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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

Spannend, trotz einiger Schwächen

Der Cowboy - Dangerous Love
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„Der Cowboy- Dangerous Love“ von Moni Kaspers (eBook 2,99€, erschienen am 18.03.16 bei bookshouse)

Als Vivi und ihre jüngere Schwester Lisa in den USA im Urlaub sind, werden die beiden in einer Bar von ...

„Der Cowboy- Dangerous Love“ von Moni Kaspers (eBook 2,99€, erschienen am 18.03.16 bei bookshouse)

Als Vivi und ihre jüngere Schwester Lisa in den USA im Urlaub sind, werden die beiden in einer Bar von zwei Männern zunächst angeflirtet und dann mit K.O.-Tropfen betäubt. Als Vivi schließlich einem Keller etwas zu sich kommt, ist dort ein Mann mit Cowboy-Hut, der sie in Sicherheit zu einem Krankenhaus bringt. Lisa, ihre Schwester, bleibt in der Hölle zurück. Als Vivi wieder halbwegs hergestellt ist, beschließt sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester zu machen und dafür braucht sie die Hilfe von ihrem Retter, dem Cowboy.

Der Titel ist passend gewählt, denn die Geschichte spielt zwischen Rockerbanden, Prostitution und anderen weniger legalen Geschäften. Kein leichtes Thema und daher keine reine Liebesgeschichte, sondern eine mit ernsten Grundthema. Diese gefährliche Stimmung ist auch im Buch durchaus spürbar. Das Cover mit dem Pärchen, das als dunkler Schatten vor einem Motorrad abgebildet ist, finde ich persönlich okay, aber auch nichts Besonderes. Außerdem vermisse ich bei dem Mann den Cowboyhut!
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die kleinen Rückblicke aus Vivis Sicht sind gut in die Geschichte integriert und erschienen mir plausibel. Da aus Vivis Sicht erzählt wird, wird sie dem Leser schnell sympathisch und man lernt ihre Handlungen zu begreifen. Sie ist ein sehr leidenschaftlicher Mensch, der alles für die Menschen tun würde, die sie liebt, so auch für ihre Schwester. Manchmal waren mir ihre Rettungsversuche für ihre Schwester etwas zu gewagt und naiv, gerade weil dann doch alles gut gegangen war. Was ich von dem Cowboy halten sollte, konnte ich anfangs nur schwer einschätzen. Er war mir irgendwie widersprüchlich, aber als dann aus seiner Sicht erzählt wurde, wurde er mir etwas verständlicher.
Der rote Faden in der Geschichte war für mich zwar nicht immer ganz parat, aber die Spannung, die die Autorin schon früh aufbaut, bleibt definitiv fast bis zum Ende erhalten, so dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Viel zu schnell war die Geschichte mit ihren 148 Seiten ausgelesen.

Zusammenfassend gesagt:
Angenehmer Schreibstil, toller Spannungsaufbau und ein interessantes Thema, aber ich hatte stellenweise Schwierigkeiten mit dem Handlungsverlauf. Dennoch kann ich es Romantic-Thrill-Fans empfehlen!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Emotionales Buch mit trauriger Grundstimmung

Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
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„Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ von Estelle Laure (14,99€, erschienen am 10.03.16 bei FISCHER KJB)

Nachdem Lucilles Mutter „etwas Abstand“ brauchte und seitdem verschwunden ist, kümmert ...

„Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ von Estelle Laure (14,99€, erschienen am 10.03.16 bei FISCHER KJB)

Nachdem Lucilles Mutter „etwas Abstand“ brauchte und seitdem verschwunden ist, kümmert sie sich ganz allein um ihre kleine Schwester Wren, versucht über die Runden zu kommen und geht neben dem Job auch noch zur Schule. Dass sie sich da ausgerechnet in Digby, den Zwillingsbruder ihrer besten Freundin Eden, verliebt, der zudem seit gefühlten Ewigkeiten glücklich vergeben ist, kommt ihr da ganz und gar nicht gelegen.

