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Veröffentlicht am 30.05.2024

🍰 Lucy Astner - Und der Bär ruft laut Hurra: Farben sind für alle da!

Und der Bär ruft laut Hurra: Farben sind für alle da!
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Wir LIEBEN dieses Buch!

Farben sind bei mir und meiner Tochter ein großes Thema. Ich habe ihr meine Regenbogenliebe vermacht und man sieht bei uns sehr viele Bilder, auf denen irgendetwas in Regenbogenfarben ...

Wir LIEBEN dieses Buch!

Farben sind bei mir und meiner Tochter ein großes Thema. Ich habe ihr meine Regenbogenliebe vermacht und man sieht bei uns sehr viele Bilder, auf denen irgendetwas in Regenbogenfarben gemalt ist. Als ich das Cover und den Titel sah, wusste ich daher, dass „Und der Bär ruft laut Hurra: Farben sind für alle da“ unbedingt bei uns einziehen muss. Und nun wird es auch nicht so schnell wieder ausziehen.

Als ich die erste Seite sah, war ich etwas skeptisch. Der Text ist schon recht viel. Gerade Kinder in der angepeilten Altersgruppe ab 4 Jahren haben oft noch nicht genug Geduld. Selbst mein Kind mit ihren 6 Jahren bevorzugt teilweise noch Bilderbücher mit eher weniger Text.

Doch als wir dann begannen zu Lesen, tauchten wir augenblicklich in die Geschichte ein und die Textlänge spielte überhaupt keine Rolle mehr.

Es gibt auf den Illustrationen einiges zu entdecken. Selbst im Text an sich spielen die Farben eine große Rolle. Einzelne Worte sind so besonders hervorgehoben.

Bevor wir die nächste Seite umschlugen, haben wir überlegt, welche Farbe als nächstes dran sein könnte. Manchmal lagen wir richtig, manchmal hat uns die Auswahl überrascht.
Am Ende kamen wir voll auf unsere Kosten. Nur, dass auf einmal jemand der/die Schönste sein musste, fanden wir doof. Schließlich ist Schönheit etwas sehr individuelles.

Ansonsten ist die Lektüre in unserem Regal mit den Lieblingsbüchern gelandet - falls es je dorthin gestellt werden sollte. Denn bisher lesen wir es wieder und wieder und erfreuen uns an dem Ideenreichtum.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 27.05.2024

✎ Günther Jakobs - Pino und Lela 1 Flieg, Lela, flieg!

Pino und Lela: Flieg, Lela, flieg!
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„Pino und Lela - Flieg, Lela, flieg!“ ist ein Bilderbuch, aus dem Kinder eine Menge mitnehmen können.

Sie lernen etwas über:
- Freundschaft
- Abschied
- Wechsel der Jahreszeiten
- Hilfsbereitschaft
- ...

„Pino und Lela - Flieg, Lela, flieg!“ ist ein Bilderbuch, aus dem Kinder eine Menge mitnehmen können.

Sie lernen etwas über:
- Freundschaft
- Abschied
- Wechsel der Jahreszeiten
- Hilfsbereitschaft
- Gewohnheiten mancher Tiere

Das klingt viel? Ist es vielleicht auch, aber die Geschichte kommt nicht überladen daher. Alle Aspekte sind wunderbar leicht in die Erzählung integriert. Man muss ihnen nur folgen.

Mit dem Thema „Abschied“ werden die Kleinsten nicht alleine gelassen. Es wird aufgelöst und endet mit einer Umarmung. So wird die Schwere nach ein paar Seiten direkt wieder herausgenommen und es bleibt ein positives Gefühl beim Umklappen der letzten Seite.

Unterstützt werden die Worte durch farbenfrohe Zeichnungen. Hier und dort detailverliebt, oft jedoch auf das Wesentliche fokussiert.

Uns hat die Geschichte gut gefallen und meine 6-Jährige holt sie gerne immer mal wieder aus dem Bücherregal - auch, um alleine darin zu stöbern.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 20.05.2024

✎ Sam Hume - Wundervolle Welt 5 Wasser

Wundervolle Welt. Wasser
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Ist es tatsächlich bereits 2 Jahre her, dass ich den Band über Sterne aus dieser Reihe mit meiner damals 4-Jährigen das erste Mal angeschaut habe? Es muss wohl so sein, denn dies zumindest sagt mein Lesetagebuch. ...

Ist es tatsächlich bereits 2 Jahre her, dass ich den Band über Sterne aus dieser Reihe mit meiner damals 4-Jährigen das erste Mal angeschaut habe? Es muss wohl so sein, denn dies zumindest sagt mein Lesetagebuch. Und noch immer wird das Buch hin und wieder aus dem Regal gezogen, um darin zu stöbern.

Nun haben wir seit sehr langer Zeit den Teil über Lebewesen im Wasser bei uns. Meinem mittlerweile 6-jährigen Kind ist es nicht so leicht gefallen, das Werk mit mir anzuschauen.

Schon ich als Erwachsene bin fasziniert von der Unterwasserwelt. Aber auch schockiert.

Ich bin eine absolute Wasserratte. Ich bin gerne am Meer und im Wasser. Habe seit einigen Jahren auch das Schnorcheln für mich entdeckt - Lebewesen aus sicherer Entfernung beobachten.
Doch dieses Kindersachbuch hat meine Nerven teilweise ziemlich strapaziert und meinen Puls hochschnellen lassen.

Wir lernen ganz unterschiedliche Lebensräume und deren Bewohner*innen kennen
Wir erfahren unglaubliche Fakten und meiner Tochter und mir ist nicht selten der Mund vor Erstaunen offen geblieben.

Aber uns haben die Zeilen ebenso das Fürchten gelernt.
Es gibt Tiere, die Menschen angreifen. Es gibt Tiere, die für Menschen gefährlich, weil zum Beispiel giftig, sind. Doch zum Glück leben sie nicht dort, wo wir persönlich Urlaub machen.

Wie bereits zum Buch über die Sterne geschrieben, kann ich es hier nur nochmals wiederholen:
Die zahlreich vorhandenen Illustrationen und Fotos sind atemberaubend. Sie nehmen mindestens eine, oft auch zwei Seiten ein. Jedem Thema wird Raum auf einer Doppelseite gegeben. Der Text ist dementsprechend groß und eher wenig.

Manchmal hätten wir gerne mehr Informationen bekommen, doch wir haben uns das dann einfach im Internet weiter angeschaut.

Zum Schluss gibt es noch eine Doppelseite „Vom Wasser an Land“ und „Vom Land zurück ins Wasser“. Das ist ein bisschen tricky dargestellt und wir haben uns nicht gleich zurechtgefunden.

Steckbriefe auf den letzten Seiten erleichtern das Auffinden der einzelnen Tiere.
Wir hätten uns noch eine Übersichtsseite mit den allgemeinen Informationen (zum Beispiel ‘Sümpfe‘, ‘Mitternachtszone‘ etc.) gewünscht. Diese findet man zwar im Inhaltsverzeichnis, sind jedoch nicht so leicht auszumachen.

Uns ist zudem nicht ersichtlich geworden, warum Polarmeere und See-Elefanten unter der Kategorie „Tiefsee“ eingeordnet wurden.

Ansonsten finden wir die Lektüre faszinierend und wir haben sie direkt zum Verschenken gekauft.
Außerdem sollte sie in keiner Schulbibliothek fehlen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 13.05.2024

✎ Yuyi Morales - Dreamers

Dreamers
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Die Bücher aus dem Gratitude Verlag sind Werke, die ich fast blind kaufen würde. Mir gefällt ihre Mission, BIPoC in den Mittelpunkt zu stellen und deren Geschichten zu veröffentlichen. Wir selbst haben ...

Die Bücher aus dem Gratitude Verlag sind Werke, die ich fast blind kaufen würde. Mir gefällt ihre Mission, BIPoC in den Mittelpunkt zu stellen und deren Geschichten zu veröffentlichen. Wir selbst haben bereits tolle kennenlernen dürfen und mit der vorliegenden ebenso einen kleinen Schatz in den Händen.

Yuyi Morales erzählt hier ihre Geschichte. Wie sie mit ihrem Sohn Kelly von Mexiko nach Amerika auswanderte - ohne dies eigentlich zu wollen. Sie berichtet davon, wie fremd sie sich anfangs gefühlt hat, weil sie die „Fähigkeit zu kommunizieren - zu verstehen und verstanden zu werden“ vermisst hat. Und wie sie durch Bilderbücher einen Weg und ihre Bestimmung fand.

Ich als Erwachsene konnte 1000&ig mit der Autorin mitfühlen. Ich bin vor 10 Jahren selbst ausgewandert - in ein Land, dessen Sprache ich weder sprach noch verstand. Auch bei mir war es eigentlich nicht geplant, doch ich hätte jederzeit die Möglichkeit gehabt, zurück zu gehen.

Wenn man bedenkt, dass Sprache das wichtigste Kommunikationsmittel ist, dann kann man sich eventuell vorstellen, was es heißt, wenn dies auf von heute auf morgen wegfällt. Man fühlt sich verloren, fremd, ausgeschlossen.

Die Rettung für Yuyi Morales kam in Form von Bilderbüchern. Diese enthalten manchmal wenig Text, dafür aber umso ausdrucksstärkere Illustrationen. Dadurch konnte sie lernen und sich Gehör verschaffen. Sie lebt nun ihren Traum.

Die Bilder sind keine reinen Illustrationen. Es sind Collagen - zusammengesetzt aus Zeichnungen und Fotografien. Jede Seite kann mehrfach angesehen werden ohne langweilig zu wirken. Wir haben immer wieder etwas gefunden, was uns beim ersten Mal entgangen war.
Mit Text wurde eher sparsam umgegangen.

Am Ende erzählt die Verfasserin nochmals ausführlich ihre Geschichte.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich danach die Bilder und Texte erst wirklich verstanden habe und aufnehmen konnte. Ich habe das Buch im Anschluss daran direkt erneut angeschaut und viel besser mitbekommen, was mit all den Bildern und Worten gesagt werden wollte. Einfach, weil ich den Hintergrund kannte und all dies mit anderen Augen betrachten konnte.

Ich mag den Gratitude Verlag und die Bücher unheimlich gerne. Aber ich merke ebenso, dass mein Vorschulkind am vorliegenden zum Beispiel kaum interessiert ist. „Emmanuels Traum“ ist eines der wenigen Werke aus dem Verlag, über das mein Kind auch nach fast 2 Jahren noch spricht. Sein Schicksal hat sie nachhaltig beeindruckt. Damit konnte sie etwas anfangen. Wir konnten im Internet weitergehende Informationen heraussuchen. Wir haben uns Fotografien angeschaut. Doch „Dreamers“ kann sie irgendwie (noch) nicht so richtig greifen. Obwohl ich ihr meine persönliche Geschichte dazu erzählt habe.

Deshalb denke ich: Ja, Bilderbücher sind vorwiegend für Kindergartenkinder gedacht, doch diese speziellen - in denen Erwachsene von ihren Erlebnissen, eventuell sogar als Erwachsene, berichten - sehe ich eher ab dem Grundschulalter super gut eingesetzt. Klar, man kann bereits mit 4 Jährigen über den Inhalt reden, aber es wird sich, wenn man sich nicht vielleicht selbst in einer ähnlichen Situation befindet / befunden hat, kaum ein so kleines Kind das ganze Ausmaß, die ganze Intension dahinter, vorstellen können.
Daher bleiben unsere Werke noch im Regal und werden dann herausgeholt, wenn die 6-Jährige sich dafür interessiert. Sie weiß, dass es diese Geschichten gibt - und das ist für mich erstmal wichtig.

Von mir gibt es dennoch eine Leseempfehlung an die Großen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 09.05.2024

✎ Judith Merchant - Freddy und der Redenwurm

Freddy und der Redenwurm
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Kinder quatschen gerne - meins auch. Und manchmal wünsche ich mir tatsächlich jemanden, der für mich das Reden (mit ihr) übernimmt.

Freddy möchte ebenfalls reden. Am liebsten den ganzen Tag lang. Mit ...

Kinder quatschen gerne - meins auch. Und manchmal wünsche ich mir tatsächlich jemanden, der für mich das Reden (mit ihr) übernimmt.

Freddy möchte ebenfalls reden. Am liebsten den ganzen Tag lang. Mit jedem, der in seiner Nähe ist. Doch die Erwachsenen haben leider so gar keine Zeit. Einer arbeitet im HomeOffice, eine backt, ein anderer erledigt Gardenarbeit.

Also wünscht sich Freddy einen Papagei. Schließlich reden sie den ganzen Tag. Doch was er stattdessen bekommt? Einen ReDenwurm. Wir haben nicht schlecht gestaunt. Und uns gefreut, dass er regenbogenbunt ist.

Die Illustrationen sind knallbunt und doch wirken sie nicht überladen.

Die Geschichte ist mit ihren knapp 60 Seiten schon relativ lang - auch, weil manchmal ein wenig mehr Text auf einer Seite steht. Als Gute-Nacht-Geschichte hätten wir sie fast zweigeteilt, aber wir wollten dann doch noch wissen, wie es ausgeht.
Für die empfohlene Altersgruppe ab 3 Jahren könnte es vielleicht ein wenig viel auf einmal werden. Für mein Kind wäre es in diesem Alter von der Textmenge her nicht machbar gewesen.

Nach ein paar Tagen beobachtete meine frisch 6-Jährige einen Vogel, der Würmer aus unserem Garten wegholte.
Sie fragte: „Was fressen Papageien?“
Ich: „Vielleicht ebenso Würmer? Auf alle Fälle Obst.“
Sie: „Und Körner. Das haben wir doch bei Freddy gelernt!“

Wie so oft bei solchen Büchern, kommt hier ein kleiner Seitenhieb an die Erwachseneny hinzu: Viel zu oft vertrösten wir unsere Kinder und hören ihnen nicht (richtig) zu. Es ist jedoch wichtig, sich Zeit füreinander zu nehmen. Doch ich finde, die Kleinsten dürfen ebenso lernen, dass man nicht immer (direkt) Zeit haben kann. Aber mein größtes Argument (für Quatschzeit) ist immer: Irgendwann hören sie auf, mit uns zu reden - genießen wir die Zeit, in der sie es noch gerne tun, auch wenn es manchmal anstrengend ist/erscheint.

©2024 Mademoiselle Cake