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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2019

Keine Angst vor Mikroben

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke
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Auf der Erde gibt es so viele Mikroben, dass ihr Gewicht, das aller Pflanzen und Tiere um ein Vielfaches überschreitet! Aber nur 0,1 Prozent der irdischen Mikroben sind pathogen – können also Krankheiten ...

Auf der Erde gibt es so viele Mikroben, dass ihr Gewicht, das aller Pflanzen und Tiere um ein Vielfaches überschreitet! Aber nur 0,1 Prozent der irdischen Mikroben sind pathogen – können also Krankheiten auslösen. Somit sollten wir aufhören, alles um uns herum zu sterilisieren, sondern wir sollten lernen, wie wir mit den – teilweise lebensnotwendigen – Mikroben leben können. Mikroben sind beispielsweise wunderbare Müllverwerter. Sie sind für die natürlichen Verwesungsprozesse zuständig. Aber auch Öl oder Plastik können manche Arten zersetzen.

Eingeteilt ist dieses Buch in mehrere Kapitel, die eins nach dem anderen die gesamte Wohnung unter die Lupe nehmen. Auch das Kinderzimmer und die Haustiere finden ihren Platz. Am Ende jedes Kapitels gibt es eine Auflistung mit Tipps für den Umgang mit Mikroben. Diese Tipps fassen auch gleich die wichtigsten Aussagen des Kapitels zusammen. Der Schreibstil von Susanne Thiele ist sehr angenehm. Er liest sich flüssig, informativ und gleichzeitig unterhaltsam. Eigentlich mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und sich gleich ins nächste Zimmer lesen. Die Abbildungen/Comiczeichnungen von Isabel Klett sind zuckersüß und entlocken einem immer wieder ein Schmunzeln.
Dieses Sachbuch ist auch wunderbar für Laien geeignet. Fachbegriffe werden selten genutzt und wenn, dann werden sie anschaulich erklärt. Dieses Buch vermittelt dem Leser auf sehr unterhaltende Art und Weise viel Informatives über Mikroben.
Zum Beispiel ist Mikrobe ist nicht gleich Mikrobe. Wir Menschen sind mit einem Weizenkorn näher verwandt, als so manch ein Bakterium mit einem anderen! Interessant ist, dass wir Menschen von einer Mikrobenwolke umgeben sind und so unsere Umwelt innerhalb von Minuten an uns angleichen. Denn innerhalb von einer Minute verteilt ein Mensch um die 37 Millionen Bakterien. Ebenso interessant ist die Tatsache, dass die weibliche Handtasche zehn mal mehr Bakterien aufweist als die Toilettenbrille. Sehr kurios ist die Entdeckung von DNA-Spuren eines Breitmaulnashorn auf einem Dollarschein.
Mir hat dieses Sachbuch gut gefallen. Es hat mich sehr unterhalten und ein bisschen was Neues habe ich auch dabei gelernt. Für Neulinge auf dem Gebiet der Mikroben ist dieses Buch sicherlich wunderbar! Mir haben ein paar Hinweise auf positive Wirkungen von Mikroben gefehlt. Häufig wurde doch eher auf die Pathogene hingewiesen. Deshalb vergebe ich gute vier von fünf Sternen.
Fazit: wir brauchen Mikroben und mit Hirn und ohne Faulheit bleiben wir auch recht sicher vor gesundheitsschädlichen Mikroben!

Veröffentlicht am 13.02.2019

Gegen Ende genial

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Carolin Bauer arbeitet als Friedhofsgärtnerin am Wiener Zentralfriedhof. Doch eigentlich gibt es sie gar nicht. Sie ist eine andere Frau, doch diese Frau ist offiziell tot. Und dann bekommt sie eines Tages ...

Carolin Bauer arbeitet als Friedhofsgärtnerin am Wiener Zentralfriedhof. Doch eigentlich gibt es sie gar nicht. Sie ist eine andere Frau, doch diese Frau ist offiziell tot. Und dann bekommt sie eines Tages einen Auftragt für ein Gesteck. Und in verkrampft sich alles.

