Wenig Neues, dafür viel zum Thema Quellenschutz
Die Ibiza-AffäreDas Ibiza-Video mit all seinen Folgen hält die österreichische Politik seit Mai in Atem. Da konnte es natürlich nicht ausbleiben, dass die Aufdecker dieser Affäre die dadurch ausgelöste Aufmerksamkeit ...
Das Ibiza-Video mit all seinen Folgen hält die österreichische Politik seit Mai in Atem. Da konnte es natürlich nicht ausbleiben, dass die Aufdecker dieser Affäre die dadurch ausgelöste Aufmerksamkeit mit einem eigenen Buch ausschlachten.
Dessen grundsätzlicher Aufbau hat mir durchaus gut gefallen. Die Kapitel befassen sich abwechselnd mit dem Inhalt des Videos (bzw der Videos) und mit den Aktivitäten der Journalisten vor dessen Veröffentlichung sowie den Nachwirkungen.
Hinsichtlich des ersten Punktes gibt es erwartungsgemäß keine wirklichen Neuigkeiten, es ist aber doch interessant, die Geschehnisse in dieser berühmt gewordenen Villa nochmal ausführlich und in ihrem zeitlichen Ablauf dargestellt zu sehen.
Der Rest wird jedoch mitunter zu sehr mit Nichtigkeiten aufgebauscht und verweist ansonsten überall, wo es wirklich spannend werden würde, auf die Bedeutung des Schutzes der Quelle, was mit der Zeit nervt. Es hätte wohl genügt, am Anfang und eventuell nochmal am Ende des Buches darauf hinzuweisen, dass aus Gründen des Quellenschutzes gewisse Dinge nicht bekannt gegeben werden dürfen – und diese dann einfach gar nicht anzusprechen.
Außerdem sind die Ausführungen ziemlich trocken, trotz der zum Teil „dramatischen“ Ereignisse. Normalerweise stört mich dies bei einem Sachbuch weniger. Da es sich bei den Autoren um Journalisten handelt, hätte ich hier aber doch einen lebendigeren Stil erwartet.