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Veröffentlicht am 23.03.2020

Silvie - Das Herz der Familie

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
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Der Roman „Wunderbare Zeiten“ ist der zweite Teil der „Schwestern vom Ku’damm“ Trilogie von Brigitte Riebe und spielt zwischen 1952 und 1957.

In diesem Band wird die Geschichte aus Sicht von Silvie in ...

Der Roman „Wunderbare Zeiten“ ist der zweite Teil der „Schwestern vom Ku’damm“ Trilogie von Brigitte Riebe und spielt zwischen 1952 und 1957.

In diesem Band wird die Geschichte aus Sicht von Silvie in der dritten Person erzählt. Silvie ist die unabhängigste und unkonventionellste der Thalheim Schwestern. Sie möchte ihr eigenes Ding machen. Das Familienunternehmen ist ihr zwar wichtig, das Kaufhaus steht aber nicht an erster Stelle, so wie bei Rike. Sie macht Karriere beim Radiosender RIAS und ihre Sendung „Stimmen“ erfreut sich außerordentlicher Beliebtheit. In dieser Sendung interviewt sie Berühmtheiten wie Hildegard Knef, Willy Brandt oder Helmut Rahn. So erfolgreich sie im Beruf ist, so viel Pech hat sie doch in der Liebe.

Man spürt die Wirtschaftswunderjahre. Das Kaufhaus entwickelt sich prächtig. Die Frauen möchten sich wieder schick kleiden und sind verrückt nach Mode. Doch es gibt auch jemanden, der der Familie diesen Aufschwung nicht gönnt und ihr schaden möchte. Diese Richtung im Buch sorgt für die ein oder andere aufregende Entwicklung. Auch zum Ende hin passieren ein paar überraschende Dinge, mit denen ich so nicht gerechnet habe.

Es ist toll wie gekonnt die Autorin reale historische Figuren rund um die fiktive Geschichte der Familie Thalheim einbaut. Die Zeit des „Kalten Krieges“ und die Spannungen zwischen Ost und West sind immer wieder Thema. Aber auch gesellschaftliche Ereignisse wie das „Wunder von Bern“ oder die königliche Hochzeit von Elisabeth II und Prinz Philip werden schön mit eingewoben, so dass ich häufig dachte: „Stimmt, das war auch zu dieser Zeit“. Ich fühlte mich toll in die 50er Jahre zurückversetzt.

Wir begleiten auch weiterhin die anderen Familienmitglieder. Einige sind uns wohlvertraut wie Rike und Sandro, andere lernen wir besser oder sogar ganz neu kennen, wie Silvies Bruder Oskar.

Die einzige die aus meiner Sicht sehr blass bleibt, ist Flori. Sie ist der Wildfang und Freigeist der Familie, aber ich finde von ihr erfährt man sehr wenig. Daher bin ich total gespannt, wie sich ihre Geschichte im dritten Band entwickeln wird.

Fazit: Ein toller zweiter Teil, der mir fast noch ein bisschen mehr gefallen hat als der Auftakt. Die Geschichte von Flori wird im April 2020 erscheinen.

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Ein Traum von Kosmetik

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Der Roman „Sophias Hoffnung – Die Farben der Schönheit“ ist der erste Band der „Die Farben der Schönheit“ Trilogie.

Sophia hat schon als kleines Mädchen Cremes entwickelt. Ihre große Leidenschaft ist ...

Der Roman „Sophias Hoffnung – Die Farben der Schönheit“ ist der erste Band der „Die Farben der Schönheit“ Trilogie.

Sophia hat schon als kleines Mädchen Cremes entwickelt. Ihre große Leidenschaft ist die Chemie und die Entwicklung von Kosmetik.

