Profilbild von Jolly

Jolly

Lesejury Profi
offline

Jolly ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jolly über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2024

Großartiges Debüt einer vielversprechenden Autorin.

Tödlicher Podcast
2

Zitat: „Es gibt kaum Intimeres als einen Podcast. Konzentrieret einer Stimme zu lauschen, die direkt zu die zu sprechen scheint. Die dir Geschichten erzählt, immer wieder, stundenlang.“

Ich durfte das ...

Zitat: „Es gibt kaum Intimeres als einen Podcast. Konzentrieret einer Stimme zu lauschen, die direkt zu die zu sprechen scheint. Die dir Geschichten erzählt, immer wieder, stundenlang.“

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und bin wirklich beeindruckt. Dass es sich bei dem Buch um einen Debüt-Roma handelt macht die Sache noch beeindruckender.
Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so neugierig gemacht. Allein der Titel hat es mir total angetan.
Der Schreibstill ist große Klasse. Ich konnte super in das Buch starten und war gleich mittendrinn in der Geschichte. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite super spannend.
Die Charaktere wurden super beschreiben, mit dem einen fiebert man mit und er ist einem von Anfang an sympathisch, der andere ist irgendwie komisch und man weiß das was nicht stimmt, kommt aber einfach nicht drauf was es ist.
Das Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt.
Man wird bei dieser Erzählweise komplett aus dem vorherigen Handlungsstrang gerissen, vor allem dann, wenn es gerade super spannend ist und man nur wissen möchte wie es weiter geht. Aber da am Ende alles Sinn macht und aufgelöst wird, konnte ich das bei diesem Buch sehr gut verzeihen.
Ich muss auch sagen, dass mir die Abwechslung sehr gut gefallen hat. Und durch die verschiedenen Perspektiven und Zeiten, ist das große Ganze langsam gewachsen und die Puzzleteile haben sich im Kopf immer mehr zusammengesetzt.
Woher? Warum? Wie? Das waren die Fragen die ich mir beim Lesen ständig gestellt habe. Es wurden immer neue Fragen aufgeworfen und bis kurz vorm Ende hatte ich die Befürchtung das nicht alles aufgeklärt wird.
Das Buch hat auch bei der Leserunde für sehr viele Diskussionen gesorgt. Und es wurden so manche Theorie aufgestellt und wieder verworfen. Da muss ich sagen, das Buch ist für eine Leserunde optimal geeignet. Ich habe es sehr genossen dieses Buch mit anderen zusammen zu lesen.
Zum Ende hin hat mich das Buch dann doch noch mal überrascht, kurz dachte ich der Spannungshöhepunkt liegt knapp nach der Mitte und ich habe mich schon gefragt was auf den restlichen 100 Seiten noch alles passieren soll, aber auch da hat mich das Buch schön an der Nase rumgeführt und zum Spekulieren gebracht.
Mich hat es jedenfalls total gut unterhalten. Man hat ja selten so Bücher wo man wirklich viel und lange drauf rum denkt, aber dieses gehört wirklich dazu.
Trotz kleiner Schwächen was die Logik der Story angeht, eine klare Leseempfehlung für True Crime Fans oder als Einstieg für Thriller Leser:innen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 02.05.2022

Ein bisschen mehr Tiefe wäre schön gewesen...

Truth - Bist du bereit für die Wahrheit?
1

Klappentext:

Wie weit würdest du für die Wahrheit gehen?
Als Juul das Grab ihres großen Bruders Milan besucht, kann sie nicht fassen, was sie dort sieht: Jemand hat in die frische Erde "Truth + Dare ...