Dieser Thriller braucht einiges an Anlaufzeit. Der Leser wird mit vielen Puzzleteilen versorgt, die er nicht zuordnen und ergänzen kann. Immer wartet man bis sich etwas zusammenfügt. Aber darauf wartet man recht lang. Dennoch ist es die gesamte Zeit über sehr spannend. Und man denkt sich die kuriosesten Geschichten aus, nur um dann am Ende komplett überrascht zu werden und so auch endlich den Großteil des Puzzles zusammensetzen zu können. Vanitas – Schwarz wie Erde ist der Auftakt zu einer neuen Thriller Reihe von Ursula Poznanski. Ich sehe diesen Band als Einführungsband, in dem wir zunächst Carolin etwas kennen lernen und ihren ersten „Fall“ miterleben dürfen. Carolin bleibt dem Leser recht unbekannt und in gewisser Weise fremd. Über ihre Vergangenheit erfährt man nicht allzu viel und muss sich das selbst denken. Ich schätze mal, dass ihre Vergangenheit in den Folgebänden nach und nach aufgeklärt wird. Dennoch war mir Carolin sympathisch und ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen. Sie ist auf der Flucht, sie wurde als tot erklärt, dennoch ist sie sich sicher, dass die Gefahr nicht gebannt ist und die Karpins noch hinter ihr her sind. Diese Angst, und fast schon Paranoia, hat Ursula Poznanski sehr gut rübergebracht. Es wirkt sehr realistisch und nachvollziehbar.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen! Er ist sehr flüssig und angenehm zu lesen – man fliegt regelrecht über die Seiten. Die Handlungen sind sehr anschaulich beschrieben, zum Beispiel die einzelnen Mordszenen, von denen es so einige gibt. Diese werden meist als einzelne Kapitel eingefügt, aus welchen nicht herausgeht, um wen es sich handelt. Alle anderen Kapitel werden aus Carolins Sicht erzählt. Wodurch der Leser auf Carolins Wissensstand ist – vorausgesetzt sie teilt ihre Geistesblitze mit dem Leser, was leider nicht immer der Fall war. So musste man beim Lesen häufiger mal mit Carolin schimpfe, sie solle doch endlich ihre Gedanken laut aussprechen.
Sehr gefallen hat mir auch dieses durchgehende Mittel der Sprache der Blumen. Geheimbotschaften werden durch Blumensträuße übermittelt. Eine sehr schöne Idee.

Das Buch war, vor allem zum Ende hin, unglaublich spannend, so dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Am Ende waren die anfänglichen Startschwierigkeiten vergessen und nun kann ich gerne vier von fünf Sternen vergeben. Den fünften Stern muss ich abziehen, da es die ersten zwei Drittel zu viele offene Fragen gab, und statt Aufklärung nur neue Fragen dazu kamen.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Solider Krimi

Denn mir entkommst du nicht
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Antonio muss auf seiner Joggingrunde einen Mord mitansehen. Zu allem Übel kennt er auch noch die Tote aus seinem früheren Leben. Dem nicht genug, nun scheint er auch noch auf der Liste des Mörders zu stehen. ...

Antonio muss auf seiner Joggingrunde einen Mord mitansehen. Zu allem Übel kennt er auch noch die Tote aus seinem früheren Leben. Dem nicht genug, nun scheint er auch noch auf der Liste des Mörders zu stehen. Ein neuer Fall für die Münsteraner Ermittler Charlotte Schneidmann und Peter Käfer.

