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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2018

Viel Abenteuer und Teamgeist im Eisland

Der Polarbären-Entdeckerclub 1 – Reise ins Eisland
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Heutzutage wollen die Kinder YouTuber, Influencer oder The Voice Kids Gewinner werden. Aber es gab auch mal eine Zeit, da gab es keine größeren Helden als die Entdecker, die ihr Leben riskierten um den ...

Heutzutage wollen die Kinder YouTuber, Influencer oder The Voice Kids Gewinner werden. Aber es gab auch mal eine Zeit, da gab es keine größeren Helden als die Entdecker, die ihr Leben riskierten um den weißen Flächen auf der Landkarte einen Namen zu geben.

Und in diese Zeit entführt dieses Buch, in dessen Mittelpunkt eine kleine Gruppe von Kindern stehen die eigentlich als kleiner Teil einer großen Forschertruppe den kältesten Ort der Erde erreichen wollen. Weil ihre Schlittenwölfe aber unerwartet durchgehen, sind sie plötzlich getrennt von allen Erwachsenen und auf sich gestellt. Mit nur wenigen Vorräten in ihrem Schlitten aber reichlich Spannung in der Truppe.

Die Kinder erleben dann auf ihren "Stationen" zum Kältepol viele abenteuerliche und auch wundersame Dinge. Dabei müssen Probleme überwunden und Konflikte gelöst werden, wozu es immer wieder Teamwork braucht.
Das ganze ist durchgängig perfekt geschrieben für die Zielgruppe (Kinder ab 10 Jahre) und bis zum Schluss recht spannend! Werden sie es schaffen, rechtzeitig zum Schiff zurück zu kehren, das sie wieder in die Zivilisation bringt?
Pssst...ganz am Ende gibt es dann noch einen kleinen Cliffhanger, also können wir uns wohl auf eine Fortsetzung freuen!

Veröffentlicht am 04.11.2018

2. Chance für die 1. Liebe?

Sowas kann auch nur mir passieren
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Das war bereits mein 3. Roman von Mhairi McFarlane innerhalb von nur 14 Monaten (und ich lese eher ungern kurz hintereinander Bücher desselben Autors). Für mich war er der Beste! Bei ersten fand ich die ...

Das war bereits mein 3. Roman von Mhairi McFarlane innerhalb von nur 14 Monaten (und ich lese eher ungern kurz hintereinander Bücher desselben Autors). Für mich war er der Beste! Bei ersten fand ich die Liebesgeschichte etwas "chemielos", beim zweiten etwas zu unrealistisch. Hier stimmte mit der Liebesgeschichte eigentlich alles - außer dass sie leider viel zu kurz kam (sonst wären es wahrscheinlich volle 5 Sterne geworden).

Die Hauptperson in diesem Roman ist nämlich einzig und allein Georgina, und all ihre Probleme.
+ Mit ihrem Job, der zwar echt unterirdisch ist, aber trotzdem ist sie geschockt als sie plötzlich und vor allem ungerechtfertigterweise gefeuert wird.
+ Mit ihrem Ex, der sie erst schamlos betrügt und sie dann trotzdem nicht gehen lassen will.
+ Mit ihrer Mitbewohnerin, die sie anscheinend gerade nur so dulded und ihr ständig passiv-aggressive Zettel am Küchentisch hinterlässt.
+ Mit ihrer Familie, ganz besonders ihrem Stiefvater, der findet sie solle sich doch endlich wie eine anständige junge Frau benehmen und einen ordentlichen Job annehmen. Wenn sie sich sputet, kann sie dort vielleicht noch einen passablen Junggesellen aufreißen, und eine brave Ehefrau werden.
+ Mit dem Tod ihres Dads, mit dem sie eine besonders enge Bindung hatte.
+ Mit dem Verlust ihrer ersten großen Liebe, die am Abend des Abschlussballs zerbrach.
+ Mit ihrem neuen Job, dem unfassbar gutaussehenden Lucas - eben jener ersten großen Liebe. Sie erkennt ihn gleich auf den 2. Blick. Er erinnert sich komischerweise aber gar nicht an sie. Dabei war er doch der erste Junge, der je "ich liebe dich" zu ihr sagte.
+ Mit ihrem Traum, Schriftstellerin zu werden, dem sie mit 30 Jahren aber noch keinen Schritt näher gekommen ist. Da bietet sich die Chance, an einem Wettbewerb teilzunehmen. Thema: 'Blamagen des alltäglichen Lebens'. Und von denen hat Georgina so einige erlebt...

