Profilbild von Jecke

Jecke

Lesejury Star
offline

Jecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2023

✎ Gustaf Skördeman - Geiger 1 Geiger

Geiger
0

Ich tat mich anfangs wirklich schwer mit diesem Thriller ...

Eigentlich habe ich kein Problem damit, wenn eine Geschichte erst Fahrt aufnehmen muss. Bei dieser jedoch dauerte es wirklich lange, ehe es ...

Ich tat mich anfangs wirklich schwer mit diesem Thriller ...

Eigentlich habe ich kein Problem damit, wenn eine Geschichte erst Fahrt aufnehmen muss. Bei dieser jedoch dauerte es wirklich lange, ehe es ein wenig interessant wurde. Hätte ich es gelesen und nicht gehört, hätte ich es mit Sicherheit abgebrochen. Selbst beim Hören war ich kurz davor, ehe der Autor das Ruder endlich rumriss.

Direkt von Anfang an weiß man, wer die Mörderin ist - somit ist dieses Detail kein Spannungselement mehr. Bleibt nur noch die Frage nach dem Warum.

Ziemlich schnell wird ein Motiv erläutert, welches für mich aber total uninteressant war. Ich verfolgte das Ganze noch ein wenig und wollte gerade das Hörbuch beenden, als Gustaf Skördeman mit einem Paukenschlag um die Ecke kam. Ab diesem Moment war ich gefangen - zumindest vorerst.

So schnell wie die Spannung kam, so schnell flaute sie auch wieder ab.

Zwar versucht der Schreiber die Handlung durch geschichtliche Aspekte lebendig und informativ zu machen, triftet dennoch immer wieder ins Belanglose ab.

Manche Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen. Das war mir zu suspekt, wie das funktionieren kann/soll. Aber die Charaktere waren vielseitig. Da gibt es einiges zu entdecken.

Mir erschließt sich der Sinn einer gekürzten Hörbuchfassung nicht. Wenn man den Text zum Einsprechen kürzen kann, dann kann man das doch auch im Buch tun, oder? Für mich gehen bei dieser Methode jedoch einige Details verloren. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es einen Sprung gab, bei dem ich irgendetwas nicht mitbekommen habe.

Das Ende kam dann auch sehr abrupt. Ich hatte noch gar nicht damit gerechnet.

Bei einem Thriller erwarte ich eigentlich eine männliche Stimme. Es gibt keinen bestimmten Grund dafür. Vielleicht habe ich die meisten bisher von einem Mann vorgetragen bekommen, sodass es für mich zur Gewohnheit geworden ist. Als Daniela Bette-Koch anfing zu sprechen, war ich daher erstaunt. Nicht negativ. Sie hat das auch gut gemacht. Ich fand ihre Stimme angenehm.

Cover sind mir egal - im Regal sehe ich sie sowieso nicht mehr. Dennoch frage ich mich, was die winterliche Landschaft zu bedeuten hat, denn mit "Geiger" hat sie nichts zu tun.

Erst nach dem Lesen habe ich herausgefunden, dass Gustaf Skördeman hier eine Trilogie angelegt hat. Ich denke, ich werde sie nicht weiter verfolgen, denn bereits der 1. Teil bekommt von mir keine Hörempfehlung.

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 28.07.2023

✎ Friedrich Ani - Tabor Süden 1 Die Erfindung des Abschieds

Die Erfindung des Abschieds
0

Letzten Monat habe ich "German Angst", den zweiten Teil der Tabor-Süden-Reihe, gelesen und war hin und weg. Friedrich Ani hatte mich mit seinem Krimi geflasht und es war klar, dass ich den ersten Band ...

Letzten Monat habe ich "German Angst", den zweiten Teil der Tabor-Süden-Reihe, gelesen und war hin und weg. Friedrich Ani hatte mich mit seinem Krimi geflasht und es war klar, dass ich den ersten Band unbedingt kennenlernen muss, um ein paar Hintergründe zu verstehen. (auch wenn sie für den zweiten Band nicht relevant sind)

Hätte ich "Die Erfindung des Abschieds" als erstes gelesen, hätte ich diese Reihe niemals weiterverfolgt.

Man hangelt sich von einer Seite zur nächsten, ohne dass wirklich etwas Spannendes passiert.
Die psychologische Raffinesse, die ich im zweiten Band so geliebt habe, bleibt hier völlig auf der Strecke.
Wendungen gibt es in meinen Augen überhaupt nicht. Es ist alles vorhersehbar oder wird einem auf dem Silbertablett serviert.

Ja, Friedrich Ani hält unserer Gesellschaft mal wieder den Spiegel vor, aber die Story an sich ist doch schon sehr plump.
Auf der anderen Seite schafft es der Autor, dass ich mich richtiggehend in eine Situation hineinsteigere. Was die Eltern mit dem Jungen machen, liegt Jenseits von Gut und Böse. Und wie die Polizei zu dem Ganzen steht, ließ mich nur noch mit dem Kopf schütteln.

Ich hoffe, dass dieser erste Teil nur zum Warmwerden geschrieben wurde und die folgenden das Niveau des zweiten Teils haben.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 16.05.2023

✎ Bjarne Reuter - Vida 2 Vida und der Sommerzauber

Vida und der Sommerzauber
0

Wir hatten uns auf eine zauberhafte Geschichte mit allerlei magischen Momenten gefreut, doch weder meine 5-Jährige noch mich konnte die Erzählung überzeugen ...

Mit 113 Seiten ist das Buch an sich bereits ...

Wir hatten uns auf eine zauberhafte Geschichte mit allerlei magischen Momenten gefreut, doch weder meine 5-Jährige noch mich konnte die Erzählung überzeugen ...

