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Veröffentlicht am 11.09.2023

Ein spannendes Stück Medizingeschichte

Die Formel der Hoffnung
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Das Buch handelt vom Kampf gegen die Polio, der in der Entwicklung zweier Impfstoffe gipfelt.
Ein spannendes Thema, das selbst mir als Ärztin wenig bekannt war. Bis in die Lehrbücher haben es nur Albert ...

Das Buch handelt vom Kampf gegen die Polio, der in der Entwicklung zweier Impfstoffe gipfelt.
Ein spannendes Thema, das selbst mir als Ärztin wenig bekannt war. Bis in die Lehrbücher haben es nur Albert Sabin und Jonas Salk geschafft. Umso interessanter fand ich es, mehr über die vielen anderen Wissenschaftler und Mitarbeitenden zu erfahren, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben. Lyn Cullen legt hier besonderes Augenmerk auf die Frauen. Dies spiegelt sich auch im Originaltitel „The Woman’s Cure“ wider, im deutschen Titel fällt dieser Aspekt weg, aber zumindest das Cover zeigt ja eine Frau.
Die Hauptfigur ist Dorothy Horstmann, eine Ärztin und Forscherin auf dem Gebiet der Polio. Wir begleiten sie auf ihrem Weg von der Assistenzärztin, die als Frau um ein Stipendium kämpfen muss, bis zu ihrer tragenden Rolle bei der Zulassung des Lebendimpfstoffes in einer Zeit, als es Frauen noch größtenteils vorausbestimmt war, Hausfrau und Mutter zu sein. Eindrücklich beschreibt die Autorin, welche Opfer Dorothy bringen muss, um in einer reinen Männerwelt bestehen zu können. Aber auch viele andere Frauen erhalten Raum, so z.B. Sylvia, die Ehefrau von Sabin, Barbara, seine Assistentin, Isabell Morgan, die einen Polio-Impfstoff entwickelt hatte, aber nicht kaltblütig genug war, diesen an Kindern zu testen und viele andere. Manchmal sind es fast ein wenig zu viele Personen, um den Überblick zu behalten.
Sehr anschaulich beschreibt Cullen auch den Wettstreit zwischen den Forschern, in dem es nicht jedem nur darum geht, die Menschheit voranzubringen, sondern Ehrgeiz und (gekränkte) Eitelkeit oft im Vordergrund stehen.
Der Aufbau des Buches ist chronologisch. Jedem Abschnitt wird die kurze Würdigung der Rolle und der Opfer einer Frau, sei es Ehefrau, Assistentin, Sekretärin, vorangestellt. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, leider treten, gerade bei den verschiedenen Konferenzen, so viele Personen auf, dass man leicht den Überblick verliert, aber dafür gibt es am Ende ein Personenverzeichnis. Mir als Ärztin hat das Buch sehr gut gefallen, ich könnte mir jedoch vorstellen, dass für den Laien die medizinischen Zusammenhänge teilweise nicht so leicht zu erfassen sind.
Interessant fand ich auch, dass die Autorin mit dem Schreiben dieses Romans kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie begonnen hat – rückblickend kann man hier einige Parallelen erkennen.
Fazit: Ein spannendes Stück Medizingeschichte, in dem insbesondere die Frauen gewürdigt werden, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben. Klare Leseempfehlung für alle, die sich dafür interessieren!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2023

Ganz nette Sommerlektüre, die nicht wirklich hält, was sie verspricht

Das Versprechen der Oktoberfrauen
1

Das Buch hat mich durch das sehr schöne, schlicht gestaltete Cover, den Titel und den Klappentext sehr angesprochen. Der erste Teil liest sich gut, auch wenn die Hauptprotagonistin Hanna mir nicht sonderlich ...

Das Buch hat mich durch das sehr schöne, schlicht gestaltete Cover, den Titel und den Klappentext sehr angesprochen. Der erste Teil liest sich gut, auch wenn die Hauptprotagonistin Hanna mir nicht sonderlich sympathisch war. Sie findet in einer Lebenskrise Unterschlupf in einem kleinen Dorf an der Ostsee, in dem jeder alles von jedem zu wissen scheint. Dort schließt sie nach anfänglichen Schwierigkeiten neue Freundschaften. Im zweiten Teil jedoch überschlagen sich die – teilweise sehr konstruiert erscheinenden – Ereignisse, so dass man emotional kaum noch folgen kann und münden schließlich in einem sehr abrupten Ende, das viele Fragen offenlässt.
Ein Buch, das man als Sommerlektüre mit wenig Tiefgang lesen kann, aber auch nicht unbedingt muss. Wer allerdings, wie im Klappentext angedeutet, eine Liebesgeschichte erwartet, wird enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Tolle Mischung aus historischem Hintergrund und spannender Story!

Die Zuckerbaronin
1

Das Buch handelt von der Familie des Fuhrmannes Korbinian Schindler, die sich mit dem Schmuggel von Saccharin dem Monopol der Zuckerbarone entgegenstellt. Eine tolle Mischung aus gut recherchierten historischen ...

