Profilbild von Jiskett

Jiskett

Lesejury Star
offline

Jiskett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jiskett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener Reihenauftakt

Clockwork Angel
0

"Clockwork Angel" hat mir sehr gut gefallen. Schon das Setting (das Viktorianische England) hat mich fasziniert und obwohl die Autorin sich einige Freiheiten genommen hat, fand ich die Atmosphäre überzeugend. ...

"Clockwork Angel" hat mir sehr gut gefallen. Schon das Setting (das Viktorianische England) hat mich fasziniert und obwohl die Autorin sich einige Freiheiten genommen hat, fand ich die Atmosphäre überzeugend. Besonders mochte ich, wie mit den Geschlechterrollen gespielt wurde - die Schattenjäger geben den Frauen in manchen Bereichen mehr Rechte, was für die Protagonistin Tessa verwunderlich ist, aber dennoch sind sie keineswegs vollkommen gleichgestellt. Dies war für mich interessant, ebenso wie die Auszüge aus dem Codex, durch den wir mehr über die Kultur der Schattenjäger erfahren haben.

Sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet und ich konnte zu den meisten von ihnen eine Bindung aufbauen. Besonders gefreut hat mich, dass auch Charaktere, die wir schon aus den anderen Büchern kennen, aufgetaucht sind (Magnus!) oder dass wir ihre Vorfahren kennen lernen konnten.
Die Figurenkonstellation ist auf den ersten und auch zweiten Blick zwar ähnlich wie in den "Chroniken der Unterwelt" und gerade Will hat zu Beginn einige Gemeinsamkeiten mit Jace, doch es gibt auch viele Unterschiede, die im Laufe der Geschichte immer klarer hervortreten. Alle drei Hauptpersonen (Tessa, Will und Jem) haben Stärken und Schwächen, Sehnsüchte und Geheimnisse. Im ersten Band haben wir schon einiges über sie erfahren, doch viele Fragen sind noch offen geblieben. Was genau ist Tessas Abstammung? Kann Jem geholfen werden? Was ist mit Wills Familie passiert? All diese Rätsel machen neugierig auf die nachfolgenden Bände und ich bin wirklich gespannt, wie die Autorin alles zusammenführen und aufklären wird.
Ich muss aber auch sagen, dass ich ein paar Schwierigkeiten mit Will hatte. Er ist mir, genau wie Tessa und Jem, ans Herz gewachsen, aber trotzdem verhält er sich stellenweise viel zu kalt und fast schon grausam, gerade Tessa gegenüber. Es hängt vermutlich mit seiner geheimnisvollen Vergangenheit zusammen, aber trotzdem ist es nicht richtig und hat dafür gesorgt, dass er mir etwas weniger sympathisch ist als die anderen beiden. Und ich befürchte, dass sein abweisendes Verhalten dafür gesorgt hat, Tessa in Jems Arme zu treiben... dabei hätte ich auf noch eine Dreiecksbeziehung wirklich verzichten können, aber vielleicht werde ich hier auch positiv überrascht werden.

Die Geschichte selbst ist spannend und fesselnd; von Anfang an ist alles geheimnisvoll und verzwickt, sodass mit jeder neuen Enthüllung neue Fragen auftauchen. Zudem gibt es einige Wendungen, mit denen ich gar nicht gerechnet und die mich sehr überrascht haben. Es hat mir gut gefallen, dass die Gegenspieler den Schattenjägern ein paar Schritte voraus sind und somit eine echte Gefahr darstellen. Die Bedrohung durch die Klockwerk-Menschen (diese 'Übersetzung' von Clockwork finde ich wirklich furchtbar) passt gut in die damalige Zeit.

Natürlich gibt es auch ein paar Klischees und kleinere Schwächen, aber diese haben mich nicht gestört. "Clockwork Angel" ist ein guter Einstieg in die Trilogie und ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird.
4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn nur die Dreiecksbeziehung nicht wäre...

