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Veröffentlicht am 30.09.2016

✎ Amelie Bachmayer - Mathe ist übertrieben hässlich, Frau Bachmayer

Mathe ist übertrieben hässlich, Frau Bachmayer
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Ich vermiss meine Schulzeit wirklich und daher versuche ich mich mit solchen Büchern immer ein bisschen dorthin zurückzuversetzen.. Aber entweder bin ich (oder die anderen) im falschen Viertel aufgewachsen ...

Ich vermiss meine Schulzeit wirklich und daher versuche ich mich mit solchen Büchern immer ein bisschen dorthin zurückzuversetzen.. Aber entweder bin ich (oder die anderen) im falschen Viertel aufgewachsen oder früher war einfach alles anders..

Ich mein, ich sollte es doch langsam wissen, dass in solchen Büchern entweder (maßlos) übertrieben oder einfach das Schlimmste vom Schlimmsten erzählt (und aufgebauscht) wird. Es kann doch nicht wirklich in Schulen so zugehen?!?

Amelie Bachmayer erzählt auf humorvolle Weise von ihrem Lehreralltag. Dabei zeigt sie aber nicht nur mit dem Finger auf die Schüler, sondern schildert auch, wie sich Lehrer und Eltern teilweise benehmen.
Anekdoten aus ihrem privaten Leben frischen das Ganze noch auf.

Manchmal habe ich amüsiert gelächelt, teilweise laut gelacht, aber meistens einfach nur mit dem Kopf geschüttelt.

Für Zwischendurch bestens geeignet, aber nichts, was sich von den anderen "Lehrerbüchern" abhebt. Der Trend ist die letzten Jahre einfach zu sehr aufgegriffen wurden, sodass man schnell das Gefühl hat, hier und dort selbe Geschichten zu lesen.

In einem Punkt aber gebe ich der Autorin absolut Recht:

"Ich bin erstaunt über die vielen Diagnosen. Hat plötzlich jedes Kind, das etwas schwächer beim Lesen, Schreiben oder Rechnen ist, eine Störung? Und jedes aufgeweckte Kind ADHS?" (S. 30)

©2016

Veröffentlicht am 30.09.2016

✎ Hannah Brencher - Wenn du diesen Brief findest...

Wenn du diesen Brief findest...
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Als ich das Buch damals entdeckte und den Klappentext gelesen hatte, war für mich - als (ehemalige) leidenschaftliche Briefeschreiberin - schnell klar, dass ich diese Zeilen unbedingt lesen möchte.

Schon ...

Als ich das Buch damals entdeckte und den Klappentext gelesen hatte, war für mich - als (ehemalige) leidenschaftliche Briefeschreiberin - schnell klar, dass ich diese Zeilen unbedingt lesen möchte.

Schon die ersten Seiten haben mich dann auch direkt berührt, denn Hannah Brencher spricht wirklich immer zu den Menschen, die dieses Buch lesen oder die sie mit ihren Briefen erreichen wollte, und wenig von sich selbst.
Sie hat eine sehr poetische Sprache, die sie auch gekonnt einsetzt und damit oftmals mein Herz erreichte.

Je weiter ihre Geschichte jedoch fortschritt, desto weniger fühlte ich mich mit ihr verbunden.. Sie spricht viel von sich und ihrem Erlebtem, viel von Gott und ihrem Weg dorthin. Sie will keinen bekehren, aber durch das viele Gerede über sich selbst, rücken die Briefe, ihre "Mission", ein wenig in den Hintergrund.

Auch habe ich gedacht, dass man viel mehr Beispiele von Briefen (an sie) gezeigt bekommt, aber das war wohl nicht das Anliegen..

Nichtsdestotrotz öffnet die Autorin an einigen Stellen den Lesern die Augen. Man beginnt (noch mehr) über den eigenen Alltag nachzudenken. Man überlegt, wie man selbst Teil des Ganzen werden könnte. Man hält inne.

Ich habe zum Glück meine Menschen, mit denen ich regelmäßig kommuniziere - per Brief, per E-Mail, per Chat,.. - und wenn ich mich einsam fühle, dann weiß ich, wo ich mich hinwenden kann. Aber ich habe nun auch beschlossen, meine eigene kleine Aktion zu starten, die mir schon jahrelang im Kopf herumgeistert und sicher nicht neu ist, sondern sehr oft angewandt wird.

Hannah Brenchers Aktion sollte wirklich öfter umgesetzt werden - das muss ja nicht zwangsläufig immer einen Brief bedeuten.. und wenn man kein Typ dafür ist, dann sollte man doch wenigstens mal ganz bewusst in sich hineinhorchen, denn:

"Denn so banal die Frage »Wie geht's dir?« in unserem hektischen Alltag klingen mag, sie kann für den Menschen, dem man sie stellt, alles bedeuten." (S. 10)

©2016

weitere Zitate:

"Der Tag, an dem ich nach New York zog, [...] Ich sage, dass ich alles im Gepäck hatte, was ich an diesem Tag brauchte: Träumte verstaut neben Strickjacken, Wünsche versteckt in Gummistiefeln." (S. 16)

"Das Leben ist nur zu hektisch, um einfach mal innezuhalten und sich länger einer einzelnen Sache zu widmen." (S. 16)

"Wir können einem Menschen eine völlig andere Geschichte erzählen, wenn wir uns in den Schutz eines Blatt Papiers begeben. Wir können Dinge sagen, für die uns an anderer Stelle der Mut fehlen würde." (S. 21)

"Und dann musste ich an mich denken. [...] Und an die ganzen sozialen Medien, mit denen wir so viele gute Dinge anstellen könnten, aber stattdessen nutzen wir sie zum Jammern und Motzen und Unruhestiften." (S. 181)

Veröffentlicht am 29.09.2016

✎ Debbie Macomber - Rose Harbor 4 Herbstleuchten

Herbstleuchten
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Da ist er: Der heiß ersehnte letzte Teil der Rose-Harbor-Reihe! Oder doch nicht..?!?

