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Veröffentlicht am 16.04.2021

Die Stadt der Tränen

Die Stadt der Tränen
2

"Die Stadt der Tränen" ist nach „"Die brennenden Kammern"“ der zweite Teil von der britischen Autorin Kate Mosse über das Schicksal der Hugenotten .

Nach dem Prolog aus dem Februar 1862 geht es 300 Jahre ...

"Die Stadt der Tränen" ist nach „"Die brennenden Kammern"“ der zweite Teil von der britischen Autorin Kate Mosse über das Schicksal der Hugenotten .

Nach dem Prolog aus dem Februar 1862 geht es 300 Jahre zurück in das Frankreich des 16. Jahrhunderts. Damit knüpft die Handlung an den ersten Band an.

Minou Reydon-Joubert und Piet Reydon leben in Puivert Sie erhalten eine Einladung nach Paris zur königlichen Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois. Die Bevölkerung hofft, dass sich dadurch die Lage im Land beruhigt und Frieden einkehrt. Im Umfeld der Hochzeit schwelen alsbald die alten Konflikte zwischen den Hugenotten und den Katholiken. Zudem taucht auch ihr Erzfeind Vidal auf als böses Omen. Die berühmte Bartholomäusnacht, die in einem Massaker endet, wird auch für Minou und Piet zu einer folgenreichen Nacht. Ihre aufmüpfige Tochter geht verloren. Es beginnt eine lange Phase des Bangens und der Trauer, die die zerbrochene Familie in die Niederlande führt.

Der Einstieg wird dem Leser leicht gemacht durch die historischen Anmerkungen und das Personenregister im Vorfeld. Wie schon im vorherigen Band werden historische Gegebenheiten, reale Fakten mit der fiktiven Geschichte um Minou und ihre Familie verbunden. Bei einigen historischen Begebenheiten wie die Bartholomäusnacht hätte ich mir allerdings mehr geschichtlichen Hintergrund innerhalb des Romans gewünscht. Detaillierte Schilderungen der Zeit lassen aber die Atmosphäre des 16. Jahrhunderts spürbar werden. Die damalige Lebensweise und das historische Umfeld wird greifbar. Es entsteht ein Spannungsbogen, bei dem ich mitfiebern konnte.

Leider gibt es im Verlauf der Handlung einige Zeitsprünge und es fehlen immer wieder wichtige Lebensabschnitte einzelner Charaktere. Das hätte ich mir anders gewünscht und hoffe, dass diese im nachfolgenden Band durch Rückblicke ergänzt werden.

Ich bin gespannt wie die Autorin die Hugenottenkriege weitererzählt. Da sich die Buchreihe vom 16. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert erstrecken soll, kann ich mir ohne riesige Zeitsprünge nicht vorstellen, dass diese Reihe nur drei Bände erhalten soll.

Ich bin durch die Lektüre der ersten zwei Romane natürlich interessiert wie es mit der Familie weitergeht. Es gibt neue Charaktere und neue Gegenspieler, die den Familien- und Glaubenskrieg weiterführen.

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Veröffentlicht am 22.10.2017

Feuer und Flamme

Brandmal
2

Geisterjäger John Sinclair ermittelt in dem Roman „Brandherd“ von Florian Hillenberg und Dr. Mark Benecke außerhalb des Groschenroman-Kosmos.
Der umfangreichere Text sollte die Heftliebhaber aber nicht ...

Geisterjäger John Sinclair ermittelt in dem Roman „Brandherd“ von Florian Hillenberg und Dr. Mark Benecke außerhalb des Groschenroman-Kosmos.
Der umfangreichere Text sollte die Heftliebhaber aber nicht abschrecken. Das Autorenteam hat einen extrem kurzweiligen Pageturner hingelegt
Nach einer spektakulären weil gruselig blutigen Eröffnung des Romans glaubt man schon es kann nicht schlimmer werden.
Spontane Selbstentzündungen im Londoner Hyde Park und parallel in Berlin rufen John Sinclair mit seiner Kollegin Jane Collins auf den Plan. Es scheint sich um Vampirismus zu handeln
Dann der große Clou des Romans: Mark Benecke als Kriminalbiologe wird als Teil der Handlung eingewebt. Zusammen mit Marks Kollegin Tina Baumjohann unterstützt er Harry Stahl vom BKA.
Menschen gehen in Flammen auf, wenn sie mit Sonnenstrahlen in Berührung kommen.
Die Nachforschungen ergeben, dass alle Opfer zuvor Urlaub in der Slowakei gemacht haben.
Ging es mit rechten Dingen zu oder hatten dunkle Mächte ihre Hände im Spiel?
Die Teams beschließen, vor Ort zu recherchieren. Sie stoßen allerdings an dem Badesee in den Karpaten und dem nahegelegenen Dorf auf eine Mauer des Schweigens.
Die unterschiedlichen Herangehensweisen ergänzen sich auf unterhaltsame Art und Weise. Johns silbernes Kreuz, das auf und gegen Übersinnliches reagiert, Janes Hexenvergangenheit im Kontrast zu Mark und Tina, die versuchen die suspekten, kranken Verhaltensweisen der Dorfbewohner wissenschaftlich zu erklären.
Cliffhanger zum Ende eines jeden Kapitels animieren zum schnellen Lesen.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass ich nach 20 Jahren ohne Lektüre der Hefte direkt einsteigen konnte in den Sinclair-Kosmos. Die Figuren und ihre für die Handlung wichtige Vorgeschichten sind elegant in die Handlung eingefügt worden.
Ohne vorweg greifen zu wollen.....nicht nur aufgrund des halb offenen Endes muss die Konstellation zwischen John Sinclair und Mark Benecke unbedingt weiter arbeiten.

