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Jenny_Colditz

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2024

Großartiges High Fantasy

Der Feuergeist – Die Legende vom Tränenvogel 3
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Mit dem Feuergeist sind wir schon bei Band 3 von 4 angekommen.
Hatten wir zwischen Band eins und zwei noch einen zeitlich nahtlosen Übergang, sind von Ende des zweiten zum dritten nun über 4 Jahre vergangen. ...

Mit dem Feuergeist sind wir schon bei Band 3 von 4 angekommen.
Hatten wir zwischen Band eins und zwei noch einen zeitlich nahtlosen Übergang, sind von Ende des zweiten zum dritten nun über 4 Jahre vergangen. So dass ich mich erst einmal zurecht finden musste. Ich hatte etwas gebraucht, um zu verstehen, wer wer ist und wo, und warum überhaupt.
Mit Band drei habe ich auch zum ersten Mal parallel dazu das Hörbuch genossen, was mir vor allem bei der Aussprache vieler Namen und Eigennamen geholfen hat. Wenn ich allerdings nur gehört habe, hatte ich Probleme der Geschichte zu folgen. Hierfür ist der Schreibstil dann doch zu spezielle. Gerade der POV Wechsel innerhalb der einzelnen Kapitel ist nur für die Ohren oftmals schwer nachvollziehbar. Trotz allem konnte die Story mich wieder in ihren Bann reißen. Sie ist deutlich schneller und auch actionreicher als die vorherigen Bände. Der Krieg gegen die Naga im vollen Gange. Und so verstand ich dann auch warum wir vier Jahre der Geschichte „verpasst“ haben. So wurden uns einige Schlachten erspart und wir erhielten kurze Einsichten, was vorgefallen ist und welche Konsequenzen daraus gezogen wurden. Denn einiges innerhalb der vier Jahre hätte uns als Lesende dann wohl doch gelangweilt, weil viel Zeit mit warten verbracht wurde. Aber das Ende ist nah, so wird viel Spannung aufgebaut und macht wirklich sehr neugierig auf den Abschlussband, welcher ja schon Anfang Dezember erscheint. Und ich werde es natürlich zeitnah nach Erscheinen mit viel Vergnügen lesen, oder vielleicht auch wieder hörlesen.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

GRoßartiges Debüt

Und dazwischen irgendwo wir
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Und dazwischen [irgendwo] wir – Amani Padda
Anhand des Klappentextes erwartete ich einen jugendlichen Krimi, auf den Spuren der verschwundenen Mutter und dem zusammenfinden alter Freunde.
Bekommen habe ...

Und dazwischen [irgendwo] wir – Amani Padda
Anhand des Klappentextes erwartete ich einen jugendlichen Krimi, auf den Spuren der verschwundenen Mutter und dem zusammenfinden alter Freunde.
Bekommen habe ich eine so tiefe Geschichte von Zwängen, Leistungsdruck, Verlusten, Identitäten, der Frage nach der Zukunft die die nach der Vergangenheit. Alle Charaktere einzeln für sich schon großartig, in der Kombi miteinander wirklich bezaubernd. Stark. Eine Found Family wie sie im Buche steht, quasi.
Wir erleben vor allem Vincent und Macey kennen. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen und dennoch schultern sie gemeinsam ein weiteres. Eines was wahrlich schwer wiegt und die beiden ehemals besten Freunde wieder einander näher bringt.
Vincent erhält mysteriöse Emails. In diesen zu lesen sind Teile eines nicht veröffentlichten Romans. Die beschrieben Hauptfiguren ähneln ihm und Macey dann doch zu sehr, um nur Zufall zu sein. So begeben sich beide, zusammen mit zwei weiteren zuvor Fremden, auf die Such nach dem unbekannten Autor. Vielleicht weiß dieser mehr zum Verschwinden von Vincents Mutter? Hierbei lernen wir die Figuren näher kennen und erfahren so einiges aus der Vergangenheit und was die beiden voneinander entfernt hat. Beide Geschichten stecken voller Trauer und Verlust, Ängsten. Vor allem die der Zukunft. Wohin möchte man, was möchte man erreichen, wie sieht Erfolg aus und was muss ich dafür tun? Dies wird uns sehr eindrücklich und gefühlvoll näher gebracht. Ich konnte in diese Geschichte voll abtauchen und mich von dem grandiosen Schreibstil mitziehen lassen. Und ich hoffe sehr darauf das es nicht bei diesem Debüt der Autorin bleibt, sondern wir noch vielen ihrer Storys lauschen dürfen.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

