Platzhalter für Profilbild

Julia_Matos

Lesejury Star
offline

Julia_Matos ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Julia_Matos über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2018

Politisch und gesellschaftlich am Puls der Zeit; Seelenstriptease eines Polizisten und alleinerziehenden Elternteils

Die Essenz des Bösen
0

Autor Tony Parsons befasste sich im Vorgängerband 4 „In eisiger Nacht“ mit den aktuellen Themen Flüchtlinge und Menschenhandel. Diese politische Linie setzt er fort, denn in diesem Band 5 stehen Terror ...

Autor Tony Parsons befasste sich im Vorgängerband 4 „In eisiger Nacht“ mit den aktuellen Themen Flüchtlinge und Menschenhandel. Diese politische Linie setzt er fort, denn in diesem Band 5 stehen Terror und gesellschaftliche Integration bzw. deren Misslingen im Mittelpunkt. Die dargestellten Taten und polizeilichen Ermittlungen sind fiktiv. Gleichzeitig wirken die Darstellungen nicht reißerisch oder unglaubwürdig, sodass sie - erschreckenderweise - jederzeit Realität werden könnten.
Schon der Titel ist clever gewählt, bietet er doch Anlass, aus verschiedenen Blickwinkeln über Ursachen des Terrors zu sinnieren: Einflussnahme (oder laissez-faire?) durch einen Elternteil, andere Verwandte, Freunde, die Medien? Oder ist eher anzusetzen, bei Kriegen, bei Interventionen westlich geprägter Länder?

Eigentlich lese ich gar keine Krimis, doch Max Wolfe, aus dessen Perspektive in der Ich-Form die gesamte Geschichte wiedergegeben wird, begleite ich liebend gern von Band 1 an. Ein tiefgründiger und authentischer Charakter. Ich glaube, dass Autor Tony Parsons viel von seinem eigenen Innenleben auf seine Hauptfigur projiziert. Beispielsweise die Liebe und Hingabe zu seiner einzigen Tochter Scout, zu seinem Hund Stan und zu London. Denn so intensiv wie der Mitfühlfaktor für mich ist, kann ich mir schwer vorstellen, dass es reine Fiktion ist. Ich bin nicht bei der Polizei, nicht alleinerziehend, betreibe andere Sportarten, trinke nahezu keinen Kaffee, mag eigentlich lieber Katzen, … Und doch kann ich gedanklich mitgehen und mich fantastisch hineinfühlen.
In Max‘ Gedankengängen stecken viel allgemeingültige Wahrheit und Weisheit, außerdem viel Herz. Trotzdem ist er unperfekt und weiß das auch (z. B. Hang zum Hitzkopf). Dies macht diese Reihe auch dann lesenswert, wenn die Kriminalfälle bloß Durchschnitt sind. So war das für mich bei Band 1 und 2. Doch dann hat Tony Parsons auch an dieser Stelle noch eine Schippe draufgelegt. Während die Grenze zwischen Privat- und Berufsleben sowie zwischen Fiktion und Realität verwischt, fiebere und rätsele ich intensiv mit.
Einschränkender Hinweis: Wer auf das klassische Whodunit eines Krimis abzielt, dürfte nicht auf seine Kosten kommen. Dieses Element rückt oft in den Hintergrund, was ich persönlich sogar gut finde.
Aufmerksames Lesen und Schlussfolgern lohnt sich. Weil kein Schema F identifizierbar ist, gibt es auch für geübte Leser der Reihe noch Wow-Momente.
Die Ausführungen zu Max‘ Sporttraining könnten für meinen Geschmack kürzer gehalten werden.

