicht lachen. Mehr als 'unter aller Sau' fällt mir dazu gar nicht ein.

Was mir wiederum ECHT gut gefallen hat, war das Setting: Argentinien/Buenos Aires. Erst findet die Handlung noch in Deutschland/Bamberg statt, aber schon bald geht's ab nach Südamerika. Und das fand ich SO toll. Ein kleines bisschen was über die Stadt Buenos Aires und die Sitten dort zu erfahren, die klangvolle spanische Sprache zu lesen, ... - Das war genau meins! Ich habe richtig Fernweh bekommen.

Also, wer sich auf den bevorstehenden Urlaub einstimmen (oder einfach nur so ein wenig Fernweh produzieren) will und eine leicht zu lesende Unterhaltungslektüre für zwischendurch sucht, kann guten Gewissens zu Resturlaub greifen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

»Bitte, habt Erbarmen«, flüsterte sie ganz leise ins Dunkel.

Erbarmen
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Erbarmen ist Band eins der Reihe um das Sonderdezernat Q mit Carl Mørck und seinem Kollegen, dem Syrier Assad. Und war gleichzeitig mein zweites Buch von Jussi Adler-Olsen. Den sechsten Teil der Reihe, ...

Erbarmen ist Band eins der Reihe um das Sonderdezernat Q mit Carl Mørck und seinem Kollegen, dem Syrier Assad. Und war gleichzeitig mein zweites Buch von Jussi Adler-Olsen. Den sechsten Teil der Reihe, Verheissung, habe ich bereits vor ein paar Monaten gelesen und weil es mir sehr gut gefallen hat, habe ich beschlossen, die ersten fünf Bücher ebenfalls nach und nach zu lesen.
Das bedeutet, dass ich die beiden Hauptprotagonisten, den Vizekriminalkommissar Carl Mørck und seinen Helfer Assad, schon ein wenig kannte.

Hier im ersten Band wird das Sonderdezernat Q ganz frisch gegründet. Carl soll alte, nicht abgeschlossene Fälle neu aufrollen und versuchen aufzuklären. Und schon stürzt er sich, vorerst noch etwas widerwillig, dann aber mit vollem Eifer, in den Fall Merete Lyngaard. Die Politikerin ist vor etwa fünf Jahren verschwunden - und angenommen wurde damals, dass sie über Bord eines Schiffes gegangen ist, obwohl ihre Leiche nie gefunden wurde. Ob Selbstmord oder Mord, war dabei aber unklar ...

~ Vom Tod wusste er nicht viel. Nur, dass er so unvorhersehbar war wie ein Blitzschlag. Und unendlich still, wenn er eingetreten war. ~
(S. 10)

Dieser erste Fall für das Sonderdezernat Q bietet viel Stoff für Spekulationen. Dass Merete Lyngaards Verschwinden kein Selbstmord gewesen ist, war nicht nur mir als Leser schnell klar (der zweite Erzählstrang wird nämlich aus der Sicht der verschwundenen Merete wiedergegeben), nein, auch für das Ermittlerduo Carl und Assad stand das schon sehr bald fest.
Man merkt im Laufe des Lesens einfach, dass Carl ein wesentlich besserer Polizist ist, als seine Kollegen, die vor Jahren an dem Fall dran waren und damals nur ziemlich oberflächlich gearbeitet und kaum verwertbare Informationen zusammengetragen haben. - Carl regt sich nicht nur einmal fürchterlich darüber auf, dass gewissen Details einfach nicht nachgegangen wurde.
Aber auch sein neuer Assistent, der Syrier Assad, ist ein wirklich aufmerksamer und talentierter Mann. Gemeinsam sind die beiden ein unschlagbares Team. Ich mochte beide sehr, Carl kam mir anfangs zwar noch ein bisschen melancholisch und widerwillig vor (das hatte aber wahrscheinlich damit zu tun, dass er vor kurzem erst seine beiden Partner bei einer Schießerei verloren hat, bei der einer davon nun gelähmt und der zweite tot ist), aber als dann die ersten erfolgreichen Ermittlungsergebnisse vorgelegen sind, hat er sich zusammengerissen und einen sympathischen Elan an den Tag gelegt.
Und Assad war ja sowieso mein Lieblingsprotagonist - er ist einfach ein cooler Hund und meiner Meinung nach wie gemacht für den Job als Kommissar. Aber er ist nicht nur aufmerksam, vielseitig begabt und ziemlich mutig, sondern auch irgendwie überraschend unberechenbar und ein kleines Rätsel. Er möchte nämlich nicht über seine Vergangenheit sprechen, weil sie angeblich nicht so schön war, und genau das macht mich natürlich sehr neugierig auf diese Buchfigur. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, ob und wie viel Assad in den nächsten Bänden so von sich preisgeben wird.

Fesselnd und wirklich interessant zu lesen fand ich eigentlich das gesamte Buch, aber so richtig spannend wurde es erst auf den letzten 100 Seiten. Der letzte Teil hat den Namen Thriller wahrlich verdient.
Man stellt sich schon von Anfang an die Frage, ob Merete nach diesen fünf Jahren Martyrium, in der Zeit, wo Carl und Assad zu ermitteln beginnen, immer noch am Leben ist. Und diese Ungewissheit lässt einen eben die ganze Zeit gespannt weiterlesen ...

