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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Tote am Wasserfall

Drachenjungfrau
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Krimml im Salzburger Pinzgau – bei diesem Ort denkt man an wunderschöne Natur und die weithin berühmten Wasserfälle. Doch die Idylle wird jäh zerstört, als die Leiche eines jungen Mädchens gefunden wird. ...

Krimml im Salzburger Pinzgau – bei diesem Ort denkt man an wunderschöne Natur und die weithin berühmten Wasserfälle. Doch die Idylle wird jäh zerstört, als die Leiche eines jungen Mädchens gefunden wird. Infolge dieses Kriminalfalls werden einige Abgründe der scheinbar heilen Welt des dörflichen Lebens offenbart.
Kommissar Merana muss diesmal in der Heimat seiner Kindheit ermitteln und wird dabei auch mit einer Reihe persönlicher Erinnerungen konfrontiert.

Auf Grund des geänderten Schauplatzes ist diesmal nur ein Teil des aus den bisherigen „Kommissar-Merana-Krimis“ bekannten Ermittlerteams dabei, dafür wird ihm in Person der Gruppeninspektorin Ulla Heilmayer eine interessante neue Partnerin zur Seite gestellt.
Auch die übrigen Protagonisten sind gut gezeichnet, wenngleich ziemlich viele Klischees bedient werden.

Der Kriminalfall ist spannend umgesetzt, wozu auch der häufige Wechsel der Erzählperspektive beiträgt. Man kann quasi hautnah mitverfolgen, wie die Polizei ihre Nachforschungen anstellt, immer mehr Hintergründe aufgedeckt werden und viele Einzelheiten letztlich ein Gesamtbild ergeben.
Es gibt allerdings, vor allem in den Schlussszenen, doch auch einige Ungereimtheiten.

Danben gelingt es dem Autor immer wieder, Informationen über Traditionen, Brauchtum und Mythologie im Bundesland Salzburg einfließen zu lassen sowie auch aktuelle Problem anzusprechen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weihnachtliche Kurzkrimis

Maroni, Mord und Hallelujah
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Manfred Baumann hat für dieses Buch vier Kurzkrimis verfasst, die in einem weihnachtlichen Umfeld angesiedelt sind:
Zunächst begegnet Kommissar Martin Merana in „Maroni, Mord und Hallelujah“ mitten im ...

Manfred Baumann hat für dieses Buch vier Kurzkrimis verfasst, die in einem weihnachtlichen Umfeld angesiedelt sind:
Zunächst begegnet Kommissar Martin Merana in „Maroni, Mord und Hallelujah“ mitten im Trubel des Salzburger Christkindlmarktes einem mit einer Pistole bewaffneten Christkind.
Dann muss Otmar Braunberger in „Otmar und die Weihnachtskekserlfee“ als Juror eines Backwettbewerbs fungieren, der ein dramatisches Ende nimmt.
Bei der nächsten Geschichte „Stern. Taler. Kind“ handelt es sich um einen Adventskalender der ganz besonderen Art.
Zu guter Letzt kommt es, just als ein italienisches Fernsehteam gerade dabei ist, eine Dokumentation über alte Pongauer Bräuche zu drehen, in „Raunacht“ zu seltsamen Vorgängen während der Raunächte.

Der Erzählstil ist flüssig, man ist gleich mitten in der Handlung und kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Auch gelingt es durchaus, eine weihnachtliche Stimmung zu erzeugen.
Aus kriminalistischer Sicht sind die Geschichten allerdings eher lau, was teilweise natürlich auch durch die Kürze bedingt ist. Vieles ist vorhersehbar, sodass kaum wirkliche Spannung aufkommt. Außerdem ist alles zu sehr auf „Happy End“ und „(Weihnachts)frieden, Freude, Eierkuchen“ getrimmt.
Da dieses Buch letztlich doch als Krimi vermarktet wird, gibt es deshalb leider einen Stern Abzug.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Tote in Mozarts Geburtshaus

Mozartkugelkomplott
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Kommissar Martin Merana wird wieder einmal an einen spektakulären Tatort gerufen: Der prominente Schauspieler Jonas Casabella, der für einen Dokumentarfilm in die Rolle des Wolfgang Amadeus Mozart schlüpfen ...

Kommissar Martin Merana wird wieder einmal an einen spektakulären Tatort gerufen: Der prominente Schauspieler Jonas Casabella, der für einen Dokumentarfilm in die Rolle des Wolfgang Amadeus Mozart schlüpfen sollte, hat just in Mozarts Geburtshaus das Zeitliche gesegnet. Bald stellt sich heraus, dass vergiftete Mozartkugeln für seinen Tod verantwortlich waren.
Merana und seine Kollegen nehmen zunächst die Filmcrew genauer unter die Lupe, wobei der Kommissar der französischen Kamerafrau Roberta immer näher kommt.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und die Ermittlungen werden in immer neue Bahnen gelenkt.

