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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2017

Als Jugendthriller ok

Schlusstakt
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In Deutschland gibt es eine neue Castingshow – Germany‘s MegaStar – in der Deutschlands bester Sänger gewählt werden soll. Vicky ist eine der Kandidatinnen die unter den letzten Fünfzig ist. Diese besten ...

In Deutschland gibt es eine neue Castingshow – Germany‘s MegaStar – in der Deutschlands bester Sänger gewählt werden soll. Vicky ist eine der Kandidatinnen die unter den letzten Fünfzig ist. Diese besten Fünfzig befinden sich nun auf einer abgeschiedenen Insel der Malediven. Vicky lernt das Showbusiness kennen und merkt schnell, dass dieses sehr hart ist. So manch einer würde über Leichen gehen um zu gewinnen. Und dann passiert es. Eines Morgens wird Vicky Mitbewohnerin Carolin erschlagen am Strand aufgefunden. Doch die Show muss weitergehen. Auch wenn der Mörder noch auf der Insel ist.

Erzählt wird die Geschichte von einem Erzähler, der aus Vickys Sicht berichtet. Zwischendurch gibt es kurze Kapitel in denen einer der Beteiligten aus seiner Kindheit berichtet. Sie dienen der Hintergrundinformation. Der Schreibstil war sehr einfach und für Jugendliche sehr gut geeignet. Das Thema, Castingshow, ist aktuell und spricht mit Sicherheit die Mehrheit der Jugend an. Die Handlung an sich erinnert sehr stark an „Deutschland sucht den Superstar“.
Bei einem Thriller erwarte ich Spannung pur. Damit konnte dieser Jugendthriller leider nicht dienen. Das Buch ist recht kurz, nur etwas über 200 Seiten. Leider dauert es über 100 Seiten bis wirklich etwas Thriller-mäßiges passiert. Vorher wird nur über die Abgründe der Show geschrieben. Und das war sehr zäh. Nach dem Mord wurde es etwas spannender, allerdings auch nicht so arg, dass man das Buch nicht hätte weglegen können. Im Vordergrund standen eindeutig die Abgründe dieser Show und wie menschverachtend eine Produktion, aus Quotengründen, sein kann. Meiner Meinung nach war das eine recht realistische Darstellung. Beispielsweise die Tatsache, dass Gespräche so zusammengeschnitten wurden, dass ganz andere Zusammenhänge herauskamen.
Die Charaktere in diesem Thriller konnten mich nicht überzeugen. Sie wirkten nicht sehr ausgearbeitet und dadurch nicht real, sondern eher als Mittel zum Zweck. Die Handlung war leider sehr vorhersehbar. Wenn man beim Lesen sich einige Aussagen oder Handlungen merkt, weiß man recht schnell, wie es ausgehen wird.
Ich hatte mir von diesem Buch mehr erwartet, da mir die Erwachsenen-Thriller von Arno Strobel sehr gut gefallen! Deshalb kann ich leider nur zwei von fünf Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Spannender Reihenauftakt der neugierig macht

Totenstille im Watt
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Johannes Theissen lässt sein altes Leben in Bayern hinter sich und beginnt an der Nordsee ein Neues – als Dr. Bernhard Sommerfeldt. In Norddeich lässt er sich als Hausarzt nieder, obwohl er nur ein abgebrochenes ...

Johannes Theissen lässt sein altes Leben in Bayern hinter sich und beginnt an der Nordsee ein Neues – als Dr. Bernhard Sommerfeldt. In Norddeich lässt er sich als Hausarzt nieder, obwohl er nur ein abgebrochenes Medizinstudium hat. Seine Patienten lieben ihn. Er ist nett, charmant und talentiert. Sommerfeldt liegt das Wohl seiner Mitmenschen am Herzen. So kann es auch mal passieren, dass er unliebsame Geschöpfe aus dem Weg räumt. Bis eines Tages Ann Kathrin Klaasen auf ihn aufmerksam wird.