Clockwork Prince
0

"Clockwork Prince" ist eine gelungene Fortsetzung. Die Geschichte ist nach wie vor spannend und wendungsreich, die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und wir erfahren auch einiges mehr über sie und ihre ...

"Clockwork Prince" ist eine gelungene Fortsetzung. Die Geschichte ist nach wie vor spannend und wendungsreich, die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und wir erfahren auch einiges mehr über sie und ihre Hintergründe - vor allem in Bezug auf Will, der mir in diesem Band definitiv um einiges mehr als zuvor ans Herz gewachsen ist. Offene Fragen werden gelöst, nur um gleich neue aufzuwerfen. Kurz, der zweite Band der Trilogie war wirklich gut... bis auf eine Sache.

Wer mich und meinen Geschmack kennt, weiß jetzt natürlich, was kommen wird: die Dreiecksbeziehung. Nach der Lektüre von "Clockwork Angel" war mir fast klar, dass die Geschichte sich in diese Richtung entwickeln würde, und leider hatte ich recht. Es ist mir relativ egal, mit wem Tessa am Ende zusammen kommen wird, da ich sowohl Will als auch Jem sehr gerne mag und beide (auf verschiedene Art) gut zu ihr passen, aber... wieso war es nötig? Für mich ist es nur ein ziemlich billiges Mittel, um 'Spannung' in die Romanze zu bringen, obwohl es dafür wirklich andere Methoden gibt. So werden doch nur alle verletzt und gerade die enge Verbindung zwischen den beiden Jungen wird darunter leiden, ob sie es wollen oder nicht. Jemand wird am Ende unglücklich sein und das will ich wirklich nicht. Leider bezweifle ich aber, dass meine ideale Lösung des Dilemmas - eine polygame Beziehung zwischen allen dreien - zustande kommen wird.
Gerade in der zweiten Hälfte des Buches stand dieses Hin und Her mir persönlich zu sehr im Vordergrund, weshalb ich bei meiner Bewertung einen halben Stern abgezogen habe.

Von diesem Kritikpunkt abgesehen hat mir "Clockwork Prince" sehr gut gefallen. Die Geschichte war spannend, emotional und stellenweise auch sehr unterhaltsam - es war alles dabei. Besonders toll fand ich aber, dass die Nebenfiguren sehr viel Raum bekommen haben. Magnus ist ja sowieso mein absoluter Liebling aus der kompletten Reihe, aber auch Henry ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich war froh, dass ihre Gefühle und Handlungen näher beleuchtet wurden.
Auch die Fortsetzung des Konflikts mit dem Magister war in meinen Augen gelungen und ich bin neugierig, was genau er eigentlich plant und was nun passieren wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fast perfekter Abschluss der Trilogie

Clockwork Princess
0

Ich muss ehrlich sagen, dass der Anfang für mich nicht wirklich spannend war. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber es kam mir vor, als würde ich eine lange Hinführung zu den eigentlich wichtigen Ereignissen ...

Ich muss ehrlich sagen, dass der Anfang für mich nicht wirklich spannend war. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber es kam mir vor, als würde ich eine lange Hinführung zu den eigentlich wichtigen Ereignissen lesen. Es war nicht langweilig - einiges ist passiert -, aber trotzdem konnte mich die Geschichte im ersten Drittel nicht hundertprozentig fesseln.
Der Rest des Buches hat das wettgemacht. Plötzlich ist unglaublich viel zur gleichen Zeit passiert, es gab mehrere spannende Konflikte (mit Verlusten), Wendungen und sehr emotionale Momente. Ich musste mehrmals weinen, was bei den ersten beiden Bänden der Reihe nicht der Fall war. Der Schmerz, den die Figuren erleben, und was sie alles durchleiden, hat mich sehr berührt. Die Emotionen waren beinahe greifbar; Clare hat die Gefühlswelt ihrer Protagonisten auf jeden Fall sehr gut herausgearbeitet.

