Drei starke Frauen
Das Modehaus - Töchter der FreiheitDieser Roman handelt von drei Frauen, die ihr Leben unter unterschiedlichen Bedingungen meistern müssen:
Fanny hat 1914 Georg König, den Besitzer eines der größten Modehäuser Frankfurts, geheiratet. Sie ...
Dieser Roman handelt von drei Frauen, die ihr Leben unter unterschiedlichen Bedingungen meistern müssen:
Fanny hat 1914 Georg König, den Besitzer eines der größten Modehäuser Frankfurts, geheiratet. Sie träumt davon, Modeschöpferin zu werden. Nach dem Ersten Weltkrieg scheint dieser Traum allerdings nicht in Erfüllung gehen zu können und sie trifft eine drastische Entscheidung.
Fannys Tochter Lisbeth ist in den 1940er Jahren vollauf damit beschäftigt, sich und ihre Familie im zerbombten Frankfurt durchzubringen. Sie beweist dabei viel Einfallsreichtum und ist bestrebt, das ererbte Modehaus wiederzueröffnen.
Lisbeths Tochter Rieke wiederum führt in den 1970ern ein friedliches Leben. Doch als sie sich dazu entschließt, die Leitung des familieneigenen Modehauses zu übernehmen, wird nicht nur ihre Ehe auf eine harte Probe gestellt.
Die aus Fannys, Lisbeths und Riekes Perspektive erzählten Abschnitte wechseln einander dabei ab. Meistens gefällt es mir, wenn ein Roman auf verschiedenen Zeitebenen parallel spielt. Hier hatte ich allerdings manchmal Schwierigkeiten, den Überblick über die diversen Zusammenhänge und Personen (die ja in immer unterschiedlichen Rollen auftreten) zu behalten.
Die Protagonistinnen sind aber jedenfalls gut gezeichnet. Es handelt sich um starke und durchsetzungsfähige Persönlichkeiten, die positive wie negative Eigenschaften aufweisen, die auch Fehler machen und nicht nur Sympathiepunkte sammeln. Gerade deshalb wirken sie authentisch.
Auch ihre jeweiligen Lebensumstände werden anschaulich beschrieben. Es ist dabei interessant zu beobachten, wie sich die Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit ändern, die Schwierigkeiten, denen sich Frauen, die Freiheit und Liebe unter einen Hut bringen wollen, gegenübersehen, einander aber erstaunlich gleichen. Obwohl nicht jede Verhaltensweise immer nachvollziehbar ist und der Erzählstil außerdem manchmal übertrieben hochtrabend klingt, konnte ich mich meist doch gut in die verschiedenen Situationen hineinversetzen.
Die Handlung als solches ist allerdings großteils ziemlich vorhersehbar. Dies liegt jedoch zu einem guten Teil auch daran, dass der Klappentext zu viel über den Inhalt verrät. Ein weiterer Kritikpunkt, der sich eher an den Verlag als an die Autorin richtet, besteht darin, dass der Text relativ viele Fehler enthält.
Alles in allem ist das Buch trotzdem lesenswert. Wie schon andere Rezensenten moniert haben, handelt es sich aber um keine leichte Lektüre, sondern erfordert gelegentlich eine gewisse Konzentration, kann aber stellenweise auch zum Nachdenken anregen.