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Veröffentlicht am 16.03.2023

Market of Monsters

Market of Monsters
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Ich hatte totale Lust auf spannende Fantasy mit ein bisschen Lovestory. Genau das habe ich mir vom ersten Band “Market of Monsters” erhofft. Und dann kam alles anders. Und zwar in jeglicher Hinsicht!
Denn ...

Ich hatte totale Lust auf spannende Fantasy mit ein bisschen Lovestory. Genau das habe ich mir vom ersten Band “Market of Monsters” erhofft. Und dann kam alles anders. Und zwar in jeglicher Hinsicht!
Denn dieses Buch ist ganz anders verlaufen als ich es aufgrund des Klappentextes erwartet hätte. Es war super spannend, Nitas Gefangenschaft und Fluchtversuche mitzuverfolgen. Es gab einige Stellen, bei denen ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Trotzdem ha mir insgesamt ein bisschen der rote Faden gefehlt. Ich habe mich mehrmals gefragt, wohin das Buch mit mir will. Ich bin also hin und her gerissen, ob ich den zweiten Band lesen soll. Der erste hab aber schon ziemlich spannend geendet.

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Silberregen glitzert nicht

Silberregen glitzert nicht
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In diesem Buch geht es um Emely. Ihr Tag ist voller Verantwortung. Verantwortung für ihre schulische Leistung, Verantwortung für ihre kleinen Geschwister und Verantwortung dafür, dass niemand erfährt, ...

In diesem Buch geht es um Emely. Ihr Tag ist voller Verantwortung. Verantwortung für ihre schulische Leistung, Verantwortung für ihre kleinen Geschwister und Verantwortung dafür, dass niemand erfährt, was bei ihr Zuhause los ist. Denn Emelys Mutter ist tablettensüchtig und die meiste Zeit nicht wirklich da.

WICHTIGES THEMA
Rund um die Veröffentlichung des Buches postete der mixtvision Verlag auf Instagram einige Informationen zum Thema Sucht. Zum Beispiel den Fakt, dass jedes 6. Kind in Deutschland in einer Familie mit Suchtkrankheit lebt. Sucht ist nicht unbedingt ein sehr präsentes Thema in der Gesellschaft, obwohl ihre Triggerfaktoren das sehr wohl sind. Das passiert immer nur den anderen, in der eigenen Familie gibt es so etwas nicht. Dabei ist Alkohol gesellschaftlich so enorm anerkannt und Tabletten haben die trügerische Wirkung, Symptome derart lindern zu können, dass die Hemmschwelle, sie einzusetzen, immer mehr nachlässt.

Tablettensucht oder Sucht im Allgemeinen ist also ein Thema, dass viel mehr Raum einnehmen sollte. Das nicht mehr tabuisiert werden sollte, sondern über das offen gesprochen werden sollte. Mit „Silberregen glitzert nicht“ wird das Thema auf eine Art behandelt, die auch Kinder schon gut verstehen können. Ich wusste schon vor dem Lesen, dass dieses Buch wehtun wird. Und genau das tut es. Es ist so verdammt schmerzhaft, diese Realität vieler Kinder mitzuerleben.

EMOTIONALE ZERISSENHEIT
Wie schon bei „Blitzeinschlag im Territorium“ hat Christine Werner die Protagonistin wunderbar dargestellt. Vor allem ihren Konflikt. Emely merkt natürlich, dass etwas nicht stimmt. Ihre Mutter schläft fast nur noch, ist für alles zu erschöpft, hat kurze Momente eines super glücklichen Hochs, nur um dann in ein noch längeres Tief zu fallen. Das kann einem jungen Mädchen nicht entgehen. Trotzdem realisiert Emely erst nach und nach, von was ihre Mutter geplagt wird. Sie findet erst gegen Ende Worte dafür.

Gerade diese Entwicklung miterleben zu müssen, war sehr schmerzhaft. Ich hätte so gerne alle Charaktere geschüttelt, um sie aufzuwecken und ihnen klar zu machen, dass sie so ein junges Mädchen nicht mit all der Verantwortung alleine lassen dürfen. Dass sie nicht die Augen davor verschließen dürfen, nur um die Wahrheit nicht ertragen zu müssen.

Vor allem Emelys innere Zerrissenheit war besonders aufwühlend. Weil sie so hin und her gerissen ist zwischen der Liebe, die sie für ihre Mutter empfindet, den schönen Erinnerungen, als es ihrer Mutter noch gut ging, und die Wut darüber, dass die Mutter jetzt nicht mehr wirklich da ist und in ihren guten Momenten Versprechungen macht, die sie dann nicht halten kann. Die Darstellung fand ich so realitätsnah, was sie beim Lesen aber auch so bedrückend macht.

SUCHT BLEIBT OFT UNBEMERKT
Besonders schlimm fand ich wirklich, dass so viele Menschen mit der Familie zu tun haben. Manche merken überhaupt nichts, wie beispielsweise Lehrer oder Nachbarn. Andere wissen Bescheid können aber nichts tun. So wie Emelys Onkel, der für einige Tage in die Wohnung der Familie zieht, um zu helfen, dann aber von der Mutter weggeschickt wird und einfach geht.

Oder der Vater der Familie, der unter der Woche immer beruflich unterwegs ist und nur an den Wochenenden nachhause kommt. Der weiß, was mit seiner Frau los ist, aber die Familie versorgen muss und vielleicht doch nicht ganz versteht, wie sehr Emely unter der Situation und unter der Verantwortung für zwei kleine Geschwister leidet.

Der einzige Mensch, der das Ausmaß des Problems auch nur ansatzweise zu erfassen scheint, ist ausgerechnet ein Kind. Nämlich Mathis, Emelys bester Freunde. Und für mich der eigentliche Star des Buches. Ich wünsche mir wirklich, jedes Kind hätte einen Freund wie Mathis. Denn er erkennt, dass es Emely nicht gut geht und versucht sie mit den unterschiedlichsten Dingen aufzumuntern, ohne sie dazu drängen zu wollen, sich ihm anzuvertrauen. Er ist einfach nur da. Er ist präsent und stützt Emely, bis sie sich wieder von alleine halten kann.

FAZIT
„Silberregen glitzert nicht“ hat mich wie schon das vorherige Buch der Autorin sehr bewegt. Die Thematik finde ich wie bereits erwähnt, gerade in der heutigen Gesellschaft enorm wichtig. Und ich finde es auch wichtig zu zeigen, wie viel Kinder mitten unter uns ertragen müssen und können. Obwohl sie es nicht sollten. Ich hoffe, viele betroffene Kinder, aber auch Freundinnen und Freunde lesen dieses Buch und fühlen sich verstanden und erkennen, wie sie sich oder Freund*innen helfen können. Auf Instagram teilte der mixtvision Verlag einige Hilfsangebote für Betroffene und Angehörige. Die möchte ich an dieser Stelle natürlich auch teilen: KidKit und NACOA Deutschland e.V.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Anatomy

Anatomy
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In diesem Buch geht es um Lady Hazel Sinnett, die unbedingt Chirurgin werden möchte. Dieser Beruf ist aber nicht nur nicht standesgemäß, sondern noch dazu Frauen nicht erlaubt. Denn wir schreiben das Jahr ...

In diesem Buch geht es um Lady Hazel Sinnett, die unbedingt Chirurgin werden möchte. Dieser Beruf ist aber nicht nur nicht standesgemäß, sondern noch dazu Frauen nicht erlaubt. Denn wir schreiben das Jahr 1817! Um ihren Traum zu verwirklichen, nimmt sie als Junge verkleidet an dem medizinischen/chirurgischen Unterricht des Dr. Beecham teil. Als dieser ihr auf die Schliche kommt, stellt er ihr ein Ultimatum: Wenn sie die Ärzteprüfung ohne seinen Unterricht schafft, wird er sie bei ihrem Traum unterstützen. Um genügend Übung zu erlangen, beauftragt sie Jack Currer, ihr Leichen vom Friedhof zu besorgen. Ihrem Studium kommen aber immer mehr verstümmelte Leichen und ein kleines bisschen die Liebe dazwischen.