Das wunderschön bunte Cover mit den schönen Details und der tolle Titel waren ein echter Blickfang! Leider muss ich gestehen, dass ich den Preis für ein Buch mit 256 Seiten viel zu hoch fand und deshalb lange gezögert habe, dieses Buch zu kaufen!
Der Einstieg in das Buch war gut und ich war sofort von der tieftragischen Stimmung im Buch gefangen. Die Autorin hat es geschafft, mich vom ersten Satz bis zum Ende zu fesseln, so dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Obwohl das Cover so fröhlich und bunt ist, war die Stimmung vor allem in der ersten Hälfte des Buches einfach zum Heulen. Ich habe fast die ganze Zeit geweint, weil es so emotional geschrieben war. Sehr eindrucksvoll! Leider wurde diese Emotionalität mir am Ende irgendwie zum Verhängnis. Die tragische Stimmung hat mich leider davon abgehalten, das Ende richtig zu genießen. Daher hätte ich mir gewünscht, dass es noch etwas mehr ausgeschmückt worden wäre, damit der Leser in die andere Stimmung reinrutschen kann.
Die Charaktere waren schön und tiefgründig gestaltet. Sie hatten alle Stellen, wo ich mir nicht sicher war, ob ich sie mag und hatten dieses Undurchschaubare, was man sonst im echten Leben hat, wenn man einen neuen Menschen kennenlernt.
Die kleinen Rückblicke waren gut in die Geschichte integriert und haben nicht vom eigentlichen Verlauf der Handlung abgelenkt. Mir hat es gut gefallen, dass sich die Puzzleteile erst so nach und nach zusammen gesetzt haben und dass auch einiges offen geblieben ist.

Zusammenfassend gesagt:
Ein wunderbar emotionales Buch mit tiefgründigen Charakteren und eindrucksvollem Handlungsverlauf, dessen traurige Grundstimmung das Ende allerdings etwas überschattet hat. Einen Stern ziehe ich für den Preis ab, den ich für ein 256-Seiten-Buch viel zu hoch finde!

Veröffentlicht am 24.04.2017

mal schleppend, mal besser

Tote lügen nicht
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„Tote lügen nicht“ von Kathy Reichs (9,99€, erschienen am 01.01.1998 im Heyne Verlag)

Die Überreste einer jungen Frau werden zerstückelt in einem Müllsack gefunden. Die forensische Anthropologin Dr. Tempe ...

„Tote lügen nicht“ von Kathy Reichs (9,99€, erschienen am 01.01.1998 im Heyne Verlag)

Die Überreste einer jungen Frau werden zerstückelt in einem Müllsack gefunden. Die forensische Anthropologin Dr. Tempe Brennan erinnert das an einen anderen Fall. Sie ist sich sicher, dass da ein Serienmörder in Montreal Frauen ermordet, zerstückelt und anschließend in Müllsäcken entsorgt, doch die ermittelnde Polizei insbesondere Detective Luc Claudel nehmen sie nicht erst. Daher beschließt sie, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, doch dabei gerät nicht nur sie in das Visier des Mörders.

Das Cover ist wenig außergewöhnlich, aber für einen Krimi-Thriller durchaus passend, wenn auch nichts sagend. Der Titel gefällt mir wiederum besser. Denn für Dr. Tempe Brennan lügen die Knochen ja nicht, schließlich schaut sie sich die Knochen von den Opfern an und liest darin.
Der Einstieg in das Buch war etwas holprig, denn ich spreche leider kein Französisch und wurde regelrecht erschlagen von den vielen französischen Ausdrücken, den vielen Straßennamen und den verschiedenen polizeilichen und gerichtsmedizinischen Einrichtungen und deren Abkürzungen. Leider wurde das im Buch nur stellenweise besser und für mich beim Lesen immer wieder ein Grund, das Buch beiseite zu legen.
Es wird aus der Sicht von Tempe erzählt, die mir aber stellenweise nicht so sympathisch war und mich mit unüberlegten Handlungen immer wieder zum Kopfschütteln gebracht hat. Besonders schockierend fand ich es, dass sich so eine gebildete Frau fast ausschließlich von ungesundem bzw. schwerem Fertig-Essen ernährt hat und danach gejammert hat, dass sie zu viel auf den Rippen hat.
Auch, dass sie durch ihre selbstständigen Ermittlungen fast schon mutwillig ihr Umfeld in Gefahr gebracht hatte, hat sie ein paar Sympathiepunkte gekostet.
Gut gefallen haben mir die vielen wissenschaftlichen Details, denen die Autorin sehr viel Platz in ihrem Roman eingeräumt hat. Das waren die Passagen, die mich trotz der Durststrecken doch noch haben weiterlesen lassen. Insgesamt war es leider ein auf und ab der Spannung. Ich bin noch unentschlossen, ob ich mich an Band zwei heranwagen soll.