„Brandmal“ ist im wahrsten Sinne des Wortes brutal gut und bediente alle meine Erwartungen an den Gore und Trash eines wirklichen guten John Sinclair Romans.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Greg rockt

Gregs Tagebuch 17 - Voll aufgedreht!
1

Seit vielen Jahren konsumiere ich mit meinen Neffen jedes Mal im November einen neuen Band aus den Gregs Tagebüchern.
Wie Greg wachsen wir alle mit und obwohl wir scheinbar aus der Zielgruppe herausgewachsen ...

Seit vielen Jahren konsumiere ich mit meinen Neffen jedes Mal im November einen neuen Band aus den Gregs Tagebüchern.
Wie Greg wachsen wir alle mit und obwohl wir scheinbar aus der Zielgruppe herausgewachsen sind, können wir uns dennoch für das neue Abenteuer begeistern. Die Mischung aus Kinderbuch, Comic und „Fleisch ist mein Gemüse“ ist unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Was gibt es mehr als Liebe

More than Love – Was dein Blick mir sagt
1

Als Kinder sind Josh, Mia und Ben beste Freunde. Als Teenager werden Josh und Mia sogar ein Paar. Doch dann macht Josh einen Fehler, der ihre Freundschaft zerstört. Als Josh zehn Jahre später erfährt, ...

Als Kinder sind Josh, Mia und Ben beste Freunde. Als Teenager werden Josh und Mia sogar ein Paar. Doch dann macht Josh einen Fehler, der ihre Freundschaft zerstört. Als Josh zehn Jahre später erfährt, dass Mia und Ben heiraten wollen, will er diese Hochzeit verhindern. Denn er weiß, dass er der Mann ist, der an Mias Seite gehört. Doch Josh hat Mias Vertrauen gebrochen und weiß nicht, ob und wie er das wieder kitten kann.

Nicole Knoblauch erzählt in verschiedenen Zeitebenen, um den Lesern immer mehr Einblicke in die Vergangenheit zu geben und das Verständnis für die Handlungsweisen der Charaktere.
Ich bin im Nachhinein positiv überrascht von diesem Roman. Es steckt viel mehr drin als man denkt und ist viel durchdachter als anfänglich vermutet aber nicht zu konstruiert.
Ich finde die Verhaltensweisen der Charaktere durchaus authentisch und nachvollziehbar. Das Hin und her hat mich weniger genervt als in anderen Romanen. Alle Ängste, Zwänge und Sorgen werden nicht überdramatisiert.
Josh und Mia sind mit all ihren Problemen liebenswert.
Die Alpakalypse ist mir auch sehr sympathisch! Ich liebe diese Seelentiere. Die Autorin beschreibt immer wieder tolle Situationen, in denen diese wunderbaren Tiere einen Beitrag zu mehr Harmonie leisten.
Der Roman erzählt von einer bedingungslosen Liebe, die idealerweise aus einer tiefen Verbundenheit einer Freundschaft beruht und ist wunderschön ohne kitschig zu sein.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Bildgewaltige Träume und Hoffnungen

Es war einmal in Italien
1

Drei Menschen führt das Schicksal im Jahr 1870 nach Rom, eine Stadt auf dem Weg zum Nationalstaat. Die Wege eines Waisenjungen, eines Zirkusmädchen und einer Adeligen kreuzen sich und ihre Träume scheinen ...

Drei Menschen führt das Schicksal im Jahr 1870 nach Rom, eine Stadt auf dem Weg zum Nationalstaat. Die Wege eines Waisenjungen, eines Zirkusmädchen und einer Adeligen kreuzen sich und ihre Träume scheinen wie durch ein magisches Band miteinander verwoben. Doch das schillernde Rom stellt die drei vor heftigen Herausforderungen.
Die Anhänger des Risorgimento streben einen konstitutionellen, italienischen Einheitsstaat und die Eroberung des Vatikans an. Die drei vom Schicksal geplagten Neuankömmlinge finden sich wieder in den schmutzigen Gassen inmitten von Bettlern, Räubern, Huren und Straßenkindern. Die fliehende Contessa Nella mit ihrem Waisenkind Pietro hält sich mit Näharbeiten über Wasser. Pietro hält mit einer geschenkten Fotokamera das grausige Elend und die abgründigen Taten eines Räubers fest und reitet sich immer weiter in einen Strudel aus Gewalt. Das Zirkusmädchen Marta verschreibt sich dem sozialen Kampf in einer Widerstandbewegung und setzt dabei fast die Liebe zu Pietro aufs Spiel.
Anhand der meisterlich verknüpften Lebenswege der charakterstarken Hauptfiguren beschreibt Luca di Fulvio in gewohnter Manier eindringlich, wie Menschlichkeit, Toleranz und Solidarität im Kleinen wie im Großen zu einer besseren Welt führen können. Dabei lässt er das Schicksalsjahr 1870 mit detailreichen Beschreibungen von Gerüchen, Farben, Emotionen und Geräuschen so atmosphärisch dicht wieder auferstehen, dass man sich mitten im Schlachtengetümmel wähnt.
Ich bin wieder sehr begeistert von der Lektüre und danke dem Team der Lesejury für die Möglichkeit der Teilnahme an der Leserunde.

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