Profilbild von JeanetteBuechereule

JeanetteBuechereule

Lesejury Star
offline

JeanetteBuechereule ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit JeanetteBuechereule über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2020

Gelungener Sylt-Krimi mit Mamma Carlotta

Zugvögel
0

Mamma Carlotta macht wieder Urlaub bei ihrem Schwiegersohn und dessen Familie auf Sylt. Bei einem Besuch im Varieté-Theater erkennt sie einen Mann wieder, der ihrer Cousine Violetta vor vielen Jahren das ...

Mamma Carlotta macht wieder Urlaub bei ihrem Schwiegersohn und dessen Familie auf Sylt. Bei einem Besuch im Varieté-Theater erkennt sie einen Mann wieder, der ihrer Cousine Violetta vor vielen Jahren das Herz gebrochen hat. Sogleich ruft sie ihre Cousine an, die sich sofort auf den Weg nach Sylt macht. Dabei hat Mamma Carlotta eigentlich keine Zeit, sich um die anstrengende Violetta zu kümmern, denn die Charity-Lady Flora Engelbeck ist auf der Insel und organisiert Handarbeitstreffen. Mamma Carlotta strickt einen Schal für den guten Zweck und stößt dabei auf allerlei seltsame Verbindungen zu der Mordserie, die ihr Schwiegersohn, Hauptkommissar Erik Wolf, gerade bearbeitet ...

"Zugvögel" ist der 14. Band der Sylt-Krimis mit Mamma Carlotta. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass man die anderen Bücher nicht unbedingt gelesen haben muss. Aber die Nebenhandlungen rund um die Familie Wolf entwickeln sich natürlich von Band zu Band weiter.

Während des ganzen Buches war ich mir nie sicher, wie sich der Fall weiterentwickeln wird und wie alles zusammenhängt. Am Ende passt alles wunderbar zusammen. Erik und seine Kollegen klären die Mordserie mit überraschendem Ausgang auf und die einzelnen Handlungsstränge fügen sich zusammen.

Sehr gut hat mir auch das Wiedersehen mit Mamma Carlotta und den anderen aus den Vorgängerbänden vertrauten Personen gefallen. Der Erzählstil ist gewohnt erfrischend und wenn die italienische Lebensart auf die friesische Mentalität trifft, sorgt dies für einige lustige Situationen. Mamma Carlotta möchte doch so gerne ihren Schwiegersohn unterstützen und gleichzeitig ihre liebgewonnenen Bekannten vor seinen Ermittlungen schützen ...

Im Anhang gibt es wie gewohnt die Rezepte zu den Gerichten, die Mamma Carlotta im Buch kocht. Einige davon werde ich demnächst ausprobieren.

Fazit: Ein weiterer gelungener Sylt-Krimi mit Mamma Carlotta, viereinhalb Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2019

Auf positive Weise verworrener Krimi

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
0

Auf dem abgeschiedenen Landsitz Blackheath wird auf einem Ball Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, ermordet. Aiden Bishop bekommt von einem geheimnisvollen Mann im Pestdoktor-Kostüm den Befehl, ...

Auf dem abgeschiedenen Landsitz Blackheath wird auf einem Ball Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, ermordet. Aiden Bishop bekommt von einem geheimnisvollen Mann im Pestdoktor-Kostüm den Befehl, den Mord aufzuklären. Dazu wacht er eine Woche lang jeden Tag im Körper eines anderen Gastes auf. Erst wenn er am letzten Abend den Namen des Mörders nennen kann, darf er Blackheath verlassen.

Am Anfang habe ich mich schwer getan, in die Geschichte hineinzufinden. Doch nach ca. 100 Seiten, als Aiden zum ersten Mal den Wirt wechselt, hat das Buch begonnen, mich zu faszinieren. Danach war ich begeistert davon, den Tag immer wieder aus einer neue Perspektive zu erleben. Jeder Wirt erlebt andere Dinge, sodass dauernd neue Fragen, Vermutungen und Antworten entstehen. Ich habe immer wieder darüber gestaunt, wie der Autor es geschafft hat, bei so vielen parallel stattfindenden Ereignissen nicht den Faden zu verlieren.

Das Setting des Krimis auf einem englischen Landsitz und auch die Auflösung erinnern an Agatha Christie. Ungewöhnlich wird dieser Krimi jedoch dadurch, dass der Ermittler in die Körper mehrerer Personen schlüpft und den Mord und die vorangegangenen Ereignisse selbst aus verschiedenen Perspektiven erlebt, anstatt nur von Zeugen davon erzählt zu bekommen.

Fazit: Ein sehr gelungener Krimi, der den Ermittler denselben Tag des Mordes immer wieder aus einer anderen Perspektive erleben lässt, wodurch ein dichter Handlungsteppich entsteht, viereinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Kurzweiliger Krimi

N oder M?
0

Während des Zweiten Weltkriegs suchen Tommy und Tuppence Beresford, ein Ehepaar mittleren Alters, nach einem Job, um sich für Großbritannien nützlich zu machen. Endlich bekommt Tommy eine Stelle angeboten. ...