Spannend war es! Allerdings hat mir der Nachfolgeband besser gefallen. Teilweise wurde es hier bei „Denn du entkommst mir nicht“ etwas zäh, aber dennoch nicht langweilig. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist flüssig zu lesen und die vielen Dialoge lockern den Lesefluss auf. Erzählt wird die Handlung zum einen aus Sicht der Ermittler und zum anderen aus Sicht von Antonio, der sich in den Fängen einer Verschwörung wiederfindet. Es war spannend und als Leser hat man die Möglichkeit mit zu rätseln und selbst die Puzzleteile zusammen zu setzen. Dieser Krimi endet mit einem Cliffhanger, das mag ich eigentlich nicht, da ich allerdings den Nachfolgeband schon vor diesem Band gelesen habe, weiß ich ja nun schon, wie es weitergeht. Dazu muss ich sagen, dass der Fall abgeschlossen wird! Der Cliffhanger bezieht sich auf die Ermittler.
Die Charaktere sind Christine Drews gelungen. Charlotte, die im Mittelpunkt steht, ist mir sehr sympathisch. Auch ihr Kollege Peter Käfer ist mir sympathisch. Allerdings bekommt er nicht so viel Platz in der Geschichte. Da Charlotte häufig Alleingänge macht, steht sie eben häufig im Mittelpunkt der Erzählung. Schön finde ich, dass es immer einige Beteiligte gibt und man mit der Zeit jeden verdächtigt, da sich einfach jeder etwas zu Schulden kommen lassen hat.
Mit hat dieser Krimi gut gefallen. Es war spannend, ich konnte miträtseln und tappte bis 20 Seiten vor Schluss bezüglich des Täters im Dunklen. Allerdings hätte es gerne noch spannender sein können. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Spannender Krimi

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Der zweite Fall für Polizeiassistentin Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln und Richard Davies von der Royal Military Police. Wir schreiben das Jahr 1947. Der deutschen Bevölkerung steht ...

Der zweite Fall für Polizeiassistentin Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln und Richard Davies von der Royal Military Police. Wir schreiben das Jahr 1947. Der deutschen Bevölkerung steht ein Jahrhundertsommer bevor. Friederike Matthée lebt mittlerweile mit ihrer Mutter in einer Schrebergartensiedlung und Richard Davies kehrt aus England zurück, da im Bergischen drei Leichen britischer Soldaten gefunden werden. Derweil ermittelt Friederike Matthée am Fall von Ilse Röder – sie wurde in ihrem Haus, ebenfalls im Bergischen, brutal ermordet. Dann zeigt sich, dass die beiden Fälle wohl zusammengehören.

Mir hat dieser Kriminalroman gut gefallen. Die Zeit – der Krieg ist vorbei, die Siegermächte herrschen über die Bevölkerung, welche großen Hunger leidet – wurde sehr gut beschrieben und es kam sehr authentisch rüber. Der gesamte Hintergrund zu diesem Kriminalfall wirkt gut recherchiert. Das zeigt sich auch im Anhang, in welchem historische Fakten aufgezählt werden, welche hier verwendet und auf welche Weise sie an die fiktive Geschichte angepasst wurden. Von der Handlung her war es recht spannend. Es gibt anfangs zwei Fälle, bei denen man als Leser mitermitteln und -rätseln kann. Als sich dann die Zusammenhänge auftun waren es mir ein bisschen zu viele Zufälle – nicht bei der Ermittlungsarbeit, sondern unter den Tätern und der Tat. Die Welt ist zwar ein Dorf, aber das war wohl etwas zu viel. Das war dann aber auch schon das einzige Manko, welches das Buch für mich hat. Gefallen hat mir, dass der Leser Friederike Matthée bei ihren Ermittlungen und ihren Gedanken begleitet. Schön ist auch, dass Friederike sich nicht unterkriegen lässt. Die weibliche Polizei wird ja meist eher belächelt, doch Friederike ist davon überzeugt, dass sie die Fähigkeiten zu einer Ermittlerin hat – was sie dem Leser auch beweist!
Ich habe den ersten Fall dieser Reihe nicht gelesen und dennoch habe ich wunderbar in die Handlung hineingefunden. Meiner Meinung nach wird auch genug über die Charaktere erzählt, um hier keine Wissenslücken aufzuweisen. Friederike Matthée als Charaktere war mir sympathisch. Sie leidet noch sehr an ihrer Flucht und der Tatsache, dass ihr Bruder seit Jahren verschollen ist. Schön finde ich, die innige Beziehung zwischen Friederike und ihrer Mutter. Sie stützen sich gegenseitig und helfen sich so zu überleben. Richard Davies hingegen war mir unsympathisch. Er wirkte mir zu zynisch und eingeschnappt.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Handlung ist in kurze Kapitel geteilt, in denen die Erzählperspektive immer wieder wechselt. Jedes Kapitel hat eine Überschrift, in der Ort und Datum vermerkt sind. Das war ganz hilfreich, da die Handlung zwischen Köln und dem Bergischen hin und her springt. Am Ende des Buches ist ein Personenverzeichnis abgedruckt, in welchem der Name und eine Kurzbeschreibung stehen. Das ist nett, hätte es meinetwegen aber nicht gebraucht. Für mich war die Personenfülle übersichtlich, auch wenn es sicherlich 30 handelnde Personen waren.

