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Veröffentlicht am 27.10.2019

Erschreckend realitätsnah - England nach dem Brexit

Exit Now!
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„Exit now“ von Teri Terry ist die Vorgeschichte der „Gelöscht-Reihe“

Das ist mein erstes Buch von Teri Terry. Mich hat das Thema Brexit sehr interessiert, außerdem habe ich die „Gelöscht-Reihe“ seit einiger ...

„Exit now“ von Teri Terry ist die Vorgeschichte der „Gelöscht-Reihe“

Das ist mein erstes Buch von Teri Terry. Mich hat das Thema Brexit sehr interessiert, außerdem habe ich die „Gelöscht-Reihe“ seit einiger Zeit auf meiner Liste, also warum nicht mit dem Prequel starten.

Wir befinden uns in England im Jahr 2024, der "Brexit" wurde vollzogen: Die Wirtschaft ist am Boden, die Grenzen sind dicht. Anschläge und Plünderungen sind an der Tagesordnung. Einem Großteil der Bevölkerung geht es schlecht. Nur ein kleiner Teil der Bewohner lebt im Überfluss.

In dieser Welt leben auch Sam und Ava. Und sie kommen aus unterschiedlichen Welten.

Sam ist die Tochter des stellvertretenden Premierministers. Ihr fehlt es an nichts. Sie lebt aber auch im goldenen Käfig und muss lächelnd hinter ihrem Vater und seiner Politik stehen.

Ava dagegen hält sich mit ihrem Vater gerade so über Wasser. Sie kann sich nur mit Hilfe eines Stipendiums die teure Privatschule, auf die auch Sam geht, leisten. Ava und Sam, die sich nur vom Sehen kennen und sonst keine Berührungspunkte mit einander haben, lernen sich besser kennen, als Ava Sam Nachhilfe geben soll. Beide freunden sich schnell an und Sam sieht die Dinge plötzlich mit anderen Augen.

Was ich schade finde ist, dass viele Dinge gerade am Anfang bereits passiert sind und sie nicht näher beleuchtet werden. Da hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichte noch ein wenig früher ansetzt. Die Monarchie wurde abgesetzt. Auch die beiden großen Parteien, die Labour Party und die Tories, gibt es nicht mehr. Die sogenannten "Euros", Europäer ohne britischen Pass, müssen sich entscheiden ob sie bleiben oder ob sie ausreisen, die Grenzen werden geschlossen.

All das ist vor Beginn des Buches bereits passiert. Und ich frage mich, wie ist es dazu gekommen? Wie ist es passiert? Ich finde es sehr schade, dass da nicht näher drauf eingegangen wird.

Wir erleben die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Ava und Sam. Was ich gut gewählt finde, so bekommt man ihre Gefühle und Gedanken aus erster Hand mit. Die jeweiligen Kapitel sind recht kurz, das hat mich aber nicht gestört.

Es wird erschreckend realitätsnah gezeigt, wie schnell alles aus dem Ruder laufen kann. Umso weiter wir in der Geschichte voran kommen, umso mehr steigt die Unzufriedenheit der Menschen. Die Regierung beantwortet dies mit Gewalt und Angst und versucht den Widerstand zu unterdrücken. Ausgangssperren, Todesstrafe, noch mehr Kontrolle, es werden Exempel statuiert und Regimegegner verschwinden spurlos.

Zu Anfang fand ich es noch etwas zäh aber es wird immer spannender und man kann es nicht mehr aus der Hand legen.

Auch die Entwicklung von Sam fand ich super gelungen, von der lieben, braven Tochter zum Rebell.

Fazit: Ich kann diesen Roman jedem Dystopie-Fan ans Herz legen, auch ohne Vorkenntnisse von der Gelöscht-Reihe. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir wichtige Dinge fehlen.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Solider Thriller

Dunkle Botschaft: Thriller
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„Die Dunkle Botschaft“ ist der vierte Teil der „Julia Schwarz Reihe". Dieser Teil lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse von „Mooresschwärze“, „Nachtspiel“ und „Winterkalt“ gut lesen.

In diesem Thriller ...

„Die Dunkle Botschaft“ ist der vierte Teil der „Julia Schwarz Reihe". Dieser Teil lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse von „Mooresschwärze“, „Nachtspiel“ und „Winterkalt“ gut lesen.