Mit 113 Seiten ist das Buch an sich bereits sehr lang. Mit dem Format 25x25cm ist es nochmals eine Schippe drauf, denn dann passt neben vielen wunderschönen Zeichnungen auch ganz schön viel Text auf eine Seite.

Meine Tochter passt mit ihren 5 Jahren genau in die Zielgruppe, doch für sie war die Geschichte viel zu komplex und vor allem zu lang. Selbst ich als Erwachsene habe das Interesse irgendwann verloren und wirklich lange gebraucht, um sie zu Ende zu lesen. Einfach, weil der Zauber, auf den wir hofften, nicht vorhanden war.

Zudem gibt es Ausdrücke, mit denen Kindergarten- bzw. Vorschulkinder wenig anfangen können.

Uns hat die Geschichte leider nicht überzeugen / abholen können. Auch für Grundschulkinder finde ich sie nicht unbedingt geeignet, denn es mangelt ihr dafür an Tiefgang. Doch den Humor / die Flunkereien des Opas dürften sie eher verstehen als die Kleinen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 01.05.2023

✎ Ilona Einwohlt - Waldhof 2 Herzensfreundinnen

Herzensfreundinnen
0

Ich hatte mich auf ein neues Pferdeabenteuer für unsere Schulbibliothek gefreut, in der dieses Genre allzeit beliebt ist. Doch mir hat es mit seinen vielen Themen, die es beinhaltet, leider nicht zugesagt ...

Ich hatte mich auf ein neues Pferdeabenteuer für unsere Schulbibliothek gefreut, in der dieses Genre allzeit beliebt ist. Doch mir hat es mit seinen vielen Themen, die es beinhaltet, leider nicht zugesagt ...

Ilona Einwohlt versucht in diesem Band um den Waldhof einiges unterzubringen: Rettung von Zirkustieren, Verliebtsein, LGBTQIA+, Klimawandel, Pubertät, ... (und noch so einiges mehr, aber ich möchte nicht (alles) spoilern)
Das ist (mir) zu viel. Dadurch hat die Geschichte ein enormes Tempo, dem man nicht immer ganz folgen kann. Dazu kommt, dass die Spannung auf sich warten lässt bzw. kaum vorhanden ist. Stellenweise ist die Erzählung sehr unglaubwürdig und nicht ganz stimmig. Oft kam mir sogar das Wort 'skurril' in den Sinn.

Das Buch wird vom Verlag ab 11 Jahren beworben. Da die Hauptcharaktere jedoch bereits 14 und 16 Jahre alt sind und viele Themen nicht aufgearbeitet/aufgelöst werden, würde ich es eher ab 13 Jahren empfehlen.

Von mir bekommt "Herzensfreundinnen" leider keine Leseempfehlung. Ich werde das Werk dennoch mit in unsere Schulbibliothek nehmen und die Zielgruppe - wobei ich die etwas höher ansetze - nach deren Meinung fragen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 28.03.2023

✎ Katharina Kuhlmann - Die Reise nach Veganien

Die Reise nach Veganien
0

Als ich dieses Buch in unserer Schulbibliothek entdeckte, war ich erstmal angetan. Dort eine Geschichte über Veganismus zu finden, ist nahezu unmöglich.

Als ich begann, die Erzählung zu lesen, war ich ...

Als ich dieses Buch in unserer Schulbibliothek entdeckte, war ich erstmal angetan. Dort eine Geschichte über Veganismus zu finden, ist nahezu unmöglich.

Als ich begann, die Erzählung zu lesen, war ich schnell ernüchtert.

Nicht nur, dass hier allerhand Klischees bedient werden. Nein, es tauchen ebenso an jeder Ecke Stereotype auf.

Frida ist das Mädchen mit dem zuckersüßen Puppengesicht. Eric kommt aus einer Metzgerfamilie, die grausam ist. Madhuri aus Indien ist in Deutschland geboren. Der türkisch Junge Onur bezeichnet sich selbst als 'Moslem', obwohl dies der veraltete Begriff für Muslim ist.

Frida weiß mit ihren 8 Jahren nicht, dass sie an einer Allergie leidet, bei der sie keine tierischen Produkte essen darf. Das ist nicht nur grob fahrlässig (schließlich könnte sie, wie alle Kinder, irgendwo irgendetwas probieren wollen), sondern auch höchst unglaubwürdig.

Fridas Mutter wird hin und wieder erwähnt, lebt jedoch in Veganien. Was sie dort macht und warum sie ihr Kind nicht mitnehmen kann, bleibt ein Geheimnis.

Eric, dem Antagonisten, widerfährt wirklich Schlimmes in der Erzählung. Dies wird bis zum Ende auch nicht aufgelöst, sodass man sich schweren Herzens fragt, was er noch alles zu erleiden hat.

"Die Reise nach Veganien" findet - zumindest in diesem Teil - nie statt.

Die Karte auf dem Vorsatz verpönt. Es ist die Rede von "Afrikanien" und Norden ist auf der rechten Seite. Wer hat sich das ausgedacht bzw. durchgewunken im Lektorat?

Vielleicht hätten einige Fragen im zweiten Teil aufgeklärt werden sollen, doch dieser scheint nie geschrieben bzw. publiziert worden zu sein.

Doch nicht nur die Geschichte ist wenig durchdacht. Dergleichen sind die Illustrationen nicht so schön anzusehen. Alle sehen aus, als hätten sie Fäustlinge an.

Und zum Schluss gibt es noch Werbung für vegane Schokolade und einen Energy Drink für "Lehrer und Eltern". Ernsthaft?

Von mir gibt es an dieser Stelle keine (Vor)Leseempfehlung. Schon gar nicht für Kinder ab 4 Jahren. (wie vom Verlag vorgesehen)

©2023 Mademoiselle Cake