Winterroman für Zwischendurch
Splitter vom Glück„Splitter vom Glück“ von Simone Süß (eBook 3,99€, erschienen am 09.09.16 bei Forever)
Als Buchhalterin und Sängerin Julia am Flughafen unverhofft auf den Briten Paul trifft, ist das der Anfang einer wunderbaren ...
„Splitter vom Glück“ von Simone Süß (eBook 3,99€, erschienen am 09.09.16 bei Forever)
Als Buchhalterin und Sängerin Julia am Flughafen unverhofft auf den Briten Paul trifft, ist das der Anfang einer wunderbaren Freundschaft und Paul ist sich sicher, Julia wäre die perfekte Frau für seinen Kindheitsfreund Jared. Doch beide haben die Lasten ihrer Vergangenheit zu tragen, die es ihnen nicht leicht machen.
Als erstes war mir das wunderschöne Cover ins Auge gesprungen. Es passt auch eigentlich ganz gut zur Geschichte mit dem tragischen Blick der Frau und dem alten Landhaus im Hintergrund. Nur Big Ben finde ich ein wenig irreführend, weil die Geschichte zwar teilweise in London spielt, aber eher außerhalb der Stadt und man eher nicht die Orte vom letzten London-Besuch wiedererkennt.
In den ersten drei Kapiteln wird die Vorgeschichte von Julia und Jared im Schnelldurchlauf erzählt, was ich ziemlich schade fand, weil das so viel vorweggenommen hat. Es gab kaum etwas, dass sich erst im Laufe der Geschichte offenbart hat, obwohl es dafür definitiv die Möglichkeit gegeben hätte. So dass alles am Anfang erzählt war, habe ich die eigentlich traurige Vergangenheit der beiden noch ziemlich distanziert erlebt.
Ich mochte die Ich-Perspektive von Julia. Vor allem, weil sonst aus der Er/Sie-Sicht erzählt wurde, kam man nicht so schnell durcheinander, wer gerade erzählt. Dennoch gingen mir die rasanten Wechsel doch ein wenig zu schnell. Es hat für mich den Lesefluss unterbrochen und man brauchte immer einen Moment zum Umdenken. Und dann natürlich die fehlende Spannung, weil man gleich erfahren hat, warum der jeweils andere so gehandelt hatte. Musikalisch war die Geschichte gut recherchiert und insgesamt mochte ich das Erzähltempo, mit dem die Zeit in der Geschichte voranschritt. Auch der Handlungsverlauf ist gut überlegt, wenn auch stellenweise ziemlich klischeehaft.
Was ich nicht verstehen konnte ist, warum Jared Julia in einem schlimmen Zustand keine ärztliche Hilfe zukommen lässt, zunächst noch nicht mal von Stephen, der ja Arzt ist (wobei man ja nicht erfährt welcher). Ich weiß nicht, aber als Jurist hat er da ja nicht so wirklich den Durchblick und auf ein abseits liegendes Gut zu fahren, erscheint mir in einem Schneesturm wirklich dämlich.
Das Ende war für mich etwas über das Ziel hinausgeschossen. Dennoch finde ich es gut, dass es einige Fragen offen lässt.
Zusammenfassend gesagt:
Gerade anfänglich schwächelnd, aber dennoch eine nette Geschichte für den Winter, wenn man sich nichts allzu tiefgründiges wünscht.