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Veröffentlicht am 02.05.2020

Edda und ihr Traum

Die Patronin. Eine Frau greift nach den Sternen
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In dem Roman „Die Patronin – Eine Frau greift nach den Sternen“ von Agnes Morgenthaler begleiten wir Edda auf dem Weg ihren Traum zu leben: Ein eigenes Restaurant.

Edda kommt aus einfachen Verhältnissen. ...

In dem Roman „Die Patronin – Eine Frau greift nach den Sternen“ von Agnes Morgenthaler begleiten wir Edda auf dem Weg ihren Traum zu leben: Ein eigenes Restaurant.

Edda kommt aus einfachen Verhältnissen. Ihr größter Traum ist es ein eigenes Restaurant zu führen, dafür macht sie sich 1914 auf in die große Stadt Zürich um dort ihr Glück zu versuchen. Sie fängt als Serviermädchen klein an und als ihr Verlobter überraschend stirbt während sie schwanger ist, rückt ihr Traum in weite Ferne. Doch sie hält an ihren Zielen fest und lässt sich auch durch schwierige Zeiten und Widerstände nicht davon abbringen.

Meinung:

Die Geschichte wird von Edda in der 3. Person, also einem personalen Erzähler erzählt. Und das hat es mir wahrscheinlich schwergemacht, eine richtige Beziehung zu Edda aufzubauen. Mir fehlte der direkte Zugang zu ihren Gefühlen und Gedanken. Ich konnte nicht richtig mit ihrem Schicksal mitfiebern. Diese Erzählform hat mich emotional nicht mitgenommen und es ist immer eine gewisse Distanz zu Edda geblieben.

Die Grundidee finde ich super und die Geschichte ist durchaus spannend. Außerdem ist der Schreibstil angenehm zu lesen. Mir fehlt aber die Ausführlichkeit und die Tiefe der Geschichte. Viele Szenen sind nur angekratzt und aus meiner Sicht lässt sich die Autorin zu wenig Zeit die Geschichte in Ruhe zu erzählen. Es wird zu schnell zu anderen Szenen gesprungen, ganze Jahre werden teilweise übersprungen. Da hätte ich mir so gerne 300 Seiten mehr gewünscht um dieser tollen Geschichte rund um Edda gerecht zu werden. Sie ist eine echte Kämpferin und lässt sich nicht unterkriegen, sie ist ein so toller Charakter, dessen Beschreibung leider ein wenig auf der Strecke bleibt. Auch die Nebencharaktere bleiben durchweg blass. Es gibt die eine oder andere Beziehung, da frage ich mich, wo plötzlich die Liebe herkommt. Da hätte ich mir mehr Beschreibungen und Emotionen gewünscht, auch Schicksalsschläge werden sehr nüchtern beschrieben.

Fazit: Die Grundidee rund um Edda ist toll, ich hätte mir aber um Eddas Willen mehr Ausführlichkeit und eine nicht so distanzierte Erzählform gewünscht.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Ray & Grace gegen den Rest der Welt

Ray & Grace
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In dem Roman „Ray & Grace“ von Annika Kastner geht es um die Liebe auf den ersten Blick und die Frage, ob das private Glück hinter den Bedürfnissen der Familie stehen sollte.

Das ganze Leben von Grace ...

In dem Roman „Ray & Grace“ von Annika Kastner geht es um die Liebe auf den ersten Blick und die Frage, ob das private Glück hinter den Bedürfnissen der Familie stehen sollte.

Das ganze Leben von Grace ist bereits verplant und wird ihr von ihrer Familie vorgeschrieben. Es werden ihr Vorschriften zum Essen und zu ihrer Kleidung gemacht. Aber auch ihre Beziehung zu ihrem Freund Liam ist von ihren Eltern vorbestimmt worden. Seitdem Grace klein ist, soll sie Liam heiraten. Die Bedürfnisse der Familie stehen an erster Stelle, und für Gefühle ist kein Platz. Grace fügt sich in dieses Leben, sie hat es aufgegeben zu kämpfen. Eines Tages geht ihr Freund Liam einen Deal mit seinem Mitbewohner Ray ein. Grace soll vier Tage Rays Freundin spielen, da Rays Familie aus Indien zu Besuch kommt. In der Zeit mit Ray merkt Grace, dass Familie und vor allem ein Freund, ganz anders sein kann, als sie es bislang kennt. Doch ist Grace bereit für ein selbstbestimmtes Leben zu kämpfen? Für Ray ist dieser Deal eine Fügung des Schicksals, denn er ist seit langem heimlich verliebt in Grace. Dies ist endlich eine Möglichkeit Grace für sich zu gewinnen.