Während ihres Chemiestudiums wird sie ungewollt schwanger. Der Vater des Kindes und ihre Eltern lassen sie im Stich und setzen sie vor die Tür. Sie flüchtet mit ihrer Freundin Henny nach Paris. Dort will sie ein neues Leben beginnen. In Paris begegnet sie auch Helena Rubinstein, diese Begegnung wird ihr ganzes Leben verändern.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Sophia in der Ich-Perspektive erzählt. Ich mag diese Erzählweise sehr, da man direkten Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten bekommt. Die Geschichte lässt sich Zeit, erzählt in Ruhe und wir lernen Sophia besser kennen. Hin und wieder entstehen kleine Längen, die haben mich aber nicht großartig gestört. Ich mag es sehr, wenn sich für die Story Zeit gelassen wird sich zu entwickeln.

Ich habe Sophia sofort in mein Herz geschlossen, obwohl sie aus meiner Sicht ein sehr zwiespältiger Charakter ist. Sie ist unglaublich mutig und steht trotz aller Hindernisse zu ihrem Kind. Eine alleinerziehende Mutter war in diesen Zeiten undenkbar. Sie nimmt ihr Leben in die Hand und ist auch unerschrocken als sie nach Paris auswandert. Sie hält ebenfalls trotz aller Widrigkeiten an ihrer großen Leidenschaft, der Entwicklung von Kosmetik, fest.

Andererseits ist Sophia manchmal voller Selbstzweifel, macht sich selbst klein, lässt sich zu viel gefallen und sieht sich als hässliches Entlein. Ich hoffe sehr, dass Sophia in den Folgebänden noch eine große Entwicklung durchmacht und zu einer selbstbewussten und starken Frau wird.

Die Freundin Henny mochte ich am Anfang sehr. Ich mochte ihre lebensfrohe und positive Art, leider hat sie für mich im Laufe des Buches extrem verloren.

Was für mich bedauerlicherweise ein bisschen auf der Strecke bleibt, ist der historische Aspekt. Obwohl Henny in einem Varieté in Berlin arbeitet, fehlt der Flair der goldenen Zwanziger Jahre. Für mich hätte die Geschichte auch zu jeder anderen Zeit spielen können, hätte nicht die Jahreszahl hin und wieder über den Kapiteln gestanden. Auch bleiben Paris und New York sehr blass. Ich hatte als Leser nicht das Gefühl dort zu sein.

Toll war für mich die Verbindung realer historischer Ereignisse und Personen, rund um eine spannende fiktive Geschichte. Die Verknüpfung ist der Autorin gut gelungen.

Zum Schluss entwickelt sich die Geschichte in eine überraschende Richtung, die wirklich neugierig auf den zweiten Band macht.

Fazit: Trotz kleinerer Längen konnten Sophia und ihre Geschichte mich überzeugen. Ich freue mich auf die Fortsetzung die voraussichtlich im Mai 2020 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Eine Familie zwischen Binz und Berlin

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Der Roman „Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, die von der Familie von Plesow und ihren Hotels in Binz und Berlin erzählt.

Ich hatte nicht erwartet, dass ...

Der Roman „Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, die von der Familie von Plesow und ihren Hotels in Binz und Berlin erzählt.

Ich hatte nicht erwartet, dass die Geschichte so düster ist und dass das organisierte Verbrechen eine tragende Rolle spielt. Mich hat das total begeistert. Es war spannend von der ersten Seite.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und mir hat es sehr gefallen, dass die Geschichte aus Sicht mehrerer Personen erzählt wird. Darunter sind nicht nur die Mitglieder der Familie von Plesow, sondern es werden immer mal wieder neue Charaktere eingeführt. Dadurch entstehen mehrere Handlungsstränge, die zuweilen kleine Spannungshöhepunkte ins Spiel bringen. So entstehen nie Längen und man möchte ständig wissen wie es bei den einzelnen Personen weitergeht. Der rote Faden zieht sich trotzdem durch die Geschichte. Die Nebenfiguren und ihr Handeln haben Einfluss auf unsere Hauptprotagonisten, so ergibt sich ein komplettes Bild.