1 Jahr lang habe ich nun Joe Marie und ihre Gäste begleitet - vor fast 1 Jahr hatte ich auch den 1. Teil der Reihe ...

Da ist er: Der heiß ersehnte letzte Teil der Rose-Harbor-Reihe! Oder doch nicht..?!?

1 Jahr lang habe ich nun Joe Marie und ihre Gäste begleitet - vor fast 1 Jahr hatte ich auch den 1. Teil der Reihe gelesen. Eine lange Zeit.. und natürlich erinnere ich mich kaum an etwas wirklich - dazu sind die Geschichten einfach nicht tiefgreifend genug, jedoch für den Augenblick, in dem man sie liest, erwärmend fürs Herz. Für mich waren sie ein ständiges Auf und Ab. Mal haben mir die Schicksale ganz gut gefallen, mal fand ich sie nicht so gelungen..

Der vorliegende Band ist der für mich schwächste - neben Band 2. Es sind Themen, die mich wirklich sehr interessiert haben, denn ich denke gerne an meine Schulzeit zurück. Jedoch wurden hier wieder so viele Klischees bedient, dass die Geschichte kaum Überraschungen bereit hält. Auch an Emotionen fehlte es mir (teilweise).

Zwar lässt der angenehme Schreibstil der Autorin die Seiten nur so dahinfliegen, jedoch so hibbelig wie beim Vorgänger war ich hier nie. Joe Marie und Mark tänzeln umeinander herum und keiner kommt so richtig aus dem Knick, aber trotzdem mag ich diese beiden warmen Charaktere wirklich sehr.

Ich dachte eigentlich, die Rose-Harbor-Inn-Reihe wäre mit diesem Band beendet, aber wie ich nun schon hier und dort gelesen habe, soll es wohl noch einen 5. Teil geben.
Ich weiß nicht, ob diese Rechnung wirklich aufgeht, denn für mich hat das Ende, was man hier geboten bekommt, einfach nur gestimmt. Jeder, der die Reihe kennt, hat sicher mit einem gewissen Schluss gerechnet - und das dieser anders daherkommt als gedacht, war klar.
Auch die Namensgebung der einzelnen Teile war im Deutschen toll gewählt. Wie macht man nun weiter?

Ich bin jedenfalls gespannt, ob Debbie Macomber uns mit einem nächsten Band wirklich überraschen kann oder ob es die Geschichte um Joe Marie und Mark kaputt macht..

©2016

Veröffentlicht am 29.09.2016

✎ Debbie Macomber - Rose Harbor 3.5 Wolkenküsse

Wolkenküsse
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Als ich diese Kurzgeschichte zufällig entdeckte, war ich sehr gespannt darauf, denn sie wird endlich mal aus Marks Sicht erzählt.

Leider war ich am Schluss dann doch etwas enttäuscht / ratlos, denn im ...

Als ich diese Kurzgeschichte zufällig entdeckte, war ich sehr gespannt darauf, denn sie wird endlich mal aus Marks Sicht erzählt.

Leider war ich am Schluss dann doch etwas enttäuscht / ratlos, denn im Grunde erfährt man rein gar nichts Neues. Entweder man hat es aus den anderen Geschichten schon erfahren oder es wurden zumindest Andeutungen gemacht, die man sich dann selbst zusammenreimen konnte.

Nichts desto trotz war es eine süße Abwechslung für Zwischendurch, bei der man aber nichts verpasst, wenn man sie nicht liest.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Dana Carpenter - Die Schattenschrift

Die Schattenschrift
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Eigentlich würde ich dieses Werk lieber dem Genre 'Historisch' zuordnen, aber ich finde, es muss darauf hingewiesen werden, dass hier doch das ein oder andere Fantasyelement enthalten ist, denn mir war ...

Eigentlich würde ich dieses Werk lieber dem Genre 'Historisch' zuordnen, aber ich finde, es muss darauf hingewiesen werden, dass hier doch das ein oder andere Fantasyelement enthalten ist, denn mir war dies beim Lesen des Klappentextes nicht klar..

In 'Die Schattenschrift' begleiten wir zumeist Maus auf ihrem Lebens- und Leidensweg. Und obwohl sie die Hauptperson ist, bleibt sie mir doch ein wenig blass. Die Nebencharaktere nehmen einen Platz ein, der gut zu ihnen passt und die Geschichte nicht überlädt.

Relativ schnell konnten mich die Geschehnisse bannen und wirkten einen gewissen Sog auf mich aus, so dass ich oft wissen wollte, wie es weitergeht. An manchen Stellen wurde ich durch die Wendungen auch wirklich überrascht. An anderen hätte ich mir das eine Wort mehr doch schon gewünscht. Dana Carpenter bricht teilweise an Stellen ab, bei denen ich auf mehr gehofft hatte, denn ihr Schreibstil ist sehr flüssig und mitreißend, sodass es mir teilweise schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen..

Eigentlich fand ich die Geschichte wirklich gelungen, aber wie bereits gesagt: Ich hätte es bevorzugt, weniger / keine Fantasyelemente vorzufinden. Ich glaube, dass Frau Carpenter eine tolle Autorin historischer Romane werden kann, denn sie schreibt lebendig und doch der Zeit angemessen - dies schaffen in meinen Augen nicht gar so viele.

Wer Historisches also mag und wen die fantastischen Seiten an Maus nicht (gar so arg) stören oder wer darüber hinweglesen kann, dem kann ich dieses Werk empfehlen.

©2016