Meinung:

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Grace und Ray in der Ich-Perspektive beschrieben, was mir besonders gefällt, da man direkten Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten bekommt. Ich fand es wirklich toll, dass Ray genauso häufig zu Wort kommt wie Grace. Das gibt es lange nicht in allen Liebesromanen und es fehlt mir immer, wenn der männliche Part nicht zu Wort kommt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich konnte wunderbar in die Geschichte eintauchen. Die Story hat mich direkt abgeholt und mich restlos begeistert. Es war so schön aus Rays Sicht zu lesen, wie verliebt er in Grace ist, da geht einem das Herz auf.

Die Autorin nimmt sich Zeit, die Liebesgeschichte langsam aufzubauen, das empfand ich als sehr angenehm. Auch die Entwicklung der Protagonisten ist glaubwürdig und es hat mir großen Spaß gemacht besonders Grace auf ihrem Weg zu begleiten. Die Geschichte lebt von der Chemie zwischen den beiden, und das ist der Autorin wirklich wunderbar gelungen. Man spürt es knistern und es sprühen Funken.

Fazit: Ich liebe diese Geschichte, sie hat mich verzaubert. Man spürt förmlich die Liebe zwischen den beiden. Ray hat mein Herz im Sturm erobert, ich bin total verliebt in ihn. Eine absolute und klare Leseempfehlung, jeder der gerne romantische Liebesgeschichten liest, ist hier richtig. Daher vergebe ich mehr als verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Kopf aus, Herz an

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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Der Roman „Crazy in Love“ von Emma Winter ist der Auftakt der „Weston-High“ Trilogie.

Natasha, die von allen nur Sasha genannt wird, zieht von Kalifornien nach Boston. Sie besucht dort in ihrem letzten ...

Der Roman „Crazy in Love“ von Emma Winter ist der Auftakt der „Weston-High“ Trilogie.

Natasha, die von allen nur Sasha genannt wird, zieht von Kalifornien nach Boston. Sie besucht dort in ihrem letzten Highschool Jahr die Weston High. Sie möchte unbedingt nach Yale, um dort Medizin zu studieren. Eine Elite-Highschool erhöht deutlich ihre Chancen von einer Ivy League Universität angenommen zu werden. Außerdem möchte sie die Familie ihres verstorbenen Vaters kennenlernen, zu der sie nie Kontakt hatte. Ihr Vater hatte jemanden geheiratet, mit dem seine Familie nicht einverstanden war – ihre Mutter. Ihre neue Highschool ist die, auf der auch ihr Dad war.

An der neuen Schule lernt Sasha schließlich Ben kennen und es knistert ziemlich zwischen den beiden. Eigentlich wollte Sasha sich nur auf ihr großes Ziel Yale konzentrieren und kann es gar nicht gebrauchen sich ausgerechnet jetzt zu verlieben, doch Ben geht ihr nicht mehr aus dem Kopf.

Meinung:

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Sasha und Ben in der Ich-Perspektive geschrieben, was mir besonders gefällt, da man direkten Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten bekommt. Sasha kommt ein bisschen häufiger zu Wort als Ben, das fand ich sehr schade.

Sasha liebt Kaffee und Cupcakes. Sie schreibt für alles Listen und ist ein sehr ehrgeiziger Charakter. Ich bin nicht so richtig warm geworden mit ihr. Sie hört einfach nicht genug auf ihr Herz und ist viel zu kopflastig. Das ein oder andere Mal konnte ich ihre Handlungsweise nur sehr schlecht nachvollziehen.

Ben möchte sein eigenes Leben leben und dabei nicht seine Zukunft von seinem Vater vorgeschrieben bekommen. Im Laufe der Geschichte, und umso mehr man hinter seine Fassade schauen konnte, habe ich ihn sehr in mein Herz geschlossen.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Manchmal springt die Autorin aber recht schnell zu einer neuen Szene – da hätte ich mir hin und wieder mehr Tiefe gewünscht.