Wie schon bei seinen bisherigen Regionalkrimis gelingt es Manfred Baumann auch hier wieder sehr gut, einen spannenden Kriminalfall mit wunderschönen und interessanten Beschreibungen der Festspielstadt Salzburg samt Umgebung zu verbinden.
Obwohl der Erzählfluss durch die teilweise recht ausführlichen Schilderungen des Ambientes bisweilen etwas gebremst wird, ist die Geschichte fesselnd und facettenreich.
Die Handlung enthält einige Wendungen und es gibt viele Andeutungen und Hinweise, die zum Miträtseln animieren. Das Ende ist alles in allem stimmig, wenn auch vielleicht ein bisschen übertrieben dramatisch.

Über die bloße Aufklärung des Kriminalfalls hinaus lernt man hier auch unterschiedliche Persönlichkeiten mit teilweise tragischen Schicksalen kennen und erhält Einblicke in die Abgründe der menschlichen Psyche.

Dabei wird Martin Merana diesmal in ein wahres Gefühlschaos gestürzt, sodass ich mich beim Lesen schon fragte, ob der Autor etwa eine geheime Abneigung gegen seine Hauptfigur hegt, da er ihn immer wieder irgendwelchen seelischen Qualen aussetzt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Abwechslungsreiche Kurz-Krimis

Salbei, Dill und Totengrün
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Schon die Idee zu diesem Buch ist richtig kreativ und gefällt mir sehr gut!

Manfred Baumann hat hier neun Kurz-Krimis verfasst, die alle etwas mit Kräutern zu tun haben.
Salbei, Dill, Apfelminze, Hexenkraut, ...

Schon die Idee zu diesem Buch ist richtig kreativ und gefällt mir sehr gut!

Manfred Baumann hat hier neun Kurz-Krimis verfasst, die alle etwas mit Kräutern zu tun haben.
Salbei, Dill, Apfelminze, Hexenkraut, Baldrian, Engelwurz, Goldregen, Thymian und Totengrün werden zu Beginn der jeweils nach ihnen benannten Kapitel kurz vorgestellt und nehmen dann eine mehr oder weniger prominente Rolle in der folgenden Handlung ein.

Obwohl die Episoden relativ kurz sind und nur zwischen 12 und 60 Seiten umfassen, sind die Geschichten immer geschickt konstruiert und es treten eine Reihe interessanter Charaktere auf. Man begegnet beispielsweise Glückspilzen und Pechvögeln, Kräuterhexen und Mönchen, einer umtriebigen Frauenrunde oder einem Polizisten mit literarischen Ambitionen.
Darüber hinaus werden auch zahlreiche Hintergrundinformationen zum Thema Kräuter eingeflochten.
So entsteht ein spannendes und abwechslungsreiches Lesevergnügen für zwischendurch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessantes Thema, aber zu ausufernde und wiederholende Darstellung

Wohlstand und Armut der Nationen
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Das Thema dieses Buches ist sicher interessant und man merkt, dass der Autor auf seinem Gebiet über umfangreiche Kenntnisse verfügt.

Er setzt mit seinen Ausführungen im Wesentlichen zu der Zeit der großen ...

Das Thema dieses Buches ist sicher interessant und man merkt, dass der Autor auf seinem Gebiet über umfangreiche Kenntnisse verfügt.

Er setzt mit seinen Ausführungen im Wesentlichen zu der Zeit der großen Europäischen Entdeckungsfahrten im ausgehenden 15. Jahrhundert ein und verfolgt dann die Wirtschafts- (und bisweilen auch Sozial)geschichte diverser Länder, um daraus Erklärungen dafür abzuleiten, warum manche Gegenden wirtschaftlich um so viel besser dastehen als andere.
Er kommt dabei immer wieder zu denselben Schlussfolgerungen: Die wirtschaftliche Entwicklung wird beispielsweise gefördert durch ein Gesellschaftssystem, in dem das Recht auf Eigentum und sonstige individuelle Freiheiten garantiert sind, Ehrgeiz und Fleiß belohnt werden und eine auf wissenschaftlichen Prinzipien beruhende Auseinandersetzung mit der Umwelt gefördert wird. Negativ wirken sich dagegen beispielsweise ständige Unterdrückung der Untertanen oder eine zu starke Abschottung nach außen aus. Usw…

Der Autor ist dabei durchaus bereit, auch Ansichten zu zitieren, die von seiner Meinung abweichen (dies muss man jedenfalls positiv hervorheben, ist es doch auch bei „wissenschaftlichen“ Werken längst keine Selbstverständlichkeit), eine tiefergehende Auseinandersetzung mit verschiedenen Argumenten oder ein Hinterfragen der eigenen Position findet aber nicht statt.
Das Buch besteht vielmehr zum größten Teil aus einer Aneinanderreihung von diversen Informationen gespickt mit dem ständigen Wiederholen der immer gleichen Aussagen. Dadurch wird die Lektüre zunehmend mühsam und es fällt oft schwer, den roten Faden im Auge zu behalten.

Weiters muss noch darauf hingewiesen werden, dass die Originalausgabe dieses Werkes schon 1998 erschienen ist, die darin verarbeiteten Informationen also nicht auf dem aller-neusten Stand sind. Dies hat allerdings relativ wenig Einfluss auf die Aktualität, an den wesentlichen Entwicklungslinien dürfte sich seither nicht viel verändert haben.