Zusammenfassend gesagt:
Ein Thriller, der sich mal schleppend mal gut lesen ließ. Zu viele Straßennamen und zu viele französische Sätze ohne Übersetzung. Aber sehr schön herausgearbeitete wissenschaftliche Details!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Mode trifft Krimi

Fashionkill
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„Fashionkill“ von Dinah Doemer (eBook 4,99€, erschienen am 04.11.15 im neobooks Self-Publishing)

Als Julia Heimann nach dem Unterricht in der Modeschule von einem Fotographen angesprochen wird, denkt ...

„Fashionkill“ von Dinah Doemer (eBook 4,99€, erschienen am 04.11.15 im neobooks Self-Publishing)

Als Julia Heimann nach dem Unterricht in der Modeschule von einem Fotographen angesprochen wird, denkt sie, dass sie damit einen Weg in die Model-Branche gefunden hat. Doch das entpuppt sich immer mehr als Albtraum, als der Fotograph plötzlich tot in dessen Wohnung zusammenbricht. Hals über Kopf flieht sie nach Paris zu ihrer Freundin Marie, die bereit ein angesehenes Model ist. Doch auch dort scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen und Julia gerät immer mehr in einen Strudel aus Erwartungen, Protesten und Verbrechen.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist im Laden sicherlich ein Hingucker! Das Mädchen ist sehr dünn und könnte ein Model sein. Besonders gut gefällt mir die rote Augenbinde über den Augen des Models. Das schafft eine gewisse Anonymität des Mädchens und erinnert mich an die Austauschbarkeit von Model, was im Buch ja auch thematisiert wird.
Am Anfang der Geschichte geht es direkt rasant los. Die Sichtweisen und Orte wechseln schnell und lassen dem Leser die Möglichkeit selbst mitzurätseln. Der Schreibstil ist locker, leicht und macht mir keine Probleme beim Lesen. Leider gab es keinen Sympathieträger unter den Charakteren. Sie waren zwar alle durch aus rund und schlüssig gestaltet, aber es gab immer wieder Stellen, wo sie mir totalunsympathisch wurden. Wirklich schade. Das hat mir leider auch am Anfang etwas den Drang, weiterzulesen genommen. Durch die vielen Sichtweisen wurde für mich die Geschichte etwas chaotisch und es fiel mir bei all den Vermutungen schwer, den Überblick zu behalten. Dennoch finde ich es sehr beeindruckend, dass ich auch am Ende immer noch überrascht wurde und die Geschichte keinen vorhersehbaren Verlauf nahm!
Die Kapitel sind gut gestaltet. Es gibt eine Art Überkapitel mit Ort und Zeitangabe und dann nummerierte Unterkapitel aus unterschiedlichen Sichtweisen. Sehr ungewöhnlich und ich muss zugeben, es hat mich am Anfang etwas verwirrt, weil ich nicht so genau auf die Kapitel geachtet habe, es ist aber eine schön ungewöhnliche Idee, die zwar etwas Zeit brauchte, dann aber verständlicher wurde, weil man den zeitlichen Verlauf so gut im Auge hatte.
Es gibt immer mal wieder Kapitelausschnitte, die einen am Anfang verwirren, aber dann abschließend Sinn ergeben. So etwas mag ich in Büchern besonders, wenn die Autorin einem schon ein paar Brotkrumen hinstreut und man theoretisch einen guten Lösungshinweis hat. Leider haben mich die immer mal wieder eingestreuten Rechtschreibfehler und Zeichensetzungsfehler etwas gestört, die hoffentlich bei einer weiteren Korrektur herausgefiltert werden können.
Die Geschichte rund um die Mode ist wirklich gut in die Geschichte integriert und stört den Lesefluss nicht unangenehm. Sie konnte sogar bei einem nur mäßig geschichtsbegeisterten Leser wie mir Interesse erzeugen. Leider waren diese Ausschnitte hauptsächlich auf die Nazi-Zeit beschränkt, was ja auch mit der Geschichte zusammenhing, aber mich hätte es etwas breiter gefächert mehr interessiert. Besonders gut finde ich, dass die Autorin sich auch mit der heutigen Mode gut auseinander gesetzt hat und so zum Beispiel die Situation einer Näherin genauer thematisiert und auf neue Innovationen im Modebereich eingeht. Mir hat am Ende ein kleines Schusswort der Autorin gefehlt, in der sie vielleicht schreibt, welche Sachen es tatsächlich schon gibt und welche ihrer Fantasie entsprungen sind.

