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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2017

Gute Fortsetzung

World of Nightwalkers - Echo der Unsterblichkeit
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Auf "Echo der Unsterblichkeit" war ich sehr gespannt; zum einen war Jackson mir schon im ersten Band der Reihe sehr sympathisch gewesen, zum anderen wurde die Liebe zwischen Menes und Hatschepsut als allumfassend ...

Auf "Echo der Unsterblichkeit" war ich sehr gespannt; zum einen war Jackson mir schon im ersten Band der Reihe sehr sympathisch gewesen, zum anderen wurde die Liebe zwischen Menes und Hatschepsut als allumfassend und unglaublich mächtig beschrieben, sodass ich neugierig war, wie die Autorin sie in diesem Band darstellen würde - vor allem, da Hatschepsut noch im Äther ist und ein großer Konflikt des Buches sich darum drehte, dass Marissa, die Frau, zu der Jackson sich sehr hingezogen fühlt, als ideales 'Gefäß' angesehen wurde, um sie aufzunehmen. Doch dafür müsste sie erst sterben...

Der Fokus der Geschichte liegt klar auf Marissa und Jackson und darauf, wie sie auf die ungeheuerlichen Enthüllungen reagiert. Sie hätte vielleicht etwas energischer sein können, aber insgesamt fand ich ihre Reaktionen den Umständen entsprechend realistisch; mir hat gefallen, dass sie nicht sofort alles akzeptiert und hingenommen hat, und das schwierige Thema wurde meiner Meinung nach gut behandelt. Die Entwicklung der Beziehung zwischen den Charakteren ging etwas zu schnell, wirklich gestört hat mich dies allerdings nicht, da Frank die Romanze auch so überzeugend dargestellt hat. Die Liebe zwischen Menes und Hatschepsut war ebenfalls offensichtlich und obwohl es die meiste Zeit darum ging, wie sehr er ohne sie leidet und sie vermisst, spürt man dennoch, wie stark die Gefühle zwischen ihnen sind und dass sie zusammen gehören.

Das Konzept der Körperwandler wurde erneut gut behandelt, trotz der Tatsache, dass ich die Vorstellung nach wie vor ein bisschen seltsam finde. Es war interessant zu sehen, wie Jackson sich an sein neues Leben gewöhnt hat, und außerdem gab es noch einen spannenden Handlungsstrang um Leo, dessen Ausgang für mich lange ungewiss war. Der Krieg mit den Tempelpriestern ist ebenfalls noch im Gange und ich bin gespannt, wie es damit im dritten Band weiter gehen wird.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Macht Lust auf mehr

World of Nightwalkers - Verbotenes Begehren
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"Verbotenes Begehren" hat mir definitiv nicht die Handlung geliefert, die ich erwartet hatte. Ich hatte nicht erwartet, dass das alte Ägypten eine so entscheidende Rolle spielen würde und auch die wahre ...

"Verbotenes Begehren" hat mir definitiv nicht die Handlung geliefert, die ich erwartet hatte. Ich hatte nicht erwartet, dass das alte Ägypten eine so entscheidende Rolle spielen würde und auch die wahre Identität der Protagonisten hat mich überrascht, aber auch fasziniert. Frank hat hier Geschichte, Mythologie und ihre Welt gekonnt miteinander vermischt und obwohl ich mir die Sache mit dem Körperwandeln lieber nicht so genau vorstellen möchte, war das Konzept interessant und die Autorin ist gut damit umgegangen. Die Komplikationen wurden nicht heruntergespielt und die Verschmelzung an sich ist ebenfalls überzeugend dargestellt worden.
Einige Entwicklungen in der Handlung sind vorhersehbar, doch andere haben mich überrascht. Insgesamt ist die Geschichte zu keinem Zeitpunkt langweilig und der Schreibstil der Autorin lässt sich, wie gewohnt, sehr gut lesen.

Die Charaktere selbst sind gut ausgearbeitet und mir hat besonders gefallen, dass bei den verschmolzenen Personen nach wie vor feine Unterschiede zu erkennen waren, da man so gesehen hat, dass wirklich zwei Menschen da und im Einklang sind. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mit Ram warm geworden bin, da Docia meiner Meinung nach viel mehr im Mittelpunkt steht und auch, weil man als Leser mit ihr zusammen die fremde Welt erkundet und somit leichter eine Verbindung aufbauen kann. Dennoch fand ich beide sympathisch, ebenso wie die anderen beteiligten Personen. Gerade ihr Bruder ist mir ans Herz gewachsen und wenn man die Geschehnisse am Ende dieses Buches bedenkt, bin ich schon sehr gespannt auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Sehr guter Krimi

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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"Sieh nichts Böses" war mein erstes Buch aus der Reihe um Kommissar Dühnfort, doch ich konnte der Handlung auch ohne Vorkenntnisse problemlos folgen. Dühnfort ist ein sympathischer Protagonist und ich ...