Während des Zweiten Weltkriegs suchen Tommy und Tuppence Beresford, ein Ehepaar mittleren Alters, nach einem Job, um sich für Großbritannien nützlich zu machen. Endlich bekommt Tommy eine Stelle angeboten. Vordergründig soll er in Schottland langweilige Büroarbeit verrichten. Doch tatsächlich soll er unter falschem Namen in einer Pension an der Südküste Spione überführen, die für die Nazis arbeiten. Als Tommy dort ankommt, erwartet ihn seine Frau Tuppence. Sie hat sich nicht täuschen lassen. Das ungewöhnliche Ehepaar macht sich als Mr. Meadows und Mrs. Blankensop unter den Gästen der scheinbar harmlosen Pension auf die Suche nach den Verrätern.

Ich habe schon viele Bücher von Agatha Christie gelesen, v.a. mit Hercule Poirot und Miss Marple. Dieses war mein erstes mit Tommy und Tuppence. Viele Elemente sind typisch Christie, z.B. die scheinbar harmlosen Vorfälle, die erst ganz am Ende einen Sinn ergeben. Da in diesem Buch jedoch kein Mörder, sondern ein Spion gejagt wird, wird weniger geredet und mehr gehandelt und die Protagonisten geraten in brenzlige Situationen.

An einigen Stellen musste ich schmunzeln, z.B. darüber wie Tommy und Tuppence ihre Rollen auslegen und was sie unternehmen, um den anderen Gästen Fallen zu stellen. Die Auflösung war für mich überraschend und schlüssig.

Fazit: Ein kurzweiliger Krimi, in dem ein Ehepaar während des Zweiten Weltkriegs Spione aufspürt, 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Rasanter Ski-Krimi

Abfahrt in den Tod
0

Skirennläufer Marc Gassmann wird bei einem Abfahrtsrennen von einer Drohne getroffen. Zuvor hat er bereits Drohbriefe erhalten. Wer trachtet dem Skistar nach dem Leben? Kantonspolizistin Andrea Brunner ...

Skirennläufer Marc Gassmann wird bei einem Abfahrtsrennen von einer Drohne getroffen. Zuvor hat er bereits Drohbriefe erhalten. Wer trachtet dem Skistar nach dem Leben? Kantonspolizistin Andrea Brunner wird damit beauftragt, dies herauszufinden und Marc zu schützen. Die beiden verbindet jedoch eine Vergangenheit voller Liebe und Lügen, was die Sache nicht gerade einfacher macht...


In der rasanten Auftaktszene erlebt der Leser die Belastungen und Gedanken des Rennläufers während der riskanten Abfahrt aus Marcs Sicht mit. Auch im weiteren Verlauf gibt es interessante Einblicke in den Skisport. Das Expertenwissen von Mitautor Marc Girardelli macht diesen Krimi zu etwas Besonderem.


Die Geschichte ist durchgehend flüssig zu lesen und kommt ohne störende Längen aus. Die Autoren locken den Leser immer wieder geschickt auf falsche Fährten. Für mich sind der wahre Täter und seine Beweggründe bis kurz vor Schluss unklar geblieben. Am Ende gibt es nochmal etwas Action, bevor alle offenen Fragen schlüssig geklärt werden.


Fazit: Ein rasanter Ski-Krimi mit Expertenwissen und geschickt gelegten falschen Fährten - viereinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Gelungener Zukunftsthriller

Hologrammatica
0

Wir schreiben das Jahr 2088: Der Londoner Quästor Galahad Singh bekommt den Auftrag nach der verschwundenen Progammiererin Juliette Perotte zu suchen.

Tom Hillenbrand entwirft in Hologrammtica die Vision ...

Wir schreiben das Jahr 2088: Der Londoner Quästor Galahad Singh bekommt den Auftrag nach der verschwundenen Progammiererin Juliette Perotte zu suchen.

Tom Hillenbrand entwirft in Hologrammtica die Vision einer Welt, in der Risse und Flecken an Fassaden, Pickel und rote Nasen einfach mit darübergelegten Hologrammen kaschiert werden. Das Holonet ist der tägliche Begleiter der Menschen. Es ist möglich, seinen Verstand in andere Körper hochzuladen und so nahezu spurlos zu verschwinden.

Singh hat als Quästor also keine leichte Aufgabe. Die Gegebenheiten in dieser Holo-Zukunft machen aus dem Thriller weit mehr als einen gewöhnlichen Vermisstenfall. Es ergeben sich einige überraschende Wendungen und es kommt zu spannenden Szenen.

Nach den ersten Seiten konnte ich problemlos in die Geschichte und die Welt in 2088 eintauchen. Tom Hillenbrand ist es gelungen, eine gut verständliche und stellenweise amüsante Zukunftsvision zu entwerfen. Zwischendurch stimmt das Buch aber auch nachdenklich, zum Beispiel wenn es um das Hochladen in andere Körper oder um die Gefahren künstlicher Intelligenz geht. Am Ende des Buches gibt es ein Holonet-Lexikon, um die Bedeutung von Schlüsselbegriffen nachzuschlagen.

Fazit: Ein gelungener Zukunftsthriller mit amüsanten und nachdenklichen Elementen, viereinhalb Sterne.