sprachlich schwach, überzeugende Charaktere
Das Haus am WalchenseeRezension zu „Das Haus am Walchensee. Neuanfang in Traumlage“ von Sophie Oliver
Der idyllische Walchensee, einer der schönsten Seen Deutschlands, ist Schauplatz für den Auftakt Der Walchensee Reihe von ...
Rezension zu „Das Haus am Walchensee. Neuanfang in Traumlage“ von Sophie Oliver
Der idyllische Walchensee, einer der schönsten Seen Deutschlands, ist Schauplatz für den Auftakt Der Walchensee Reihe von Sophie Oliver. Die Autorin hat den Ort geschickt gewählt. Der ländliche, ruhige Raum (wenn nicht gerade von Touristen gestürmt) bietet einen atmosphärischen Rahmen für eine Geschichte über Familie und Liebe, vom Suchen und Finden. In ruhigem Ton erzählt die Autorin die Geschichte der Geschwister Freya und Niklas, die nach dem Verlust ihres Vaters gemeinsam den Gasthof der Familie führen sollen. Vor allem für Freya bedeutet dies eine große Veränderung, da sie den Walchensee als Jugendliche verließ und seit dem in Schweden lebt. Dass der Walchensee sie verändern wird, ist schnell klar. Freya ist grundsätzlich ein sympathischer Charakter, der kontaktfreudig ist und engagiert ihre Ziele verfolgt. Hier und da wird sie zur Dramaqueen… da könnte sie doch noch ein Stück erwachsener werden.
Ihr Bruder Niklas hingegen ist durch und durch sympathisch. Es verwundert, dass er keine Partnerin hat. Seine Liebe zur Heimat ist stets spürbar und ihn verfolgt man durch seine ruhige aber doch einnehmende Art sehr gerne.
Weitere Charaktere gesellen sich dazu, die hier jedoch zu viel verraten würden. Einige sind sehr sympathisch und man möchte direkt auch einen Band über sie lesen, bei anderen ist man froh, wenn sie gerade mal nicht auftauchen und Unfrieden stiften. Die Charaktere sind gut gewählt und abwechslungsreich. Das ist eine der Stärken des Romans.
Ein großer Spannungsbogen ist neben Freyas „Beziehungen“ ihre Vergangenheit und der Grund ihrer Auswanderung nach Schweden.
Schade ist, dass die Dialoge teilweise sehr ungelenk und unnatürlich wirken. Die Wortwahl ist teilweise ungünstig und kaum jemand würde wirklich so sprechen.
Sophie Oliver hat mit dem Auftakt der Walchensee-Reihe einen Wohlfühlroman geschrieben, der zwar sprachlich etwas schwach ausfällt, aber inhaltlich und vor allem mit den Charakteren zu einem Sommerroman wird, den man gut in der Sonne lesen kann.