Ich nehme an, dass Band 5 eigenständig lesbar ist, denn die Anzahl der Figuren bleibt überschaubar und es sind Eckpunkte zu ihrer Vergangenheit eingebettet. Dies gilt auch für Hintergrundinformationen zur Organisation und Bezeichnungen der Londoner Polizei. Gleichzeitig sind solche Wiederholungen nicht so langatmig und häufig, dass ich mich als Fan genervt fühle. Es ist aber doch schön, sämtliche Hintergründe und Entwicklungen zu kennen. Toll, alte Bekannte, hier z. B. Jackson aus Band 3, wiederzutreffen. Zudem leistet die emotionale Bindung zu Max, Scout, Edie, Pat usw. einen großen Beitrag zum Lesevergnügen.

Gut geeignet für warm eingekuschelte Winterabende. Der Adressatenkreis ist groß. Gezeichnet wird das Leben, ohne Kitsch, ohne Pathos, eine nicht immer faire Welt.
Nach „Wer Furcht sät“ ist dies der zweite von fünf Max-Wolfe-Bänden, der sich bei mir fünf Sterne verdient hat.
Ein spannender Krimi, von aktuellen politischen und gesellschaftlichen Einflüssen geprägt, der mich sehr berührt und auf vielfältige Weise zum Nachdenken anregt und lange im Gedächtnis nachhallen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 09.12.2018

Kurzweilige Sci-Fi-Unterhaltung, gelungene Kooperation zweier Indie-Autoren

Helium-3
0

Zwei intelligente Alien-Völker, die heimatlos am Rande des Untergangs stehen, konkurrieren miteinander um ein vielversprechendes Sonnensystem.
Ich nehme an, dass die Umsetzung dieser nicht ganz neuen Idee ...

Zwei intelligente Alien-Völker, die heimatlos am Rande des Untergangs stehen, konkurrieren miteinander um ein vielversprechendes Sonnensystem.
Ich nehme an, dass die Umsetzung dieser nicht ganz neuen Idee insbesondere Einsteiger in das Genre Science Fiction erfreuen kann. Außerdem wunderbar lesbar nebenher, in Pausen, im ÖPNV, etc., denn die Kapitel sind kurz und die Geschichte so gestaltet, dass man schnell mittendrin im Geschehen ist, ohne dass sich Verständnis- oder Orientierungsschwierigkeiten einschleichen. Man profitiert davon, dass die Autoren zu Beginn der Geschichte auf interessante Weise die im Mittelpunkt stehenden Charaktere und die beiden Alien-Völker mit ihrer Anatomie und ihren kulturellen und kommunikativen Besonderheiten beschreiben. Dabei haben sich für meinen Geschmack keine Längen eingestellt.

Brandon Q. Morris schreibt Hard Science Fiction, mit belastbaren Beschreibungen zur Beschaffenheit von Gestirnen, von Naturwissenschaften und Technischem rund um den Weltraum. Das gefällt mir, weil real existierende fremde Welten erlebbar gemacht werden und ein Lerneffekt entsteht. Hier vorhanden, wenn auch nicht so stark wie sonst, diesmal ohne Anhang.
Kaum eine seiner Geschichten kommt ohne Liebesgeschichte aus, was auch hier gilt. Emotionale Bindungen zwischen den Figuren finde ich wichtig, um mitfiebern zu können, wobei es nicht immer die klassische „Mann-und-Frau-verlieben-sich-binnen-Minuten-Masche“ sein muss. Zu oberflächlich, um rundum glaubhaft zu sein, andererseits wären Details wahrscheinlich auch nicht im Sinne der Zielgruppe. Deren Feedback, solche Verbindungen weniger pubertär darzustellen, versucht er anscheinend umzusetzen.

Cliff Allister war mir schon länger ein Begriff, sodass ich gern zugegriffen habe. Seine Geschichten sind anscheinend beheimatet in den Untergenres Space Opera und Military Science Fiction.

Wer die kapitelweise wechselnden Schilderungen zu den vogelähnlichen Iks und wer die Schilderungen zu den spinnenähnlichen, kriegerisch veranlagten Mendrak beigesteuert hat, ist gut erkennbar, da die Autoren ihrem Stil treu bleiben. Ich finde, die Verknüpfung ist erzähltechnisch, sprachlich und inhaltlich gelungen. Nach meinem Eindruck haben sich die beiden Autoren auch gut miteinander abgestimmt, sodass die Darstellungen harmonieren.