Dieses Buch wäre als alleinstehendes Werk sehr gut gelungen. Als Auftakt zu einer neuen Reihe ist es letztendlich auch sehr gut gelungen. Es geht um Dr. Bernhard Sommerfeldt, der nach außen hin ein Vorzeige-Hausarzt ist und in Wirklichkeit ein hemmungsloser und eiskalter Mörder. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist aktiv und bildlich, so dass man sich in die einzelnen Situationen gut hineinversetzen kann. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Bernhard Sommerfeldt. So erlebt der Leser dieses Mal statt der Polizeisicht, die ganze Handlung aus Sicht des Mörders. Das war etwas Neues und hat mir gut gefallen. Etwas problematisch sehe ich, dass auf fast 300 von 400 Seiten nur über Sommerfeldt geredet wird. Wer er ist, wieso er so ist, was er macht. Somit lernt der Leser Wolfs neuen Charakter sehr gut kennen. Allerdings wartet man auf eine spannende Handlung und dass es nun endlich richtig losgeht. Zum Glück geschieht dies gegen Ende dann auch und es wurde zu einem gelungenen Auftakt einer neuen Reihe, die mit einem Cliffhanger endet. Dranbleiben lohnt sich also tatsächlich! Ohne das Ende wäre es dann doch eher zu einem „Tagebuch eines Mörders“ geworden.
Da es in diesem Krimi hauptsächlich um Dr. Sommerfeldt geht lernt man ihn sehr gut kennen. Ich muss zugeben mir war er sympathisch. Er liebt Bücher und zieht diese konsequent dem Fernsehen vor. Meist zieht er sie auch den Menschen vor. für ihn sind Bücher ein Nahrungsmittel. Außerdem liebt Sommerfeldt die Ruhe, dafür geht er auch gerne mal nachts nackt ins Watt – die Totenstille im Watt genießen. Auch als Arzt scheint Sommerfeldt ein Guter zu sein. Er nimmt sich Zeit für seine Patienten und betrachtet sie als Ganzes. Seine Freundin Beate, die ebenfalls den Büchern verfallen ist, liebt er so sehr, dass er für sie tötet.
Mir hat auch gefallen, dass Ann Kathrin Klaasen in diesem Krimi eine Rolle gespielt hat. Ob sie Sommerfeldt auf die Schliche kommt?
Ich finde „Totenstille im Watt“ ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe. Es gefällt mir sehr, dass hier ein Mörder im Vordergrund steht und aus seiner Sicht berichtet wird. Denn meist sind doch eher die Polizisten im Vordergrund. Da in diesem Band noch recht wenig passiert ist vergebe ich „nur“ vier von fünf Sternen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Unterhaltsame Sommerlektüre

Tief durchatmen beim Abtauchen
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Juliane hat sich von ihrem Freund getrennt. Ihre Freundin Lisa ist der Meinung, dass Juliane auf andere Gedanken kommen muss. Deshalb sollen die beiden nun Urlaub machen. Doch Lisa hat nicht vor mit auf ...

Juliane hat sich von ihrem Freund getrennt. Ihre Freundin Lisa ist der Meinung, dass Juliane auf andere Gedanken kommen muss. Deshalb sollen die beiden nun Urlaub machen. Doch Lisa hat nicht vor mit auf die Atlantikinsel zu fahren. Kurzerhand erfindet sie eine Notlüge und Juliane strandet allein auf der idyllischen und magischen Insel. Schnell wird Juliane von der Inselmagie erfasst und erlebt den Herbst ihres Lebens! Doch dann läuft es bei Lisa auch nicht mehr so rosig. Wird ihr die Insel ebenfalls helfen?

