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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

Gibt es 100%ige Sicherheit?

Ein guter Plan ist die halbe Liebe
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Das Cover wäre für mich kein Leseanreiz gewesen, da es wenig aussagekräftig ist, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Der toughen Personalchefin Roxana gehen Kontrolle und Unabhängigkeit über ...

Das Cover wäre für mich kein Leseanreiz gewesen, da es wenig aussagekräftig ist, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Der toughen Personalchefin Roxana gehen Kontrolle und Unabhängigkeit über alles. Nur so - das hat sie schon früh gelernt – kann sie vermeiden, von anderen verletzt zu werden. Eine feste Beziehung und Kinder würden dieses Konzept in Frage stellen, das sieht sie ja bei ihrer Schwester Val, die früh schwanger wurde, ihre Ausbildung abgebrochen und sich von ihrem Mann abhängig gemacht hat.
Dann erfährt sie beim Routine-Frauenarzttermin, dass ihr nur noch wenige Eizellen zur Verfügung stehen. Damit rückt das Thema Familienplanung in ihren Fokus, da ihr hier die Kontrolle zu entgleiten droht. Sie beschließt, die drei Männer in ihrem Leben – Jonas, den verlässlichen Ex, Max, den besten Freund und Dorian, den heißen Kollegen - einem „Eignungstest“ als Vater ihres Kindes zu unterziehen.
Währenddessen zeigt ihr Dorian, welche Abenteuer das Leben bereit hat, wenn man einmal die Kontrolle abgibt. Mehr und mehr gerät ihr Glaube an das Testergebnis und ihren Plan ins Wanken.
Doch auch Dorian hat seine Geheimnisse, seine Ängste und seine Zweifel…
Es ist ein langer Weg, bis nicht nur Roxana erkennt, dass es im Leben keine 100%ige Sicherheit gibt und man ein gewisses Risiko eingehen muss, wenn man die Chancen auf Glück nutzen will.
Die Charaktere sind alle sehr differenziert beschrieben mit dem jeweiligen Weg, den sie für ihr Leben gewählt haben. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll. Im ersten Drittel gibt es einige Längen, man hätte die Geschichte auch auf fünfzig Seiten weniger erzählen können, aber das tut dem positiven Gesamteindruck nur wenig Abbruch.
Fazit: Eine schöne Geschichte darüber, dass man Risiken eingehen muss, um herauszufinden, was man wirklich will!

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Gelungene Fortsetzung

Die Zuckerbaronin
2

Band 2 geht genauso spannend weiter, wie der erste Band aufgehört hat.
Sowohl im privaten Bereich bei den Schinder-Schwestern, als auch auf politischer Ebene treten neue Charaktere und Handlungsstränge ...

Band 2 geht genauso spannend weiter, wie der erste Band aufgehört hat.
Sowohl im privaten Bereich bei den Schinder-Schwestern, als auch auf politischer Ebene treten neue Charaktere und Handlungsstränge hinzu und alte entwickeln sich weiter. Der ständige Wechsel zwischen Orten und Zeiten hält den Leser auf Trab, ist aber nicht verwirrend. Der Erzählstil ist so mitreißend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.
Allerdings lösen sich gegen Ende die Probleme etwas zu einfach und schnell, hier hätte ich mir etwas weniger Schwung gewünscht. Und auch wenn es schön ist, alle Protagonisten im Happy End vereint zu sehen, so wäre es nicht unbedingt nötig gewesen.
Trotzdem ein tolles Buch, das mir sehr viel Spaß gemacht hat.
Nachdem bei Veröffentlichung des ersten Bandes der Erscheinungstermin für den zweiten Band schon feststand, konnte ich bisher nichts über einen geplanten dritten Band in Erfahrung bringen. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch Helenas Geschichte noch einen Abschluss finden würde.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ein spannendes Thema, aus dem man mehr hätte machen können

Das Buch Eva
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Das Cover hat mich gleich angesprochen – ein florales Design in Verbindung mit geheimnisvollen Schriftzeichen. Das Thema wirkte spannend, der Klappentext versprach eine Auseinandersetzung mit der christlichen ...

Das Cover hat mich gleich angesprochen – ein florales Design in Verbindung mit geheimnisvollen Schriftzeichen. Das Thema wirkte spannend, der Klappentext versprach eine Auseinandersetzung mit der christlichen Religion aus feministischer Sicht.
Am Anfang las es sich auch noch gut: Zwei verletzte, misshandelte Frauen bringen ein geheimnisvolles Buch in ein Kloster. Die für die Bibliothek zuständige Schwester Beatrice bekommt es zur Verwahrung. Ein fanatischer Mönch, dem die Unabhängigkeit des Nonnenklosters ein Dorn im Auge ist, versucht, das Buch zu finden, um es gegen die Schwestern zu verwenden.
Im Verlauf zeigt sich, dass alle Protagonisten, auch unabhängig von dem aktuellen Geschehen, irgendwie zueinander in Beziehung stehen, alte Feindschaften, aber auch alte Freundschaften tuen sich auf.
Dann jedoch entwickelt das geheimnisvolle Buch ein Eigenleben, Frauen werden von ihm verwandelt und gestalten ihrerseits das Buch neu. Dies alles erfährt der Leser oft nur in Andeutungen, vieles muss man erahnen bzw. bleibt im Dunkeln.
Diesen surrealistischen, teils bizarren Teil hätte es meines Erachtens nicht gebraucht. Vielmehr wirkt er in meinen Augen der feministischen Sicht entgegen – es wird der Eindruck erweckt, als könnten Frauen sich den Männern nur mit magischer Hilfe entgegenstellen. Und das fraglich positive Ende ist dann trotzdem nur durch das Eingreifen einer einflussreichen Persönlichkeit möglich.
Der Gegensatz zwischen den oft matriarchalischen Naturreligionen und dem strikt patriarchalischen Christentum wird aufgeworfen, aber am Ende streben selbst die stärksten Frauen doch danach, einen Platz „im Hause Gottvaters“ zu erhalten.
Soll das die feministische Aussage sein?