Caren Benedikt ist es super gelungen die Zwanziger Jahre wieder auferstehen zu lassen. Ich hatte herrliche Bilder vor Augen. Eine ausschweifende Menge die das Leben in Constantins Varieté feiert. Berlin mit dem glitzernden Astor auf der einen Seite und auf der anderen Seite, so viele Menschen die am absoluten Existenzminimum leben.

Auch Binz auf Rügen und das Grand Hotel sind lebendig geworden. Ich habe der Musik des Akkordeonspielers gelauscht und bin auf der Seebrücke spazieren gegangen.

Die Charaktere sind toll in Grautönen gezeichnet. Sie sind bei weitem nicht alle Sympathieträger, was mir sehr gut gefallen hat. Sie haben ihre Ecken und Kanten und einige machen durchaus illegale und moralisch verwerfliche Dinge. Sie bleiben aber nicht oberflächlich, gewinnen an Tiefe und entwickeln sich weiter. Besonders Bernadette und Marie haben im Laufe der Geschichte eine tolle Entwicklung durchlaufen und wurden zu meinen persönlichen Favoriten.

Aber auch Constantin ist ein super spannender Charakter und hat mich für sich eingenommen. Bei ihm bin ich auch am meisten gespannt, wie er sich in den Folgebänden entwickeln wird.

Der zweite Teil wird voraussichtlich im März 2021 erscheinen.

Fazit: Ein toller Auftakt der die Zwanziger Jahre zum Leben erweckt. Düsterer als erwartet, konnte mich aber auf ganzer Linie überzeugen. Spannung mit einigen überraschenden Wendungen und tolle faszinierende Charaktere, lassen die über 500 Seiten nur so dahinfliegen und nie langweilig werden.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Mode zwischen Trümmern

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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„Jahre des Aufbaus“ ist der erste Band der „Schwestern vom Ku’damm“ Trilogie von Brigitte Riebe. In diesem Band, aber auch in den Folgebänden, geht es um die drei Schwestern Thalheim und ihr Modekaufhaus ...

„Jahre des Aufbaus“ ist der erste Band der „Schwestern vom Ku’damm“ Trilogie von Brigitte Riebe. In diesem Band, aber auch in den Folgebänden, geht es um die drei Schwestern Thalheim und ihr Modekaufhaus direkt am Ku’damm in Berlin.

Die Schreibweise hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es war sehr angenehm zu lesen und alles war sehr bildlich beschrieben. Ich hatte das Kaufhaus zu seiner glanzvollen Eröffnung 1932 genauso vor Augen wie das zerbombte Berlin nach 1945. Ich konnte direkt in die Geschichte eintauchen und fühlte mich wunderbar in die Zeit hineinversetzt. Auch der geschichtliche Hintergrund wurde aus meiner Sicht exzellent umgesetzt. Die Teilung Berlins in verschiedene Sektoren ist ebenso vorhanden wie die Berliner Luftbrücke oder die Gründung der DDR. Die Autorin nimmt sich Zeit die Geschichte und auch die Hintergründe in Ruhe zu erzählen, es entstehen dabei aber nie Längen. Ebenfalls ist das Thema Mode toll umgesetzt worden. Von der Beschaffung der Stoffe, zur Fertigstellung bis hin zu den Kleidermarken.

Die Geschichte wird in diesem Band aus der Sicht von Rike Thalheim erzählt, der ältesten Tochter. Sie ist die vernünftigste und pflichtbewussteste der drei Schwestern. Sie hält die Familie zusammen, versucht auf alle aufzupassen und sie zu versorgen. Sie hat ein großes Ziel vor Augen: Das Kaufhaus, das 1943 bei einem Bombengriff komplett zerstört wurde, neu aufzubauen. Sie liebt Mode und hat ein Händchen fürs Finanzielle.

Silvie ist die Hübscheste und verdreht den Männern den Kopf. Sie lebt in den Tag hinein. Sie will das Leben genießen. Mit ihrer rauchigen Stimme arbeitet sie beim Radio und hat außerdem ein Talent fürs Singen. Darüber hinaus verhandelt niemand so geschickt auf dem Schwarzmarkt wie sie.