Die ganzen offenen Fragen in Bezug auf Tessas Vergangenheit wurden ebenfalls beantwortet. Einiges war hierbei überraschend, aber für mich hat alles Sinn ergeben und mir hat gefallen, wie alles zusammen gelaufen ist.

Wider Erwarten hat sogar der Umgang mit der Dreiecksbeziehung mir gefallen - ich mochte, wie Jem und Will damit umgegangen sind und dass sie es nicht zwischen sich haben stehen lassen. Die 'Lösung' allerdings lässt mich zwiegespalten zurück. Einerseits ist es ein ideales Ende... andererseits kam das alles mir doch konstruiert vor, so als wollte Clare einfach beide Seiten glücklich machen. Trotzdem denke ich, dass ich das Ende mag.

FAZIT
Insgesamt hat "Clockwork Princess" mir sehr gut gefallen. Nach einem vergleichsweise schwachen Einstieg wurde die Geschichte sehr spannend, sie war wendungsreich und emotional. Alle Handlungsstränge laufen zusammen und der Konflikt wird zufriedenstellend beendet. Die Figuren leiden, gehen aber gestärkt daraus hervor. Dazu gibt es nicht nur eine, sondern zwei Liebesgeschichten, die - trotz des nervigen Aspekts der Dreiecksbeziehung - beide sehr schön und bewegend sind.
Kurz gesagt ist "Clockwork Princess" ein guter Abschluss einer Trilogie, die ich sehr empfehlen kann.
4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Reihenauftakt

Der Kruzifix-Killer (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 1)
0

"Der Kruzifix Killer" war mein erstes Buch von Carter, aber bestimmt nicht das letzte.

Die Geschichte ist von Anfang an sehr packend und fesselnd; bereits im ersten Kapitel zeigt der Autor uns, dass das ...

"Der Kruzifix Killer" war mein erstes Buch von Carter, aber bestimmt nicht das letzte.

Die Geschichte ist von Anfang an sehr packend und fesselnd; bereits im ersten Kapitel zeigt der Autor uns, dass das Ermittlerteam um Hunter und Garcia im Laufe der Handlung in große Gefahr geraten wird, wodurch man als Leser natürlich wissen will, wie die Situation ausgehen wird. Zunächst einmal führt Carter aber aus, wie es soweit kommen konnte... und um was für einen Fall es geht.
Der Kruzifix-Killer ist ein gerissener, gefährlicher und hochintelligenter Mensch, der genau zu wissen scheint, was er tut und wie er seine Opfer besonders grausam töten kann. Dadurch ist er ein sehr guter Täter, was das Buch interessant macht, und der Fall ist auch dadurch spannend. Hunter und Garcia sind aber ebenfalls sehr intelligent und gut in ihrem Beruf, sodass es ungewiss war, wie alles ausgehen würde, also welche Seite 'gewinnen' und welche Verluste es geben würde.

Auch die Charakterisierung der Figuren hat mir gut gefallen. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet, mit Stärken, Schwächen und verschiedenen Hintergrundgeschichten, aber auch die Nebenfiguren werden ausreichend vorgestellt - vor allem die Opfer. Das hat den Fall noch einmal brisanter gemacht, da man als Leser schon einiges über diese Menschen und ihre Träume, Wünsche und Ängste erfährt, bevor sie verschwinden. Für mich wurde die Situation so realistischer und auch schrecklicher.

Die Morde selbst sind... auf jeden Fall grausam. Einige Beschreibungen waren mir persönlich zu detailliert, aber sie haben definitiv gezeigt, dass der Mörder keine Skrupel hat. Dass die Opfer scheinbar zufällig ausgewählt sind, macht das ganze auch verstörend, da man sich ständig fragt, wen es als nächstes treffen könnte. Dabei legt der Autor auch geschickt ein paar falsche Fährten.
Die Enthüllung des Täters hat mich leider nicht überrascht, da mir dieser 'Zufall' mit dem Zeitpunkt von Anfang an seltsam vorkam, aber dennoch war die Auflösung überzeugend und das Motiv auch glaubwürdig. Mir hat gut gefallen, wie der Autor scheinbar unwichtige Details, die beiläufig erwähnt wurden, wieder aufgegriffen und alles zusammengefügt hat. Das war wirklich genial.

Insgesamt ist "Der Kruzifix-Killer" ein tolles Buch; der Fall war spannend und verzwickt, es gab einen gerissenen Mörder, aber auch ein Ermittlerteam, das ihm gewachsen war. Von Anfang bis Ende ist der Fall gut aufgebaut; einige Schilderungen waren für mich persönlich zu grausam und detailliert, aber davon abgesehen hat das Buch mir gut gefallen.
Den nächsten Band der Reihe werde ich auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht ganz so gut wie der erste Band

Der Vollstrecker (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 2)
0

Da der erste Teil der Reihe mir sehr gut gefallen hat, habe ich mir gleich den zweiten ausgeliehen. Auch "Der Vollstrecker" hat mich überzeugt, allerdings nicht so sehr wie sein Vorgänger.

Die Stärken ...

Da der erste Teil der Reihe mir sehr gut gefallen hat, habe ich mir gleich den zweiten ausgeliehen. Auch "Der Vollstrecker" hat mich überzeugt, allerdings nicht so sehr wie sein Vorgänger.

Die Stärken des ersten Bandes - die toll ausgearbeiteten Figuren, die kreativen Morde und ein gerissener Täter, der sich ein intellektuelles Kräftemessen mit Hunter und Garcia liefert - sind auch Pluspunkte dieses Buches. Carter präsentiert dem Leser brutale, leicht verstörende, grausame Morde, die mir persönlich wieder ein bisschen zu detailliert beschrieben wurden, aber sehr gut verdeutlichen, dass der Täter gefährlich ist und schnell aus dem Verkehr gezogen werden muss; besonders beunruhigend war für mich, dass er so unglaublich viel über seine Opfer wusste. Die Vorstellung, dass jemand dich so sehr hasst, dass er deinen Tod derart sorgfältig plant, ist erschreckend.
Auch in "Der Vollstrecker" ist zunächst unklar, wieso der Mörder seine Opfer ausgewählt hat, wo die Verbindung ist und woher er sie so gut zu kennen scheint. Mir hat gut gefallen, gemeinsam mit den Ermittlern Theorien aufzustellen und darüber nachzudenken; im letzten Band konnte ich den Täter schnell erraten, doch in diesem Buch hat die Auflösung mich überrascht - ich hatte zwar kurz darüber nachgedacht, ob diese Person schuldig sein könnte, den Gedanken dann aber schnell wieder vergessen... bis zur entscheidenden Konfrontation. Das Motiv ergibt für mich sehr viel Sinn und die Auflösung war in sich stimmig, sodass ich mit diesem Aspekt der Handlung zufrieden bin.
Was ich davon halten soll, dass eine zweite Mordserie ebenfalls von Bedeutung ist, weiß ich noch nicht wirklich. Das war mir am Ende ein bisschen zu viel des Guten.

Ein weiterer Punkt, der mich irritiert hat, sind die 'besonderen Fähigkeiten' einer Zeugin. An sich hätte mich das nicht gestört, aber da die Ermittler teilweise nur hierdurch wichtige Informationen bekommen konnte, wirkte es auf mich irgendwie konstruiert, so als hätte der Autor ansonsten nicht gewusst, wie Hunter und Garcia den Fall lösen könnten. Das fand ich schade und deshalb habe ich von meiner Bewertung einen halben Stern abgezogen.
Davon abgesehen hat mir "Der Vollstrecker" aber gut gefallen (wenn auch nicht so sehr wie sein Vorgänger) und ich bin schon auf den dritten Teil der Reihe gespannt.
3,5/5 Sternen