Mir hat dieser Kriminalfall gut gefallen. Ich wurde unterhalten, es war spannend und man konnte selbst miträtseln, deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.01.2019

Ein Blick hinter die Kulissen von Wunderschön und in Taminas Gefühlswelt

Mit kleinem Gepäck
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Tamina Kallert ist das Gesicht von Wunderschön!, der Reisesendung im WDR. Jetzt hat sie ein Buch geschrieben und darin einige Anekdoten für ihre Zuschauer zusammengeführt. Weiter verrät sie, was denn so ...

Tamina Kallert ist das Gesicht von Wunderschön!, der Reisesendung im WDR. Jetzt hat sie ein Buch geschrieben und darin einige Anekdoten für ihre Zuschauer zusammengeführt. Weiter verrät sie, was denn so hinter den Kulissen los ist und wie eine Folge von Wunderschön entsteht. Zusätzlich lässt Tamina den Leser an ihren Gefühlen teilhaben. Seien es die Gefühle während einer Reise oder auch jetzt während dem Schreiben. Eigentlich wollte Tamina Lehrerin werden, doch während dem Studium hatte sie einen Nebenjob beim Fernsehen und bliebt dann gleich dort. Ein Glück für alle Wunderschön-Zuschauer, denn ich finde Tamina macht die Sendungen immer noch ein bisschen besser.

Der Schreibstil war sehr ansprechend und ich hatte beim Lesen immer ihre Stimme im Kopf. Es wirkt sehr authentisch und man kann sie in den geschriebenen Worten widererkennen.
Das Buch enthält neun Kapitel. Man kann nicht sagen, dass jedes Kapitel eine Reise beschreibt. Es kommen meist mehrere Anekdoten von unterschiedlichen Reisen in einem Kapitel vor. Thematisch immer zusammenpassend. Am Anfang jedes Kapitels steht ein Zitat einer bekannten Person, welches mit dem Reisen zu tun hat.
In diesem Buch kommt rüber, wie sehr Tamina das Reisen für Wunderschön! fasziniert. Sie sagt selbst, ihre Motivation ist es zu erreichen, dass die Zuschauer gerne zusehen und anschließend selbst Reisen wollen.

Tamina zeigt auf, dass beim Reisen nicht alles perfekt läuft. Selbst wenn das Fernsehen reist ist nicht immer alles eitel Sonnenschein. Für sie ist das allerdings auch nicht erstrebenswert. Dennoch ist sie sehr froh, dass noch nie ein größeres Unglück auf Reisen Geschehen ist. Umso größer ist die Freude, wenn der Zuschauer am Ende von alldem nichts mitbekommt! In den fertigen Folgen sieht immer alles so locker und leicht aus. Als würde sich alles fügen. Interessant ist zu lesen, wie oft Tamina beispielsweise auf Sylt in einer Kutsche denselben Weg entlangfahren musste, bis alles perfekt im Kasten war. Sehr schön finde ich, dass Taminas den Leser an der Entstehung einer gesamten Folge teilhaben lässt. Vom Entwurf, über die Dreharbeiten bis hin zum Schnitt und Überarbeiten. Beim Lesen bekommt man definitiv einen wunderbaren Eindruck, wie viel Arbeit und Aufwand hinter so einer Folge steckt! Das finde ich wirklich sehr interessant, da man dies ja sonst nicht erfährt!
Ebenfalls gefallen hat mir, dass nicht nur das „Fernsehen“ eine Rolle in diesem Buch spielt, sondern eben auch Tamina selbst. Sie erzählt über ihren Werdegang und lässt den Leser an ihrem Privatleben teilhaben.

„Mit kleinem Gepäck“ ist ein tolles Buch, durch welches man einen Blick hinter die Kulissen von Wunderschön! und in Taminas Gefühlswelt bekommt. Für Fans der Sendung und von Tamina ein Muss. Ich vergebe vier von fünf Sterne.