Bettina Haskamp hat einen sehr unterhaltenden und witzigen Sommerroman geschrieben. Selbst wenn er nicht im Sommer spielt, kommt dennoch ein warmes und sonniges Gefühl rüber. Es geht um die beiden Freundinnen Juliane und Lisa. Juliane ist ein Ordnungsmensch, der gerne alles durchplant. Sie liebt Struktur und Geradlinigkeit. Kaum im Hotel angekommen wird der Koffer ausgepackt und die Kleidung nach Farben sortiert und akkurat gestapelt. Lisa ist das genaue Gegenteil, sie mag es eher unordentlich. Die beiden ergänzen sich hervorragend. Beide können es nicht lassen sich in das Leben der anderen Einzumischen, ob das gut geht? Lesen sie es selbst, denn es lohnt sich. Erzählt wird die Geschichte in kurzen Kapiteln abwechselnd aus Sicht von Juliane und Lisa. Durch den locker leichten Schreibstil fliegt man regelrecht über die Seiten. Und durch die Beschreibungen der Insel bekommt man selbst Urlaubsgefühle und träumt sich in den Atlantik. Und geht so mit den sympathischen Charakteren Juliane und Lisa auf Entdeckungstour. Ich wurde von diesem Roman durchweg unterhalten. Auch wenn stellenweise sehr übertrieben wird und es unrealistisch wirkt. Wer auf der Suche nach witziger Unterhaltung ist, ist hier genau richtig. Wer einen Roman mit Tiefgang sucht, wird hier eher nicht befriedigt werden. Als sommerliche Unterhaltung hat mir dieser Roman, der all meine Erwartungen erfüllt hat, sehr gut gefallen und deshalb erhält er von mir fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 17.08.2017

Geschichte gut, Umsetzung schlechter

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden
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In Cornwall, England, lebt die 17-jährige Flora. Sie ist kein gewöhnlicher Teenager. Denn sie vergisst alles immer gleich wieder. Sie leidet seit sie zehn Jahre alt ist unter einer Amnesie. Doch dann kommt ...

In Cornwall, England, lebt die 17-jährige Flora. Sie ist kein gewöhnlicher Teenager. Denn sie vergisst alles immer gleich wieder. Sie leidet seit sie zehn Jahre alt ist unter einer Amnesie. Doch dann kommt dieser eine Tag in ihrem Leben, an dem sie einen Jungen küsst. Und plötzlich kann sie sich an dieses Ereignis – zu jeder Zeit – erinnern.

Die Thematik dieses Jugendbuches ist interessant und war mir bis dahin auch unbekannt. Es muss schrecklich sein immer wieder alles zu vergessen. Floras Verhalten erinnert an einen Alzheimer- oder Demenzpatienten. Bei diesen Krankheiten rechnet man ja eher mit älteren Menschen. Umso schlimmer, dass es sich hierbei um ein Kind beziehungsweise nun um eine junges Mädchen handelt. Um nicht alles zu vergessen schreibt sich Flora vieles in ein Notizbuch. Sehr wichtige Dinge schreibt sie sich auf die Arme und Hände. Häufig vergisst sie auch Dinge, die sie gerade macht. Beispielsweise trinkt sie ein Bier. Im nächsten Moment wundert sie sich was in dem Glas ist und ob es ihr schmeckt. Bis sie beim Trinken merkt, dass ihr Mund schon danach schmeckt. Zum Glück, vergisst Flora nur Erinnerungen und nicht wie sie alltägliche Dinge tun muss, wie es bei Alzheimer oder Demenz der Fall wäre. Nicht nur für Flora ist dies ein hartes Schicksal, sondern auch für ihre Eltern. Sie erzählen ihr etwas und kurze Zeit später fragt Flora wieder. Dies wurde in diesem Roman sehr deutlich. Immer wieder wiederholte Flora ihre Gedanken oder was sie getan hat, was auf die Dauer beim Lesen sehr ermüdend war. Mit den Charakteren dieses Romans konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Irgendwie blieben sie mir fremd. Auch an Flora kam nicht so richtig ran.
Der Schreibstil ist sehr einfach und schlicht. Die Geschichte wird aus Floras Sicht erzählt, so erlebt der Leser, wie sie sich immer wieder die gleichen Dinge vorsagt. Dadurch kommt es zu sehr vielen Wiederholungen während dem Lesen. Einerseits ist dies gut, da es verdeutlicht, wie schnell und was Flora alles vergisst, andererseits nervte es irgendwann auch. Was mir sehr gut an diesem Buch gefallen hat war das Ende, hier wurde es chaotisch und man wusste selbst nicht mehr was wahr ist. Gegen Ende wurde auch die Handlung etwas üppiger und schneller. Anfangs dümpelte alles eher vor sich hin. Dennoch konnte mich dieser Roman nicht überzeugen und ich vergebe nur zwei von fünf Sternen. Ich frage mich auch, ob dieses Buch so geeignet für Jugendliche ist. Zumindest nicht für eher lesefaule Jugendliche, diese könnten von diesem doch etwas wirren Buch abgeschreckt werden.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Spannend bis zum Schluss