In diesem Thriller von Catherine Shepherd begleiten wir erneut die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person erzählt – unter anderem von Julia und Florian.

Wir begleiten aber auch einige Kapitel lang einen Jungen der zum Erwachsenen heranwächst und von seinem Großvater terrorisiert wird. Es bleibt lange im Unklaren, was es mit diesem Jungen auf sich hat. Das hat mir gut gefallen und fand ich sehr spannend.

Julia soll an einer Frau eine Obduktion durchführen, die durch einen Stromschlag in der Badewanne ums Leben kam. Alles sieht nach einem Unfall aus, bis Julia eine versteckte Nachricht findet. Und damit beginnt das Spiel. Der Mörder schickt Rätsel und Zahlencodes die das Team rund um Julia Schwarz rechtzeitig lösen muss, bevor das nächste Opfer stirbt.

Der Schreibstil ist flüssig und man findet schnell in die Geschichte.

Bis zum Schluss war für mich nicht ersichtlich wer der Täter war. Die Arbeit der Rechtsmedizin und der Kriminalpolizei wurden gut beschrieben. Das Buch hat mich gut unterhalten und wurde zum Ende noch mal richtig spannend, trotzdem gibt es ein paar Dinge dich mich gestört haben.

Der Mittelteil ist mir zu zäh. Die ganze Geschichte rund um die mögliche Affäre von Julias Vater, stört mich. Man möchte wissen wir es mit dem Mörder weitergeht und dann dreht es sich aber immer wieder um Julias Vater.

Leider war mir auch das Ende zu abrupt. Meines Erachtens wird hier einfach zu viel weggelassen.

Fazit: Alles in allem ein solider Thriller mit kleinen Schwächen.

Vielen Dank an Catherine Shepherd für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Tragische Liebesgeschichte

Die vergangenen Tage auf Leden Hall
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In „Die vergangenen Tage auf Leden Hall“ von Susann Anders, wird die Geschichte aus zwei verschiedenen Zeiten und aus der Sicht zweier Protagonistinnen in der 3. Person erzählt.

Ca. 1910 Südengland:

Alice ...

In „Die vergangenen Tage auf Leden Hall“ von Susann Anders, wird die Geschichte aus zwei verschiedenen Zeiten und aus der Sicht zweier Protagonistinnen in der 3. Person erzählt.

Ca. 1910 Südengland:

Alice und ihr älterer Bruder Ben sind nach dem Tod ihrer Mutter Waisen und werden von ihrem Vermieter vor die Tür gesetzt. Ben schafft es nicht, sie beide zu versorgen und gibt Alice schweren Herzens auf Leden Hall ab. Alice wird zwar aufgenommen, wenn sie für ihr Bleiberecht arbeitet, sie ist bei den Bells aber nie wirklich willkommen, sondern nur geduldet. Dieses verstärkt sich noch, als Alice sich mit den beiden Kindern des Hauses Hazel und Finn anfreundet. Im Laufe der Jahre verlieben sich Finn und Alice unsterblich in einander.

Gegenwart Normandie:

Marlène findet im Haus ihrer verstorbenen Großmutter Alice Briefe. Briefe die Alice voller Verzweiflung an einen Finnegan Bell geschrieben hat, die aber anscheinend wieder zurückgekommen sind. Marlène macht sich auf der Suche nach Antworten, auf den Weg nach Leden Hall.

„Die vergangenen Tage auf Leden Hall“ ist eine Geschichte um eine unerfüllte große Liebe, voller Schmerz, Intrigen, Lügen und Selbstsucht. Die Geschichte hat mich berührt und ich habe einige Tränen vergossen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, ich konnte direkt in die Geschichte eintauchen. Sie erzählt besonders die Geschichte von Alice sanft und voller Wärme.

Als Leser weiß man von Anfang an, dass diese Liebe kein gutes Ende finden wird. Alice ist ein herzensguter Mensch und man wünscht ihr aus vollstem Herzen, dass sie nach so vielen harten Schicksalsschlägen endlich ihr Glück findet.

Auch Finn schließt man direkt ins Herz. Er ist nicht der hochmütige und überhebliche Erbe der zu dieser Zeit viele Stufen über Alice steht, sondern er ist liebenswürdig und behandelt Alice zuvorkommend.