Das Buch handelt von der Familie des Fuhrmannes Korbinian Schindler, die sich mit dem Schmuggel von Saccharin dem Monopol der Zuckerbarone entgegenstellt. Eine tolle Mischung aus gut recherchierten historischen Fakten und einer spannenden Story.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar, der Spannungsbogen wird gut aufgebaut. Einige Wendungen (teils voraussehbar, teils aber auch nicht) halten die Spannung aufrecht. Die einzelnen Charaktere werden sehr detailliert und in ihrer Individualität gut dargestellt. Rückblenden klären über die Beweggründe für das Handeln der Protagonisten auf. Nebenhandlungen wie z.B. die Ereignisse um den Zöllner und seine Tante oder die Brunner-Brüder runden das Gesamtbild ab - vielleicht werden sie in den nächsten Bänden noch wichtig, wenn nicht bereichern sie trotzdem die Geschichte.
Für mich ein rundum gelungenes Buch, das trotz der zwei Autoren aus einem Guss erscheint.
Man freut sich auf die Fortsetzung!
Kleiner Kritikpunkt ist der Klappentext: Hier wird von den Schindler-Schwestern nur Martha explizit erwähnt, obwohl sie im Verlauf der Handlung zunehmend in den Hintergrund rückt und Gwendolyn (und in den nächsten Bänden vielleicht auch Helena) aus ihrem Schatten heraus treten. Und auch der Titel "Die Zuckerbaronin" wird der Handlung nicnt ganz gerecht.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Viele Drama, wenig Tiefgang

Bleib bei mir, wenn der Sommer geht
1

Das Buch hat mich leider etwas enttäuscht.
Der Schreibstil ist locker und gut lesbar, der Perspektivenwechsel macht die Geschichte interessanter.
Leider wird das Potential der Story nicht ausgeschöpft. ...

Das Buch hat mich leider etwas enttäuscht.
Der Schreibstil ist locker und gut lesbar, der Perspektivenwechsel macht die Geschichte interessanter.
Leider wird das Potential der Story nicht ausgeschöpft.
Die Charaktere sind zu gut, ohne jegliche Ecken und Kanten. Selbst Jesse, "der Böse", ist am Ende geläutert.
Nur Dawn, mit der man sich ja eigentlich identifizieren können sollte, macht eine Kehrtwendung nache der anderen und alle anderen ertragen das lächelnd. So ist das Leben einfach nicht....
Dass River zum Schluss den Sehnsuchtsort ihrer Kindheit für Dawn ausfindig gemacht hat und das Haus dann auch noch zufällig Mrs. Meyer gehört, die natürliche auch nichts besseres zu tun hat, als es Dawn kostenlos zu überlassen, finde ich ziemlich konstruiert - vielleicht hätte es gereicht, wenn er einen ähnlichne Ort für sie gefunden/geschaffen hätte.
Die Idee mit der No-School-Today-Liste finde ich klasse und nachahmenswert bei Schulverweigerung und auch schön, dass man diese Liste am Ende findet.
Insgesamt ein Buch, dass man leicht lesen kann, aber nichts, was man unbedingt gelesen haben muss.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Schöne Urlaubslektüre ---- Achtung Spoiler!

Das romantische Château in Frankreich – Ein Neuanfang für Élodie
3

Elodie kommt zum Lernen für ihre Prüfungen aus Paris zurück in ihr kleines Heimatdorf Courleon. Statt Ruhe zum Lernen zu finden, gerät sie als Komparsin in einen Film, der im nahegelegenen Chateau gedreht ...

Elodie kommt zum Lernen für ihre Prüfungen aus Paris zurück in ihr kleines Heimatdorf Courleon. Statt Ruhe zum Lernen zu finden, gerät sie als Komparsin in einen Film, der im nahegelegenen Chateau gedreht wird. Hier trifft sie auf Nicolas, einen der Schlosserben und alten Kindheitsfreund, und Paul, den charismatischen Hauptdarsteller des Filmes - die typische Dreiecksgeschichte, die zu (Gefühls)Verwirrungen führt.
Nebenbei tragen Sabotageakte am Filmset zur Spannung bei.
Der Schreibstil ist flüssig und locker, erzählt aus aus der Sicht von Elodie, in die man sich schnell einfühlen kann. Aber auch die anderen Charaketre sind gut gezeichnet, vielleicht manchmal ein wenig zu sehr schwarz/weiß. Die immer wieder eingeworfenen französichen Ausdrücke hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Das Buch spielt ja komplett in Frankreich (könnte aber genauso gur überall spielen), so dass es keine ständigen Hinweise darauf braucht, dass die Protagonisten französich sprechen - anders beim "perfecto" des Regiesseurs, der ja Spanier ist.
Das Happy End kommt etwas sehr plötzlich und hier fehlt mir ein bisschen der Reifungsprozess der beiden Hauptprotagonisten. Es ist nicht die Entscheidung der beiden, noch einmal aufeinander zuzugehen, sondern eher der Kupplungsversuch der wohlmeinenden Nachbarin, der schließlich alles zum Guten wendet.
Auch die Zukunftspläne wirken sehr unausgegoren - aber hier soll es ja im September einen Folgeband geben.

Fazit: Das Buch ist genau das, was das Cover verspricht - eine lockere Romanze für laue Sommerabende, ein Buch zum Abtauchen aus dem Alltag.

Ich freue mich auf den Folgeband.

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