Neben den Hauptfiguren bleiben auch die Nebenfiguren gut in Erinnerung. Ich habe ihre Entwicklung und die ihres Umfeldes mit großem Interesse verfolgt. Schwarz-Weiß-Schema schwingt mit, ist aber über weite Strecken charmant umgesetzt.
Dass es zwischen den Außerirdischen z. B. Kommunikationsprobleme und Unverständnis zu kulturellen Unterschieden gibt, ist sowohl realistisch als auch amüsant.
Kampfhandlungen kommen vor, aber nicht in epischer Länge, was ich befürworte.
Die Handlung ist kein Must-Read, nicht besonders komplex, hat nicht zig Wendungen und Überraschungen, weist dafür kreative, teils auch naturwissenschaftlich gestützte Ideen und Details auf. Es wurde mir nie langweilig. Gute kurzweilige Unterhaltung.

Es wird eine abgeschlossene Geschichte erzählt, mit Raum für eine Fortsetzung, in die ich reinlesen würde.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Berührend, mitreißend, spannend, atmosphärisch

Das Mädchen, das den Himmel berührte
0

Belletristik mit historischen Bezügen, die mich zum Schwärmen bringt:
Die Figuren sind sehr tiefgründig gezeichnet, sodass sie richtig echt wirken. Die teils extremen charakterlichen Entwicklungen sind ...

Belletristik mit historischen Bezügen, die mich zum Schwärmen bringt:
Die Figuren sind sehr tiefgründig gezeichnet, sodass sie richtig echt wirken. Die teils extremen charakterlichen Entwicklungen sind spannend und stimmig gestaltet. Meine Lieblingsfiguren Mercurio und Giuditta brachten mich zum Mitfühlen, Mitleiden, Mitfreuen. Es treten viele interessante und wichtige Nebenfiguren auf, über deren Hintergründe und Motive sich spekulieren lässt. Einige davon habe ins Herz geschlossen. Sehr gut gefällt mir, dass die Bösewichte nicht schlichtweg böse sind, sondern dass sich der Autor die Mühe macht darzulegen, wie sie so geworden sind. Hierdurch bauen sich auch Mitgefühl und Verständnis für diese Widersacher auf. Keine Schwarz-Weiß-Zeichnung in Sicht.
Hier bekommt man sehr viel komplexe und dabei nachvollziehbar bleibende Handlung zu bieten. Und das Gefühl, sich gut ins Italien des 16. Jahrhunderts hineinversetzen zu können. Ein kleiner Wissenszuwachs, z. B. zum Konflikt zwischen Christen und Juden und zum venezianischen Schiffbau, ist eingetreten. Es gibt viele kreative Ideen, Wendungen und Überraschungen.
Die Beschreibungen (Aussehen und Beschaffenheit der Stadtviertel und ihrer Bewohner, Architektur, Gerüche, etc.) bleiben im Gedächtnis und lassen tief in die Atmosphäre eintauchen.
Der Italiener Luca Di Fulvio schreibt spürbar mit Leidenschaft. Ich möchte keine einzige der fast 1000 Seiten missen. Und habe mir sogleich weitere Bücher dieses Autors beschafft.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Packend, pathetisch, für sensible Gemüter ungeeignet

Als das Leben unsere Träume fand
0

Dies ist Belletristik mit historischen Bezügen um Freiheit, Gleichheit und Liebe. Eine hochemotionale und packende Erzählung rund um drei junge Menschen, die im Jahr 1912 überstürzt ihre europäische Heimat ...