~ »Der Nachbar unseres Freundes hier hatte sich auf die Veranda gesetzt und die globale Klimaveränderung genossen, sagt er.« ~
(S. 23)

Ein in meinen Augen echt gut gelungener Reihenauftakt, der einige sehr spannende Lesestunden bietet und mit einem Humor punkten konnte, der ganz nach meinem Geschmack ist.
Ich persönlich werde die Reihe mit Sicherheit weiterverfolgen. Das Buch kann ich euch auf jeden Fall uneingeschränkt weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Laaaaaaangatmig!

Gleis 4
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Eigentlich hat die Geschichte ja ganz vielversprechend begonnen: die Schweizerin Isabelle lässt sich am Bahnhof ihren Koffer von einem hilfsbereiten, älteren Herrn die Treppe hochtragen. Oben angekommen ...

Eigentlich hat die Geschichte ja ganz vielversprechend begonnen: die Schweizerin Isabelle lässt sich am Bahnhof ihren Koffer von einem hilfsbereiten, älteren Herrn die Treppe hochtragen. Oben angekommen dauert es nicht lange und derselbe Mann bricht zusammen, schlägt mit dem Kopf am Bahnsteig auf, wird bewusstlos und stirbt gleich darauf. Der guten Isabelle ist das natürlich alles nicht geheuer und anstatt dass sie sich von diesem Schock erst mal erholt, beschließt sie lieber, im Leben des freundlichen Kofferträgers herumzuschnüffeln ...

So weit, so gut. Bis hierhin war ich noch halbwegs angetan von der Story. Leider sind mir die Protagonisten dann aber nach und nach dermaßen auf den Senkel gegangen. Isabelle meinte nämlich, sie muss jetzt herausfinden, wer dieser Mann war und was er genau in der Schweiz zu suchen hatte, weil er ja eigentlich Kanadier ist und irgendwie kam mir die ganze Sache dann schön langsam wie ein sanfter Krimi vor, denn Isabelle, ihre erwachsene, halbafrikanische Tochter Sarah und Veronique, die Witwe des Verstorbenen, rennen von einem Amt zum nächsten, von einer Person zur anderen und versuchen, irgendwas aus dem Leben des Toten herauszufinden. Und das war erstens langweilig und zweitens sowas von unglaubwürdig. Also nicht das, was sie herausgefunden haben, sondern eher das ganze Drumherum: wieso hat der Tote mit seiner Frau nie über seine Vergangenheit gesprochen, wenn es doch angeblich nichts Böses war, was er getan hat? Weshalb wird hier kaum getrauert? - Ich meine: Veronique hat gerade erst ihren Mann verloren und dann stürzt sie sich einfach so (mit eigentlich unbekannten Leuten) in irgendwelche Ermittlungen ...
Isabelle und Sarah, dieses Mutter-Tochter-Gespann, habe ich auch überhaupt nicht verstehen können: warum mischen die sich denn in die Angelegenheiten von wildfremden Menschen ein? - Das ist mir so vorgekommen, als wenn die beiden einen sechsten Sinn hätten, der ihnen mitteilen würde, dass der Aufenthalt des Toten mysteriöse Umstände hat!? Und dann fangen sie eben an, wie Ermittler herumzuschnüffeln ... Also, ich weiß nicht. Meins ist dieses Unauthentische echt nicht.

Hinzu kommt dieser Schreibstil, der meinen Lesefluss ziemlich gestört hat, weil ich ihn erstens recht holprig fand (Bsp.: »... er hat mir erzählt von Kanada, und wie es ihm gut ergangen war dort, er ...«) und zweitens irgendwie eigenartige Ausdrücke dabei hatte, die ich (als Österreicherin) noch nie gehört habe und beim Lesen ebenfalls nicht besonders angenehm waren (Bsp.: »Ich hab ihm telefoniert deswegen, die ...«).

Immer wieder findet man zwischendurch auch englische und französische Sätze, die leider nicht immer gleich danach übersetzt werden (Weil man vielleicht davon ausgeht, dass die paar Brocken jeder versteht?). Mit dem Englischen hatte ich kein Problem, das Französische hingegen habe ich nicht immer verstanden, was blöd war, weil ich kein Französischlexikon benutzen wollte. Folgen konnte ich der Geschichte aber trotzdem ohne Weiteres, allerdings bin ich ein Mensch, den das immer stört, wenn ich Sätze lese, die ich nicht verstehe.

Alles in allem fand ich die Geschichte einfach nur langweilig. Spannung war für mich überhaupt nicht vorhanden. Alles nur sehr gemächlich und dahinplätschernd. Der Versuch, aus dem Roman einen Krimi zu machen, ist in meinen Augen kläglich gescheitert.
Das Verhalten der Protagonisten im Angesicht eines kürzlichen (und so nahen) Todesfalls und deren Motive, sich als Ermittler zu betätigen, konnte und wollte ich vielleicht auch gar nicht nachvollziehen.
Es tut mir leid, aber mehr als 2 Sterne kann ich hierfür einfach nicht vergeben.