"Sieh nichts Böses" war mein erstes Buch aus der Reihe um Kommissar Dühnfort, doch ich konnte der Handlung auch ohne Vorkenntnisse problemlos folgen. Dühnfort ist ein sympathischer Protagonist und ich habe mit ihm und seiner Frau mitgelitten, als sie vor eine sehr schwere Entscheidung gestellt wurden. Ich fand, dass die Autorin einfühlsam mit der Situation umgegangen ist, und auch die privaten Momente zwischen dem Ehepaar haben mir gefallen; die Balance zwischen Polizeiarbeit und ‚Privatleben‘ wurde gut gehalten.

Der Fall war von Anfang an interessant, gerade durch die Komponente mit den bekannten Affenfiguren (Sieh nichts Böses, Hör nichts Böses, Sprich nichts Böses), von denen eine bei der Leiche gefunden wurde, da man sich als Leser immer gefragt hat, welche Bedeutung das Objekt denn hat. Dazu präsentiert die Autorin sehr verschiedene Charaktere aus dem Umfeld des Opfers, die fast alle auf ihre Art Gelegenheit und Motiv gehabt hätten, die Tat zu begehen. Dabei war ich besonders davon schockiert, wie die Eltern auf die Nachricht reagiert und sich im weiteren Verlauf der Handlung verhalten haben, doch leider gibt es solche Menschen wirklich. Dadurch, dass es Kapitel aus ihrer Sichtweise (und denen weiterer Charaktere, von denen erst langsam klar wird, inwieweit sie für die Ermittlungen relevant sind) gibt, bekommt man genau mit, wie alles gerechtfertigt wird und es macht die Figuren zwar nicht sympathischer, war aber doch ein irgendwie faszinierender Einblick in ihr Denken und Handeln.

Die Auflösung war stimmig und im Rückblick hat die Autorin durchaus Hinweise darauf gegeben, die mir allerdings beim Lesen gar nicht wirklich aufgefallen sind. Mir hat gefallen, wie alles zusammen gelaufen ist und nachdem der Krimi lange eher ruhig gewesen war, wurde er gegen Ende richtig spannend und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich mochte nicht alle Entwicklungen, doch sie waren realistisch und haben die Handlung abgerundet.

FAZIT:
"Sieh nichts Böses" ist ein sehr guter Krimi, der mich von Anfang an gefesselt hat. Der Ermittler ist sympathisch, seine Arbeit interessant dargestellt; die Lektüre hat auf jeden Fall dafür gesorgt, dass die vorherigen Bände der Reihe und auch die Bücher um Gina Angelucci auf meiner Wunschliste nach oben gerutscht sind.

Veröffentlicht am 28.07.2017

Erschütternd

Als die Träume in den Himmel stiegen
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Von Anfang an war mir klar, dass "Als die Träume in den Himmel stiegen" keine leichte Lektüre werden würde. Aus dem Klappentext geht hervor, dass es die Geschichte eines jungen Mädchens ist, das sich mit ...

Von Anfang an war mir klar, dass "Als die Träume in den Himmel stiegen" keine leichte Lektüre werden würde. Aus dem Klappentext geht hervor, dass es die Geschichte eines jungen Mädchens ist, das sich mit seiner Familie auf der Flucht befindet, was ich mir als hart und beschwerlich vorstellte, ganz zu schweigen davon, dass ich Schilderungen der Zustände erwartete, die die Familie zu der Entscheidung getrieben haben, ihre Heimat zu verlassen. Allein schon die Bedrohung durch die Taliban, die oft mit Gewalt in Verbindung steht, versprach eine beklemmende Erzählung. Und ich hatte mich nicht geirrt - Laura McVeigh erzählt in diesem Buch eine fesselnde, tragische Geschichte, die mich mehrfach zu Tränen gerührt und zutiefst erschüttert hat. Sie entwickelt sich in eine ganz andere Richtung, als ich erwartet hatte, und der Autorin gelingt es meisterhaft, die Handlung so wendungsreich zu gestalten, dass ich nie wusste, wie es weitergehen würde. Zugleich konfrontiert sie den Leser aber schonungslos mit den schlechten Bedingungen für Flüchtlinge und dem Leid und Elend, das die Figuren durchleben müssen.