toller Reihenauftakt

Die Schwarzen Musketiere
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Die schwarzen Musketiere – Oliver Pötzsch
Das Buch der Nacht ist der erste Band der dreiteiligen Reihe, rund um die jugendlichen Musketiere. Oder zumindest um Jungen, welche gerne Musketiere werden wollen.
Das ...

Die schwarzen Musketiere – Oliver Pötzsch
Das Buch der Nacht ist der erste Band der dreiteiligen Reihe, rund um die jugendlichen Musketiere. Oder zumindest um Jungen, welche gerne Musketiere werden wollen.
Das Jugendbuch kommt hierfür sehr düster und mitunter auch recht brutal rüber. Mochte ich sehr. Auch die komplett fehlende Lovestory verdient ausschließlich Pluspunkte. So dass wir uns auf das wirklich wichtige konzentrieren konnten.
Eingebettet in das Setting des 30-jährigen Krieges wandern wir mit Lukas unserem Hauptprotagonist direkt an die Kriegsfront. Hier möchte er zur legendären Fechtgruppe gehören. Die schwarzen Musketiere. Aber natürlich wird er nicht umgehend ein begnadeter Fechter, sondern muss als Trossjunge beginnen. Auf seinem Weg voran trifft er, und auch wir, auf weitere interessante Figuren. Freund wie Feind. Und auch dies versteht der Autor wieder meisterlich. Die Figuren sind nicht nur gut oder böse, jeder bekommt die für ihn passenden Ecken und Kanten und macht sie so unverwechselbar. Ein grandioser Auftakt, der neugierig auf den weiteren Verlauf der Truppe macht. Und zumindest mich viel zum Nachforschen eingeladen hat. Denn auch die historische Recherche kam hier wieder nicht zu kurz und lässt das Setting sehr lebendig erscheinen. Große Empfehlung, nicht nur für die empfohlene Leserschaft. Auch mit 15+ wird man seine Freude an der Reihe und den Figuren haben.

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Veröffentlicht am 17.09.2024

Nie wieder ist jetzt

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – Alena Schröder
In Worte zu fassen, was dieses Buch mich hat fühlen lassen, ist definitiv nicht einfach.
So treffen wir zu Beginn der Geschichte ...

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – Alena Schröder
In Worte zu fassen, was dieses Buch mich hat fühlen lassen, ist definitiv nicht einfach.
So treffen wir zu Beginn der Geschichte auf Hannah, welche bei ihrem wöchentlichen Besuch ihrer Großmutter einen Brief einer Anwaltskanzlei findet. In diesem steht das sie Erbin eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens ist. Zusammen mit diesem Brief begeben wir uns auf eine Suche nach der Vergangenheit und der Zukunft. Wie konnte Hannah all die Jahre nichts von ihrer jüdischen Familie wissen und was passierte mit ihnen während des zweiten Weltkrieges? Und diese Reise in die Vergangenheit ist definitiv keine leichte oder gar beschönigte. Häufig genug musste ich pausieren da mir die Emotionen übergelaufen sind. Wir erleben eindrücklich die Geschichte von vier völlig unterschiedlichen jungen Frauen. Jede von ihnen hat ihre kleinen persönlichen Päckchen zu tragen und muss trotzdem sehen, wo sie zu Beginn des zweiten Weltkrieges steht. Auch Hannah in der jetzigen Zeit bleibt hierbei nicht verschont, sieht sie mit ihren 27 Jahren keine romantische Zukunft vor sich, welche sie sich doch so sehr wünscht. Und im Hinblick auf die neusten Entdeckungen muss sie sich selbst fragen, wer sie überhaupt ist.
Die Autorin lässt uns alle Emotionen während des Lesens spüren, sehr intensiv und ehrlich. Zeichnet sie ein Bild von einer Zeit, die wir so hoffe ich, nie wieder erleben müssen. Gerade die kurzen Tagebucheinträge waren mir stellenweise zu viel, zu emotional, beängstigend. Zu sehen, wie sich Freunde von einem abwenden, wie man nur aufgrund seiner Herkunft anders behandelt wird. Grausam. Damals, genauso wie heute.
Nie wieder ist jetzt.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