Was mir sehr gefallen hat, dass sich die Liebesgeschichte langsam aufbaut und die beiden nicht direkt Hals über Kopf verliebt sind. Das fand ich sehr angenehm und gibt der Beziehung auch ihre Glaubwürdigkeit.

Ebenfalls gefallen haben mir die Dialoge zwischen Sasha und Ben. Es ist ein herrlicher, nicht immer ernst gemeinter Schlagabtausch. Dabei spürt man richtig, wie es zwischen den beiden knistert.

Fazit: Im Grunde ist die Geschichte nicht neu; in diesem Rahmen bewegen sich ganz viele andere Bücher in diesem Genre. Aber das Rad muss auch nicht immer neu erfunden werden. Es hat geknistert zwischen den beiden und hin und wieder gibt es Missverständnisse die für Abwechslung und Reibereien zwischen Ben und Sasha führen. Ich fühlte mich gut unterhalten und gebe daher 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Im Land von Odin

Das Schweigen der Götter
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Der Roman „Das Schweigen der Götter“ von Andreas Otter beschreibt die Zeit der Wikinger und handelt von den beiden Sklaven Juta und Henrik.

Friesland ca. 1000 n. Chr.: Henrik ist ein einfacher Bauernsohn ...

Der Roman „Das Schweigen der Götter“ von Andreas Otter beschreibt die Zeit der Wikinger und handelt von den beiden Sklaven Juta und Henrik.

Friesland ca. 1000 n. Chr.: Henrik ist ein einfacher Bauernsohn und ist leider zur falschen Zeit am falschen Ort. Er versucht mit seinem Vater bei den Mönchen Handel zu treiben, als die gefürchteten Nordmänner das Kloster überfallen. Sie nehmen die Mönche und ihn gefangen und entführen sie in ihre Heimat nach Ostnorwegen – von nun an ist Henrik Sklave.

Juta ist Maurin und kommt eigentlich aus Tarifa, einer Stadt in Spanien. Sie ist schon ihr ganzes Leben Sklavin und wird immer wieder an andere Männer weiterverkauft. Über Flandern und Britannien landet sie ebenfalls bei den Nordmännern.

Das Leben von Juta und Henrik kreuzt sich, sie werden ans Ende der Welt segeln und neue Länder sehen, doch nicht alle sind ihnen wohlgesonnen. Was hält das Schicksal für die beiden bereit und werden sie ihre Freiheit wiedererlangen?

Meinung:

Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt. Ich hatte überhaupt keine Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und sehr bildlich beschrieben, man hat direkt Bilder vor Augen. Es ist so, als wäre man ein Teil der Geschichte und würde Henrik und Juta auf Schritt und Tritt folgen; dabei folgt man den beiden als stiller Beobachter. Das hat der Autor wirklich toll hinbekommen, leider habe ich so ein Gefühl lange nicht bei allen Büchern.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Henrik und Juta in der 3. Person erzählt. Ich konnte schnell eine Verbindung zu Henrik und Juta aufbauen. Sie waren mir beide sympathisch und ich habe mich mit ihnen gefreut und gelitten sowie an ihrem Schicksal teilgenommen.

Manchmal gibt es kleine Abschnitte, die aus der Sicht von Einar, Henriks Besitzer und Wikingerkrieger, erzählt werden oder von Arna, ebenfalls einer Wikingerkriegerin. Das ist eine tolle Ergänzung um mehr über das Denken und Handeln der Nordmänner zu erfahren.

Das Buch hatte trotz des Umfangs für mich keinen Augenblick das Gefühl von Langatmigkeit. Es ist von der ersten bis zu letzten Seite spannend. Es ist eine tolle Mischung von Abenteuer und dem Leben der Wikinger. Man erfährt viel über ihren Glauben, das hat mir sehr gefallen. Und obwohl sie bei weitem kein friedliebendes Volk waren, kann man durchaus ihr Handeln nachvollziehen. Ich fand es auch ausgezeichnet wie es dem Autor gelungen ist, sie nicht nur als die Krieger und „Wilden“ zu zeigen, sondern, sie ebenfalls mit positiven Seiten auszuarbeiten.