Georgina ist eine absolut authentische Protagonistin. Keine, der immer alles gleich gelingt. Aber auch keine Loserin, die ständig nur Pech hat. Sie befindet sich - so wie schon zu Schulzeiten - im Mittelfeld. Und ist eigentlich glücklich damit. Abgesehen von all ihren Problemchen fühlt sie sich wohl in ihrem Leben und hat vor allem eine kleine Freundesclique, die immer zu ihr hält. (Bei dieser Clique musste ich ganz stark an Bridget Jones und ihre Freunde denken. Das war eine ganz ähnliche Konstellation, und die Namen waren ähnlich ungewöhnlich.)
Dass ihr hinreißender Boss sie nur kühl-reserviert behandelt, bedauert sie zwar etwas. Aber sie vergeht nicht vor Liebe vor ihm oder hat gar schlaflose Nächte, weil sie nur noch an ihn denken kann und was einst zwischen ihnen war. Kein theatralisches Drama, und dafür bin ich sehr dankbar! Aber ein paar mehr Szenen zwischen Georgina und Lucas hätten mir definitiv gefallen. Auch wenn ich es definitv gut fand, dass hier Georgina als kompletter Charakter im Focus stand, und nicht nur die Liebes-Komponente.

Der Schreibstil hat Wiedererkennungswert, einiges davon funktioniert aber glaube ich im englischen Original besser als in der deutschen Übersetzung (die sich dennoch allergrößte Mühe gegeben hat, es passend und trotzdem flüssig wieder zu geben).

Sehr ungewöhnlich an diesem Buch finde ich ja, dass das englische Original erst am 01. Januar 2019 erscheinen wird, 2 Monate später als die deutsche Übersetzung also! In dem Buch, das ich habe, steht als Originaltitel zudem noch "Don't you want me", eine Anspielung auf einen Titel von Human League, bei dem aber bis auf den Teil mit der 'Waitress' nicht viel zum Inhalt des Buches passt. Wenn man jetzt die Ankündigungen bei Amazon aber checkt, dann steht da als Titel "Don't you forget about me". Und dieser Titel passt sehr viel besser!

Veröffentlicht am 02.11.2018

Ausbruch aus der Komfortzone

Verliebt für eine Weihnachtsnacht
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Harriet ist mutig. Oder will es zumindest werden. Denn sie hat sich selbst die Challenge gesetzt, dass sie von Thanksgiving bis Weihnachten jeden Tag etwas tun will, für das sie sich überwinden muss. Denn ...

Harriet ist mutig. Oder will es zumindest werden. Denn sie hat sich selbst die Challenge gesetzt, dass sie von Thanksgiving bis Weihnachten jeden Tag etwas tun will, für das sie sich überwinden muss. Denn sie hat sich in ihrer Komfortzone schon zu lange aufgehalten, findet sie. "Eine Straße ohne Hindernisse ist ein Parkplatz. Und ich möchte mein Leben nicht auf einem Parkplatz verbringen." Diese Einstellung bewundere ich wirklich, halte ich mich selbst doch auch lieber in meiner Wohlfühlzone auf als unerschrocken Dinge zu tun, die mir eher unangenehm sind.

Weil ihre Schwägerin findet, dass zu Harriets Leben unbedingt auch ein Mann gehört, probiert sie Online Dating aus, nur um damit natürlich gehörig auf die Nase zu fallen. Denn die wirklich guten Männer findet man dort nicht, die fallen einem eher unerwartet vor die Füße.

Darauf folgen eine Hündin, Kennenlernen, viel Schnee, eine Krankheit, peinliche Momente, Küsse, und noch viel mehr Schnee, Hunde und vor allem Küsse.

~~~ACHTUNG: Spoiler~~~
Und dann kommt die mutigste Entscheidung, die Harriet wahrscheinlich je getroffen hat. Statt sich mit dem zufrieden zu geben, was sie kriegen kann - wie es wohl die meisten Frauen getan hätten - will sie nicht weniger als die wahre Liebe, bei der sie sich nie verbiegen muss.
~~~ Spoiler ENDE~~~

So eine richtige Wohlfühl-Liebesgeschichte, mit ganz viel Winter, Hunden und Herz. Weihnachten ist ganz am Schluss auch noch, aber ich würde das Buch nicht als typisches Weihnachtsbuch klassifizieren.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Primamegamat

Wir Buddenbergs - Das Geheimnis vor der Tür
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Eine Geschichte perfekt für die Weihnachtsferien. In diesen befinden sich nämlich die Kinder der Familie Buddenberg - und Lisbeth - gerade, als erst ein mysteriöses Paket und kurz darauf ein noch mysteriöser ...

Eine Geschichte perfekt für die Weihnachtsferien. In diesen befinden sich nämlich die Kinder der Familie Buddenberg - und Lisbeth - gerade, als erst ein mysteriöses Paket und kurz darauf ein noch mysteriöser Mann vor ihrer Tür steht. Was beide bei ihnen machen, wo sie herkommen und was sie wollen, das gilt es nun herauszufinden.

Nebenbei gibt es auch noch eine halsbrecherische Schlittenfahrt, ein Weihnachtsbaumkauf, das Theaterstück in der Schule und die Ankunft des Seemanns. Und am Ende ein köstliches Festbratenessen mit allen Opas und Omas dieser großen Patchworkfamilie. Weihnachtliche Stimmung kommt hier beim Lesen also definitiv auf!

Als letztes Kapitel gibt es auch noch mal eine Zusammenfassung aller Ereignisse (und das waren doch eine ganze Menge), das hat mir ganz gut gefallen dass man noch einmal rekapitulieren konnte. Auch die Geschichte der beiden Schwestern aus der Antike birgt eine gute Moral, das hat mir als Erwachsene sehr gut gefallen.

Ich hab das Buch meinem 8jährigen Sohn abends vorgelesen. Allerdings eignet es sich zum Vorlesen finde ich nicht ganz so gut. Es kommt sehr viel wörtliche Rede von sehr vielen unterschiedlichen Personen vor, und das ist für den Zuhörer nicht immer leicht einzuordnen, bzw. muss er sich da schon etwas konzentrieren. (Beim selber lesen sieht man durch die Namen leichter durch, oder kann auch noch mal schnell zurück gehen im Text.) Und eines der Kinder vertauscht gern mal die Buchstaben in einigen Wörtern, da hatte ich beim Vorlesen manchmal einen Knoten in der Zunge.
Aber, als es etwa nach der Hälfte des Buches dann spannender wird was in diesem ominösen Steinklotz steckt und wer PeBe wirklich ist, hätte ich gar nicht mehr aufhören sollen mit dem Vorlesen, wenn es nach ihm gegangen wäre. Seine Abschlusswertung sind sehr gute 4 Sterne, meine sind 3,5 Sterne. Da es ein Kinderbuch ist, und er da der Experte, wiegt seine Wertung mehr.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Gemächlicher Beginn, stark im Abgang

Bluthaus
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Ich hab ziemlich früh im Buch den Zusammenhang zwischen Johanna und der ermordeten Frau gesehen, bzw. auch wieso Miriams Familie einen unerwarteten Ostsee-Urlaub machten. Viel Spannung und Überraschungsmomente ...

Ich hab ziemlich früh im Buch den Zusammenhang zwischen Johanna und der ermordeten Frau gesehen, bzw. auch wieso Miriams Familie einen unerwarteten Ostsee-Urlaub machten. Viel Spannung und Überraschungsmomente gab es also nicht, bis dann im letzten Drittel das Verschwinden einer weiteren Person hinzu kommt. (An der Aufklärung um den Mord an der Frau, die Johanna erstversorgt, war ich eigentlich nicht wirklich interessiert). Wirklich Fahrt nahm die Geschichte dann aber erst auf den letzten 60 Seiten auf, beim großen "Showdown". Aber der war dann dafür wirklich spannend.

Nicht erst auf den letzten paar Seiten, sondern bereits von Anfang an, gefiel mir allerdings der Erzählstil der Autorin. Die Protagonisten, mit all ihren persönlichen Details (an deren Fortsetzung ich durchaus interessiert bin), waren mir sehr sympathisch. Und die Geschichte, die im Oktober 1997 passierte und dem Leser gleich zu Beginn präsentiert wird, machte mich sehr betroffen - zumal wir ja dann anschließend, Stück für Stück, die Ereignisse von vor der Tat zu lesen bekommen und somit immer mehr Mitgefühl aufbauen können.