Dies ist Belletristik mit historischen Bezügen um Freiheit, Gleichheit und Liebe. Eine hochemotionale und packende Erzählung rund um drei junge Menschen, die im Jahr 1912 überstürzt ihre europäische Heimat verlassen und sich in Buenos Aires ein neues Leben aufbauen möchten.
Was man wissen sollte: Ein Werk, das psychologisch hart ist. Schwere Armut und Menschenverachtendes, insbesondere Abhängigkeit, Demütigung und Ausbeutung bis hin zu Vergewaltigung und Zwangsprostitution Minderjähriger, außerdem Bandenkriege (Mafia, Zuhälter) bilden thematische Schwerpunkte. Ich halte mich für hartgesotten, aber selbst für mich war es schwer zu ertragen. Der unschöne Ausdruck Hure zieht sich in verschiedenen Sprachen durch das ganze Buch. Und auch sonst agiert das Buch in Sprache, Beschreibungen und dargestellten Handlungen schonungslos direkt. Dass es sich vor nicht viel mehr als 100 Jahren in groben Zügen so abgespielt haben könnte und so etwas in einigen Gegenden der Welt noch Realität zu sein scheint, ist erschreckend. Insofern eine Geschichte, die erzählt gehört. Nichtsdestotrotz: Gewalt und Unterdrückung nehmen zu viel textlichen Raum ein. Teilweise ohne die Handlung nennenswert voranzubringen. Ich möchte berührt und aufgerüttelt, nicht schockiert und abgestoßen werden.
Dem unverblümten Ton wird streckenweise Romantik und ein ordentlicher Schuss Pathos gegenübergestellt. Auch wenn ich Darstellungen zum Kampf um mehr Selbstbestimmtheit und Gleichberechtigung grundsätzlich viel abgewinnen kann, wurde hier gefühlt über’s Ziel hinausgeschossen. Man möchte es lieben, doch einiges wirkt effektheischend und unrealistisch. Weniger wäre mehr gewesen.

Die drei Protagonisten animieren zum Sympathisieren und Mitfühlen, Mitleiden, Mitfreuen. Mit der Einschränkung, dass ich weniger Gutmenschentum und mehr Ecken und Kanten bevorzugt hätte und mich einige Entwicklungen (z. B. Kuss-Szene) in Bezug auf Logik und stringentes Verhalten nicht überzeugten.
Die meisten Nebenfiguren sind gelungen. Insbesondere solche, über deren Motive und Entwicklungen sich rätseln lässt. Einige Antagonisten, deren charakterliche Abgründe teils noch durch ein abstoßendes Äußeres unterstrichen werden, sind zu einseitig dargestellt. Ein Hang zum Schwarz-Weiß-Schema, der sich glücklicherweise nicht durch das ganze Buch zieht.
Im Rahmen des auktorialen Erzählstils werden manchmal unnötigerweise bestimmte Absichten suggeriert, was den Überraschungseffekt schmälert.
Trotzdem so spannend und gefühlvoll, dass ich das Buch schwer aus der Hand legen konnte.

In Summe nicht so meisterhaft wie „Das Mädchen, das den Himmel berührte“. Da sind die Beschreibungen (Venedig und Umgebung im 16. Jahrhundert) noch atmosphärischer. Haupt- und Nebenfiguren sind vielschichtiger, werden in ihren Motiven besser gewürdigt, gingen mir mehr ans Herz. Zudem ist die Handlung gefühlt komplexer und es gibt mehr Wendungen und Überraschungen. Beachtenswert ist außerdem, dass das Werk aus 2011 günstiger ist und mehr Lesestoff bietet.
Ich fühle mich animiert, ein drittes Werk von Luca Di Fulvio zu lesen.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Historie (Volkswagen, Wolfsburg, Vorkriegszeit) stark, Charakterzeichnung schwach

Eine Familie in Deutschland
0

Ich bin nicht nur an historischen Romanen zur deutschen Geschichte interessiert, sondern obendrein im Braunschweiger Land aufgewachsen, habe daher ein besonderes Interesse, mehr zur Entstehung der Stadt ...