Für mich war es ebenso spannend zu lesen wie weit das Christentum in dieser Zeit bereits verbreitet war und wie die Nordmänner darunter zu leiden hatten. Einige wollten mit „Heiden“ keinen Tauschhandel betreiben oder es gab höhere Zölle für sie. Etwas, was mir bis dahin völlig neu war. Es war wirklich interessant darüber zu lesen, wie sehr der Aberglaube das Leben und Weltbild dieser Menschen geprägt hat. Dass sie gedacht haben, die Erde sei eine Schreibe und man könne am Ende hinunterfallen. Mit dem Wissen von heute ist das nur schwer vorstellbar.

Fazit: Mir hat es einfach Spaß gemacht in diese Zeit einzutauchen und darüber zu lesen. Eine tolle Mischung aus Abenteuer und historischem Hintergrund. Man sollte aber Lust haben sich mit dem Glauben und dem Leben der Wikinger auseinanderzusetzen. Wer eine reine Kriegergeschichte erwartet, ist hier falsch. Für mich sind das gute und verdiente 5 Sterne, ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Flori – Die Künstlerin der Familie

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
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Der Roman „Tage der Hoffnung“ ist der letzte Teil der „Schwestern vom Ku’damm“ Trilogie von Brigitte Riebe und spielt zwischen 1958 und 1963.

In diesem Band steht die jüngste Tochter Florentine, genannt ...

Der Roman „Tage der Hoffnung“ ist der letzte Teil der „Schwestern vom Ku’damm“ Trilogie von Brigitte Riebe und spielt zwischen 1958 und 1963.

In diesem Band steht die jüngste Tochter Florentine, genannt Flori, im Vordergrund. Flori kommt aus Paris zurück, nachdem sie sich dort von ihrem Freund getrennt hat. Sie möchte nur malen und daher an die Hochschule um Kunst zu studieren. Sie setzt alles daran dieses Vorhaben umzusetzen. Doch ist das wirklich das Richtige für sie? Oder wird Flori einen anderen Weg einschlagen? Und wird sie auch privat ihr Glück finden?

Von Flori hat man in den Vorgängerbänden recht wenig erfahren. Für mich blieb sie bis zu diesem Band recht blass und ich konnte keine richtige Verbindung zu ihr aufbauen. Daher war ich umso gespannter auf ihre Geschichte. Sie ist viel sensibler als ich erwartet habe. Vorher erschien sie sehr rebellisch und leicht reizbar, jetzt erfährt man als Leser wieso, und das hat sie sehr verletzlich wirken lassen. Eigentlich konnte ich da schon nicht anders, als sie sofort in mein Herz zu schließen. Sie ist viel ruhiger, zurückhaltender und schüchterner als ihre großen Schwestern, das macht sie aber nicht minder liebenswert.

Ich liebe den Schreibstil von Brigitte Riebe. Er ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Ich war sofort wieder bei Familie Thalheim zu Hause. Sie verknüpft wunderbar die fiktive Geschichte mit historischen Fakten und Gegebenheiten. Von Petticoat-Kleidern über die Beatles bis hin zu Jacky Kennedy. Es ist wirklich eine Freude es zu lesen und man fühlt sich in die Zeit zurückversetzt. Natürlich spielt der Ost-West-Konflikt mit dem Bau der Mauer eine große Rolle.

Es ist toll alle Thalheims wiederzutreffen und zu lesen wie es bei ihnen weitergeht. Es gibt Hochzeiten, neuen Zuwachs aber auch Beerdigungen, die wir mitverfolgen.

Es gibt aber auch einen kleinen Kritikpunkt: Für mich war die Thematik der Malerei leider nicht so spannend wie zum Beispiel der Wiederbau des Kaufhauses bei Rike oder die Radiosendung von Silvie. Die Phase in der Flori an der Hochschule studierte und alles was mit Rufus Lindberg zu tun hat, war mir zu langatmig.

Das Traurigste ist jetzt allerdings liebgewonnene Freunde verlassen zu müssen, nachdem man sie über so einen langen Zeitraum begleitet hat. Ich würde zu gerne wissen, wie es allen in den nächsten Jahren ergehen wird, was sie für wunderbare Momente aber auch Rückschläge erleben. Ich habe diese Familie wirklich sehr ins Herz geschlossen und sie wird mir fehlen.

Fazit: Flori ist mir die liebste der drei Schwestern, sie hat mich wirklich für sich eingenommen und Silvie von ihrem Thron gestoßen. Leider war mir aber ihre Geschichte nicht ganz so spannend und mitreißend wie die von Rike oder Silvie.

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