Man wünscht den beiden so sehr, dass sie ihre Liebe endlich zeigen dürfen.

Als Leser begleiten wir Marlène und kommen langsam hinter ein dunkles Geheimnis. Das hat mich unendlich traurig und wütend gemacht, da es so viele Lügen und Selbstsucht gibt.

Die Geschichte hätte gerne noch 200 Seiten länger sein dürfen. Zwischendurch sind große Zeitsprünge. Ich hätte gerne mehr erfahren über Alice und Finn, den Beginn ihrer Liebesgeschichte und auch deren Vertiefung. Auch hätte ich gerne gewusst was aus Ben geworden ist oder wie Hazel ihr Leben verbracht hat. Dennoch vergebe ich fünf Sterne, weil mich die Geschichte sehr berührt hat.

Fazit: eine tolle aber auch traurige Geschichte um eine unerfüllte Liebe. Ich kann diesen Roman jedem ans Herz legen.

Vielen Dank an den Edel Elements Verlag, ich habe das Buch bei einer Buchverlosung gewonnen.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Große Liebe und Neuanfänge

Extended love
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„Extended Love“ ist der dritte Teil der „Extended“ Reihe von Sarah Saxx.

Das ist das erste Buch, was ich von dieser Autorin gelesen habe und wird sicherlich nicht das letzte Buch gewesen sein, ihr Schreibstil ...

„Extended Love“ ist der dritte Teil der „Extended“ Reihe von Sarah Saxx.

Das ist das erste Buch, was ich von dieser Autorin gelesen habe und wird sicherlich nicht das letzte Buch gewesen sein, ihr Schreibstil und mit viel Liebe die Charaktere ausgearbeitet sind, hat mir sehr gefallen.

Obwohl es der dritte Band einer Reihe ist und ich die Vorgänger-Bände nicht gelesen habe, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir etwas in dieser Geschichte fehlt. Meiner Meinung nach, kann man das Buch auch unabhängig von den anderen lesen.

In diesem Buch begleiten wir Ella und Jared. Es ist abwechselnd in der Ich-Perspektive von Jared und Ella geschrieben. Was ich besonders mag, da man die Gefühle und Gedanken der Protagonisten aus erster Hand miterlebt.

Ella ist sowohl beruflich als auch privat gescheitert und am Boden. Sie hat es nicht geschafft als Modedesignerin in L.A. erfolgreich zu sein und zu allem Überfluss hat ihr Freund sie betrogen.

Ella bricht alle Zelte in L.A. ab und wagt einen Neuanfang in ihrer alten Heimat New York, wo sie Rückhalt von ihrem großer Bruder Trenton hat.

Ich habe Ella von Anfang an ins Herz geschlossen. Trotz ihrer herben Rückschläge bleibt sie positiv und verfolgt ihrer Träume weiter. Sie ist eine Kämpferin und lässt sich nicht unterkriegen.

Zu ihrem Bruder Trenton hat sie ein inniges Verhältnis und ich mochte es sehr, dass die beiden sich so bedingungslos unterstützen und sich gegenseitig den Rücken stärken.

Das Verhalten ihrer Eltern hat mich manchmal wirklich sprachlos gemacht und ich habe mit den beiden mitgelitten.

Jared hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich und verkraftet diesen nur schwer, vor allem weil er sich selbst daran die Schuld gibt und um sich von seiner Trauer abzulenken hat Jared seine eigenen Wege gefunden. Er versteckt all seine Gefühle hinter einer großen Mauer und ist nach außen der charmante und gut gelaunte Jared.

Obwohl einige Hindernisse zwischen ihnen liegen – Ella ist die Schwester von seinem Boss und Jareds Schwester Tiffany ist ihre Mitbewohnerin – knistert es gewaltig zwischen den beiden.

Ella und Jared lassen sich Zeit und nähern sich langsam aneinander an. Beide brauchen Zeit um die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich gegenseitig zu vertrauen.

Die Charaktere sind mit viel Liebe gezeichnet. Ich fand ihre Handlungen zu keiner Zeit unglaubwürdig und ich konnte es gut nachvollziehen.

Fazit: Eine wunderschön einfühlsame Liebesgeschichte die sich Zeit lässt.