Zusammenfassend gesagt:
Ein wirklich schöner Krimi über Mode, der keinen vorhersehbaren Verlauf nimmt, aber durch die vielen verschieden Sichtweisen etwas unübersichtlich wird. Die Modegeschichte, die soziale Kritik und die moderne Innovationen sind gut in den Handlungsverlauf eingearbeitet.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Viel Drama

Zwischen uns nur der Himmel
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„Zwischen uns nur der Himmel“ von Laura Johnston (9,95€, erschienen am 23.10.15 im dtv)

Als Sienna auf der River Street von zwei Betrunkenen belästigt wird, kommt ihr überraschend Austin zu Hilfe. Doch ...

„Zwischen uns nur der Himmel“ von Laura Johnston (9,95€, erschienen am 23.10.15 im dtv)

Als Sienna auf der River Street von zwei Betrunkenen belästigt wird, kommt ihr überraschend Austin zu Hilfe. Doch zu seiner Verwunderung wird diese in seinen Armen ohnmächtig. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Liebe. Doch Sienna ist eigentlich mit Kyle zusammen. Ihre Mutter ist nach dem Tod ihres Vaters sehr bestimmend und dann ist da noch Austins Vergangenheit. Wird das zwischen den beiden nur eine Sommerliebe bleiben? Oder doch mehr?

Das Cover ist in den Farben rot und gelb gehalten und zeigt ein dünnes Mädchen, das nicht glücklich, aber auch nicht traurig, in die Ferne schaut. Dabei wehen ihre Haare im Wind, als wäre sie am Strand, was ja wunderbar zur Lokation im Buch passt. Allerdings hätte ich mir vom Cover irgendwie mehr erhofft. Einmal habe ich mir Sienna ganz anders vorgestellt und finde meistens nur angedeutete Gesichtszüge oder Teile von Gesichtern auf dem Cover schöner, weil dann mehr der Fanatsie überlassen wird. Zum anderen wäre bei dem schönen Titel, der übrigens gut zum Inhalt passt, auch ein thematisch passenderes Hintergrundbild möglich gewesen.
Man kommt gut in die Geschichte rein. Sienna war mir am Anfang direkt sympathisch, während ich mir bei Austin noch skeptisch war, weil er mir irgendwie zu perfekt war. Das hat sich leider im Laufe des Buches geändert. Dass sie bei Kyle und Austin trotz beider Anwesenheit zweigleisig gefahren ist, hat sie in meiner Achtung deutlich sinken lassen. Leider war dadurch irgendwie im weiteren Verlauf ein bitterer Beigeschmack beim Lesen dabei. Da abwechselnd aus Austins und Siennas Sicht erzählt wurde, waren mir Austins Abschnitte deutlich lieber, als das Chaos rund um Kyle.
Das Buch liest sich trotz der wechselnden Sichtweisen flüssig und war nur an den Stellen, wo Sienna ohnmächtig wird, etwas unübersichtlich, weil diese traumähnliche Zustand nicht in kursiv gedruckt war und einfach mitten in der Handlung begann und endete. Manchmal war auch der Ortswechsel für mein Leserhirn etwas zu schnell. Aber vielleicht war das auch der Feuereifer, dass ich wissen wollte, wie es für die beiden aus geht.
Das Ende ist für mich zufrieden stellend und besonders der Teil, der 4 Monate später spielt, absolut realistisch und sorgt trotzdem für ein fettes Lächeln im Gesicht, wenn man es liest. Das Drama um die beiden und ihre Liebe muss man mögen oder nicht. Ich fand es stellenweise zu viel und dann wieder passend. Die etwas mehr als 400 Seiten lesen sich wirklich gut und sind nicht zu langatmig geschrieben, dennoch hatte ich zwischen durch das Gefühl, dass die Handlung mal wieder etwas voran kommen müsste; vor allem von Siennas Seite.
Ich würde das Buch eher im Jugendbuch-Bereich oder bei Liebesromanen einordnen, dennoch schimmern gerade in Siennas Anfällen fantastische Elemente durch, die sich aber wunderbar einfügen. Auch im echten Leben bleibt immer ein Teil, den wir uns nicht erklären können; so ist es auch hier.

Zusammenfassend gesagt:
Eine dramatische Liebesgesichte, die teils überzeugen konnte, auch wenn die Hauptprotagonistin vor allem im mittleren Teil ein paar Sympathiepunkte lassen musste. Dennoch sehr viel Drama, aber einen männlichen Protagonisten zum Dahinschmelzen.