extrem schlechte Vermarktung und Umsetzung

Der Papierpalast
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Der Papierpalast – Miranda Cowley Heller, übersetzt von Susanne Höbel
Wenn ich das Buch als Print gelesen hätte, hätte ich es nach wenigen Seiten abgebrochen. Da ich mich auf jede einzelne Seite 🤮 wollte. ...

Der Papierpalast – Miranda Cowley Heller, übersetzt von Susanne Höbel
Wenn ich das Buch als Print gelesen hätte, hätte ich es nach wenigen Seiten abgebrochen. Da ich mich auf jede einzelne Seite 🤮 wollte. Ich habe es aber für den Arbeitsweg als Hörbuch gehört, und übergeben in der voll besetzten Bahn ist eher semicool.
Der Klappentext sowie das Marketing verspricht eine leichte Sommerlektüre. Ein wenig Herzklopfen und kleinere Problemchen. Achtung das Buch und die Rezension könnte triggernde Inhalte aufweisen.
Es liefert uns aber auf jeder einzelnen Seite ausschließlich toxische Beziehungen, Missbrauch von Minderjährigen, Mord, unterschiedliche Trauerfälle, Vergewaltigungen, Misogynie, ein patriarchales Männerbild, Täter-Opfer Umkehr. Und das alles ungefiltert und vor allem unreflektiert. In nicht einer einzigen Situation wird der Missbrauch an Minderjährigen negativ angesprochen, sondern mit "wie hast du XY provoziert das er dies tat?"
Ich bin ernsthaft irritiert, was ich hier gehört habe. Ich habe bis zum Schluss durchgehalten und gehofft das irgendwann das große Umdenken eintritt, oder irgendwer endlich eine Charakterentwicklung durch macht. Aber nichts da. Unsere Hauptfigur hat denselben Charakter wie ihre Oma duzende Jahrzehnte zuvor. Der Mann ist König und was er sagt und tut, ist richtig und wichtig. Meine Hoffnung auf eine positive Wendung schrumpfte im selben Maße wie neue unwichtige Charaktere aufgetaucht sind. Es wurde mit neuen Namen um sich geschmissen wie Konfetti auf einer Geburtstagsfeier. Was an sich ja nicht schlimm ist, ich liebe viele Figuren, gern ein duzend unterschiedliche POV, aber doch bitte nicht von austauschbaren sich ewig gleichenden. Keiner hat sich von dem anderen unterschieden, alle hatten mehr grässliche Eigenschaften als nette. Okay gut, nette hatte wirklich keiner, außer die Schwester Anna. Der einzige positive Charakter in der ganzen Geschichte. Und was passierte mit ihr? Richtig sie wurde nach sehr kurzer Zeit unwichtig. Sie bestätigte die Prota und die gesamte Familie nicht in ihrem toxischen Verhalten, sondern haute aus diesem katastrophalen Verhältnissen ab. Sei schlau, mach es wie Anna, flüchte so schnell und so weit wie du kannst.

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