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Veröffentlicht am 01.06.2020

Gelungener Auftakt der Buchreihe

Belmonte
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Belmonte ist ein kleines, beschauliches Örtchen in den italienischen Marken. Dort hat Simona das Elternhaus ihrer italienischen Großmutter geerbt, von dessen Existenz sie bisher noch nichts ahnte, obwohl ...

Belmonte ist ein kleines, beschauliches Örtchen in den italienischen Marken. Dort hat Simona das Elternhaus ihrer italienischen Großmutter geerbt, von dessen Existenz sie bisher noch nichts ahnte, obwohl sie bei ihr aufgewachsen ist. Aber auch sonst hat Franca, ihre verstorbene Oma, noch einige Überraschungen parat.

Im MIttelpunkt dieser deutsch-italienischen Familiengeschichte, die 1944 beginnt und sich bis in die Gegenwart hinzieht, stehen 4 Generationen von Frauen. Kämpferische Frauen, die kein Risiko scheuen, ein hartes Leben vor sich oder bereits hinter sich gebracht haben, Skandalen getrotzt und Schicksale gemeistert haben und bei allen Unwegbarkeiten, die ihr Leben mit sich brachte, trotzdem nie den Mut verloren haben - kurz gesagt 4 spannende Lebensgeschichten. Die Zeitebenen wechseln sich ab und sind immer der betreffenden Frau zugeordnet, was den Lesefluss erleichtert. Die Charaktere sind authentisch und man kann sich gut in die Personen hineinversetzen. Die lebendige und bildhafte Beschreibung von der Landschaft lässt das kleine verschlafene Dorf schnell zum Leben erwecken und mit ihm seine mitunter recht lauten Bewohner.
In der Regel nimmt mich immer der vergangene Handlungsstrang eher gefangen, aber hier steht Simonas gegenwärtige Suche nach ihren Wurzeln diesem ebenbürtig gegenüber.
Mich haben die doch so unterschiedlichen Lebenswege dieser Frauen beeindruckt, und ich habe Simona gerne auf ihrer Spurensuche begleitet.
Allein der Stammbaum , den ich leider viel zu früh entdeckt habe, hat mir ein wenig die Lesefreude getrübt, da er viel zu viele Informationen preisgegeben hat, die ich lieber nicht erfahren hätte.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Perfekt, um dem Alltag zu entfliehen

Träume in Meeresgrün
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Amelie fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter und verschanzt sich daher seit mehr als 10 Jahren hinter einem dicken Schutzpanzer in ihrem kleinen Schncekcnhaus. Auch ihren geliebten Beruf der Goldschmiedin ...

Amelie fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter und verschanzt sich daher seit mehr als 10 Jahren hinter einem dicken Schutzpanzer in ihrem kleinen Schncekcnhaus. Auch ihren geliebten Beruf der Goldschmiedin hat sie seitdem nicht mehr ausgeübt.
Ihrem Vater zuliebe lässt sie sich auf Familienreise nach Kanada mit ihrer Schwester Nele sowie deren Freund ein, nicht ahnend, dass dies ihr Leben und das einiger anderer Personen auch gehörig verändern wird.

Miriam Covi hat es wieder mal geschafft, dass ich bereits nach den ersten Zeilen mit im Mietwagen gesessen und das farbenfrohe Straßenbild und das lebendige Treiben im kleinen Städtchen Lunenburg in Nova Scotia genossen habe. Und die Urlaubsstimmung hat sich auch gleich eingestellt.
Mit Amelie so richtig warm zu werden hat ein klein wenig länger gedauert, denn ihr ständiges Geducke und klein-beigeben war zunächst etwas anstrengend.
Aber im Laufe der Geschichte durchläuft sie eine erstaunliche Verwandlung. Alle Figuren sind sehr authentisch beschrieben und haben alle ihre Ecken und Kanten, gerade das macht sie so sympathisch. Dadurch fällt es auch sehr leicht, sich in die jeweiligen Situationen und zum Teil Gefühlsachter-bahnen hineinversetzen zu können. Der Umgang mit Verlusten, Trauerver-drängung und -bewältigung steht genauso im Mittelpunkt wie die Hoffnung und der Mut zu Neuanfängen.

Die Geschichte verbindet gekonnt eine wunderschöne Liebesgeschichte aus genau der richtigen Portion Romantik und einer Prise Erotik mit einer Familienzusammenführung der besonderen Art. Das Ganze vor der traumhaften Kulisse von Nova Scotia hat mir herrliche Lesestunden beschert. Und auch wenn ich jetzt Meerweh habe gibt es eine verdiente 5***** Bewertung.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Madame Nans amüsante Plaudereien

Wie uns die Liebe fand
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Marie-Anne Nanon, von allen nur Madame Nan genannt, hat auch mein Leserherz mit ihren amüsanten und kurzweiligen Plaudereien im Sturm erobert. 92-jährig, zwar mit gebeugtem Rücken aber umso wacherem Geist, ...