Klappentext:

Wie weit würdest du für die Wahrheit gehen?
Als Juul das Grab ihres großen Bruders Milan besucht, kann sie nicht fassen, was sie dort sieht: Jemand hat in die frische Erde "Truth + Dare = Wahrheit" geschrieben. Milan liebte dieses Spiel und war bei YouTube für seine waghalsigen Videos bekannt.
Dann erhält Juul auch noch eine Trauerkarte mit einer erschütternden Botschaft: Wenn sie wissen möchte, wie ihr Bruder wirklich gestorben ist, muss auch sie sich auf eine Mutprobe einlassen. Juul willigt ein, doch es bleibt nicht nur bei einer Aufgabe - und schon bald werden die Herausforderungen immer makabrer.
Wer steckt bloß dahinter? Juul hat keine Wahl, sie muss mitspielen. Sonst gerät nicht nur sie, sondern ihre ganze Familie in tödliche Gefahr ...

Cover:

Ich finde das Cover an sich super schön gestaltet. Auch die Fabren sind einfach stimmig und es macht auf alle Fälle neugirig.
Ich dachte bei dem Cover sofort an Gehimnisse die entdeckt werden müssen, an alte Häuser und versteckte Räume.
Leider finde ich jetzt nach dem Lesen des Buches das das Cover so gar nicht zum Inhalt passt... Zumindest nicht zu dem, den ich mit dem Cover (nicht dem Klappentext!) in Verbindung gebracht habe.

An sich finde ich die Aufmachung des Buches aber sehr gelungen. Die Seiten haben eine schöne Dicke. Der Klappentext passt gut zum Inhalt des Buches und es ist auch nicht so schwer das es einem beim Lesen aus der Hand fällt.

Schreibstill:

Das Buch lässt sich richtig schnell lesen. Der Schriebstill ist flüssig und gut nachvollziehbar. Es ist auch relativ groß geschreiben, was ich aber für ein Jugendbuch sehr passend finde.

Inhalt:

Es ist ein spannendes Buch von der ersten bis zur letzen Seite. Keine Großspannung mit Gänsehaut aber es wird nicht langweilig zwischendrinn.

Leider hat ein Logikfehler in der Mitte des Buches etwas die Story zunichte gemacht. Wenn man das Buch schnell liest bemerkt man den Fehler bestimmt nicht. Aber wenn man sich Zeit nimmt oder auch noch mal darüber nachdenkt fällt der Fehler schon arg auf.

Das Buch besteht aus sich abwechselnden Passagen. Es gibt kurze Seiten die aus Sicht des Täters geschrieben sind. Und das normale Geschehen das wir aus der Sicht von Juul erleben.
Die Abschnitte aus Sicht des Täters haben mir mit am Besten gefallen. Hier war die Spannung immer am größten.
Mir hat auch gut gefallen, dass diese Passagen dirkt anders aussehen. Das mit dem grauen Hintergund und der Schriebmaschinenschrieft kommt echt gut.
Während mir Juul oft naiv vorkam hatte man hier immerhin ansatzweise den Gänsehautfaktor.

Die Naivität von Juul ist mir arg auf die Nerven gegangen. Ich bin auch bis zum Ende nicht richtig mit ihr warm geworden. Und auch bei den Erwaschsen Figuren konnte ich stellenweise nur mit dem Kopf schütteln.

Die Dare`s an sich werden von mal zu mal heftiger. Wenn man das Buch bis zum Ende gelesen hat, machen sie meiner Meinung nach sogar Sinn. Mit Ausnahme vom Ersten, ich glaube der war nur zum „anfüttern“ um zu sehen ob Juul mitspielt wie geplant.

Fazit:

Mir fehlt bei dem ganzen Buch die Tiefe. Die Charaktere sind eher blass gezeihnet und das Ende wird so schnell abgehandelt wie man es selten erlebt.
Ja ich weiß das Buch ist erstens nicht dick und zweites ein Jugendbuch, aber etwas mehr Tiefe hätte ich mir trotzdem gewünscht.

Ich würde sagen es ist ein gutes Buch für zwischendurch. Nichts anstrengendes und leider für mich persönlich aber kein Highlight.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2021

Ein Buch über eine beeindruckende Frau von der wir alle noch was lernen können.

Die Rebellion der Alfonsina Strada
1

Klappentext:
Schon als kleines Mädchen hat Alfonsina Strada einen großen Traum: Fahrrad zu fahren und das möglichst schnell. 1891 als eines von vielen Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen im norditalienischen ...

Klappentext:


Schon als kleines Mädchen hat Alfonsina Strada einen großen Traum: Fahrrad zu fahren und das möglichst schnell. 1891 als eines von vielen Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen im norditalienischen Dörfchen Fossamarcia geboren, saust sie auf dem alten Drahtesel ihres Vaters heimlich durch die Nacht. Trotz Verbots meldet sie sich zu Rennen an, gewinnt und will noch mehr: am großen Giro d’Italia teilnehmen, für den jedoch nur Männer zugelassen sind. Mit Mut, Fantasie und dem unerschütterlichen Glauben an sich selbst bereitet sie sich auf den Coup ihres Lebens vor ...

Meinung:


Alfonsina ist eine ganz ganz mutige Frau die maximalen Respekt verdient. Ich denke es ist gut, dass es dieses Buch gibt denn so lernen sie mehr Menschen kennen und keiner wird sie so schnell vergessen. Das hoffe ich jedenfalls. Für mich ist jedenfalls zum Vorbild geworden.

Da dieses Buch auf einer realen Person beruht und das sich die meisten Dinge die beschreiben sind wirklich so oder zumindest so ähnlich zugetragen haben fand ich das Buch umso beeindruckender.
Ich habe nach der Lektüre nach Alfonsina Strada gegoogelt und ich denke es wird vielen Lesern so gehen. Man kann es sich fast nicht vorstellen, dass sie so ein hartes Leben hatte und trotzdem nicht aufgegeben hat. Aber es gab sie! Und sie hat wirklich so hart gekämpft! Ich finde wenn man sich das beim lesen bewusst macht beeindruckt einen das Buch noch um einiges mehr.

Was mir nicht ganz so gut gefallen hat oder besser gesagt woran ich mich erst gewöhnen musste war, dass Alfonsina in den Kapiteln immer unterschiedlich alt ist und es dann auch noch eine Rückblende gibt in der sie jünger ist. Ich habe immer ein Stück gebraucht um mich da rein zudenken, auch wenn es schon mal geholfen hat, dass die Jahreszahlen über den Kapiteln stehen.

Alfonsina ist immer benachteiligt wurden nur weil sie eine Frau ist. Mir war bewusst das Frauen früher nichts wert waren und das sie nur „den Manne gehorchen“ sollten aber das dieses früher noch gar nicht so lange her ist, ist mir jetzt erst wieder richtig bewusst geworden. Ich habe mich da auch mit meiner Kollegin drüber unterhalten und die meinte auch das es wirklich erschreckend ist das wir Frauen erst seit gerade mal knapp 100 wählen dürfen, um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Die Stimmung des Buches ist die meiste Zeit eher bedrückend. Was an den ganzen Schicksalsschlägen liegt die Alfonsina wegstecken muss. Trotzdem ist das Buch unglaublich spannend und mitreisend. Vielleicht ist berückend das falsche Wort wahrscheinlich passt beeindruckend besser aber auf eine traurige Art beeindruckend.

Ich konnte beim lesen schmunzel und lachen, hab aber auch die ein oder andere Träne vergossen. Vor allem das Ende hat mich sehr nachdenklich und traurig zurückgelassen.

Und die Moral von der Geschichte: man muss nicht von vielen Menschen akzeptiert oder gewertschätzt werden, sondern nur von wenigen, wenn es dir Richtigen sind.

Fazit:


In einem Wort: Wow!
Ich bin immer noch ziemlich geflasht von dem Buch. Es hat mich schwer beeindruckt und einfach nicht mehr losgelassen. Ich hab das Buch nahezu verschlungen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der Inhalt war nicht immer schön aber einfach unglaublich beeindruckend.

Zitate:


Ihr seid doch die Bekloppten!“ platzte Alfonsina heraus. „Weil ihr euch nicht mal vorstellen könnt, wie schön es ist, etwas nur aus Freude zu tun statt aus Zwang.“

Wer einmal für einen Moment wahrhaft glücklich gewesen war und sich daran erinnerte, konnte diesen Augenblick wieder durchleben, was auch immer geschah.