Fazit: Ein spannendes Thema aus dem man mit Weniger so viel Mehr hätte machen können.




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Veröffentlicht am 12.10.2023

Wohlfühlroman mit Weihnachtscharme

Der Adventskalender zum Glück
4

Zahnarztgattin Fie wird von ihrem Mann verlassen und aus ihrem bequemen Leben hinauskatapultiert, was sie in einer tiefen Depression versinken lässt.
Ihre Schwester Sara versucht sie aus ihrem Loch zu ...

Zahnarztgattin Fie wird von ihrem Mann verlassen und aus ihrem bequemen Leben hinauskatapultiert, was sie in einer tiefen Depression versinken lässt.
Ihre Schwester Sara versucht sie aus ihrem Loch zu ziehen, in dem sie ihr, verpackt als Adventskalender, immer wieder Aufgaben stellt, die ihr helfen, herauszufinden, wer sie wirklich ist und was sie selber braucht. Spannend, wie sich aus der (über)angepassten Gattin, die nur für die Karriere ihres Mannes und die Familie gelebt hat, langsam eine starke Frau entwickelt, die weiß, was sie will.
Auf ihrem Weg lernt sie viele nette und auch weniger nette Menschen kennen und findet neue Freunde, die sie so annehmen, wie sie ist. Und am Ende ist es nicht Fie alleine, die neue Wege geht und an Heiligabend ein Happy End erlebt.
All das wird von Siri Ostli mit viel Einfühlungsvermögen erzählt. Die Charaktere haben Tiefgang und laden zum Mitfühlen ein. Und trotz der teilweise düsteren Thematik fehlt es nie an einem Schuß (Galgen-)Humor.
Das Cover mit seiner skandinavischen Adventssymbolik, die auch den Anfang jedes Kapitels schmückt, rundet die Geschichte perfekt ab.
Fazit: Ein berührender, humorvoller Roman nicht nur für die Vorweihnachtszeit!

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Ein spannendes Stück Medizin Geschichte!

Die Formel der Hoffnung
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Das Buch handelt vom Kampf gegen die Polio, der in der Entwicklung zweier Impfstoffe gipfelt.
Ein spannendes Thema, das selbst mir als Ärztin wenig bekannt war. Bis in die Lehrbücher haben es nur Albert ...

Das Buch handelt vom Kampf gegen die Polio, der in der Entwicklung zweier Impfstoffe gipfelt.
Ein spannendes Thema, das selbst mir als Ärztin wenig bekannt war. Bis in die Lehrbücher haben es nur Albert Sabin und Jonas Salk geschafft. Umso interessanter fand ich es, mehr über die vielen anderen Wissenschaftler und Mitarbeitenden zu erfahren, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben. Lyn Cullen legt hier besonderes Augenmerk auf die Frauen. Dies spiegelt sich auch im Originaltitel „The Woman’s Cure“ wider, im deutschen Titel fällt dieser Aspekt weg, aber zumindest das Cover zeigt ja eine Frau.
Die Hauptfigur ist Dorothy Horstmann, eine Ärztin und Forscherin auf dem Gebiet der Polio. Wir begleiten sie auf ihrem Weg von der Assistenzärztin, die als Frau um ein Stipendium kämpfen muss, bis zu ihrer tragenden Rolle bei der Zulassung des Lebendimpfstoffes in einer Zeit, als es Frauen noch größtenteils vorausbestimmt war, Hausfrau und Mutter zu sein. Eindrücklich beschreibt die Autorin, welche Opfer Dorothy bringen muss, um in einer reinen Männerwelt bestehen zu können. Aber auch viele andere Frauen erhalten Raum, so z.B. Sylvia, die Ehefrau von Sabin, Barbara, seine Assistentin, Isabell Morgan, die einen Polio-Impfstoff entwickelt hatte, aber nicht kaltblütig genug war, diesen an Kindern zu testen und viele andere. Manchmal sind es fast ein wenig zu viele Personen, um den Überblick zu behalten.
Sehr anschaulich beschreibt Cullen auch den Wettstreit zwischen den Forschern, in dem es nicht jedem nur darum geht, die Menschheit voranzubringen, sondern Ehrgeiz und (gekränkte) Eitelkeit oft im Vordergrund stehen.
Der Aufbau des Buches ist chronologisch. Jedem Abschnitt wird die kurze Würdigung der Rolle und der Opfer einer Frau, sei es Ehefrau, Assistentin, Sekretärin, vorangestellt. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, leider treten, gerade bei den verschiedenen Konferenzen, so viele Personen auf, dass man leicht den Überblick verliert, aber dafür gibt es am Ende ein Personenverzeichnis. Mir als Ärztin hat das Buch sehr gut gefallen, ich könnte mir jedoch vorstellen, dass für den Laien die medizinischen Zusammenhänge teilweise nicht so leicht zu erfassen sind.
Interessant fand ich auch, dass die Autorin mit dem Schreiben dieses Romans kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie begonnen hat – rückblickend kann man hier einige Parallelen erkennen.
Fazit: Ein spannendes Stück Medizingeschichte, in dem insbesondere die Frauen gewürdigt werden, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben. Klare Leseempfehlung für alle, die sich dafür interessieren!

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