Ich bin nicht nur an historischen Romanen zur deutschen Geschichte interessiert, sondern obendrein im Braunschweiger Land aufgewachsen, habe daher ein besonderes Interesse, mehr zur Entstehung der Stadt Wolfsburg und des Volkswagen-Konzerns zu erfahren. Dies ließ mich zu meinem ersten Roman von Peter Prange greifen.
Eine im auktorialen Erzählstil (allwissender Erzähler) verfasste Geschichte. Der Roman hat ein offenes Ende, denn es ist der erste von zwei Bänden. Band 2 ist für Herbst 2019 angekündigt.
Band 1 besteht aus drei Teilen und insgesamt ca. 300 Kapiteln, an denen man jeweils 1 bis 4 Minuten liest. Dabei begleitet man von 1933 bis 1939 verschiedene Mitglieder der aus Wolfsburg-Fallersleben stammenden Familie Ising und ihre Angehörigen, enge Freunde und Geschäftspartner. Im Anhang befindet sich eine Liste der handelnden fiktiven und realen Figuren.
Die historischen Ereignisse um den Volkswagen, Wolfsburg und die Vorkriegszeit finde ich gelungen dargestellt. Es ist unterhaltsam eingebettet und zeugt davon, dass sich der Autor tiefergehend damit beschäftigt hat.
Was die Anfänge von Wolfsburg und Volkswagen angeht, habe ich erfreulicherweise eine Menge dazugelernt. Und mich sehr über Lokalkolorit gefreut, z. B. über die berüchtigte Bruchstraße in Braunschweig, die es heute noch in ähnlicher Ausprägung gibt.
Bezogen auf die deutsche Geschichte sind diejenigen Ereignisse besonders interessant, die man nicht im Geschichtsunterricht hatte, z. B. die Ereignisse rund um die Überfahrt des Schiffes St. Louis.
Wermutstopfen: Da fiktive Figuren den Mittelpunkt bilden, empfand ich die Grenze zwischen Fiktion und Historie in einigen Fällen schwer zu identifizieren. Zur Förderung des Verständnisses und Erinnerungsvermögens wäre es super, wenn ein Anhang mit Zeittafel hinzugefügt werden könnte, wo nochmal die realen Persönlichkeiten und ihre Leistungen angeführt sind. Vielleicht Umsetzung mit Band 2?
Die Verortung ist spitze, demgegenüber hat mich die Charakterzeichnung nicht überzeugt. Ich war froh, als ich endlich die Namen, Verwandtschaftsverhältnisse und Funktionen der zahlreichen Figuren richtig zuordnen konnte. Meine Meinung habe ich dann sehr schnell gebildet. Ich hatte dann angenommen, dass mich der Roman in einigen Punkten eines besseren belehrt. Doch solche Überraschungen bleiben weitgehend aus. Vor Herausforderungen gestellt, handeln die Figuren so wie erwartet. Das führt zu einer gewissen Vorhersehbarkeit der Geschehnisse. Innere Kämpfe und Motivationslagen werden zwar dargestellt, aber nicht mit letzter Konsequenz und Logik durchgefochten. Ich erahne, welche Rolle im weiteren Verlauf jeweils zugedacht ist. Da verschenkt Peter Prange mit Schwarz-Weiß-Zeichnung viel durchaus mögliche Dramaturgie. Mitfühlen und Mitfiebern fiel mir schwer.
Es reicht für vier Sterne, weil es Peter Prange im Ergebnis gelingt, ein breites Bild vom Leben und der Politik im Deutschland der 1930er-Jahre kombiniert mit Automobilwirtschaft, Agrarwirtschaft, Städteplanung usw. aufzuzeigen und dabei sowohl niedrigschwellig zu bilden als auch zu unterhalten. Auch wenn ich kein Fan des Erzählstils bin, habe ich Lust, Abschlussband 2 auch noch zu lesen.