Ich danke Sarah Saxx für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Gelungener erster Thriller

Wir sehen dich sterben
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Klappentext:

Berlin: An einem Dezembersonntag soll MyView der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Bei dem geheimen Projekt wurde eine bahnbrechende Technologie entwickelt: Mithilfe eines Chips im Sehnerv ...

Klappentext:

Berlin: An einem Dezembersonntag soll MyView der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Bei dem geheimen Projekt wurde eine bahnbrechende Technologie entwickelt: Mithilfe eines Chips im Sehnerv kann das Blickfeld eines Menschen live auf einen Bildschirm übertragen werden. Einen Tag vor der Präsentation entdeckt die junge Wissenschaftlerin Nina Kreutzer Videostreams, die durch die Augen von sechs ihr unbekannten Menschen blicken lassen. Menschen, die offensichtlich nicht wissen, dass ihnen ein Chip implantiert wurde – und die jetzt einer nach dem anderen ermordet werden. Zusammen mit dem Polizisten Tim Börde beginnt für Nina ein Wettlauf gegen die Zeit …

Meinung:

Ich war sehr gespannt auf den ersten Thriller von Michael Meisheit.

Ich habe bereits einige Bücher von dem Autor gelesen, die er unter dem Pseudonym Vanessa Mansini veröffentlicht hat. Diese Bücher haben mir unglaublich gut gefallen. Und auch sein erster Thriller konnte mich auf ganzer Linie überzeugen.

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Mit der leicht verpixelten Frau und dem Fokus auf das Auge passt es perfekt zum Thema des Buches. Durch den geprägten Titel macht es auch einen hochwertigen Eindruck.

Auch der Titel ist wunderbar passend gewählt und macht neugierig.

Eine Kamera im Sehnerv mit Liveübertragung finde ich ein spannendes Thema und halte ich für durchaus realistisch für unsere Zukunft. Daher hat mich das Thema und damit dieser Thriller sofort angesprochen.

Das Buch wird aus der Sicht verschiedener Protagonisten in der 3. Person erzählt. Darunter befinden sich die Augenärztin Nina Kreutzer, der Polizist Tim Börde aber auch der Mörder. Das fand ich sehr gelungen, gerade da man als Zivilperson die Dinge manchmal ganz anders sieht als ein „Fachmann“. Spannend fand ich auch besonders die Kapitel aus Sicht des Mörders.

Das Ermittlerteam macht sich daran herauszufinden, welche Menschen diese Chips im Sehnerv in sich tragen um sie vor dem sicheren Tod zu retten. Michael Meisheit beschreibt ganz wunderbar was wir mit den Augen dieser Menschen sehen, man ist ganz gefesselt und geht mit dem Ermittlerteam auf die Suche nach prägnanten und aussagekräftigen Einzelheiten. Das wird nie langweilig, er baut kleine Erfolge aber auch Misserfolge ein.

Kemal der schüchterne IT-Experte und Mel die taffe Frau vom MEK bleiben leider etwas oberflächlich. Eigentlich erfahren wir nur Hintergründe von Tim, der schon als kleiner Junge Polizist werden wollte und von Nina, die eher durch Zufall in die Angelegenheit hineingezogen wurde. Trotzdem waren mir alle vier sympathisch. Sie haben für mich nachvollziehbar gehandelt, haben ihre Ecken und Kanten und machen auch mal Fehler. Es war schön mitzuerleben wie die Truppe zusammenwächst, zusammenarbeitet und sie sich auch um die anderen sorgen.

Durch diverse überraschende Wendungen und Cliffhanger am Ende von Kapiteln möchte man immer wissen wie es weitergeht. Der Spannungsbogen ist permanent vorhanden, die fast 450 Seiten wurden mir nie zu lang.

Die Beschreibungen der Polizeieinheiten und die kleinen Reibereien zwischen den einzelnen Abteilungen fand ich gut beschrieben und haben das Bild nochmal abgerundet und einen guten Einblick verschafft.

Fazit:

Ein spannender Thriller mit überraschenden Wendungen, der immer wieder neue Fragen aufwirft und somit den Spannungsbogen oben hält. Wo bis zum Schluss der Täter und seine Beweggründe im Unklaren bleiben.

Vielen Dank Michael Meisheit und dem Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar.