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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2021

Männersticker leben gefährlich

Der Club der toten Sticker
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So schnell kann's gehen - gestern noch Ex-Kommissar im Unruhestand - heute Ex-Kommissar unter Mordverdacht!!

Denn die eher überschaubare Spezies der Männersticker steht offenbar auf der Abschlussliste ...

So schnell kann's gehen - gestern noch Ex-Kommissar im Unruhestand - heute Ex-Kommissar unter Mordverdacht!!

Denn die eher überschaubare Spezies der Männersticker steht offenbar auf der Abschlussliste eines Präzisionsschleudermörders.

Auch wenn Siggi Seifferheld eigentlich nur noch seiner Stickleidenschaft frönen wollte, den Verdacht kann er nicht auf sich sitzen lassen. Da seine Familie gerade durch Abwesenheit glänzt greift er kurzerhand auf die Hilfe der äußerst attraktiven Journalistin Gunda zurück. (Wenn das MaC wüsste...)

Auch dieser Band strotzt wieder vor Situationskomik und Wortwitz, besticht durch schrullige Charaktere und perfekt gesetzte Pointen. Die amüsanten Polizeiberichte und Kapitelüberschriften haben mir auch wieder ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Einmal begonnen fällt es schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Tatjana Kruse hat genau meinen Humor getroffen, mich bestens unterhalten und ich bin überzeugt, da geht noch sehr viel mehr in Siggi Seifferhelds Stickuniversum.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Schweigen aus gutem Grund

Klaras Schweigen
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„Klaras Schweigen“ war mein 3. Buch von Bettina Storks, und es hat mich sehr bewegt.
Im Mittelpunkt dieser spannenden und berührenden Familiengeschichte stehen Klara und Miriam, ihre Enkelin. Nachdem ...

„Klaras Schweigen“ war mein 3. Buch von Bettina Storks, und es hat mich sehr bewegt.
Im Mittelpunkt dieser spannenden und berührenden Familiengeschichte stehen Klara und Miriam, ihre Enkelin. Nachdem ihre Großmutter nach einem Schlaganfall plötzlich französisch spricht macht sich Miriam auf den Weg in deren Vergangenheit.
Klaras Geschichte beginnt in Freiburg gegen Ende des 2. Weltkrieges, und sie erlebt dort im Nachkriegsdeutschland die erste folgenschwere Liebe zu einem jungen Franzosen – zu der Zeit unvorstellbar! . Aber es folgen auch gute Zeiten.
Miriam deckt auf ihrer Suche nach Klaras Vergangenheit auch das jahrzehntelang gehütete Familiengeheimnis auf und ist nun ihrerseits auf der Suche nach ihren eigenen Wurzeln.
Die beiden Handlungsstränge verlaufen parallel und fügen sich perfekt ineinander. Jedes Kapitel ist einer Person und einer bestimmten Zeit zugeordnet, was das Lesen ungemein vereinfacht.
Die Autorin hat es wieder einmal geschafft, die Charaktere so realistisch und authentisch zu beschreiben, dass ich das Gefühl hatte, es wären alte Freunde. Auch die Schauplätze in Freiburg, Konstanz und vor allem in St. Malo konnte ich mir bildhaft vorstellen.
Sehr genau recherchiert ist wieder der Einblick in die schwierige und angespannte deutsch-französische Nachkriegsgeschichte, insbesondere bei Liebesbeziehungen. Ein Interview mit einer Zeitzeugin am Ende des Buches rundet die Geschichte noch ab.

Eine sehr emotionale und berührende Geschichte mit einem stimmigen Ende, die ich mit Begeisterung gelesen habe und uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Inselsehnsucht

Das kleine Friesencafé
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ch hätte es wissen müssen – es ist wie immer. Gefühlt gerade begonnen habe ich eben die letzte Seite gelesen, nein eher wieder inhaliert. Und mit ihr diese wundervolle Atmosphäre, die mich wieder mit auf ...

ch hätte es wissen müssen – es ist wie immer. Gefühlt gerade begonnen habe ich eben die letzte Seite gelesen, nein eher wieder inhaliert. Und mit ihr diese wundervolle Atmosphäre, die mich wieder mit auf meine Lieblingsinsel Föhr gezogen hat, wo ich Julia im Kopfkino auf ihrer Suche nach den Glücksorten ihrer früh verstorbenen Mutter durch das Marschland, auf den Deichen, der Strandpromenade und durch die Inseldörfer begleitet habe.

Mit dieser neuen Reihe bietet Janne Mommsen genau die richtige Fluchtmöglichkeit für alle Leser*innen, die die Seele baumeln lassen möchten und einen Platz zum Träumen suchen.

Mit Sonne, Sand und Meer in Reichweite und umgeben von liebenswerten, manchmal auch leicht schrulligen Charakteren ist man schnell nicht nur dem Inselcharme erlegen. Mein Herz hat der vermeintlich raubeinige Kapitän „Sharky“ Paulsen im Sturm erobert; ein Knurrhahn, wie er im Buch steht, mit einem Herz aus Gold. Aber auch Julia und ihre quirlige Oma Anita haben jede Menge Sympathiepunkte sammeln können.

Dieser Roman hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung mit Julia, Anita und Sharky.

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Viele Familiengeheimnisse und ähnliche Schicksale

Die vier Gezeiten
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Die vier Gezeiten – so nennt Adda ihre 4 doch so unterschiedlichen Töchter. Und darum geht es in diesem Familienroman vorrangig – um die Beziehungen zwischen Mutter und Tochter, vor allem zwischen der ...

Die vier Gezeiten – so nennt Adda ihre 4 doch so unterschiedlichen Töchter. Und darum geht es in diesem Familienroman vorrangig – um die Beziehungen zwischen Mutter und Tochter, vor allem zwischen der von Johanne und Adda. Und dann taucht aus dem Nichts Helen aus Neuseeland auf, die sich als Familienangehörige ausgibt und auf der Suche nach ihrer Mutter ist.
Und irgendwie sind die Frauen dieser Familie alle auf der Suche – nach Glück, der Wahrheit, der Liebe, der Lösung ihrer Probleme oder ihrem Seelenfrieden. Und ihre Schicksale ähneln sich sehr.

Beginnend im Jahr 1930 wechseln verschiedene Zeitebenen bis in die Gegenwart hinein. Es wird abwechselnd aus dem Leben von Johanne, Adda und Helen berichtet und durch Tagebucheintragungen von Wanda, Addas ältester Tochter, ergänzt. Zum Glück ist jedes Kapitel einer Person und einem Datum zugeordnet, was das Sortieren der einzelnen Ereignisse etwas erleichtert.
Anne Prettin schreibt sehr lebendig und abwechslungsreich und durch den ständigen Wechsel der Zeiten, Personen und Handlungsorte bleibt es spannend, zumindest was die Familiengeschichte angeht.
Für meinen Geschmack gab es aber auch jede Menge Themen außerhalb der Familie, vor allem politische, die für mich die Handlung überfrachtet haben. Insbesondere hat Eduard im Vergleich zu Helen von der Autorin zu viel Beachtung bekommen. Helens Suche selbst gerät dabei völlig in den Hintergrund. Vor allem zum Ende des Buches war mir alles zu schnell und lieblos abgehandelt.


Sehr gut gefallen hat mir dagegen die beschriebene Inselatmosphäre und die Beschreibung von Juist über die Jahrzehnte hinweg. Sonne, Sand, Meer und eine leichte salzige Brise waren da gleich greifbar.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Was hält Freundschaft aus?

Unter Wasser Nacht
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Auf einem idyllischen Fleckchen Erde in den Elbauen wohnen zwei Paare, deren Freundschaft seit dem ungeklärten Tod von Aaron, Sophies und Thies‘ Sohn, kurz vor dem Zerbrechen ist. Bodenlose Traurigkeit, ...

Auf einem idyllischen Fleckchen Erde in den Elbauen wohnen zwei Paare, deren Freundschaft seit dem ungeklärten Tod von Aaron, Sophies und Thies‘ Sohn, kurz vor dem Zerbrechen ist. Bodenlose Traurigkeit, Neid und Wut auf der einen trifft ungebremst auf Familienidylle von Inga und Bodo mit zwei wohlgeratenen Kindern auf der anderen Seite. Wie lange hält eine Freundschaft das aus?
Von Anfang an ist die bei Sophie und Thies allgegenwärtige Trauer greifbar und liegt wie ein dicker Mantel über deren Leben. Auch 13 Monate nach Aarons Tod können sie nicht damit abschließen, weil sie immer noch nicht wissen, wie er ums Leben kam. Oder steckt doch noch mehr dahinter? Nach und nach wird in Rückblicken klar, dass Aaron von klein auf ein aggressives Problemkind ohne echte Freunde war, dass auch seine Eltern mitunter bis an ihre Grenzen gebracht hat. Fühlen sich beide schuldig an seinem Tod?

Dazu gesellt sich plötzlich eine fremde Frau, die in beiden Familien für Unruhe sorgt, neugierig Fragen stellt und die Weichen für ein paar sehr unbequeme Wahrheiten stellt, die endlich ans Licht drängen.



Kristina Hauff hat eine tieftraurige Geschichte geschrieben, die mich sehr berührt hat, die aber zum Ende hin auch neue Hoffnung sät.
In überschaubaren Kapiteln, die jeweils einer Person zugeordnet sind, gab es immer wieder neue Ansichten und Blickwinkel. Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, insbesondere die Natur- und Landschaftsbeschreibungen. Trotzdem bin ich nicht so ganz glücklich mit dem Buch geworden. Insbesondere über Aaron und seinen speziellen Charakter hätte ich mir mehr Informationen gewünscht. Und auch Mara hat für mich zu viel Raum eingenommen.

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