HÖRBUCHSPRECHERINNEN
Ich habe „Anatomy“ ganz spontan als Hörbuch begonnen und war erst einmal überrascht, wie viele Sprecher
innen daran beteiligt sind. In diesem Buch begleiten wir nämlich nicht nur Lady Hazel Sinnett, sondern auch Jack Currer. Und zwischen den kapiteln finden wir zudem immer wieder Ausschnitte aus einem Medizinbuch, Reiseberichte oder ähnliches.

Anhand der sprechenden Person erkennt man sofort, wen wir in diesem Kapitel begleiten. Das fand ich wirklich schön und hat mir das Hören sehr erleichtert. Außerdem bin ich großer Fan von Jacks Hörbuchsprecher (Timmo Niesner).

MEDIZIN À LA GREY’S ANATOMY?
Hazel will Chirurgin werden. So ziemlich alles in dem Buch dreht sich also um Medizin. Wir erleben sogar ein paar Operationen mit und ich war doch ziemlich überrascht, wie explizit die Beschreibungen hierzu sind. Vor allem, wenn man in der Hinsicht ein bisschen empfindlich ist, sollte man das vorher wisse. Ich fand es aber auf jeden Fall interessant. Nicht nur das Thema an sich, sondern auch die Umsetzung für diese Zeit.

EINE LIEBESGESCHICHTE
Eigentlich gehöre ich zu den Leuten, für die alles besser wird, wenn eine Lovestory vorkommt. Aber in „Anatomy“ kam keine vor oder nur sehr nebensächlich. Es geht viel mehr um die Liebe zur Chirurgie, und das hat so gut gepasst. Die Handlung war so oder so ausgefüllt und rund. Eine Liebesgeschichte hätte gar nicht richtig reingepasst. So am Rande war sie genau richtig.

FAZIT
„Anatomy“ war für mich eine absolute Überraschung. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mich das Buch so mitreißen würde. Vor allem am Ende war die Spannung kaum noch auszuhalten. „Anatomy“ bietet alles, was man sich von einem guten Buch wünscht: Charaktere mit einer gewissen Tiefe, eine interessante Thematik und Spannung bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Munro

Munro
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Die "Immortals after Dark" gehört zu den wenigen Reihen, bei denen ich immer auf eine Fortsetzung aus bin. Regelmäßig überprüfe ich da, ob endlich mal ein neuer Band kommt. Trotzdem hat mich "Munro" dann ...

Die "Immortals after Dark" gehört zu den wenigen Reihen, bei denen ich immer auf eine Fortsetzung aus bin. Regelmäßig überprüfe ich da, ob endlich mal ein neuer Band kommt. Trotzdem hat mich "Munro" dann völlig unvorbereitet erwischt. Plötzlich war die lang ersehnte Fortsetzung da und die Freude meinerseits war groß.

Der Vorgänger von "Munro" erschien 2017 und ist damit eine Ewigkeit her. Ich hätte damit rechnen können, dass ich mich nicht mehr an allzu viel erinnern kann, aber diese Sorge war anfangs noch gar nicht da. Ich dachte wirklich, ich wäre noch voll drin in dieser Reihe. Anfangs wurden dann auch einige Dinge wiederholt. Ein paar Charaktere wurden erklärt und ein paar vorangegangene Handlungsstränge, die in diesem Band wichtig werden.
Ich war erleichtert, denn da ist mir auch erst bewusst geworden, WIE wenig ich noch weiß. Aber ehrlich gesagt, haben diese kurzen Wiederholungen am Anfang der Geschichte überhaupt nicht ausgereicht. Je weiter ich kam und je mehr Charaktere erwähnt wurden, desto verwirrter war ich. Ich konnte mich teilweise nicht einmal mehr an die Hauptcharaktere und Pairings früherer Bände erinnern. Das hat mich echt schockiert. Ich hätte so ein allumfassendes Personenverzeichnis gut gebrauchen können.

Es gibt ein Immortals after Dark-Wiki, auf das ich gerne zurückgegriffen habe. Aber ehrlich gesagt hat auch das noch Fragezeichen zurückgelassen. Fünf Jahre Pause in einer Reihe sind einfach viiiiel zu lange und ich hoffe, die Autorin lässt uns nicht noch einmal so lange warten. (Da tröstet mich die Widmung am Anfang des Buches, für diejenigen, die so geduldig waren, auch nicht besonders drüber hinweg.)


Aber zurück zum Buch:
Den Anfang fand ich super! Ich mag Coles lockeren Schreibstil und den Humor, den sie in die Charaktere und Handlung einfließen lässt. Irgendwie hat es sich doch ein bisschen wie nachhause kommen angefühlt. Ich wusste jedenfalls sofort wieder, warum ich die Bücher der Autorin so mag.

Trotzdem muss ich leider sagen, dass die Sogwirkung, die die Bände der Reihe früher auf mich hatten, leider ausblieb. Und ich kann nicht sagen, ob es daran liegt, dass ich der Reihe vielleicht einfach schon ein bisschen entwachsen bin, oder ob es am Buch an sich liegt. Denn erotische Fantasy ist überhaupt nicht mehr meins. So gar nicht. Aber ich fand die Story hinter den Immortals after Dark immer so interessant, ich mochte die unterschiedlichen Mythianer und wie alles irgendwie miteinander zusammen hing. Deshalb konnte ich über die erotischen Szenen immer ganz gut hinwegsehen oder sie überblättern. Wie gesagt, erotischen Gestaltwandler-Szenen (etc.) bin ich einfach entwachsen. Darauf kommt es mir nicht an. Die Lovestorys mag ich ja trotzdem. Aber die hatte einfach nicht die gleiche Wirkung wie früher auf mich.

Trotzdem möchte ich erwähnen, dass ... okay, nein. Eigentlich will ich es nicht wirklich erwähnen, weil es spoilern würde. Aber so viel: In der gesamten Reihe haben wir ganz unterschiedliche Wesen verfolgt. Es war schon so ziemlich alles dabei. Und natürlich kommen am meisten Lykae und Vampire vor. Allerdings in 90% der Fälle in männlicher Variante. Deshalb fand ich es sehr spannend, in diesem Buch mal etwas anderes zu erleben. Und gleichzeitig fand ich es auch irgendwie befremdlich. Ich kann das nicht ausführlicher erklären, ohne immens zu spoilern.

Das Ende fühlte sich diesmal viel mehr wie ein Ende an. Nicht so offen wie die vorherigen Bände, sondern wie ein Ende-Ende. Ein "Happy ever after"-Epilog-Ende. Da frage ich mich natürlich schon, was das für die nächsten Bände der Reihe bedeutet. Ob die jetzt immer alle fünf Jahre kommen oder die Autorin für sich ein Ende-Ende zumindest für ein Paar geschrieben hat und alle Hintergrund-Handlungen einfach offen lässt. Ich hoffe wirklich nicht.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Die Kunst des Verschwindens

Die Kunst des Verschwindens
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Themen: Trauer, Krebs, Stalking


In »Die Kunst des Verschwindens« geht es, wie der Titel schon verrät, ums verschwinden. Aber erst einmal geht es um Ellen, bekannte Schauspielerin und Hauptdarstellerin ...

Themen: Trauer, Krebs, Stalking


In »Die Kunst des Verschwindens« geht es, wie der Titel schon verrät, ums verschwinden. Aber erst einmal geht es um Ellen, bekannte Schauspielerin und Hauptdarstellerin einer Netflixserie, und um Nico, Fotografin. Die beiden laufen sich mehrmals scheinbar zufällig über den Weg und verbringen die Neujahrsnacht gemeinsam in den Straßen Berlins. Ellen bringt Nico die magischen Momente der Welt näher. Und verschwindet dann auf einmal spurlos. Gefühlt die gesamte Welt sucht nach ihr. Und auch Nico scheint von ihrem Verschwinden besessen zu sein und eine Reise quer durch Europa beginnt.

VON FALSCHEN ERWARTUNGEN
Ich versuche eigentlich immer unvoreingenommen an ein Buch heranzugehen. Und wie gesagt, eigentlich hatte ich gar keine richtigen Erwartungen an »Die Kunst des Verschwindens«. Ich hatte einfach so ein Gefühl, dass das Buch gut werden würde. Und im Zuge dessen hatte ich wohl einfach gedacht, dass das Buch anders sein würde, als es war.

Nach den ersten paar Seiten war ich begeistert. Ich war geflasht von dieser Art zu schreiben und habe Melanie Raabe schon auf die Liste meiner neuen Lieblingsautor*innen gesetzt. Dass ich so schnell, so hin und weg bin, passiert mir wirklich selten. Noch seltener kommt es vor, dass das Buch nach so einem genialen Start eine Vollbremsung hinlegt. Vollbremsung ist vermutlich übertrieben, denn ich fand »Die Kunst des Verschwindens« letztendlich nicht schlecht. Aber nach diesem himmelhochjauchzendem Gefühl des Anfangs bin ich dann doch etwas härter auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen.

PERSPEKTIVEN
»Die Kunst des Verschwindens« ist aus Ellens und Nicos Sichten geschrieben. Die beiden kennen sich am Anfang der Geschichte noch nicht. Wir erleben, wie Ellen nach Berlin zurückkehrt, wie sie sich auf den Geburtstag ihres Ersatzvaters und guten Freundes freut, wie sie dann aber die Nachricht seines Todes erhält. Gleichzeitig begleiten wir Nico durch ihren Alltag und verfolgen dabei, wie sie wegen ihrer Zivilcourage niedergeschlagen wird.

Dann begegnen sich die beiden immer öfter. Und genau diesen Anfang fand ich super spannend. Wenn man noch nicht weiß, wie die Geschichten der beiden Frauen miteinander verbunden sind. Wie man ihre ersten Begegnungen miterlebt. Dann, und da muss ich ganz ehrlich sein, hat sich das Buch immer mal wieder ein bisschen gezogen. Ich fand es interessant und gleichzeitig war mir das Tempo zu langsam. Die beiden begegnen sich, verbringen Zeit miteinander, gehen ins Museum und so weiter. Aber ich habe die ganze Zeit nur auf das Verschwinden gewartet. Wer verschwindet? Warum verschwindet diese Person? Das war das, was ich in diesem Buch lesen wollte. Und genau das hat auf sich warten lassen.


DAS VERSCHWINDEN
Ellen ist die Person, die verschwindet. Wir erleben den Moment kurz vor dem Verschwinden mit, können diesen aber nicht wirklich deuten, weshalb wir total mitfiebern, was wirklich passiert ist. Wir feuern Nico an, nach Ellen zu suchen, den Hinweisen zu folgen. Und halleluja, ist das spannend!

Zumindest für kurze Zeit. Denn die nächste langatmige Stelle lässt nicht auf sich warten. Und genau das ist mein Problem mit diesem Buch. Die Charaktere fand ich super. Ellen war mir persönlich nicht unbedingt sympathisch, aber ich fand ihren Charakter unglaublich interessant. Gemeinsam mit Nico und den ganzen Geheimnissen, die hinter dem Verschwinden stecken, hatte das Buch so unglaublich viel Potenzial. Und das wurde leider einfach nicht ausgeschöpft.

FAZIT
»Die Kunst des Verschwindens« beginnt absolut genial. Sowohl der Schreibstil als auch die Story legen so einen guten Start hin, dass ich wirklich glaubte, das wird ein Jahreshighlight. Aber dann baut die Handlung leider sehr ab. Ich fand den Spannungsbogen der Geschichte extrem durchwachsen. Es gab einige spannende Momente, wo ich mich sehr aufs weiterlesen gefreut habe. Aber dann gab es auch sehr langatmige Passagen, die ich am liebsten übersprungen hätte. Insgesamt verspricht das Buch mehr als es ist.

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