Das Radio spielte weiter, ich stelle es lauter. Die dunkle, schmelzende Stimme von Fred Buscaglione säuselt ein Lied, das eigens für sie uns mich geschrieben worden zu sein schien: „Sieh nur der Mond, sieh nur das Meer, schon heute Nacht fehlst du mir sehr.“ Ihre Gedanken kannten kein Ende. Sie konnte jetzt weiterfahren, wenn sie wollte, oder noch hierbleiben und das zauberhafte Panorama genießen. Schlafen, an einem Grashalm kauen. Oder einen Walzer singen und die Geister zum Tanzen auffordern. Alles, wonach es sie verlangte. Ich bin grenzenlos, dachte sie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2020

Märchenhaftes Buch das etwas weiter in die Tiefe hätte gehen können.

Die letzte Dichterin
1

:spoiler: enthält ein wenig Spoiler :spoiler:

Worte. Geschichten. Sie konnte nicht verstehen, wie Menschen sie nicht lieben konnten. Sie waren Tore zu anderen Welten, in andere Länder, in die Fantasie ...

:spoiler: enthält ein wenig Spoiler :spoiler:

Worte. Geschichten. Sie konnte nicht verstehen, wie Menschen sie nicht lieben konnten. Sie waren Tore zu anderen Welten, in andere Länder, in die Fantasie anderer Menschen, Wie konnte man da nicht atemlos vor Begeisterung sein? (Kapitel 25)

Inhalt:

Die Magie in Phantopien ist verschwunden. Nur in der Stadt Fernab gibt es noch Magie. Einmal hier aufzutreten - davon hat die Dichterin Minna Fabelreich immer schon geträumt. Aber Fernab darf nur betreten, wer eine Einladung besitzt. Minna kann ihr Glück daher kaum fassen, als sie eines Tages eine Einladung zu einem Dichterwettstreit bekommt. Zusammen mit dem Schatzsucher Finn macht sie sich auf den Weg. Doch in Fernab entdecken die beiden, dass ausgerechnet die Königin hinter der kunstvollen Fassade der Stadt eine dunkle Kraft verbirgt, die ganz Phantopien bedroht. Und Minna und Finn sind die einzigen, die sich der Gefahr entgegenstellen können.

Wie ich zu dem Buch kam:

~"Katharina Seck öffnet uns das Tor zu einer Metropole der Märchen und der Kunst, in der die Magie des Erzählens beim Wort genommen wird" Kai Meyer~

Wegen genau diesem Satz ist das Buch für mich sehr interessant geworden. Kai Meyer (mein absoluter Lieblingsautor) hat das Buch als großartig befunden, von daher war es ja schon fast Pflicht es zu lesen. Mir hat natürlich auch das Cover auf den ersten Blick gefallen. Das Buch hat ein Märchen versprochen und eine Welt die etwas magisches an sich hat.

Meinung:

Cover:

Das Cover sieht aus wie ein richtig schönes Märchenbuch. Es ist düster und kraftvoll. Mir gefällt es wahnsinnig gut. Außerdem liebe ich Bücher die eine Landkarte enthalten.

Schreibstil:

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch hat sich flüssig hintereinander weg lesen lassen. Was auch an den kurzen Kapiteln liegt. Mir persönlich hat das gut gefallen. Ich lese leider drei kurze Kapitel als ein ewig langes. Mir haben auch die kleinen Sätze am Anfang eines jedes Kapitels sehr gut gefallen, so wusste man immer schon so ein bisschen was einen erwartet.

Figuren/Charaktere:

Die Figuren die aufgetreten sind fand ich klasse. Ich fand es sehr schön das jeder der Figuren eine Entwicklung durch macht.

Minna war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist eher ein ruhiger und unscheinbarer Charakter, außer wenn sie eine Geschichte erzählt, dann wächst sie über sich hinaus und genau das macht auch ihre Magie aus.

Finn ist auch eine Klasse für sich. Ein Dieb (oh Pardon ich meinte Schatzsucher) mit einer verkrüppelten Hand und einer treuen Elster, den alle Welt unterschätzt. Das klang wirklich vielversprechend. Leider war er zu Beginn der Geschichte doch nur ein einfacher Dieb. Allerdings konnte ich seine Beweggründe immer sehr gut nachvollziehen. Er wollte endlich frei sein und sein Leben selbst in die Hand nehmen.

Finn und Minna erleben im Laufe der Geschichte (besonders in Fernab) ihre Gaben intensiver als je zuvor.
Finn wird endlich zu dem Schatzsucher der er immer schon sein wollte. Minna macht eine andere Wandlung durch und wird von einer manchmal doch sehr blauäugigen Dichterin zu einer starken selbstbewussten Frau. Sie glaubt aber nach wie vor an das gute im Menschen und geht bei jedem immer vom besten aus.

Die Königin (die insgeheim meine liebste Figur ist) macht bei weitem die größte Wandlung von allen durch. Sie ist nicht durch und durch böse, was meiner Meinung nach bei genauem lesen auch sehr früh zu erkennen ist. Sie will eigentlich nur das besten für Phantopien. Ihr Weg das zu errichen was sie sich vorgenommen hat ist bestimmt nicht der beste aber sie versucht wenigstens die Magie zu retten.
Die Königin ist mächtig und geheimnisvoll aber auch unsicher was sie meiner Meinung nach sehr viel menschlicher macht.
Als sie begreift das sie ganze Zeit von ihrem Hofdichter belogen und ausgenutzt wurde wandelt sie sich um 180 Grad. Sie schafft es ihre dunkle Seite hinter sich zu lassen und gesteht sich ihre eigenen Fehler ein, was wirklich von einem großen Charakter zeugt.

Valerien (der Gabensucher) ist der Königin verpflichtet. Er wird von ihr erpresst damit er gehorcht, aber man merkt auch schnell das da noch was anderes zwischen den beiden ist oder besser gesagt das da mal was anderes zwischen den beiden war...
Auch Valerien macht eine Entwicklung durch. Vom Mann der immer alle Befehle ausführt (obwohl der weiß das er damit Menschen verletzt) zum Mann der bereit ist Hochverrat zu begehen um jemand unschuldigen zu retten.

Handlung:

Ich fand es gut das die Geschichte schnell Fahrt aufnimmt und nicht lange um den heißen Brei herum geredet wird. Außerdem war die Handlung leicht und gut verständlich.
Es gab ein paar unlogische Stellen über die man hinwegsehen können sollte. Jetzt mal ehrlich niemand würde mit jemandem eine Reise ins Ungewisse antreten der vorher versucht hat einen zu bestehlen oder?
Die Geschichte mit dem Spiegel die Minna im ersten Gasthaus vorgetragen hat kam mir sehr bekannt vor. Ich hatte die Geschichte schon mal gehört, eine andere Leserin hat mir dann auch die Sprünge geholfen, die Geschichte kam in der Serie „Haus des Geldes“ vor. Ich fand das allerdings nicht groß schlimm das sich die Autorin davon hat Inspirieren lassen. Man muss ja auch nicht immer das Rad noch mal neu erfinden.
Jedenfalls geht das Buch mit einer Reise nach Fernab weiter. Fernab ist die Hauptstadt von Phantopien in der die Königin residiert und die letzte Stadt in der es noch Magie gibt. Außerdem ist Fernab versteckt. Keiner weiß genau wo es liegt, außer man ist schon einmal dort gewesen. Die Geschichte rund um Fernab fand ich richtig faszinierend. Die Idee das eine ganze Stadt versteckt ist und nur von bestimmte Leuten gefunden werden kann fand ich brillant. Und er der Verschwindefluch hat wirklich was geniales an sich. Eigentlich eine einfache Idee die aber brillant eingefügt und umgesetzt worden ist.
Unter der Oberfläche gibt es eine zweite Stadt. Eine Spiegelstadt, der staubige, dunkle und doch faszinierende Untergrund Fernabs. Leider erfährt man nicht so viel über die Unterstadt wie man gern möchte. Meiner Ansicht nach hätte es hier zu ruhig noch mehr Infos geben können.
Finn und Minna schaffen es jedenfalls nach Fernab. Die Stadt an sich fand ich auch gut beschreiben, man merkt das es eine Stadt ist die Kunst noch groß schreibt und durch die glaube ich jeder Bücherfreund gern mal schlendern würden.
Dann kommt es zum großen Dichterwettstreit. Dieser hat mir sehr gut gefallen. Auch das er aus Sicht der Königin beschrieben war fand ich gut gemacht.
Leider hat mir der Beitrag von Minna jetzt nicht so gut gefallen, aber das lag einfach daran, dass ich mit Gedichten in der Regel eh nicht so viel am Hut habe.
Nach dem Dichterwettstreit beginnt der große Showdown und der war für mich wirklich das Highlight des Buches.
Alles was im Palast spiel fand ich richtig spannend und faszinierend. Besonders erwähnenswert fand ich auch die Bibliothek der Königin. Den diese ist magisch. Es gibt zwar normale Bücher die von Menschen geschrieben wurden, aber es gibt auch über jeden Einwohner von Fernab ein Buch oder zumindest ein Kapitel in einem Buch. Das ist die Magie der Bibliothek die sich die Königin zu nutze macht.
Das Buch hat kein Happy End im klassischen Sinne aber es fügt sich alles einfach gut zusammen. Ich glaube ein „normales“ Happy End hätte auch einfach nicht gepasst und sich nicht richtig angefühlt. Schade fand ich allerdings das Minna und Finn nach all dem was sie zusammen erlebt haben wieder getrennte Wege gehen. Das hat mich dann doch auch ein Stück weit überrascht.

Fazit:

Ich fand das Buch zu Anfang leider etwas flach. Das hat sich aber im laufe des Buches sichtlich gebessert. Die Grundidee ist so zauberhaft. Ich finde allerdings man hätte hier und da noch mehr raus hohlen können. Das Buch hätte gut und gern noch 100 bis 200 Seiten mehr haben können, einfach um bei manchen Sachen noch ein bisschen mehr in die Tiefe gehen zu können.
Ich finde trotzdem das das Buch rundum gut gelungen ist. Es hat Spaß gemacht es zu lesen und in die Welt rund um Fernab eintauchen zu können. Ich denke gerade für junge Leser ist der Buch auf jeden Fall empfehlenswert.

Lieblingszitate:

„Traditionen sind wichtig, findest Ihr nicht auch?“ „Ja und nein. Traditionen verbinden Menschen. Aber manchmal verhindern sie auch, dass etwas neues Großartiges entstehen kann.“ (Kapitel 17)

Worte. Geschichten. Sie konnte nicht verstehen, wie Menschen sie nicht lieben konnten. Sie waren Tore zu anderen Welten, in andere Länder, in die Fantasie anderer Menschen, Wie konnte man da nicht atemlos vor Begeisterung sein? (Kapitel 25)

Die wahre Richtung des Herzens ist dort, wohin deine Füße dich tragen, wenn du aufhörst zu denken. (Kapitel 25)

Alte Gewohnheiten legt man nicht ab. Selbst wenn man fest daran glaubt, besser zu sein, sie abzustreifen wie einen alten Mantel, dem man entwachsen ist, so kommt man irgendwann an den kritischen Punkt, an dem einen diese alten Gewohnheiten wider einholen, an dem man nach ihnen greift, weil sie wie vertraute Werkzeuge in der Hand sind. (Kapitel 40)

Warum zwingen sie alle einen dazu, etwas zu tun, das man nicht will? Wir haben nur dieses eine Leben. Lasst uns doch die Freiheit, aus eigener Kraft zu fallen und wieder aufzustehen. (Kapitel 41)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Fantasie
Veröffentlicht am 11.06.2019

Sehr anstrengender Hobbitabklatsch... definitiv nicht mein Fall...

Quendel (Quendel, Bd. 1)
1

Inhalt:
Die Quendel sind ein gutmütiges Volk, das sich abends am Kaminfeuer schauerliche Geschichten erzählt und für gewöhnlich nie etwas Ungeplantes tut. Doch als der selbst ernannte Kartograf Bullrich ...

Inhalt:
Die Quendel sind ein gutmütiges Volk, das sich abends am Kaminfeuer schauerliche Geschichten erzählt und für gewöhnlich nie etwas Ungeplantes tut. Doch als der selbst ernannte Kartograf Bullrich Schattenbart eines Nachts nicht nach Hause kommt, brechen seine besorgten Nachbarn auf, um ihn zu suchen - angetrieben von einem schrecklichen Verdacht: Kann es sein, dass sich der verwegene Eigenbrötler in die Nähe des Waldes Finster gewagt hat? Noch ahnt keiner, was diese Nacht so anders macht als alle anderen. Ein seltsam leuchtender Nebel öffnet die Grenzen zu einer fremden, bedrohlichen Welt. Wer die Zeichen zu lesen versteht, weiß, dass lang vergessene, uralte und grausame Kräfte zu neuem Leben erwachen ...


Meinung:
Die Bewohner also die Quendels erinnern mich sehr an die Hobbits.

Sie sind ein gemütliches Völkchen das gerne isst und feiert und natürlich Pfeife raucht. Das scheint die Lieblingsbeschäftigung aller zu sein.

Mir hat gut gefallen das die Umgebung so ein bisschen an Hobbingen erinnert. Allerdings sehe ich dadurch immer den ersten Herr der Ringe Teil vor mir.

Was mit nicht so gut gefällt ist der Schreibstil. Es ist stellen weise echt anstrengen zu lesen weil sehr viel alte Wörter und auch Fremdwörter darin vorkommen. Man gewöhnt sich allerdings nach ca. 50 Seiten an die ungewöhnliche schreibe, so ging es mir zumindest. An manchen Stellen (an den meisten) zeiht sich das Buch meiner Meinung nach unnötig in die Länge und passiert einfach mal nichts oder sehr sehr wenig.

Im ersten Abschnitt sind die Kapitel recht kurz und mit vielen Absätzen versehen, was mir gut gefallen hat. Lieder ändert sich auch das. Die Kapitel werden richtig lang und sind schwer zu lesen man muss sich immer irgendwo einen Satz suchen wenn man mal unterbrechen möchte oder muss.

Also ein Kinderbuch ist das definitiv nicht. Da täuscht die Aufmachung der Buches und der Klappentext. Die friedliche Stimmung vom Anfang verfliegt ziemlich schnell und ich könnte mir vorstellen das es für Kinder dann doch zu schaurig ist.

Das Ende ist mir viel zu offen. Es wird nichts aufgeklärt weder was das für Wesen waren, was für Unheil droht oder was aus der anderen Familien mit dem kleinen Jungen geworden ist und vor allem Word nicht aufgeklärt wo bullrich die ganze Zeit war und was er erlebt hat.

Fazit:
Ich finde die Aufmachung also das Cover, die Verarbeitung und die Dicke der Seiten sehr schön und finde das passt auch alles gut zusammen.

Lieder hat mich der Inhalt gar nicht überzeugen können. Ich hatte mir was ganz anderes unter dem Buch vorgestellt und bin jetzt ernsthaft enttäuscht.

Selbst wenn es eine Versetzung geben sollte werde ich diese nicht lesen. Dafür war mir das Buch einfach zu anstrengend und es ist zu wenig passiert. Na ja außer am Ende wo sich dann alles nur so überschlägt. Ernsthaft ich hasse so was. Erst ner aus den puschen kommen und dann aber nich schnell ein Ende hinschmieren weiß anscheinend fertig werden soll oder weil das Buch zu dick wird oder keine Ahnung warum man so was macht...

Aber ich schweife ab also schade aber leider nicht mein Fall.