Marie-Anne Nanon, von allen nur Madame Nan genannt, hat auch mein Leserherz mit ihren amüsanten und kurzweiligen Plaudereien im Sturm erobert. 92-jährig, zwar mit gebeugtem Rücken aber umso wacherem Geist, erzählt sie aus der Ich-Perspektive aus ihrem langen und bewegten Leben. Hier erfährt man nicht nur eine Menge über die Geschichte des Elsass sondern auch aus erster Hand Familieninterna, die sicher nicht immer unbedingt für alle Ohren bestimmt waren.
Ihre Familie ist Madame Nans Dreh- und Angelpunkt und ihre 4 Töchter werden von ihr liebevoll "meine Kröten" genannt. Je nachdem, in welcher Zeitebene sie sich gerade befindet, gesellen sich auch ab und zu 2 Schwiegersöhne dazu.
Einen etwas größeren Anteil nimmt auch die bittersüße Liebesgeschichte mit dem dunklen Geheimnis zwischen Madame Nan und Monsieur Boberschram ein. Für meinen Geschmack ist sie etwas zu kurz gekommen.
Auch von den im Klappentext aufgeführten 5 starken Frauen habe ich nicht allzuviel entdecken können. Madame Nan zähle ich definitiv dazu, ihre vier Kröten allerdings nicht.
Trotz der kleinen Mängel hat mir der Rückblick auf ein nicht immer leichtes Leben sehr gut gefallen, denn Madame Nan und alle anderen MitstreiterInnen sind durchweg sympathisch gezeichnet. Ich hatte als Leserin das Gefühl, mit Madame Nan am Tisch zu sitzen und ihren lebendigen, charmanten Erzählungen, die genau mit der richtigen Prise Humor und leichten Frivolitäten gewürzt ware, zu lauschen. Ich habe ihr sehr gerne zugehört und mich bestens unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Zu Herzen gehende Vater-Sohn-Beziehung

Pandatage
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Das Schicksal meint es nicht allzu gut mit Danny Malooney. Mit 17 Jahren unverhofft Vater geworden steht er 10 Jahre später nach dem plötzlichen Unfalltod seiner Frau als Alleinerziehender dar. Seit diesem ...

Das Schicksal meint es nicht allzu gut mit Danny Malooney. Mit 17 Jahren unverhofft Vater geworden steht er 10 Jahre später nach dem plötzlichen Unfalltod seiner Frau als Alleinerziehender dar. Seit diesem Tag hat Will, sein Sohn, das Sprechen eingestellt. Den Spagat zwischen Kind und Beruf schafft Danny mehr schlecht als recht, als er auch noch seinen Job verliert und ihm sein schmieriger Vermieter wegen Mietschulden mit Gewaltanwendung droht. Seine verzweifelte Idee, als tanzender Pandabär Geld zu verdienen, erweist sich als kompletter Reinfall. Und es kommt noch schlimmer, als Will zu ihm Vertrauen fasst und mit ihm zu reden beginnt, denn er weiß von der katastrophalen Situation natürlich nichts. Wird Danny einen Ausweg aus diesem Chaos finden?

Pandatage ist ein ganz besonderes Buch über eine Vater-Sohn-Beziehung, deren zuerst sehr locker hängende Maschen im Laufe der Zeit gefestigt werden und sich zu einem wunderbaren Gesamtwerk zusammenfügen. Das Ganze ist natürlich verbunden mit viel Schmerz auf beiden Seiten, denn sowohl Danny als auch Will haben noch jede Menge Trauerarbeit vor sich. Auf der anderen Seite gibt es im Laufe der Handlung jede Menge komische und skurrile Situationen. Lachen und Weinen liegen hier sehr nahe beieinander. Es ist eine Geschichte, die berührt und Mut macht.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Atmosphärischer Inselroman, der gefangen nimmt

Die Strandvilla
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Die junge Seefahrerwitwe Moiken steht nach dem Tod ihres Mannes mit ihrer Tochter Emma plötzlich ohne Geld und Dach über dem Kopf da. Das Angebot des Hoteliers der Strandvilla, Theodor von Lengenfeldt, ...

Die junge Seefahrerwitwe Moiken steht nach dem Tod ihres Mannes mit ihrer Tochter Emma plötzlich ohne Geld und Dach über dem Kopf da. Das Angebot des Hoteliers der Strandvilla, Theodor von Lengenfeldt, für ihn als Konditorin zu arbeiten, kommt ihr gerade recht. Allerdings träumt dieser nicht nur von ihren süßen Köstlichkeiten, während Moiken in Phantasien von einem Cafe´ in den Dünen schwelgt... Als sie dann auch wieder auf ihre Jugendliebe Boy trifft, ist das Gefühlschaos vorprogram-miert.
Sina Beerwald hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, mich auf das Sylt vor über 100 Jahren hineinzukatapultieren. Der bildhafte Schreibstil hat sofort das Kopfkino in Gang gesetzt, und beim Flanieren inmitten der Sommerfrischler auf dem Wandelgang oder bei einem der vielen Fahrten und Ausflüge über die Insel habe ich die einzigartige Atmosphäre genießen können.
Die Charaktere sind interessant und authentisch; es gibt auch einige schräge Vögel darunter, die aber gut ins Gesamtbild passen. Das Zusammentreffen von fiktiven Personen mit alten Insulanern und Inseloriginalen ist sehr gut gelungen und macht die ganze Geschichte zu etwas Besonderem. Sehr gut gefallen hat mir auch das Nachwort, in dem jede Menge Hinweise zu realen Gebäuden und Personen enthalten sind.
Da es sich bei diesem Band es sich um den 1. Teil einer Reihe handelt bleiben am Ende noch viele Fragen offen. Der 2. Teil ist für das Frühjahr 2021 geplant - ich werde Moikens Lebensweg im Auge behalten.

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