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Veröffentlicht am 08.02.2023

✎ Glitzer Prinzessinnen Malbuch

Das Glitzer-Prinzessinnen-Malbuch
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Als meine 5-Jährige das Büchlein entdeckte, wurden sofort die Stifte heraus geholt und losgelegt.
Das Papier ist dick, sodass bei normalem Malen keine Farbe durchdruckt. So kann man auf der Rückseite seiner ...

Als meine 5-Jährige das Büchlein entdeckte, wurden sofort die Stifte heraus geholt und losgelegt.
Das Papier ist dick, sodass bei normalem Malen keine Farbe durchdruckt. So kann man auf der Rückseite seiner Fantasie freien Lauf lassen.

Es sind sehr schöne Motive dabei und auch vielfältig. Es gibt große Ausmalflächen, aber auch kleine. Schade ist nur, dass die meisten Prinzessinnen lange, glatte Haare haben. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Vielfalt gewünscht.

Viele Ausmalbilder kann man hinterher ausschneiden und zu Collagen zusammenkleben. Wir haben bereits angefangen, uns Geschichten auszudenken.

Was uns leider gar nicht gefällt, sind die Sticker. Sie sind nicht sauber verarbeitet. Mal fehlt Farbe. Mal ist das Motiv nicht in der Markierung. Auch sonst sind die Motive wenig durchdacht. Es gibt zum Beispiel kein einziges Paar Schuhe, welches zusammenpasst.

Ansonsten mag mein Kind das Ausmalbuch sehr.

Ich werde wohl ein paar Blätter heraustrennen und sie zum Kindergeburtstag anbieten, denn es sind kleine, einfache Motive und besonders geeignet, wenn Kinder mal eine kurze Auszeit benötigen, jedoch nicht stundenlang (aus)malen wollen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 07.02.2023

✎ Heather Morris - Die Schwestern von Auschwitz

Die Schwestern von Auschwitz
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Es kann nicht genug Literatur zu diesem Thema. Und es kann nicht genug Leute geben, die diese Literatur in die Welt hinaus tragen.

Ich habe bereits viele Werke über den Holocaust gelesen - und doch gleicht ...

Es kann nicht genug Literatur zu diesem Thema. Und es kann nicht genug Leute geben, die diese Literatur in die Welt hinaus tragen.

Ich habe bereits viele Werke über den Holocaust gelesen - und doch gleicht kaum eines dem anderen. Obwohl so viele Menschen das gleiche Leid erfahren mussten, vielleicht sogar den gleichen Weg gehen mussten, ist doch jede Geschichte individuell.

Dies ist die erste Erzählung, in der es noch ein langes Leben »danach« gibt. Oft enden die Geschichten der Überlebenden kurz nach der Befreiung, hier jedoch wird man weit in die Gegenwart mit hinein genommen.

Damit hatte ich nicht gerechnet. Der zweite Teil - die neue Existenz - zog sich stellenweise leider auch ein wenig.

Die Zeit im Konzentrationslager und die erste Zeit danach hingegen war sehr intensiv.
Ich ertappte mich aber dabei, dass ich an einigen Stellen dachte: Ist dies wirklich so geschehen? War der Zufall tatsächlich so zugegen, dass die drei es immer wieder schafften, zusammenzubleiben oder wieder zusammenzukommen?

Am Ende gibt es ganz viele Nachworte. Von verschiedenen Personen. Mit verschiedenen (zusätzlichen) Informationen.

Für mein Befinden war vor allem die Zeit in Israel zu sehr in die Länge gezogen. Das hätte man gut kürzen und trotzdem interessant gestalten können. Ich finde es gut, wenn Heather Morris zeigen möchte, was mit den Menschen im späteren Leben geschieht. Doch hier geschah dies ein wenig zu ausführlich.

Ich tu mich schwer, eine Hörempfehlung auszusprechen. Der erste Teil ist sehr emotional, der zweite ist ein bisschen ausschweifend. Wenn euch das Leben der drei Schwestern interessiert, dann greift gerne zu. Ich werde mir noch die beiden anderen Bücher der Autorin besorgen, denn ihren Schreibstil fand ich sehr gut.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 06.02.2023

✎ Brenda Heijnis - Skaterherz

Skaterherz
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Als ich den Klappentext gelesen hatte, bekam ich eine Gänsehaut. Wenn ich daran denke, dass ich den Menschen, dessen Organ ich nach einer Spende bekommen habe, sehen (oder spüren) kann, wird mir direkt ...

Als ich den Klappentext gelesen hatte, bekam ich eine Gänsehaut. Wenn ich daran denke, dass ich den Menschen, dessen Organ ich nach einer Spende bekommen habe, sehen (oder spüren) kann, wird mir direkt ganz anders ... Ich wollte wissen, warum Elias den Jungen sieht. (und ob es etwas Gutes oder Gruseliges ist)

Brenda Heijnis hat eine berührende Erzählung über Organspenden bei Jugendlichen geschrieben. Dies war auch tatsächlich meine erste Geschichte über dieses Thema. Es scheint in diesem Genre nicht so präsent zu sein.

Wir erleben das Ganze aus zwei Perspektiven: Elias, dem Empfänger, und Boyd, dem Spender.
Obwohl beide Jungs unterschiedlicher nicht sein könnten, gibt es eine Verbindung auf einer Ebene, die tiefgreifend ist. Sie berührt, sie macht betroffen, aber sie schenkt auch Hoffnung.

Ich musste so manches Mal schlucken während des Lesens. Und sogar jetzt noch überkommt mich ein Schauer, wenn ich an Boyd denke. Es tut mir einfach so furchtbar leid für ihn. Auch wenn sein Schicksal einem anderen Menschen das Leben gerettet hat. Was er mit sich herum schleppt, ist eigentlich zu viel für so eine kleine Seele.

Auf knapp 150 Seiten ist es schier unmöglich, wirklich tief in die Materie zu dringen.
Doch der Autorin ist es gelungen, trotz des schweren Themas, einen positiven Roman zu verfassen. Sie versucht, die Situation mit ein bisschen Humor aufzulockern.
Ich habe die Lektüre mit einem schweren Herzen und einem kleinen Lächeln beendet.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 03.02.2023

✎ Charlotte Habersack - Bitte nicht öffnen 1 Bissig!

Bitte nicht öffnen 1: Bissig!
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Dieses Buch fällt im Bücherregal definitiv auf. Allein der Schriftzug "Bitte nicht öffnen" verleitet dazu, es doch zu tun. Deshalb durfte dieses Exemplar auch mit zu mir nach Hause, nachdem ich es in unserer ...

Dieses Buch fällt im Bücherregal definitiv auf. Allein der Schriftzug "Bitte nicht öffnen" verleitet dazu, es doch zu tun. Deshalb durfte dieses Exemplar auch mit zu mir nach Hause, nachdem ich es in unserer Bibliothek gesehen hatte.

Ich war verwundert, dass dieser erste Teil bereits 2016 erschienen ist. Bis dato habe ich kaum etwas über diese Reihe gehört oder gelesen. Und schon gar nicht war mir bewusst, dass es mittlerweile 7 Bände gibt.

Icy-Ice-Monsta konnte mich fast überzeugen. Die Erzählung ist witzig. Die Kinder finden sich in den Charakteren wieder.
Manchmal laufen Dinge zu glatt. Dennoch versteht es Charlotte Habersack, an den richtigen Stellen ein bisschen Spannung zu erzeugen.
Es gibt einige Fragen, die unbeantwortet bleiben - allen voran das Warum und Wer.

Mir als Erwachsene hat besonders gefallen, dass in der Geschichte eingearbeitet wurde, dass MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) nicht gleich Sterbedatum bedeutet. Ganz unaufdringlich und doch deutlich.

Die Illustrationen von Fréderic Bertrand sind ein Hingucker, auch wenn sie manchmal ein bisschen düster daher kommen. Leider sind es nur sehr wenige, weswegen eine Altersempfehlung ab 8 Jahren in meinen Augen erst gegeben werden kann, wenn Lesende absolute Bücherratten sind. Ansonsten werden 9/10-Jährige sicher ihren Spaß an der Lektüre haben.

Ich wäre neugierig, was in dem kleinen Städtchen Boring noch geschieht. Die anderen Klappentexte machen es spannend.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 30.01.2023

✎ Reinhard Kleist - Der Boxer

Der Boxer
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Ich bin keine typische Graphic-Novel-Leserin. Schon früher habe ich Comics eher weniger besessen, denn ich mag es, in komplexe Geschichten abzutauchen. Doch da es sich hierbei um eine wahre Erzählung handelt, ...

Ich bin keine typische Graphic-Novel-Leserin. Schon früher habe ich Comics eher weniger besessen, denn ich mag es, in komplexe Geschichten abzutauchen. Doch da es sich hierbei um eine wahre Erzählung handelt, habe ich das Buch aus der Bibliothek mitgenommen.

Da ich bereits sehr viel über das Thema 'Holocaust' gelesen und gehört habe, ist es nicht verwunderlich, dass ich viele Aspekte schon kenne. Das hält mich trotzdem nicht davon ab, den Menschen, die unsagbares Leid während dieser Zeit erfahren mussten, meine Aufmerksamkeit zu schenken.

Hertzko Haft ist wahrhaftig kein Sympathieträger. Und doch schafft es Reinhard Kleist, dass man mit diesem Menschen Mitleid hat. Er skizziert seine Leidensgeschichte so eindringlich, dass ich immer wieder mit einem Grummeln im Bauch die nächste Seite aufschlug.

Der Verlag vergibt eine Altersempfehlung ab 16 Jahren. Ich sehe kein Problem darin, bereits 14 Jährige mit entsprechender Begleitung an dieses Sachbuch heranzuführen.
Die Zeichnungen wirken auf mich oftmals weniger verstörend als es Fotos tun. (nur bei 2 Doppelseiten musste ich mehrmals schlucken) Der Illustrator hat die Tatsache, dass es keine (kaum) Bilder aus der damaligen Zeit gibt, so gelöst, dass er selbst häufig eher zu schwammigen, manchmal kaum erkennbaren Szenen greift. Alles ist in Schwarz und Weiß gehalten - ohne Abstufungen von Grau oder gar in Farbe.

Im Anschluss gibt es ein Nachwort vom Sportjournalisten Martin Krauß, in dem nochmals auf den Boxer in den Konzentrationslagern eingegangen wird, aber auch andere Persönlichkeiten, die boxten, kurz porträtiert werden.

©2023 Mademoiselle Cake