Tiefe Schuld
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Fabian und Cem haben sich ihr Geocaching-Abenteuer anders vorgestellt. Statt einem netten oder lustigen Cache finden die beiden Jugendlichen eine weibliche Leiche im Wald. Antonia „Toni“ Stieglitz und ...

Fabian und Cem haben sich ihr Geocaching-Abenteuer anders vorgestellt. Statt einem netten oder lustigen Cache finden die beiden Jugendlichen eine weibliche Leiche im Wald. Antonia „Toni“ Stieglitz und ihre Kollegen von der Münchner Mordkommission beginnen zu ermitteln. Schnell sieht alles nach einer Beziehungstat aus. Es stellt sich heraus, dass der Ehemann wegen Gewalttätigkeit angezeigt wurde. Alles scheint perfekt zu passen, doch verrennen sich die Kommissare da in etwas? Vor allem Toni will am Ehemann als Täter festhalten, da sie selbst erst frischgetrennt von ihrem gewalttätigen Partner ist.

Dieser Fall für Toni Stieglitz ist geprägt von ihrem persönlichen Empfinden. Es zeigt sich, dass sie nur das sieht, was sie will oder es so dreht, dass es passt. Das ist auf der einen Seite verständlich und lässt sie menschlich wirken, auf der anderen Seite ist es natürlich unprofessionell. Toni Stieglitz war mir dennoch sympathisch. Sie ist zielstrebig, menschlich und macht zum Leidwesen ihrer Kollegen gerne Alleingänge. Dass ihr Privatleben eine Rolle gespielt hat fand ich gut, da es auch zum Fall gepasst hat beziehungsweise mit dem Fall verworren war. Es war nicht zu viel und nicht zu wenig. Von den anderen Kommissaren hat man leider nicht viel erfahren, sie waren eben bei den Ermittlungen dabei – nicht mehr und nicht weniger. Die Spannung war von Anfang bis Ende vorhanden. Dass sich die Ermittler sofort auf den Ehemann der Toten festfahren war schon merkwürdig und konnte nicht das Ende sein. So wartete man die ganze Zeit auf eine Wende – ob sie kommt?
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er war rasant und klar. Zwischendurch gab es auch mal einen Lacher zur Auflockerung.
Dies war der zweite Fall für Toni Stieglitz. Ich habe den ersten nicht gelesen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl mir würden manche Hintergrundinformationen zu Toni Stieglitz fehlen. Zum Beispiel zu ihrer Vergangenheit mit dem Rechtsmedizin Dr. Muldner. Ob dies im ersten Teil thematisiert wurde, weiß ich nicht. Für den Fall an sich sind diese Informationen zwar nichtig, aber wenn man Toni Stieglitz besser kennen will, dann wären sie hilfreich.
Mir hat dieser Kriminalroman sehr gut gefallen. Er war rasant, spannend und hatte eine sympathische Kommissarin als Hauptcharakter. Allerdings hat mich dieser Krimi nun nicht von Hocker gerissen, deshalb vergebe ich gute vier von fünf Sternen.