Gerade mit Samar, der Protagonistin, habe ich mitgefiebert und -gelitten. In ihrem kurzen Leben hat sich schon unglaublich schreckliche Dinge erlebt, die ich mir nicht vorstellen kann oder will, doch sie hat nie aufgegeben und immer weitergemacht. Sie ist sehr tapfer und obwohl deutlich wird, wie sehr sie von den Vorkommnissen mitgenommen ist, zeigt sich im Laufe der Geschichte, dass sie eine echte Kämpferin ist. Ihre Reise, und auch die ihrer Familie, haben mich sehr bewegt. Mir hat auch gefallen, wie realistisch die Schilderungen sind; Samar bekommt viel nicht mit, hat als Kind eine teils eingeschränkte Sicht der Dinge, doch die Schrecken ihrer Situation werden immer beleuchtet und die Autorin zeigt auch, welche Auswirkungen solche Erlebnisse auf die Psyche haben können, was definitiv positiv erwähnt werden muss.

Die Charaktere sind alle gut ausgearbeitet und wie bereits erwähnt ist die Handlung, nicht zuletzt durch die teils sehr überraschenden Wendungen, fesselnd und zudem erschütternd. Außerdem hat mir gefallen, dass man einen Einblick in die Anfänge der Taliban, den Krieg, die Flüchtlingssituation und die afghanische Geschichte im allgemeinen bekommen hat; die fiktive Handlung ist sehr gut in den realen historischen Kontext eingebettet.

Mir haben nicht alle Entwicklungen zugesagt und obwohl ich verstehe, wieso die Autorin das Ende ausgewählt hat, hätte ich gerne noch ein paar Fragen beantwortet bekommen, doch davon abgesehen fand ich "Als die Träume in den Himmel stiegen" sehr gut. Das Buch hat mich emotional stark angesprochen, ich konnte mit den Charakteren mitleiden und die Lektüre war interessant.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Fesselnd und erschreckend

Hundert Lügen
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Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich in "Hundert Lügen" richtig eingelesen hatte. Der Leser wird zu Beginn ins kalte Wasser geworfen und bekommt nur eine Menge Andeutungen darüber, was den Protagonisten ...

Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich in "Hundert Lügen" richtig eingelesen hatte. Der Leser wird zu Beginn ins kalte Wasser geworfen und bekommt nur eine Menge Andeutungen darüber, was den Protagonisten Manon und Kris vor zehn Jahren passiert ist, aber kein konkretes Bild. Das setzt sich erst nach und nach zusammen und ist wirklich furchtbar; sobald die Vergangenheit dann anfing, sich mit der Gegenwart zu vermischen, sobald die Bedrohung wieder aktuell wurde, wurde das Buch dann richtig spannend und ich konnte es kaum aus der Hand legen.

Manon und Kris sind 15 und 17 Jahre alt, doch es ist sehr leicht, das zu vergessen. Durch die Erlebnisse in ihrer Kindheit sind beide ziemlich kaputt und haben Probleme in ihrem Leben, aber zugleich wirken sie auch erwachsen. Die meiste Zeit war mir gar nicht bewusst, dass sie eigentlich noch so jung sind, gerade, weil ihr Umfeld sie nicht wirklich als Kinder behandelt. Beide Charaktere waren mir sympathisch und ich habe mit ihnen mitgelitten; man merkt, dass sie gute Menschen sind und gerade einander sehr lieben. Das war es aber auch, was es mir schwer gemacht hat, Teile des Buches zu lesen. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden erzählt und deshalb weiß man, inwieweit sie in die Vorkommnisse vermittelt sind, was die ganzen Verdächtigungen und Anschuldigungen der eigenen Familie schwer zu verdauen machte. Aus einer objektiven Sicht waren sie vielleicht verständlich, nur hat man diese Sicht als Leser nicht und so ist man einfach nur entsetzt, was den beiden Jugendlichen zugemutet wird. Das war von der Autorin sehr klar herausgearbeitet und es hat zu dem Schrecken, der ihnen zustößt, beigetragen.

Die Handlung beginnt etwas langsam, entwickelt sich danach jedoch sehr stark. Man fragt sich mit den Protagonisten, was wahr und was gelogen ist, was ihnen wirklich zugestoßen ist und wer alles darin verwickelt ist. Lange kann man niemandem vertrauen und dieses Gefühl wurde eindringlich beschrieben. Gerade die zweite Hälfte ist unglaublich spannend, da viel passiert und ich mir auch nicht vorstellen konnte, was alles herauskommen würde und ob vielleicht doch alles anders ist, als es bisher dargestellt worden war. Die Auflösung am Ende war dann stimmig und passend zur Geschichte; es ist schwer, einen konkreten Schuldigen zu bestimmen, weil irgendwie jeder aus unterschiedlichen Gründen verwickelt ist und das hat mir gut gefallen. Alle haben eine komplexe Motivation und eine schwarz/weiß-Zeichnung fällt schwer.

Insgesamt kann ich "Hundert Lügen" trotz der kleinen Schwächen nur positiv bewerten; es ist eine fesselnde, erschreckende Geschichte.