Flori ist die Jüngste und eine Rebellin. Sie hat ihren eigenen Kopf und eckt damit immer wieder an. Ansonsten hat sie ein großes Talent zum Zeichnen und schafft damit wundervolle neue Kreationen für das Modehaus.

Fazit: Mich konnte dieser erste Teil auf ganzer Linie überzeugen. Klare Leseempfehlung für alle, die Familiengeschichten lieben und historische Romane, die rund um den zweiten Weltkrieg spielen.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Absolut mitreißend

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Der Roman „Night of Crowns – Spiel um dein Schicksal“ ist der erste Band einer Fantasy-Dilogie von Stella Tack.

Seit Jahrhunderten kämpfen Chesterfield und St. Burrington gegen einen Fluch. Dieser zwingt ...

Der Roman „Night of Crowns – Spiel um dein Schicksal“ ist der erste Band einer Fantasy-Dilogie von Stella Tack.

Seit Jahrhunderten kämpfen Chesterfield und St. Burrington gegen einen Fluch. Dieser zwingt sie ein tödliches Schachspiel gegeneinander zu spielen. In diesem Spiel sind alle Figuren Nachfahren von Spielern aus der ersten verfluchten Partie, die sich immer wiederholt, sobald beide neuen Könige ihren achtzehnten Geburtstag vollendet haben. In diese Situation wird Alice per Zufall hineingezogen, sie entpuppt sich als der 33. Spieler, eine große Unbekannte in diesem Spiel von dem sich aber beide Seiten viel versprechen. Wer wird gewinnen und kann man den Fluch brechen?

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Alice erzählt, so bekommen wir ihre Gedanken und Gefühle hautnah mit. Manchmal fand ich es etwas schade, dass nicht auch andere Figuren zu Wort gekommen sind. Aber so bleibt natürlich auch die Spannung immer erhalten, da wir als Leser genau so viel wissen wie Alice.

Die Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen, durch die lockere und flüssige Sprache war ich sofort in der Story gefangen und ich habe das Buch nicht mehr zur Seite legen können.

Die Autorin hat es geschafft, von der ersten Seite an, mit einem Spannungsbogen zu starten der die ganzen 480 Seiten nicht abflacht. Zu Anfang sind ganz viele Fragen offen, auf die man unbedingt Antworten haben möchte. Im Verlauf der Geschichte gibt es immer wieder kleine Höhepunkte und überraschende Wendungen, dass man gar nicht merkt wie die Seiten dahinfliegen.

Was mir ausgesprochen gut gefallen hat war, dass es für mich keine wirkliche „böse“ Seite gab. Wir bewegen uns im Grautöne-Bereich. Sowohl die schwarzen Figuren als auch die Weißen machen einige zweifelhafte und unmoralische Dinge. Obwohl ich im ersten Moment geschockt war, konnte ich doch beide Seiten verstehen, alle sind in diesem Fluch gefangen und wollen überleben.

Alice war mir sofort sympathisch und ich mochte sie auf Anhieb. Manchmal wirkt sie ein bisschen naiv, wenn man als Leser die ein oder andere Situation ein bisschen schneller erfasst als Alice. Das hat mich aber nie gestört.

Viele Nebenfiguren bleiben recht blass und werden teilweise recht schnell aus dem Spiel genommen. Doch einige wachsen einem sehr ans Herz. Ich mochte besonders Isolde und Bastion und natürlich Curse. Die sprechende Katze ist mein absoluter Liebling.

Man sollte kein richtiges Schachspiel erwarten mit den typischen Zügen für die Figuren. In dieser Geschichte ist es anders als in dem traditionellem Spiel.

Die Fortsetzung erscheint voraussichtlich im Dezember 2020. Nach dem fiesen Cliffhanger ist das wirklich eine lange Wartezeit.

Fazit: Für mich ein absolutes Highlight. Ganz klare Leseempfehlung.

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